Das ultimative Sonntagsrezept: Seelachsrouladen


Alle Fotos:© Martin Bischoff

Alle Fotos:© Martin Bischoff

 

 

Dem einen oder anderen rollen sich bei dem Gedanken an ein leckeres Fischgericht die Fussnägel hoch, wir rollen hier und heute mal den Fisch auf. Und zwar zu einer leckeren Seelachsroulade mit Rosmarinkartoffeln.

Um dieses interessante Projekt anzugehen benötigen wir einige illustre Zutaten. Als da wären:

Seelachsfilets

Zitronensaft

Pfeffer

Salz

Salbei

Senf

Lauch

Oel

Durchwachsener Speck

Fleischbrühe

 

Für die Rosmarinkartoffeln:

Kartoffeln

Rosmarin

Gewürze je nach Gusto

 

Das Schwierige an diesem Rezept ist, dass der blöde Fisch sich vehement wehrt, sich aufrollen zu lassen. Da müssen wir ihn überlisten: (schon etwas abstrus – die Krönung der Schöpfung muss einen kalten Fisch überlisten …) Wir schneiden ihn einfach horizontal in zwei Hälften. Dieses funktioniert einfacher, wenn man das Filet eine Weile ins Gefrierfach legt und ein wenig anfrieren lässt, dann wehrt sich das Opfer unter dem Skalpell nicht so sehr. Intelligentere Exemplare der Krönung besorgen sich natürlich gleich tiefgefrorenen Ictus und lassen ihn antauen.

nicht ganz einfach, deshalb machts die Stefi :-)

nicht ganz einfach, deshalb machts die Stefi :-)

Wenn Stefi dann den Fisch gesäbelt hat wird erst mal der Lauch in die Pfanne gegeben und ordentlich angebraten. Daran denken, ihn vorher in kleine Scheibchen zu schneiden, sonst ragen die Enden links und rechts aus der Pfanne heraus und werden nicht gar!

vorher ordentlich schnibbeln!

vorher ordentlich schnibbeln!

Während der Lauch schmurgelt können wir uns wieder um den Fisch kümmern. Der wird zunächst mit dem Zitronensaft bespritzt, gesalzt und gepfefft, dann mit dem gehackten Salbei bestreut. Eine der sechs Seiten des Fisches, am besten die grösste, wird mit Senf bestrichen. Dann kommt etwas von dem inzwischen fertig gesottenem Lauchzeugs da drauf, er wird, mit der Salbeiseite nach innen – wie ein Teppich mit einem Entführungsopfer  drin – aufgerollt. Jetzt tarnen wir den Fisch für die Fischhasser mit einer Scheibe durchwachsenem Speck, mit dem wir die Rolle umhüllen wie Harry Potter sich mit seinem Tarnumhang. Das Ganze entweder festpieksen mit Zahnstochern, Rouladennadeln oder mit einem Faden Küchengarn umwickeln. Dann scharf anbraten, Brühe dazu und gut zehn Minuten bei schwacher Hitze ziehen lassen.

Das Opfer im Teppich :-)

Das Opfer im Teppich :-)

scharf anbraten

scharf anbraten …

und schmoren lassen

… und schmoren lassen

 

Jetzt aber ran an die Kartoffeln! Das ist ganz einfach … die rohen Kartoffeln würfeln, in eine Schüssel rein und mit Oel beregnen. Danach mit beliebigen Gewürzen beschneien und ordentlich Rosmarin dazu. Umrühren – faule Menschen nehmen eine Tupperdose und schütteln – ab aufs Backblech und durchbacken. Bei 200 Grad etwa 20 Minuten.

Rosmarinblechkartoffeln

Rosmarinblechkartoffeln

Und fertig ist das Sonntagsgericht!

Hmm, lecker

Hmm, lecker




Das ultimative Sonntagsrezept: Mediterraner Gemüseauflauf mit Fisch

Foto: Martin Bischoff

Ich bin ein begeisterter Krimileser. Und als solcher kommt man an den Schwedenkrimis, die ja mittlerweile eine eigene Sparte in diesem Genre bilden, nicht vorbei. Einer derjenigen, der diesen Schweden-Boom mit begründet hat,  ist Henning Mankell.  In einem seiner Bücher fand ich folgendes Gericht, dass er rudimentär beschreibt und ich jetzt nachkochen möchte.

Es handelt sich um einen mediterranen Gemüseauflauf mit Fisch. Bei Mankell ist es Dorsch – mir ist es wurscht.

Ein ganz einfaches Rezept, das auch der typische Spiegeleiverbrenner hin bekommen sollte.

Man nehme zunächst eine Menge Gemüse, in der heutigen Version – man darf hier ruhig kreativ sein – ist das:

Fisch

Zucchini

Schwarze Oliven

Kartoffeln

Paprika

Tomaten

Aubergine

Ne grüne Pepperoni

Knoblauch

Olivenöl

Kräuter

Das Einzige, das etwas Aufwand erfordert, ist die Aubergine. Diese soll nämlich ausbluten. Deswegen fang ich mit ihr an. Sie wird in Scheiben geschnitten, diese werden von beiden Seiten mit Salz bestreut und weggestellt. Nach einiger Zeit fangen sie an zu weinen wie ich beim Zwiebelschneiden. Wenn sie genug geheult haben streife ich die Flüssigkeit und das Salz ab und brate sie in einer trockenen Pfanne an. Dann erst mal wieder zur Seite mit ihnen.

Alles andere wird gewürfelt. Besonders die Kartoffeln sollten recht klein werden, damit sie die Chance bekommen, durchzugaren. Ich mag keine rohen Kartoffeln. Erfahrungsgemäss übernimmt die Arbeit der Zerstückelung die Köchin, da der Koch keine Lust dazu hat. Der degustiert derweil den Wein, der zum Menu gereicht wird.

Naja, und die Oliven werden gescheibelt. Günstige Oliven gibt es übrigens bei Ipek, da kostet eine Konserve mit 350 Gramm entkernter Oliven (Abtropfgewicht) 2,19 €, besorgt man sie sich von Kattus oder so, dann verliert man schnell die Lust auf dieses Rezept.

So, jetzt kommt alles in eine Auflaufform und wird ordentlich durchgemengt. Jetzt kommt das Olivenöl zum Einsatz, und zwar nicht zu knapp. Das Zeug muss ordentlich schwimmen! (das übrig bleibende Olivenöl kann man nach dem Essen abseihen und später noch mal weiterverwenden – und da bleibt sicherlich was übrig) Kräuter aus dem Garten dazu – was halt grad so da ist und ab in die Röhre. So eine 3/4 Stunde sollte es schon brutscheln.

Dann einfach den etwas gewürzten Fisch oben drauf und noch mal brutscheln lassen, bis dieser sich windet. So circa 15 Minuten. Dann gehts ran an den Mampf.

Dazu serviere ich wieder einmal Baguette, da das das einzige Mittel ist, um dem Olivenöl auf dem Teller Herr zu werden.

Bon appetit!

Nachtrag: Der Auflauf ist gegessen und wieder einmal überrascht die geschmackliche Vielfalt. Bei jedem Kauen erfährt der Gaumen einen neuen Genuss…