Bürgerentscheid: „JA“ zur Oelder Innenstadt!
Eine Meinung von Gastschreiber Oliver Bäumker.
Die Diskussion über das Für und Wider einer kompletten Neugestaltung der Oelder Innenstadt nimmt schulmeisterliche Züge an. Zu recht weist mancher Bürger aktuell darauf hin, dass die Neugestaltung des Marktplatzes in Stromberg in derselben Art und Weise, wie es jetzt der Oelder Innenstadt droht, ein planerisches Desaster für den Bürger und ein Nullsummenspiel für die Gewerbetreibenden wurde.
Eine Meinung von Gastschreiber Oliver Bäumker-
Der Bürger möchte gehört, aber nicht belehrt werden. Natürlich ist es nicht so, dass die Ablehnung dieser ebenso unsinnigen wie teuren Verschlimmbesserung des Marktplatzes zu einem Schaden für die Stadt Oelde führt. Statt dessen sollte bedacht werden, dass die von Kaufmannschaft und Verwaltung erhofften Effekte nicht eintreten können, weil wohl kaum ein Konsument aus dem Umland plötzlich Oelde als Einkaufsstadt entdecken wird, weil das Pflaster auf einmal ocker statt rot ist und von benachbarten Wasserspeiern bespielt wird. Wer an so einen Unsinn glaubt, hat in verantwortlichen Positionen nichts verloren.
Auch
die als Jahrhundertrat(sbe)schluss gefeierte Umsetzung des Marienbrunnens
hinter die Kirche mit Sitzmöglichkeit und Panoramablick auf den öden
Carl-Haver-Platz kann wohl nur ein mit großen Scheuklappen ausgerüsteter
Zeitgenosse als Bereicherung empfinden. Zumal der neue Standort des Brunnens
nebst Sitzgelegenheit fast ausschließlich im Schatten liegt und an der
Schnittstelle so ziemlich aller Windschneisen liegt, die Oelde zu bieten hat.
Eine
Ablehnung dieser Planung ist keine Katastrophe für Oelde, sondern die Chance,
dass ein neuer Rat und ein neuer Bürgermeister Zeit und Möglichkeit erhalten,
mit Vernunft und Sachverstand an eine behutsame Überplanung mit weniger
kostenintensiven und sinnvolleren, von den Menschen akzeptierten Änderungen
heranzugehen. Dabei ist auch an die stiefmütterlich behandelte Herrenstraße zu
denken. Außerdem sind es die kleinen Dingen wie die Grünpflege an den
Straßenrändern, die in Zeiten guter Kassenlage der Stadt die Bürger zufrieden
stimmen können.
Nun gilt es, am kommenden Sonntag durch eine klare Entscheidung zu verhindern, dass ein erneutes Desaster entsteht wie bereits mehrfach in der Oelder Innenstadt. Wir alle erinnern uns mit Schaudern an die dilettantische Gestaltung der südlichen Innenstadt, der sogenannten „Steinwüste“, die bis heute mangelhafte Ausführung des Pflasters in der Ruggestraße, die Umkehrung der Fahrtrichtung mit allen Ärgernissen – alles Rohrkrepierer, mit denen der Bürger lange Jahre leben muss, während Bürgermeister, Baudezernenten und Ratsmitglieder längst nicht mehr im Amt sind.
Daher am nächsten Sonntag mit einem klaren und deutlichen „JA“ Umbau- und Profilierungswahn der Politik stoppen: „JA“ zum Bürgerbegehren! „JA“ auf dem Stimmzettel!