Wer bei dem Namen Tabletop an eine Lokalität denkt, wo leicht bekleidete Damen sich an Stangen räkeln und einen heißen Hüftschwung darbieten, liegt leider falsch. Minyarts ist die neue Adresse in Oelde für Fantasy- & Future-Brettspieler.
Der OELDER ANZEIGER hatte dem Ladenlokal in der Lange Straße einen Besuch abgestattet.
In der Lange Straße befindet sich das neue Ladenlokal für das Spielerherz der Tabletopfreunde
Ladeninhaber Johannes Stumpf
Der Ladenbesitzer Johannes Stumpf spielt bereits seit seinem zwölften Lebensjahr Tabletop Spiele. Bei Tabletop spielen handelt es sich um ein Art sehr komplexes Schachspiel. Springer, Turm, Dame, Bauer und König werden hier aber mit Fantasyfiguren ersetzt. Es stehen Elfenreiter, Orkkrieger, Magier, Drachen und alles was man irgendwie mit Kettenhemd, Schwerter und Magie verbinden kann auf dem Feld. Jenes ist dabei nicht in Quadranten wie beim Schachbrett aufgeteilt, sondern jede Einheit hat bestimmte Fähigkeiten. Aus einem Regelwerk kann man entnehmen wie weit sich z.B. die Infanterieeinheiten je Zug in cm sich fortbewegen kann. Wie weit die Bogenschützen ihren Pfeilhagel über das Brett feuern können, entnimmt man ebenfalls dem Regelwerk. Das ganze wird auf Zaubersprüche, die Truppenmoral etc. weiter ausgeschmückt.
Kompanien werden dabei durch liebevoll gestaltete Dioramas geführt, bis diese auf die Feindeinheit prallen. Das Würfelglück entscheidet stets mit, wie die Schlacht ausgeht. Treffen alle Pfeile? Bleiben die Krieger standhaft oder ergreifen Sie die Flucht? Der Würfel wird es mit entscheiden.
Das ganze Regelwerk der unterschiedlichen Tabletop Universen die es gibt ( Fantasy, Sciene
Fiction, Star Wars, Infinity, Freebooters, Dreamforge usw. ) können nun in Oelde bei Minyarts, dem ambitionierten Lokal für den Brettspielprofi, erworben werden.
Der Ladeninhaber, Johannes Stumpf, ist mit Herz und Seele dem Tabletop verfallen.
Das merkt man ihm auch an. Er kennt wirklich jeden Hersteller von Figuren, Mechwarriors oder sogar altertümlicher Armeehersteller. Nicht nur Fantasy und Sciene Fiction sondern auch Epochenfiguren wie Amazonen, Perser und Altgriechische Einheiten sind in seinem Ladenlokal erhältlich.
Darüber hinaus hat er wirklich gutes Werkzeug für die Modelbauer im Programm. Auf spezielle Kundenwünsche wird ebenfalls eingegangen sodass sogar Zulu War Miniaturen, die sehr selten sind, besorgt werden können.
Wunderbares Szenenstück
Im Ladenlokal selber können die Kunden direkt Tabletop-Schlachten bestreiten. “Das macht es aus.”, berichtet uns der Ladenbesitzer. Man ist hier nicht nur Kunde, sondern auch Gast und ab und zu auch geliebter Feind.
Oft spielen einige bis spät nach Ladenschluss, hinter verschlossener Türe munter weiter. Das Ladenlokal ist zwar klein, aber in wirklich ordentlichem Zustand. Die Regale sind picobello gefüllt und in einer Glasvitrine stehen besondere Prunkstücke.
So soll es aussehen – ordentlich
Der Liebhaber betreibt das Ladenlokal halbtags, vormittags geht er noch einer anderen Arbeit nach. “Im Moment kann man noch nicht vom Laden alleine Leben.”, erklärt uns Johannes Stumpf. Angefangen ist er im Mai 2008 mit einem Onlineshop und bei eBay. Diesen Shop kann man ebenfalls besuchen unter www.tabletop-onlineshop.de.
Das Spielen von Tabletop ist in vielen Punkten interessant. Zum einen müssen die erworbenen Figuren zusammengebaut, danach angemalt werden und zum Ende folgt das ersehnte Spielen auf einer Tischplatte. Für diejenigen, denen eine blanke Tischplatte nicht reicht, werden auch hier Häuser, Gelände- und Waldstücke im Maßtab nachgebaut. Somit wirken die Armeen auf den Geländestücken noch authentischer.
Soldaten der Zukunft ziehen in die Schlacht
Für das Anmalen der Figuren bedarf es einer wirklich geschickten und vor allem ruhigen Hand, damit Augen, Schwerter, Diamanten oder auch die Strahlenkanone den richtigen Kick bekommt. Einige Figuren sind gerade mal ca. 16 mm “groß”.
Chirurgischer Eingriff mit Pinsel und Farbe
Wem beim Anmalen die Nerven schnell durchbrennen, oder aus lauter Frust die Figuren nur noch in den Farbtopf eintunkt, kann hier auf den Service von Minyarts zurückgreifen. Der Bruder, Waldemar Stumpf, bemalt die Figuren im Auftag der Kunden. Je nach Detailgrad liegt eine Figur bei ca. 20 €.
Der OELDER ANZEIGER blickt dem Künstler über die Schulter
Für das Anmalen einer Figur, welches aus Grundierung, Bürsten, Schattieren und Detailhervorhebungen besteht, braucht es bis zu 2 Stunden Zeit. Die genannten Techniken muss man über mehrere Modelle & Jahre hin üben bis es zu einem wirklich detaillierten und schönen Modellergebnis kommt.
Ein dicker Kampfmönch
Ein Wesen aus einer anderen Welt
Wem also RISIKO oder gar die PC Strategiespiele zu den Ohren raushängen, sollte sich mal den Laden anschauen. Für jedem Geschmack sollte es eine Epoche geben.
Die Rebellen und das Imperium parken tagsüber in der Vitrine. Nachts wurde berichtet, dass aus dem Zimmer ab und zu grelle Lichtblitze den Nachthimmel erhellen.