Eisbahn lässt weiterhin nicht kalt!

Eislaufen kann in Oelde zum kostspieligen Vergnügen werden Foto: Lilo Kapp  / pixelio.de

Eislaufen kann in Oelde zum kostspieligen Vergnügen werden
Foto: Lilo Kapp / pixelio.de

Der viel beachtete und heiß diskutierte Artikel  des OELDER ANZEIGER über die Eisbahn im Vier- Jahreszeitenpark  wurde inzwischen auch von der  lokalen Oelder Tageszeitung aufgegriffen. Sie veröffentlichte ebenfalls einen Bericht, garniert mit einer Stellungnahme vom Forum Oelde. Dieser war in der Samstagsausgabe vom 29. Dezember zu lesen.

Der Oelder Anzeieger ( OeA ) hatte Bürgerinnen und Bürger an der Eislaufbahn im Vier- Jahreszeiten- Park Oelde zur Meinung befragt, was diese von der Eintrittsregelung halten. Diese Regelung sagt aus, dass man mit einer Jahres-Eintrittskarte für den Park die für das Jahr 2012 gültig ist, nicht kostenfrei die Eisbahn im Dezember 2012 nutzen darf.

Kundinnen und Kunden der Parkkarte 2012 müssen diese Leistung entweder separat entrichten oder im Dezember 2012 bereits die Parkkarte 2013 kaufen, um ohne Mehrausgaben die Eisbahn in 2012 nutzen zu können!

Zum Artikel der Lokalzeitung vom 29. Dezember. Diese schreibt in den ersten zwei Dritteln über die Probleme, die das Forum Oelde (FO) mit dem milden Wetter hat.  Zum Kühlen des Eises erreicht die Kühlmaschine  ihre Grenze, berichtet das FO.

Wetterfeste Schlittschuhläufer lassen sich aber nicht durch Regen vom Spaß auf dem Eis abbringen.

Der interessantere Teil des Artikels befasst sich mit der Aussage des FO zur Parkkartenregelung.

Das Forum erklärt kurz, dass die Eintrittsregelung vor sieben Jahren entschieden wurde. Der freie Eintritt für die Eisbahn sei an die Parkkarte des folgenden Jahres gekoppelt.

Meik Libor, einer unserer Leser, hatte hierzu mit Herrn Rettig vom FO Kontakt aufgenommen und nach einer Regelung bzw. Niederschrift in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen gefragt. Die Antwort vom FO führte zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis. Auf der aktuellen Internetseite vom FO steht ebenso eine zweideutige Regelung.

Auf der Seite des FO steht unter dem Bereich: Eintrittspreise Vier-Jahreszeiten folgendes:

Der Besitz der Parkkarte berechtigt hier den Eintritt zum Vier-Jahreszeiten-Park, das Freibad, sowie das Kindermuseum KLIPP KLAPP. Die Park plus-Karte berechtigt Besitzer weiter zu ermäßigten Eintritten bei besonderen Veranstaltungen vom FO.

Auf der Seite vom FO steht unter dem Bereich: Eisvergnügen 2012/13 folgende Information zu der Eintrittsregelung der Eisbahn:

Die Park plus-Karte 2013 berechtigt zum täglichen Eintritt in den Vier-Jahreszeiten-Park zwischen 9.30 Uhr und 19 Uhr, zum Besuch des Parkbades in Oelde und zum Besuch des Kindermuseums KLIPP KLAPP (zu den offiziellen Öffnungszeiten), zum Besuch von Sonderveranstaltungen (z.B. Eisvergnügen 2012/13) und zum ermäßigten Eintritt bei besonders ausgewiesenen Sonderveranstaltungen (Konzerte, Kabarett, Comedy, Theater, usw.) von Forum Oelde.

Der Schlusssatz im Zeitungsartikel vom FO ist ein Wiederspruch in sich. Herr Junkerkalefeld, Leiter vom Forum Oelde, sagt aus, dass jedem klar sein müsse: Pro Parkkarte gibt es ein Eisvergnügen. Dieses ist jedoch nicht richtig sondern abhängig vom Zeitpunkt des Kaufes.

Um weitere Unklarheiten auszuräumen hat hierzu der OeA einen Entwurf zu einer “eindeutigen” Parkkarte entwickelt.

2012-12-31-Klare Karte

Grafik © Oelder Anzeiger: Somit wäre es für jeden klar

Gänzlich in Vergessenheit geraten ist auch die Aussage von 2001 zur Landesgartenschau. Diese besagte, das zur Landesgartenschau der Eintritt kostenpflichtig sei. Nach der Landesgartenschau sollte der Park für alle Besucher die Tore frei öffnen. Hier verweisen wir unter anderem auch auf das Themen-Programm der SPD Oelde. Dort kann nachgelesen werden, wie ein jeder Bürger noch heute an den Park und dessen damaligen Umbau mitzahlt.

Fazit:

Der Zeitungsartikel will darstellen, dass jedem die Leistungen der Parkkarte klar ersichtlich sind. Bei dem Internetauftritt des FO wird das Leistungspaket der Parkkarte aber offensichtlich widersprüchlich beschrieben. Zum einen weichen die Aussagen auf der Seite der Preisinformation von der Seite des Eisvergnügens ab zur regulären Seite der Eintrittspreise. Mal ist die Rede von “Sonderveranstaltungen” mal vom “Eisvergnügen inklusive”. Was nun eine Sonderveranstaltung ist und was nicht, obliegt offensichtlich der Auslegung vom Forum Oelde.

Fest steht für die Besitzer der Karte 2012, dass es sich um eine kostenpflichtige Sonderveranstaltung handelt, wenn im Jahr 2012 Schlittschuh gefahren werden will. Für die stolzen Besitzer der Karte des Folgejahres ist dieses Vergnügen enthalten! Also mal ein Zwitter, mal nicht. Mal Sonderveranstaltung, mal all inclusive. Je nachdem, wann Sie Ihre Karte erworben haben.

Die Oelderinnen und Oelder müssen wohl mit der Entscheidung, die vor Jahren gefällt wurde, leben und jährlich im Dezember in den Geldbeutel greifen. Eine Periodenänderung vom z.B. 1.11 – 30.11 des jeweiligen Folgejahres wird im Artikel leider nicht thematisiert. Verständlich ist es auch, dass durch die Eisbahn Kunden für das neue Jahr gelockt werden sollen.

Der fahle Beigeschmack für Kunden, die eine Karte ab dem siebten Januar erwerben, bleibt aber. Hier gilt die Aussage vom Forum Oelde nicht: Pro Parkkarte gibt es ein Eisvergnügen. Eine schweres Thema, welches auf dünnen Eis steht.

Wenn wir den Blick zu unseren Nachbarn nach Beckum werfen, verleihen diese dort Schlittschuhe für 3,- €. Für das Betreten der Eisbahn zahlen Kinder 2,-€ und Erwachsene 3,50 €. Eine Regelung, die sich auf Kinder bezieht, ist hier vorbildlich gelöst und fehlt in Oelde für Nichtbesitzer der Karte 2013 komplett. Die Eisbahn ist in Beckum von der Fläche kleiner, aber die Aufmachung ist ebenbürtig.




Must Hear! Island Angel von Altan

Das CD Cover

Das CD Cover

 

 

 

Ich möchte hier eine CD rezensieren, die ich vor vielen Jahren entdeckt habe und bis heute immer noch gerne höre.

Mein Partner und ich waren 1995 mit dem Fahrrad in Irland und erkundeten auf unsere Art die Insel. Als wir unser Zelt auf der Wiese eines Hostels in Dingle  aufschlugen, hörten wir aus dem Nachbarzelt diese Musik. Unser Nachbar war ein junges, deutsches Geigentalent aus Erfurt, der seinen gesammten Urlaub hier an diesem Ort verbrachte und sich diesen mit Auftritten finanzieren konnte, da Dingle eine Hochburg der abendlichen Kneipenmusik ist.

Der Junge hatte ein batteriebetriebenen Cassettenrecorder (so etwas gab es damals) und darauf dudelte die Musik von Altan.

Die Band Altan spielt traditionelle , irische Musik, teilweise in gälisch gesungen. Gälisch ist eine alte keltische Sprache, die gerade in den westlichen Landesteilen von Irland noch sehr gepflegt wird.

Ich war und bin noch fasziniert von dieser Musik, dieser hohe und klare Gesang der Sängerin Mairéad Ní Mhaonaigh, die tolle Band dahinter, die auch mal zu traditionellen, irischen Instrumenten (wie etwa eine Bodhrán, eine fellbespannte Holztrommel)greift, und dann mal wieder fast wie eine Rockformation loszulegen.

Die CD ist übrigens strickt unterteilt: ein Lied mit Gesang, das Nächste ohne, usw.

Nachdem wir wieder zu Hause waren, bestellten wir den Tonträger der Band in dem örtlichen CD Laden Gramophon.

Ach ja, unser damalige Zeltnachbar übte immer das Stück Nr. 12.

Die CD heißt Island Angel von der Band “Altan.”

Die Band gibt es übrigens noch, hier die Homepage.http://www.altan.ie

Und wer sie sich mal in You Tube anschauen möchte: http://www.youtube.com/watch?v=EJDTQW87w-s

Stefanie Heinrich




Vivat, vivat, Bernhard Dahms: Ein Oelder Urgestein wird 90

Schreibwarenladen Dahms Lange Straße 7 im Original noch mit Kaugummiautomaten

Schreibwarenladen Dahms Lange Straße 7 im Original noch mit Kaugummiautomaten

Am ersten Tag im neuen Jahr begeht Bernhard Dahms, ein Oelder Urgestein, seinen 90. Geburtstag. Der OELDER ANZEIGER gratuliert diesem prächtigen Zeitgenossen von ganzem Herzen. 

Es gibt wohl kaum einen Oelder, der seinen Schreibwarenladen nicht gekannt hätte: In der Langen Straße 7 residierte Familie Dahms in einem großen Ladengeschäft und versorgte ABC-Schützen mit Schulheften und Bleistiften, große und kleine Kinder mit Spielwaren sowie die Frommen mit Devotionalien vom Rosenkranz bis hin zum Weihwasserbecken.

Schon die Eltern des Jubilars betrieben das Einzelhandelsunternehmen, das von dem 1923 geborenen Sohn Bernhard übernommen werden sollte. Doch zuvor musste der junge Mann in den Krieg und gelangte erst auf Umwegen in die Heimat zurück, um in den elterlichen Betrieb einzutreten. Die Erlebnisse von Krieg und Nazidiktatur hatten aus Bernhard einen überzeugten Pazifisten geformt, der sich nicht scheute, seine Meinung auch offen auszusprechen. Damit geriet er in Widerspruch zu den ewig gestrigen Oeldern wie einem ebenfalls seinerzeit in der Langen Straße ansässigen Buchdrucker, der noch in den 60er Jahren stolz war, ein großes Adolf-Hitler-Porträt über seinem Schreibtisch hängen zu haben.

Bernhard Dahms hatte stets ein offenes Ohr für junge Leute und scheute sich nicht, mit ihnen über aktuelle Fragen der Zeit zu diskutieren. Als überzeugter Christ war er ein erklärter Gegner des Vietnam-Krieges und unterstützte die Ostermarsch-Bewegung, die hunderttausende Menschen im Ruhrgebiet auf die Straßen brachte. Als erklärter Gegner der Notstandsgesetze brachte er den damaligen CDU-Vorsitzenden Raestrup gegen sich auf, der seinen Laden stürmte und das Abhängen kritischer Plakate forderte.

Bernhard war stets interessiert an gutem Essen und perlendem Quell. Da die Oelder Gastronomie wenig bot, sauste er, die Baskenmütze verwegen übers Ohr gezogen, mit dem Moped über die Dörfer, um interessante Lokalitäten zu entdecken. Der herzensgute und stets freundliche Oelder war jedem Thema aufgeschlossen. Noch zu seinem 75. Geburtstag erwarb er ein vielbändiges Lexikon, das er von vorn bis hinten durcharbeitete. Mit stolzen 90 Jahren verfügt es über ein enzyklopädisches Wissen, das seinesgleichen sucht und ist mit einem hellwachen Geist gesegnet.

Jubilar Bernhard Dahms auf seinem Lieblingssessel neben dem alten Dampfradio inmitten seiner exakt geordneten Wunderwelt von alten Schallplatten, Büchern, Lexika, Landkarten und ZeitschriftenFotos: © W. R. Frieling

Jubilar Bernhard Dahms auf seinem Lieblingssessel neben dem alten Dampfradio inmitten seiner exakt geordneten Wunderwelt von alten Schallplatten, Büchern, Lexika, Landkarten und Zeitschriften
Fotos: © W. R. Frieling

Man fragt sich, wie es möglich ist, eine wandernde Enzyklopädie menschlichen Wissens zu werden. Eine Antwort liegt vielleicht darin, dass Bernhard Dahms sein Leben als Junggeselle verbrachte und es stets ablehnte, ein Fernsehgerät zu nutzen. Seine Informationsquellen waren und sind in erster Linie Radio, Zeitschriften und Bücher, von denen seine Wohnung über dem einstigen Laden überquillt.

Nachtrag: Bernhard Dahms verstarb am 22. Mai 2016 im Oelder Marienhospital. R.I.P.