Vermisster Kanufahrer geborgen

Der vermisste 32-jährige Clarholzer der am vergangenen Donnerstag im Axtbach in Beelen kenterte, wurde tot geborgen. Der Leichnam trieb an der Oberfläche und hat sich im Treibgut verfangen und wurde gegen 15.40 Uhr in der Nähe des Klärwerks in Beelen gefunden.

Nach dem Unglück waren Rettungskräfte mit einem Großaufgebot auf der Suche nach dem Kanuten, der zusammen mit einem gleichaltrigen Mann aus Isselhorst gekentert war. Dieser konnte glücklicherweise aus den Fluten gerettet werden.



Wegen des Unwetters war der eigentlich kleine Bach im Kreis Warendorf schon vorher im Fokus der Feuerwehr. Es galt eine Hochwasserwarnung, denn der Axtbach hatte sich teilweise in eine Seenlandschaft verwandelt. Die Umgebung war großflächig überflutet.

Der ca. 2 Meter breite Axtbach entwickelte sich durch den Starkregen zu einem breitem Fluß



Starkregen erwischt Oelde

In Oelde hat heute ergiebiger Starkregen eingesetzt, der im Verlauf des Tages beträchtliche Niederschlagsmengen mit sich brachte. Von den frühen Morgenstunden bis zum Mittag fielen insgesamt etwa 91 Liter pro Quadratmeter.



Besonders betroffen waren dabei die Gebiete rund um den Axtbach, den Rathausbach und den Mühlenteich im Vier-Jahreszeiten-Park. Diese sind durch Starkregen besonders übergetreten. Dies führte schließlich zur Überflutung des Parkbads und des Kindermuseums.

Das Parkbad und das Kindermuseum Klipp Klapp wurden erneut von den Wassermassen getroffen wie im Jahr 2015.

Aufgrund der prekären Lage bleiben der Vier-Jahreszeiten-Park, das Parkbad und das Jahnstadion geschlossen. Das für den kommenden Samstag, den 16. September, geplante Chrofest wurde abgesagt.




Rückblick auf den InSiTech Citylauf 2023

Am Samstag, den 10.06.2023 lief so einiges in der Oelder Innenstadt. Hunderte (wenn nicht über tausend) Sportler und Sportlerinnen von Jung bis Alt gingen beim 24. InSiTech Citylauf in Oelde an den Start.

Kinder-, Schüler-, Firmenlauf und Eliterennen wurden abgehalten mitten im Herzen von Oelde.

Dabei zeigte sich die Sonne von ihrer schönsten Seite und brannte erbarmungslos auf Läufer und Asphalt nieder und machte allen schwer zu schaffen bei einer Temperatur die an der 30° Marke kratzte.

Schatten gab es so gut wie keinen auf den Laufstecken.

Der Ablauf der Veranstaltung war wie in jedem Jahr sehr gut, tausende Besucher zeugten von einem großen Interesse an dem Event. Die Innenstadt war sehr gut besucht und die zahlreichen Gäste erfrischten sich in den Biergärten oder am Bierstand. Auf einer Bühne wurden Showacts gezeigt und die Moderation informierte die Zuschauer über die Geschehnisse auf den Laufstrecken.

Vorne standen die schnellsten, dahinter die Firmenläufer

Besonders der Firmenlauf war sehr interessant, da man hier viele bekannte Gesichter und Firmennamen sehen konnte.

Schön war zu sehen, dass der Sportgedanke Vorrang hatte und sich unterschiedliche Firmenläufer zusammengetan hatten. Man sah Sportler von GEA und Haver & Böcker oder nobilia mit InSiTech gemeinsam laufen.  Venti, Marktkauf, Rottendorf, Diekemper, Stadtwerke Bielefeld, Stadt Oelde, Spielvereinigung Oelde, TriStar und viele mehr zeigten deutlich, dass die Unternehmen für den Teamgeist an den Start gegangen sind. Es wurde deutlich, dass es hier nicht nur um Sportleistung ging, sondern primär um das gemeinschaftliche.

Dirk Sindermann vom Organisationteam des Firmenlaufs  der GEA Westfalia Separator fast das Event sehr gut zusammen:

Erst die ORGA dann auf der Laufstrecke Dirk Sindermann

Der Firmenlauf im Rahmen des 5km-Jedermannlaufs ist für Oelde fester und wichtiger Bestandteil des Citylaufs geworden. Zusammen mit dem Autohaus Thiel in Rheda sind wir stolz dieses Jahr etwa 300 Läuferinnen und Läufer von Firmen, Behörden und Geschäften aus Oelde und Umgebung an den Start bekommen zu haben. Es war toll zu sehen, wie Dreierteams aus kleineren und größeren Unternehmen mit Enthusiasmus und vor allem Spaß dabei waren. Beim Firmenlauf ist uns besonders wichtig nicht nur sportlich ambitionierte Teilnehmer an den Start zu bekommen, sondern vor allem den Teamgeist innerhalb von Abteilungen und Unternehmen durch gemeinsamen Sport zu stärken. Viele Rückmeldungen zeigen uns, dass das in diesem Jahr wieder gelungen ist. Während auch einige Firmen-Teams um fordere Platzierungen in der Gesamtwertung mitmischen konnten, standen für andere Teams das gemeinsame Erlebnis mit der besonderen Atmosphäre in Oeldes Innenstadt im Fokus. Besonders hervorheben möchte ich übrigens die super Unterstützung der Anwohner auf Südstraße und Paulsburg, die alle Läuferinnen und Läufer auch auf den Bereichen außerhalb der sehr vollen Innenstadt in beeindruckender Weise unterstützt haben.

Firmenläufer Ömer Karagülmez von der GEA Westfalia fasst das Event wie folgt in Worte zusammen:

Ömer Karagülmez bei bester Laune

Der Citylauf war ein unglaubliches Ereignis, dass die Stadt zum Leben erweckt hat. Es war großartig zu sehen, wie Menschen jeden Alters und jeder Fitnessstufe zusammenkamen, um gemeinsam zu laufen und die Stadt zu erkunden.

Die Atmosphäre war unglaublich und die Energie der Teilnehmer war ansteckend.

Ich hoffe, dass der Citylauf auch in Zukunft ein fester Bestandteil der Stadt bleibt und dass noch mehr Menschen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen und die Stadt auf eine neue Art und Weise erleben.

Abschließend gibt es nichts Weiteres hinzuzufügen, als das es in Oelde rund läuft und sich viele jetzt schon auf den InSiTech Citylauf 2024 freuen.

Als heimatverbundene Institution verzichtet der Oelder-Anzeiger darauf , über die weit entfernten Eliteläufer zu berichten.




Oelder demonstrieren erneut gegen den Russlandkrieg

Ein breites Bündnis aus Verwaltung, politischen Parteien, Glaubensgemeinschaften, Vereinen, Gewerkschaften und MENSCHEN haben sich am heutigen Sonntag zu einer erneuten Mahnwache gegen den Ukraine-Krieg zusammengefunden. Der Marktplatz war mit mehreren hunderten Einwohner, die sich solidarisch gezeigt haben, gefüllt.

Mahnwache für die Ukraine

Barbara Köß, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen und stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Oelde, eröffnete die Mahnwache.

Barbara Köß

Warum sind wir heute hier versammelt? Jeder von uns hat sicherlich seine ganz eigene Weise, mit dem schrecklichen Geschehen in der Ukraine umzugehen. Wir sind erschrocken, traurig, erstarrt, vielleicht wütend. Fühlen uns hilflos und ganz sicher haben viele von uns sehr große Angst. Aber uns alle eint der Wunsch, der Aggression und der Brutalität des Krieges auch hier vor Ort in unserer Stadt etwas entgegenzusetzen. Gemeinsam und jeder ganz persönlich. Dafür wollen wir uns heute hier mitten in Oelde den Raum und die Zeit nehmen. Deshalb sind wir hier, deshalb sind Sie hier.

Karin Rodeheger, erste Bürgerin von Oelde, stellte eine Resolution vor, die im Rat verabschiedet wurde als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine.

Diese hat folgenden Wortlaut:

Karin Rodeheger

Resolution des Rates der Stadt Oelde

Wir sind zutiefst bestürzt über die brutale militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in diesem stolzen, freiheitsliebenden Land, die sich tapfer und unerschrocken den Invasoren entgegenstellen. In aller Empörung, wir verweigern uns der Verführung zum Hass auf Russland. Nicht das russische Volk führt den fürchterlichen Angriffskrieg mitten in Europa. Verantwortlich für das grauenhafte Geschehen in der Ukraine ist alleine Präsident Putin. Trotz seines Meinungsfreiheit unterdrückenden Regime, gibt es deutliche Kritik aus der russischen Zivilbevölkerung an dem Überfall des Brüdervolkes.

Wir erklären uns ausdrücklich mit den vielen Menschen in Russland solidarisch, die ihre Antikriegshaltung offen zum Ausdruck bringen. Wir wissen, dass mutiges Verhalten gegen Entscheidungen des Herrschaftsapparates Hass und weitere Folgen haben können.

Wir können hier in Oelde nicht das Weltgeschehen ändern, aber wir wissen auch, dass bequeme Gleichgültigkeit schon immer denen geholfen hat, die Demokratie, Freiheit und Menschenrechte mit Füßen getreten haben.

Wir bereiten uns darauf vor, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in unserer Stadt aufnehmen zu können. Es tut gut, registrieren zu können, wie hilfsbereit sich Mitbürgerinnen und Mitbürger auch diesmal zeigen. Wir bieten den zu uns kommenden Schutzsuchenden ein herzliches Willkommen an. Wir werden alles uns Mögliche unternehmen, dass Oelde für die aus ihrer Heimat Geflohenen zu einem sicheren Hafen wird.

Der Rat der Stadt Oelde

Dies ist der Wortlaut der Resolution, der auch Sie sich später anschließen können. Ich würde jetzt die Vertreter der Fraktionen bitten, mit mir gemeinsam diese Resolution zu unterzeichnen und nach vorne zu kommen. Auf allen Ebenen stehen wir eng beisammen, wenn es darum geht, diesen Krieg aufs schärfste zu verurteilen.

Die vielen Menschen wurden eingeladen, die Resolution ebenfalls zu unterschreiben. Wer dies nachträglich machen möchte, kann dieses in der St. Johannes Kirche in den nächsten Tagen nachholen. Dort wird die Resolution ausliegen zur Unterschrift.




Baum von Hausdach entfernt

Der durch den Sturm umgestürzte Baum (wir haben berichtet) wurde am Dienstag, den 22.02.2022 vom Dach des Hauses in der Kerkbrede in Oelde mit schwerem Gerät entfernt.



Der Mond war Zeuge

Durch die Hydraulik- und Motorengeräusche wurden einige Anwohner in den frühen Morgenstunden in der Kerkbrede geweckt. Ein 120-Tonnen-Kran wurde dort ab 06.00 Uhr in der Straße in Position gebracht. Die Anwohner wurden einen Tag vorab informiert, dass die Straße im Einsatzbereich gesperrt wird. Somit konnten sich diese darauf einstellen und entsprechend die Autos umparken.

Nachdem der Kran der Franz Bracht KG mit seinem Team bestehend aus Kranführer, Begleitfahrzeugführer und einem LkW mit Gewichten bereit waren, rückten professionelle Baumfäller vom Unternehmen Niggemann Forsttechnik aus Wadersloh an.

Ca. 300 €/ h für den Kran, zzgl. Benzin, Versicherung, Begleit-fahrzeug & – LkW und Personalkosten. Hinzu kommen die Kosten für die Forstexperten und das Dachdeckerunternehmen.

Der ca. 15 Meter hohe Baum, der seitlich auf dem Hausdach gefallen war, wurde mit dem Kran erst aufgerichtet, um ihn dann kontrolliert seitlich im Garten abulegen und halb über dem Terrassendach zu hängen.

Zuerst wurde die Krone vom Dach zerlegt.

Die Forsttechniker haben dann vom Terrassendach aus angefangen, die Krone des Baums zu stutzen. Nachdem diese entfernt war, konnte der Stamm im Garten abgelegt und geteilt werden.

Halbierung des Stamms.
Mehrere Tonnen schweben am Haken.

Das Gesamtgewicht des Baumes wurde vom Kranführer auf ca. 10 Tonnen geschätzt. Die Teilstücke wurden zur Straße gehoben, wo diese dann auf zwei große Container verteilt wurden.

Während der gesamten Bergungsaktion hörte man immer wieder, wie das Holz unter den immensen Kräften ächzte und wie die ein oder andere Dachpfanne vom Hausdach klirrte.

Nachdem der Baum entfernt war, konnte erst das gesamte Schadensbild gesehen werden. Mehrere Löcher im Dach sprachen für einen ordentlichen Rums.

Das Dachdeckerunternehmen Lohmeier und Krupp aus Oelde hat ebenfalls kurzerhand die Reparaturen am Dach ausgeführt. Die Dachsparren waren nicht zerstört, sodass nur die Lattung, sowie die Pfannen erneuert werden mussten.

Seit dem Sturm haben die Forsttechniker sehr viel zu tun.

Die Bewohnerin ist somit wohlbehalten wieder in das Haus zurückgekehrt und berichtete uns darüber, dass der Baum um 1955 gepflanzt wurde. So schnell wie der Sturm durch Oelde gefegt war, waren auch die Schäden durch lokale Unternehmen behoben.

Die alten Wurzeln haben dem Sturm nicht standgehalten.



Zeynep entwurzelt Baum und trifft Einfamilienhaus

Der Sturm Zeynep hat in der Nacht vom 18. Februar zum 19. Februar für viele Einsätze von Feuerwehr und Polizei gesorgt. Eine alleinstehende Dame in Oelde erlebte dabei einen unruhigen Abend.

Ein am Haus angrenzender, ca. 15 Meter hoher Baum wurde entwurzelt und viel dabei auf das Hausdach und legte sich auf diesem ab. Dabei wurde eine Stelle im Dach durchbrochen und legte den Blick auf den Dachstuhl frei.



Die angerückte Feuerwehr sperrte das Haus und verwies darauf, dass Haus erst durch einen Statiker überprüfen zu lassen.

Nachbarn kümmerten sich um die fast neunzigjährige Bewohnerin, die aufgrund der Notlage in das Kardinal-von-Galen-Heim kurzfristig untergebracht wurde.

Der Baum wird vermutlich mit schwerem Gerät erst Stück für Stück entfernt werden müssen.




Eine Menschenkette für Menschen durch Oelde

Am letzten Samstag, den 18. September 2021 hat die Seebrücke Oelde gemeinsam mit vielen Oelderinnen und Oeldern ein beeindruckendes Zeichen der Solidarität gesetzt. Der Oelder Anzeiger ist einen Teilbereich der Menschenkette mit dem Rad abgefahren. Wir haben dabei unsere Aufzeichnung am Eingang der Lange Staße vom Vicarieplatz aus gestartet. Die Kette zog sich dabei quer durch die Innenstadt über den Marktplatz zur Ruggestraße. Von dort ging es weiter über den Kreisel bei der Glocke in Richtung Lindenstraße. Am Ende dieser bog die Menschenkette ab Zur Axt und führte einen zur Gesamtschule Oelde. Besonders viele Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule wie auch deren Lehrer haben dort die Kette gebildet.  Geendet hat die Menschenkette am Kreisel ortsauswärts der Wiedenbrücker Straße hinter der Feuerwache. (Anmerkung der Redaktion: Die Kette verlief von der Autobahn bis Innenstadt, wo wir unsere Route aufgenommen haben.)



Musik, Plakate und verstörende Bilder

Unter strahlendem Himmel trafen zu 12.30 Uhr die Teilnehmer der Menschenkette und andere Besucher auf dem Oelder Marktplatz ein, um dem Live-Programm beizuwohnen. Die Vorträge wurden dabei von Hans-Jürgen Netz anmoderiert.

Hans-Jürgen Netz

Begonnen wurde von einem Quartett mit Musik auf Xylophonen. Diesem gelang es nach der Einführung, weitere talentierte Menschen an die anderen freistehenden Instrumente zu locken. Es wurde gemeinsam musiziert und getanzt.

Der Oelder Marktplatz war sehr gut gefüllt und wir schätzen, dass ca. 500 Menschen anwesend waren. Zudem waren die Außenbereiche der umliegenden Gastronomien und der Eisdiele sehr gut besucht.

Während der Musikvorträge wurden Bilder auf dem Marktplatz niedergelegt von Menschen, die auf der Flucht verreckt sind. Ertrunken in Flüssen oder auf dem Meer. Kinder, Frauen, Männer, die ihr Leben gelassen haben beim Versuch, in ein sicheres Land zu gelangen.

Während ich die Plakate der Toten fotografierte, spielten und tanzten Kinder zwischen diesen zur Musik. Ein Moment, in dem man die Kamera hat sinken lassen und einfach nur noch dachte: „Was für ein Sch..! Während die anderen Kinder hier spielen und tanzen, denke ich was die eigentlich für ein Glück haben, während die Plakatkinder auf der Flucht gestorben sind“. Aber diese Szene sollte schnell getoppt werden mit …

der Rede von Murat Akcabay, der aus der Türkei geflohen ist.

Murat Akcabay berichtet von der Flucht

Ich heiße Murat Akcabay. Ich bin 1982 geboren. 2001 habe ich mit dem Studium begonnen. 2008 habe ich das Studium absolviert und daraufhin habe ich in einem privaten Nachhilfezentrum angefangen zu arbeiten. Das Institut, in dem ich tätig war, wurde aus politischen Gründen geschlossen.

2010 habe ich geheiratet. Meine Frau war auch wie ich in den Institutionen der Hizmet-Bewegung als Lehrerin tätig. Wir haben drei Kinder bekommen.

Im Jahr 2016 wurde gegen die Hizmet-Bewegung genauso wie gegen die Oppositionsparteien nach dem Putschversuch eine tiefgründige Hexenjagd durchgeführt. Im Rahmen dieser Politik kam es zu Entlassungen, willkürlichen Inhaftierungen, Folterungen während der Untersuchungshaft und Entführungen. Von Tag zu Tag wurden immer mehr Freunde von uns inhaftiert oder entführt.

Die Atmosphäre in der Türkei war dermaßen furchterregend und grausam. An diesen dunklen Tagen habe ich mich zusammen mit meiner Familie zwei Jahre lang versteckt.

Um uns aus dieser Schreckensherrschaft befreien zu können, entschieden wir uns zwei Jahre später zu fliehen. In den zwei Jahren wurden uns die Menschenrechte geraubt. Meine Kinder konnten aus Furcht vor Inhaftierung nicht zur Schule gehen. Wir konnten von den Gesundheitsdiensten nicht profitieren und uns mit unseren Eltern nicht treffen.

Am 18.07.2018 machten wir uns auf den Weg, um über den Fluss Mariza nach Griechenland zu fliehen. Während wir versuchten, mit dem Schlauchboot den Fluss zu überqueren, versank es.

Dabei ertranken meine Frau und meine Kinder.

Als eine Person, die sowohl seine Frau als auch seine Kinder verlor, möchte ich zu folgendem aufrufen:

Viele Menschen aus verschiedensten Regionen der Welt, die von den Grausamkeiten zur Hoffnung fliehen, leiden unter ähnlichen Schmerzen. Im Fluss Mariza und am Mittelmeer kommen immer noch Leute ums Leben. Wir befinden uns heute hier, damit das was erlebt wurde und die immer noch gefühlten Schmerzen ein Ende finden.

Wir dürfen unsere Verantwortung nicht vergessen und müssen uns gegenseitig daran erinnern. Es ist eine Notwendigkeit des Menschseins, auf das Erlebte als Individuen, Institutionen oder Staaten zu reagieren.

Vielen Dank.

Schatten und Licht

Während des Vortrags standen wir mit einem guten Bekannten zusammen. Dirk Sindermann kommentierte den Vortrag passend, dass man sich das mal vorstellen müsse, was dem Mann da passiert ist.

Rechts steht Dirk Sindermann neben seiner Mutter mit Justice For Refugees Schild

Eine starke Aktivistin und bei vielen Oeldern bekannt ist Claudia Kahlmeier. Sie unterstützt seit Anbeginn die Seebrücke und war auch dieses Mal wieder mit dabei.

Claudia Kahlmeier macht sich stark

Ich finde es wichtig und richtig, bei solchen Aktionen mitzumachen. Was wollen wir unseren Kindern sagen, wenn sie uns fragen “Warum hast du nicht geholfen?” Gerade für Kinder ist es nicht zu verstehen, dass Erwachsene nicht einfach helfen, sondern zögern und tausend Ausreden haben, warum und weshalb sie Menschen in Not nicht helfen und sie unterstützen. Ich könnte noch so viel sagen, aber eigentlich ist es doch völlig logisch: “Man lässt keine Menschen ertrinken. PUNKT!!!

Melanie Erben von der Evangelischen Kirchengemeinde hat dem Oelder Anzeiger im Gespräch ebenfalls berichtet, dass sie sich sehr über die Veranstaltung bei bestem Wetter hier auf dem Oelder Marktplatz freue.

Der Mehrgenerationen-Chor aus Diestedde unter Leitung von Raúl Huesca Valverde sorgte dann ebenfalls für positive Energie auf dem Marktplatz. Dabei wurden afrikanische Lieder angestimmt, die zum Mitmachen animierten. Raúl Huesca Valverde kommentierte im Telefoninterview ebenfalls, dass das Bild mit den tanzenden Kindern zwischen den Plakaten sehr konträr gewesen sei.

Das Programm wurde ausgeschmückt mit Gesangseinlagen einer sehr mutigen jungen Dame, die im Alleingang Michael Jackson´s Earth Song performte und einer Frau, die Querflöte spielte.

Salih Durman berichtete ebenfalls von der Flucht und der Trennung von der Familie. Wie schnell er Deutsch gelernt hat und nun als Chemie-Lehrer tätig ist. “Jeder Mensch ist einzigartig und hat das Recht zu leben. Keiner hat sich ausgesucht, wo er auf die Welt kommt.”

Die unzähligen Plakate und Menschen mit positiver Energie machten deutlich, dass Humanität und Nächstenliebe in Oelde die Mehrheit sind.




Impfzentrum startet am 1. Februar / Über 80-Jährige bekommen Post

Das Impfzentrum in Ennigerloh nimmt am 1. Februar den Betrieb auf. – Foto: Kreis Warendorf

Die Impfzentren in NRW starten am 1. Februar. Das hat das Land jetzt bekanntgegeben. Auch das Impfzentrum Kreis Warendorf in Ennigerloh nimmt dann seinen Betrieb auf. „Dort können sich zunächst alle über 80-Jährigen impfen lassen“, berichtet Gesundheitsdezernentin Brigitte Klausmeier. „Alle Personen, die bis zum 31. Januar 1941 geboren wurden, bekommen zum Ende der nächsten Woche ein Schreiben von Gesundheitsminister Laumann, das über die Rathäuser verschickt wird.”

Darin wird das Verfahren zur Terminvereinbarung erläutert. Gleichzeitig informieren der Kreis und die Kommunen in einem gemeinsamen Schreiben über die konkreten Abläufe im Impfzentrum in Ennigerloh.

Die Impfberechtigten können ab Montag, 25. Januar, telefonisch (0800/116 117 02) oder online (www.116117.de) einen Termin im Impfzentrum vereinbaren.

Die Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, die die Terminvergabe organisiert, bittet um Verständnis, dass es durch die große Nachfrage gerade zu Beginn zu längeren Wartezeiten am Telefon kommen kann. Sie bittet daher darum, möglichst die Anmeldung über das Internet zu nutzen. Zudem könnten nur so viele Termine vergeben werden, wie Impfstoff vorhanden sei, heißt es weiter. Dieser wird den Bundesländern anhand der Einwohnerzahl zugewiesen und an die Kreise weitergegeben.

Die Zahl der vorhandenen Impfdosen wird täglich genau auf die Anmeldungen im Impfzentrum abgestimmt. Daher meine dringende Bitte: Halten Sie die vereinbarten Termine ein und kommen Sie nicht ohne Termin zum Impfzentrum“, so Brigitte Klausmeier weiter. „Keine Impfdosis soll verfallen!




Kolpingverein: Weihnachtsbaum-Sammelaktion fällt aus

Die traditionelle Weihnachtsbaum-Sammelaktion der Kolpingfamilie wird in diesem Jahr pandemiebedingt nicht stattfinden.

Nach intensiven Beratungen haben wir uns schweren Herzens vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemielage dazu entschlossen, auf die traditionelle Sammlung der Weihnachtsbäume in diesem Jahr zu verzichten“, sagt Werner Stoffers von der Kolpingfamilie Oelde.

Entsorgungsmöglichkeiten in Kernstadt

 

Dieses Jahr ist eine Abholung nicht möglich



Aufgrund der besonderen Situation ist es in diesem Jahr zulässig, den Weihnachtsbaum über die Biomülltonne zu entsorgen. Alternativ können die Tannen kostenlos am Entsorgungshof am Landhagen abgegeben werden.

Bürgermeisterin Rodeheger versichert:

Die Kosten der Entsorgung am Wertstoffhof sowie die Kosten der zusätzlichen Tonnagen im Bereich der Biomüll-Entsorgung trägt die Stadt Oelde.

Die Entsorgung auf dem Wertstoffhof (Am Landhagen 45, 59302 Oelde) ist am 09. und 16. Januar 2021 in der Zeit von 8 bis 13 Uhr kostenlos möglich.

Dabei ist mit Wartezeiten zu rechnen.

Die Stadt weist darauf hin, dass auch mehrere Bäume (z.B. aus der Nachbarschaft) gesammelt angeliefert werden können. Das ist nicht nur aus Sicht der Umwelt sinnvoll. Auch die Kontakte der Mitarbeiter am Wertstoffhof lassen sich so reduzieren. Bei der Entsorgung über die Biomülltonne werden die Bürgerinnen und Bürger gebeten, die Äste abzuschneiden und den Stamm nach Möglichkeit einzukürzen.

In den Ortsteilen

In den Ortsteilen Lette, Stromberg und Sünninghausen werden Weihnachtsbäume auch in diesem Jahr gesammelt.

Die Termine sind: für Stromberg und Lette der 09. Januar ab zirka 9 Uhr, für Sünninghausen der 16. Januar ab 9 Uhr.

Die Verantwortlichen haben ihre jeweiligen Sammlungen mit dem Ordnungsamt abgesprochen und werden die Sammlung unter Einhaltung sämtlicher Corona- und Hygienevorschriften durchführen.

Spendenaufruf Kolpingfamilie

Trotz der nicht stattfindenden Sammelaktion in der Kernstadt „wollen wir auch in diesem Jahr gerne mit dem Flüchtlingslager auf Lesbos ein soziales Projekt unterstützen“, sagt Werner Stoffers von der Kolpingfamilie Oelde. „Daher würden wir uns sehr freuen, wenn uns die Oelder Mitbürger durch ihre Spenden dabei unterstützen würden.

Die Kolpingfamilie nimmt Spenden mit dem Verwendungszweck „Spende Lesbos“ auf ihrem Konto bei der DKM-Bank entgegen: IBAN DE65 4006 0265 0010 2138 00, BIC GENODEM1DKM.

In der St. Josephs Kirche und in der St. Johannes Kirche stehen für den gleichen Spendenzweck auch speziell gekennzeichnete Opferstöcke bereit.




Feuer in Schrebergärtenanlage

In den frühen Morgenstunden am 04.01.2021 ist ein Großaufgebot der Feuerwehr ausgerückt, um ein Feuer in der Schrebergärtenanlage am Benningloher Weg zu löschen. Ein Anwohner hat das Geschehen live von seinem Balkon aus verfolgen können und hat uns sein Bildmaterial eingesendet.

Auf diesen ist zu sehen, wie eine Zelle lichterloh in Flammen steht. Die Brandursache ist unklar.

Der Einsender berichtete uns jedoch, dass es oftmals stinken würde, als ob Abfallreste dort verbrannt würden. Besonders an den Wochenenden sei dies zu Bemerken.

Nachtrag 11.45 Uhr: Der Schriftführer des Kleingartenvereins stellte in einem Gespräch mit dem Oelder Anzeiger klar, das keinerlei Abfall dort verbrannt wird. Es dürfe nur genehmigter Strauchabschnitt in speziellen Feuerstellen verbrannt werden. Eventuell kann es sein, dass feuchteres Kaminholz etwas mehr Geruch entwickle.

Nachtrag 13.55 Uhr: Nach ersten Erkenntnissen brannte es auf einer Parzelle im Bereich eines Unterstandes eines Kleingartenhauses. Die Feuerwehr löschte das Feuer, das den Unterstand sowie Teile des Häuschens beschädigte. Die Ermittlungen zur Brandursache sind aufgenommen, allerdings noch nicht abgeschlossen.