Pioniergeist in der Bultstraße

Werner Schubert

Werner Schubert

Einige Oelder werden sich gefragt haben, was in der Bultstraße 21 in der Vergangenheit vor sich ging. An dem alten Haus hat sich vieles verändert in der letzten Zeit. Ein neues Dach hier, Handwerksgeräusche dort und letzten Endes eine breite Hebeschiebetüre direkt zum Gehweg mit Einblick in einen Büroraum. Auf dem Gehweg stehen geparkte Elektro-Roller und im Büro andere Fahrzeuge. Dies weckte beim OELDER ANZEIGER natürlich die Neugier und wir haben kurzerhand Termine vereinbart, dem später ein weiterer folgen sollte, wo wir auf unser Kosten kommen konnten.

Werner Schubert hat uns dabei das erste Mal bereits im Sommer empfangen. Freundlich, locker und ehrlich kam uns Werner daher. Der jung gebliebene Mann zeigte uns in kurzer Hose und T-Shirt mit einer Fluppe im Mundwinkel direkt vor seinem Gehweg worum es bei ihm geht. Ebert-Technology steht für Elektrofahrzeuge verschiedenster Bauarten und Typen. Umweltschonend und dabei vor allem kostengünstig mobil sein steht für Werner im Vordergrund.

Locker drauf

Locker drauf

Die Chinesen sind den Deutschen bei der Elektromobilität noch weit voraus.

erzählte uns Werner von seinen vielen Reisen nach China. Er hat dort nicht nur einen zweiten Wohnsitz, sondern auch wichtige geschäftliche Kontakte. Die Fahrzeuge wie Roller, Segways und Dreiradflitzer sowie Antriebe und Akkus bezieht Werner aus Fernost.

O. k., also Plastikschrott!? Mal schauen was das wird? Denken wir uns im ersten Moment.

Werner gibt Marcel Stevens eine Einweisung

Werner gibt Marcel Stevens eine Einweisung

Testfahrer Ingo Rohde

Testfahrer Ingo Rohde

Minuten später, stehen wir selber auf einem seiner Segways. Zu dem sonnigen Termin gesellten sich an dem Tag noch die beiden Testfahrer Marcel Stevens und Ingo Rohde. Die beiden Testpiloten und unser einer drehten dabei viele lustige Runden auf einem großen freien Platz. Der Segway ließ sich bei der Testfahrt nicht von meinem hohen Gewicht beeindrucken. Im Gegenteil, das Gefährt reagierte präzise und vor allem schnell. Die Verarbeitung kommt robust daher und wirkt hochwertig. Weiter ging es mit einer Testfahrt auf einem Elektro-Roller der vergleichbaren Klasse 49ccm.

Eine kleine aber feine Flotte

Wer selber einen 50er Verbrennungsmotor-Roller fährt, wird wahrlich wie wir irritiert sein im ersten Moment. „Ist der jetzt schon an?“, fragen wir Werner Schubert, der uns lachend bestätigt das alles o.k. sei und wir los düsen können. Ein wahrlich merkwürdiges Gefühl ohne den Motorenlärm und die Vibrationen.

Also fuhren wir los und genossen eine Tour durch Oelde. Genauso angenehm und überrascht wie wir selber über die lautlose Technologie waren auch die zahlreichen Passanten, die sichtlich staunten, als wir diese mit der Hupe warnten. Die Roller haben sogar jeweils einen Hupknopf auf der linken und der rechten Seite des Lenkers.

Der zweite Termin

Einleitend haben wir von zwei Terminen gesprochen. Der Grund lag darin, dass Werner Schubert zum einen die Geräte erst auf Herz und Nieren testen wollte und zum anderen musste er noch viele behördliche Hürden überwinden, obwohl alle erforderlichen Zertifikate CE, FCC und ROHS für die Geräte vorlagen. Er berichtete uns unter anderem von überforderten Zulassungsstellen, Versicherungen und anderen Behörden, die mit dem Kategorisieren der Elektrogefährte ihre Schwierigkeiten hatten.

„Das ist nun erledigt.“ sagte uns Werner bei unserem letzten Termin. Versicherungen und Zulassungen sind nun vorhanden und dem Elektro-Spaß steht nichts mehr im Wege.

Touren und Verkauf

Werner möchte nun anfangen und Segway-Touren durch Oelde und Umgebung anbieten. Er bietet einen Schnupperkurs sowie ein Fahrsicherheitstraining an, wenn die Kunden die Segways ausleihen wollen. Im Verkauf sind viele, individuell auf die Kundenwünsche abgestimmte Geräte verfügbar. Verschiedene Akku- und Motorleistungen. Eine City-Indoor-Version, welche bestens auch geeignet ist für den innerbetrieblichen Personaltransport, eine Offroad-Version, ein Golf-Caddy oder auch eine Security- und Polizei-Version mit Seitenboxen und Blaulicht können erworben werden.

Kontakt

Wer nun die wirklich leise und vor allem umweltfreundliche Mobilität ausprobieren möchte, sollte mit Herrn Werner Schubert sprechen.

Telefon:  02522 / 60520

Mobil:     01523 / 45 105 14

E-Mail: [email protected]




Jugendrotkreuz Oelde gibt Gas

Frau Lisa Lütke-Stratkötter, tätig beim Jugendrotkreuz Oelde im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, berichtet uns heute von einem wirklich tollen Osterhasen. Wir freuen uns sehr über die Informationen und wünschen dem Jugendrotkreuz viel Erfolg.

Nicht mehr lange hin ist es bis Ostern. Für die Mitglieder des Jugendrotkreuzes Ortsverein Oelde (JRK OV Oelde) heißt es nun Gas geben. Warum? Der Verein plant  zu Ostern eine Osterhasenaktion in Oelde und seinen Ortsteilen Sünninghausen, Stromberg und Lette.

Bereits im Dezember 2015 wurde eine ähnliche Aktion zum Nikolaustag durchgeführt. Hier konnten Interessierte einen Schokoladen-Nikolaus kaufen, ein Kärtchen mit einem Gruß ausfüllen und eine Adresse nennen, zu welcher der Nikolaus gebracht werden sollte. Die Reaktionen der Öffentlichkeit auf die Aktion des JRK Oelde waren durchweg positiv.

Deshalb haben sich die Leiter des Vereins dazu entschieden, zu Ostern ebenfalls eine Aktion durchzuführen. Die Osterhasen werden an den drei Freitagen vor den Osterferien (04.03. / 11.03. / 18.03.) auf dem Oelder Wochenmarkt angeboten. Der Ablauf bleibt gleich. Es wird ein Grußkärtchen ausgefüllt und die entsprechende Adresse angegeben, der Hase wird dorthin gebracht.

Bis dahin laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Einen Großteil der Zeit nimmt das Zurechtschneiden der Grußkarten in Anspruch. Für ca. 300 Hasen werden von den Mitgliedern Karten gebastelt. Außerdem werden Flyer verteilt und Plakate aufgehängt, um mehr Menschen zu erreichen. Ebenfalls wird an den entsprechenden Tagen ein Facebook-Aufruf gestartet.

Die Verteilung der Schokoladenhasen wird in der Nacht zum 27. März erfolgen. Hierfür werden Routen für die entsprechenden Ortsteile geplant. Die Mitglieder stellen die Osterhasen in der Nacht vor die Haustür, den Besitzer erwartet dann am Morgen des Ostersonntags eine süße Überraschung.

Durch die Bekanntmachung der Osterhasenaktion erhofft sich das Jugendrotkreuz aus Oelde eine noch bessere Resonanz der Oelder Bürger, auch wenn sie bei der letzten Aktion schon sehr gut war.

Hilfsbedürftige Menschen unterstützen

Zweck der Osterhasen- und auch der Nikolausaktion im letzten Jahr ist, Menschen zu helfen, die dringender Hilfe bedürfen. So wie die Einwohner im afrikanischen Kamerun. Sie benötigen medizinische Hilfe. Leider geben die dortigen Möglichkeiten eine ausreichende ärztliche Behandlung nicht her.

Der Arzt Philippe Miko, geboren in Kamerun, studierte Medizin in Deutschland, um dies zu ändern. Nun beschäftigt er sich mit dem Projekt eines Krankenhaus-Aufbaus in seinem Heimatland. Dafür gründete er den Verein “Hilfe für Kamerun – Philippe Miko e.V.“, welcher zu finanziellen Spenden aufruft. Auch Sachspenden, wie veraltete aber noch nutzbare Ausstattungen aus Krankenhäusern oder Arztpraxen, werden benötigt.

Das Jugendrotkreuz in Oelde hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Verein “Hilfe für Kamerun – Philippe Miko e.V.” zu unterstützen.  Weitere Informationen stehen auf der Facebook-Seite zur Verfügung oder können bei dem Verein selbst angefragt werden.




Deutschunterricht für Flüchtlinge

Im heutigen Gastbeitrag geht es um den ehrenamtlichen Deutschunterricht für Flüchtlinge in Oelde. Über Nächstenliebe, Erfahrungen, den kleinen fünfjährigen Ahmad mit seinem Vater und seiner Schwester berichtet uns Frau Karin Schöneberger, der wir hiermit recht herzlich danken.

Karin Schöneberger berichtet:

Von links hinten: Ute Ahmad und Claudia Leewe mit 3 Schüler vom Anfängerkurs beim einstudieren vom Einkaufszettel.

Ich werde immer wieder gefragt, wie das denn eigentlich abläuft und ob wir denn alle Lehrer/innen sind oder wie man sich das vorstellen muss. Deshalb möchte ich an dieser Stelle mal unseren Deutschunterricht vorstellen und vielleicht ja auch so die eine oder den anderen für uns gewinnen. Wir sind alles ehrenamtliche Helfer, von denen der größte Teil keine pädagogische Ausbildung hat. Wir sind keine Lehrer, sondern Sprachbegleiter. Man darf sich den Deutschunterricht nicht so wie in der Schule vorstellen oder wie man ihn aus den VHS-Kursen kennt, wenn man selber mal einen Sprachkurs belegt hat, sondern viel lockerer und auch praxisbezogener. Zu uns kann jeder kommen, der möchte, wobei wir für Anfänger und Fortgeschrittene zwei getrennte Gruppen haben. Aber auch da gibt es noch Unterschiede zwischen Leuten, die eventuell auf Englisch in ihrem Heimatland studiert haben oder dem Landarbeiter, der ein paar Jahre die Schule besucht hat.

Der Unterricht

Anschließender Besuch auf dem Wochenmarkt.

Unseren Unterricht gestalten wir spontan. Wir üben mit den Schülern Alltagssituationen, wie die Begrüßung, die Uhrzeit, Fragen oder mal einen Einkaufszettel und anschließend geht es auf den Markt einkaufen. Wir erfragen die Hobbies, um sie eventuell in einem Verein unterzubringen, zeigen ihnen die Stadtbücherei oder oder oder. Wir sind so viele, dass wir immer mindestens zu zweit bei dem Unterricht sind und auch jeder nur so oft Unterricht machen muss, wie er persönlich kann, d.h. die meisten machen einmal pro Woche Unterricht. Hier im Stadtgebiet heißt das konkret, dass wir inzwischen 5 x pro Woche den Anfänger- und Alphabetisierungskurs anbieten können und 4 x pro Woche den Kurs für die Fortgeschrittenen. Gerne würde ich auch noch Unterricht für die neue Regelunterkunft am Landhagen 88 anbieten können oder Nachhilfe-/Hausaufgabengruppen für diejenigen, die  Unterstützung bei einem VHS-Kurs gebrauchen könnten.

Eingedeckt für die Weihnachtsfeier

Parallel dazu findet auch Deutschunterricht in der Notunterkunft am Landhagen statt. Dieser gestaltet sich anders, da dort die Leute gerade erst in Deutschland angekommen sind und auch nicht wissen, wie lange sie hier in Oelde bleiben. Der Unterricht findet dort vor Ort in dem Versorgungszelt statt. Die Anzahl der Schüler kann zwischen 5 und 50 Leuten variieren. Der Unterricht geht über die Anfänge wie Begrüßung, unser Alphabet, Zahlen, etc. nicht hinaus, da in der nächsten Woche wieder andere Leute dort sitzen können. Von dem Unterricht dort erzählte mir die Sprachbegleiterin Claudia Leewe die folgende Geschichte:

Der kleine Ahmad

Der kleine 5-jährige Syrer Ahmad kam mit seinem Vater und seiner Schwester zum Deutschunterricht. Ich dachte zunächst, er könne nicht schreiben, aber er strahlte mich die ganze Zeit an und “kritzelte” eifrig auf einem Blatt mit. Es nahmen ca. 20 Erwachsene und Kinder an meiner Runde der Anfänger teil. Die Kinder wurden im Laufe der Stunde immer ungeduldiger und hörten irgendwann nicht mehr zu. Nachdem ich dann den Unterricht mit einem “Dankeschön” beendet hatte, lief der Kleine auf mich zu, umklammerte meinen Oberschenkel und gab mir den Zettel.

Gesten und Werte

Solch kleine Gesten sind der Grund, warum wir das tun. Die Leute sind unheimlich dankbar, dass wir ihnen helfen und sie unterstützen. Auch als Frau wird man dort respektiert und höflich behandelt. Wir vermitteln dort nicht nur unsere Sprache, sondern auch unsere Werte. Noch ein kleines Beispiel:

Wir haben Alltagssituationen durchgenommen, so z.B. auch die Situation, dass ich einen in der Stadt treffe und ihn frage: „Sollen wir einen Kaffee trinken gehen?“ oder „Darf ich dich auf einen Kaffee einladen?“. Zwei ähnliche Fragen, aber unterschiedliche Bedeutungen in Hinsicht auf die Bezahlung. In meinem Beispiel bekam ich dann die Antwort: „Nein, ich trinke keinen Kaffee.“ Wir erklären dann, dass es nur bedeutet, dass man in ein Café gehen möchte, da es vielleicht gerade draußen regnet und man sich lieber irgendwo im Warmen unterhalten möchte, aber es bedeutet nicht, dass man einen Kaffee trinken muss, sondern gerne auch ein Wasser oder ähnliches. Aber wir machen dann auch sehr deutlich, dass es nur heißt einen „Kaffee“ trinken und nicht mehr. Gerade mit Rückblick auf die Ereignisse in Köln, sehe ich unseren Unterricht auch als Chance den Flüchtlingen nicht nur die Sprache, sondern auch unsere Werte beizubringen.

Mitmachen

Wer sich gerne selber ein Bild machen oder sogar mithelfen möchte, ist jederzeit gerne willkommen. Kontaktaufnahme über mich, telefonisch unter 02522-63501 oder per Mail [email protected]

Karin Schöneberger




Eröffnung vom Burger & Cafe Big Biek

Viele Oelder haben sich in den vergangenen Monaten gefragt, was genau für Renovierungsarbeiten im Altbau am Kreisverkehr zur Lindenstraße 59 vonstattengingen. Der OELDER ANZEIGER war heute noch vor der Eröffnung des neuen Burger & Café „Big Biek“ Restaurants dabei. Heute ab 11:00 Uhr gibt es dort neue Leckereien.

Das Big Biek (Biek (Serbien) bedeutet Rind))

Das Big Biek (Biek (serbisch) bedeutet Rind)

Das Ehepaar Frau Dúsana Andric´und Herr Dragon Andric´ (Sie kommt aus Monte Negro, er aus Serbien) hat vor einem Jahr den Altbau gekauft und vom Kern auf renoviert. Während über dem Restaurant das Ehepaar lebt, werden unten im Gastronomiebereich die Gäste in einem absolut schönen Ambiente empfangen.

2015-12-17-Big Biek (3)

Eine Theke aus Holzscheiten, Barhocker mit Kuhfellen, eine lange Holzbankbank, unter der Feuerholz gestapelt steht und die gemütlichen Sessel verführen zum Verweilen. Der WC-Bereich vermittelt heimische Atmosphäre und ist mit vielen kleinen Details liebevoll eingerichtet.

2015-12-17-Big Biek (1) 2015-12-17-Big Biek (8)

2015-12-17-Big Biek (4)

Die Küche befindet sich hinter dem Thekenbereich und ist durch eine Durchreiche verbunden. Aus hygienischen Gründen durften wir die Küche nicht betreten, da gerade Rindfleisch zubereitet wurde.

Bei den Burgern wird alles selber gemacht. Für das Fleisch wird ausschließlich regionales Rindfleisch von jungen Bullen verwendet. Die Bäckerei Oldiges aus Oelde beliefert das Big Biek mit den sogenannten Buns, den Brötchen worin Rindfleisch seinen Platz findet.

2015-12-17-Big Biek (7)Den Italy, Great- Britain, 302, Greek oder Veggie- Burger findet man auf der Speisekarte neben speziellen Kindergerichten oder Wedges, Pommes, Thunfischsalat, selbstgemachten Crepes und einigem mehr. Zu den Standardgetränken ist uns die hausgemachte Limonade aufgefallen sowie das aus dem Lande stammende Slivovitz. Espresso, Kaffee, Cappuccino und Milchkaffee können neben Tee oder einem warmen Kakao ebenfalls verzehrt werden.

Kosten konnten wir noch nicht, werden dieses aber demnächst nachholen. Fallen die Speisen aber genauso aus wie die Einrichtung, tippen wir hier auf ein „Fast“ Food Restaurant der gehobenen Klasse.

Öffnungszeiten

Mo. – Sa. 11:00 – 22:00 Uhr

Sa. und Feiertage 14:00 – 22:00 Uhr




Ein wunderschöner Weihnachtstraum, Oelde hat einen Weihnachtsbaum

Ein Traum wird wirklichkeit

Ein Traum wird wirklichkeit

Erst vor kurzem wurde durch die Stadt Oelde verkündet, dass es dieses Jahr wegen der schwierigen Haushaltslage keinen Weihnachtsbaum geben wird. Einem Zustand, den viele freiwillige Helfer und Spender nicht hinnehmen wollten. Der OELDER ANZEIGER ist dem Aufruf von Thorsten Bittner – Technisches Hilfswerk Oelde – gefolgt und hat den Weihnachtsbaum einen Tag lang begleitet.

Unsere Tour beginnt morgens in der Friedrich-Harkordt-Straße 24 bei der Familie Hanhus. Diese hat sich als Besitzer einer stattlichen Tanne kurzerhand bei der Stadt Oelde gemeldet. Nach einem Besichtigungstermin wurden dann Nägel mit Köpfen gemacht.

Die Kette wird am Baum befestigt

Die Kette wird am Baum befestigt

Frau XYZ ist sichtlich erleichtert

Für Frau Hanhus gibt es nun wieder ordentlich Licht am Fenster

Frau Hanhus berichtete, dass Sie den Baum schon lange für den Oelder Marktplatz als Weihnachtsbaum im Kopf hatte. Nun, nachdem sie davon erfuhr, dass keine Tanne den Marktpatz zieren sollte, griff Sie kurzerhand zum Telefon.

Weihnachtsbaum 2015-11-21-Baum (33)

Das Resultat war beeindruckend. Das Technische Hilfswerk Oelde hatte die Straße vor und hinter dem Hausbereich komplett gesperrt. Ein riesiger Kranwagen der Mario Holtewert GmbH, Silobau – Spezialist aus Lippetal-Herzfeld, nahm die gesamte Straße ein und hob zwei Kollegen des THWs in einem Korb zur Tanne hoch. In dieser wurde eine Kette befestigt, damit Kranführer Mario Holtewert die Tanne leicht anheben konnte.

Mario Holtewert mit seinem schweren Gerät

Mario Holtewert mit seinem schweren Gerät

Mit der Kettensäge machte sich dann Phillip Krümpel – ebenfalls THW – ans Werk und sägte den beachtlichen Stamm durch. Ein Haufen Späne und wenige Minuten später war die 2,2 Tonnen schwere und ca. 14 Meter hohe Tanne auf dem LkW der Stadt Oelde verfrachtet und abfahrtbereit Richtung Marktplatz.

Phillip Krümpel sägte unter der Tanne den Stamm durch

Phillip Krümpel sägte unter der Tanne den Stamm durch

Ein mulmiges Gefühl bei der Sache hatte Herr Krümpel nicht, berichtete uns der mutige junge Mann. Schließlich habe ich ja bereits mehrere Bäume gefällt und es kann nix passieren, da der Baum an der Kette hängt.

Weihnachtsbaum

THW-Team Oelde, Mitarbeiter Stadt Oelde und vom rechts im Bild Mario mit Sohn, Ludger und Marc-Andre Holtewert vom MA Eventconcept

Herr Ludger Holtewert vom MA Eventconcept Holtewert berichtete uns dass er, nachdem er von der Situation hörte, dass der Marktplatz leer bleiben sollte, kurzerhand seinen Cousin Mario anrief und sich als Spender für den nicht zu verachtenden 1000 Tonnen Kran-Einsatz zur Verfügung stellte.

WeihnachtsbaumWeihnachtsbaum

WeihnachtsbaumWeihnachtsbaumWeihnachtsbaumWeihnachtsbaum

Die Tanne wurde dann innerhalb von ca. 2 Stunden auf dem Marktplatz in Oelde aufgerichtet. Mithilfe von Leiterwagen der Feuerwehr wurde die Tanne mit vier dicken Stahlseilen gesichert.

Weihnachtsbaum Weihnachtsbaum

Zu einem wahrlichen Geduldsakt wurde dann das Schmücken des Weihnachtsbaums. Zuerst wurden die Lichterketten angebracht. Darauf folgten kübelweise Christbaumkugeln und rote Schleifen.

Immer wieder ging es rauf und runter für Thorsten mit Kugeln und Schleifen

Immer wieder ging es rauf und runter für Thorsten mit Kugeln und Schleifen

Thorsten Bittner wurde etliche Stunden vom maschinist der im Privatbesitz befindlichen Drehleiter von Herrn Clemens Zellerhoff rauf und runter gefahren. In luftiger Höhe wurde dann trotz Einbruch der Dunkelheit die Dekoration angebracht.

Herr Zellerhoff und Herr Haggeney steuerten den Korb

Herr Zellerhoff und Herr Haggeney steuerten den Korb

Weihnachtsbaum Weihnachtsbaum

Der Leiterwagen musste mehrfach umgesetzt werden, um alle Seiten der Tanne zu erreichen. Um ca. 18:30 Uhr war dann ein langer Arbeitstag für das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr beendet.

Weihnachtsbaum Weihnachtsbaum

Ich habe Spaß dran, kommentiert Thorsten Bittner seinen Tageseinsatz gegenüber dem OELDER ANZEIGER

Ich habe Spaß dran, kommentiert Thorsten Bittner seinen Tageseinsatz gegenüber dem OELDER ANZEIGER

Wir sagen Danke an die Helfer und Spender und freuen uns über den wunderschönen Weihnachtsbaum.

WeihnachtsbaumWeihnachtsbaumWeihnachtsbaum2015-11-21-Baum 1882015-11-21-Baum 2242015-11-21-Baum 2462015-11-21-Baum 2632015-11-21-Baum 381 2015-11-21-Baum 475




Vorbereitungen laufen für Oelde steht auf

Reges Treiben seit den frühen Morgenstunden auf dem Carl-Haver-Parkplatz. Es wurden bereits Markthütten, ein Pavillon und eine große Bühne samt Tonanlage installiert.

2015-11-16-Demo Vorbereitung

Meik Libor, Florian Westerwalbesloh und Hans-Jürgen Netz bei den Vorbereitungen

Auf dem Marktplatz wo die AfD vertreten sein wird, waren noch keinerlei Arbeiten im Gang.

Gegendemonstration in Oelde heute am 16.November.

Ort: Carl-Haver-Platz in Oelde

Uhrzeit: 19:00 Uhr – 21:00 Uhr

AfD gleiche Zeit auf Oelder Marktplatz




Auch IG Metall ruft zur Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit

Mit einem Aufruf hat sich nun auch die IG Metall zur Aktion “Oelde steht auf” gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausländerhass bekannt. Während der Tag der Veranstaltung näher rückt, werden kritische Stimmen zur räumlichen Nähe der Veranstaltungen laut.

Mit der Zuteilung des Marktplatzes an die AfD und des Carl-Haver-Platzes für die Gegenaktion „Oelde steht auf“ wurde ein eventuelles Pulverfass durch die Zuweisung der Kreispolizei Warendorf geschaffen. Beide Aktionen finden am kommenden Montag, den 16. November 2015 nur ca. 100 Meter Luftlinie voneinander entfernt statt. Erwartete 2.500 Teilnehmer der Gegenaktion werden nur einen Steinwurf entfernt von den 1.500 angemeldeten AfD-Demonstranten entfernt zueinander stehen.

100 Meter voneinander getrennt finden die beiden Aktionen statt

100 Meter voneinander getrennt finden die beiden Aktionen statt

2015-13-11-Demo (2)2015-13-11-Demo (3)Ist die örtliche Nähe der beiden Gruppen nicht bereits beunruhigend genug, sollten dem einen oder anderen die Nackenhaare spätestens bei der voraussichtlich geplanten Marschroute der AfD zu Berge stehen. Diese soll lt. der Polizeipresse einmal um die Oelder Innenstadt  und somit direkt am Carl-Haver-Parkplatz vorbei verlaufen.

2015-13-11-Demo (1) 2015-13-11-Demo (5)

Fragwürdig bleibt auch, wie hier die Rettungs- und Fluchtwege gestaltet werden, wenn 1.500 AfD-ler die Hauptverkehrsstraße mitten durch Oelde blockieren?

Rot AfD Route rot, grün Platz der Gegenaktion

Viele Gegendemonstranten werden unweigerlich in den Pulk der AfD geraten, wenn diese aus dem Oelder Norden, Süden, Osten und Westen kommen. Aus den benachbarten Städten und Gemeinden haben sich viele zur Gegenaktion angekündigt. Für Anreisende aus z.B. Ennigerloh und Neubeckum führt der Weg zur Gegendemonstration direkt durch die Route der AfD. Bahnreisende könnten direkt am Oelder Bahnhof zusammenstoßen.

AfD roter Platz und Gegenaktion grüner Platz sind nur wenige Kirchenbänke voneinander entfernt

2015-13-11-Demo (3)Ob die Polizeibehörde Warendorf am Ende recht behält und die Sicherheit aller Beteiligten gewährt wird, zeigt sich am Ende der Gegenaktion.

In Erinnerung wird auch das deutliche Zeichen der vielen Oelder Geschäftsleute bleiben. Diese beteiligen sich ebenfalls an der Aktion indem sie ihre Schaufensterbeleuchtungen abschalten.

Ebenfalls wird die IG Metall Gütersloh-Oelde der Oelder Aktion Rückenwind geben. Beate Kautzmann, 1. Bevollmächtigte, teilte dem OELDER ANZEIGER mit:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

hunderttausende Flüchtlinge suchen bei uns Schutz vor Krieg, Vertreibung und Armut. Dank des hohen Engagements der Bevölkerung und ihrer bemerkenswerten Hilfsbereitschaft gelingt es bisher, die Aufnahme der Flüchtlinge – trotz zahlreicher praktischer Hindernisse und Schwierigkeiten – zu meistern. Die Bewältigung der Flüchtlingskrise und auch der menschenwürdige Umgang mit den Flüchtlingen werden zu einem Prüfstein für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und für unsere Demokratie. Wir sind überzeugt, dass die Gesellschaft diese Herausforderungen meistern kann, aber nur, wenn alle Verantwortung übernehmen und an einem Strang ziehen.

Aber neben der großen Hilfsbereitschaft gibt es aber auch besorgniserregende Entwicklungen. Die Zahl fremdenfeindlicher Angriffe steigt kontinuierlich.

PEGIDA und AfD haben Zulauf. Die Sorgen und Ängste vieler Menschen werden von ihnen instrumentalisiert, um eine auf Abschreckung zielende Zuwanderungs- und Außenpolitik durchzusetzen.

Das ist nicht der richtige Weg.

Nun will die AfD in Oelde ihre verachtenden Parolen verbreiten. Wir wollen das nicht hören! Lasst uns gemeinsam deutlich machen:

Oelde ist bunt und weltoffen. Deshalb kommt alle am 16.11.2015 um 19.00 Uhr auf den Oelder Carl-Haver-Platz.

Wir sehen uns!!!

Gegendemonstration in Oelde am 16.November.

Ort: Carl-Haver-Platz in Oelde

Uhrzeit: 19:00 Uhr – 21:00 Uhr




Oelde steht auf: Zweites Treffen gegen AfD-Provokation

Der AfD-Kreisverband Warendorf will in Oelde am 16. November 2015 eine Provokation unter dem fremdenfeindlichen Motto „Asylchaos beenden“ durchführen. Viele Oelder, Vereine, Gesellschaften, Schulen, Fanclubs usw. haben sich binnen kurzer Zeit formiert, um der Partei mit einer wohl organisierten Gegenaktion die Stirn zu bieten. Am 3. November fand ein zweites Treffen statt.

Florian Westerwalbesloh, SPD Oelde und Mitorganisator der ersten Stunde zur Gegenaktion, berichtete den ca. 85 Zuhören im Saal über die Geschehnisse seit der letzten Versammlung.

Diese zeigte sichtlich Wirkung, so dass jetzt von 2.500 Gegendemonstranten ausgegangen wird. Diese Zahl wurde inzwischen auch der zuständigen Kreispolizeibehörde in Warendorf mitgeteilt.

Oelde vs. AfD

Am Rednerpult von links: Florian Westerwalbesloh und Hans-Jürgen Netz

Westerwalbesloh:

Wir bleiben bei unserer Position und sagen, 2.500 Personen kommen auf den Oelder Marktplatz. Damit möchten wir den Oelder Marktplatz besetzen als Oelder. Der Marktplatz gehört der Oelder Bevölkerung und den Vereinen und nicht einer Truppe, die irgendwo aus dem Land anreist und versucht, hier Stimmung zu machen.

Hans-Jürgen Netz, Jugend- und Gemeindearbeit der evangelischen Gemeinde, stellte das Flugblatt zur Gegenaktion vor. Minimalistisch gehaltenes Design mit eindeutiger Message: Oelde steht auf!

Netz s

Hans-Jürgen Netz

Dem AfD-Aufmarsch wird aber nicht nur mit einer großen Anzahl Oeldern und Flugblättern Paroli geboten, sondern auch mit einer installierten Bühne samt Programm. Der erste Bürger der Stadt Oelde, Bürgermeister Karl-Friedrich Knop, sicherte die Einführungsrede der Veranstaltung zu. Ein Musik-Act wird es geben sowie kirchliche Grußworte. Angedacht ist weiter, dass Flüchtlinge von ihrer Flucht berichten und über das Leben hier vor Ort in Deutschland, so Florian.

Oelde vs. AfD

Petra Dykmann unterstützt mit gebastelten Lichtern als Einzelperson mit

Ein klares Signal gab es ebenfalls von den vielen Vereinsmitgliedern, Fraktionen, Schulen, Kirchenverbänden und Einzelpersonen beim Treffen.

Stadtschützenkönig Uwe Opitz sicherte Unterstützung der Schützengesellschaft Oelde e.V. von 1858 zu.

Meik Libor berichtete dass die Kolpingfamilie mobilisiert wird.

Wolfgang Lange vom Verein Oelder Borussen 09 e.V. berichtete, dass sie die Aktion ebenfalls unterstützen werden. Hierzu sind im Hintergrund bereits Gespräche gelaufen mit dem S04-Fanclub Axtbachknappen e.V und den Oelder Gladbachern.

Wolfgang Lange, Oelder Borussen 09 e.V.:

Farblich bunt und in der Sache einig werden die unterschiedlichen Fanclubs auftreten.

Die drei weiterführenden Schulen aus Oelde werden mit den Schülern ebenfalls ihren Beitrag leisten.

Peter Hellweg, 1. Vorsitzende CDU Oelde, sicherte unbürokratische 200 € aus der Fraktionskasse zur finanziellen Unterstützung zu. Ebenso sicherte Herr Hayrettin Karabel von der D.I.T.I.B. Türkisch- Islamische Gemeinde Oelde 200 € zu.

Finanzierung

Am Ende der Sitzung wurde ein dickes Sparschwein ordentlich von den vielen Gästen gefüttert, so dass der Finanzierung von Bühne, Flugblättern und sonstigen nichts mehr im Wege stehen sollte.

Nächste Termin

Die nächste Infoveranstaltung zur Gegenaktion ist geplant für Montag, den 09.11.2015 im Paulusheim ab 20:00 Uhr. Alle Oelder Bürger sind eingeladen, dem Treffen beizuwohnen und dies zu unterstützen.

 Oelde vs. AfD   2015-11-02-Plantreffen Oelde vs AfD




SPD Oelde bezieht Stellung zur Alten Post

Am letzten Freitag, den 09.10.2015, positionierte sich die SPD mit dem „Roten Grill“ vor der Alten Post in Oelde, um ein deutliches Zeichen zu setzen für ihren Erhalt. Diese ist, wie jüngst berichtet, von drastischen Sparmaßnahmen bedroht. Die Parteimitglieder und viele Nicht-Parteimitglieder zeigten von weitem bereits Ihre Einstellung zur eventuellen Spar-Kastration. Buttons wurden an den Jacken getragen mit der Aufschrift „Alte Post im vollem Umfang erhalten“ oder „Alte Post vor dem Aus? Nein Danke!!!“ Wir haben vor Ort mit dem Bürgermeister gesprochen, der ebenfalls anwesend war.

Oelder Anzeiger, "Rote Grill" Alte Post

© alle Fotos Oelder Anzeiger / Torsten Schwichtenhövel

Bei dem „Roten Grill“ handelt es sich um eine simple, aber interessante Veranstaltung. Ein Grill wird mal hier mal dort in Oelde aufgestellt. Bratwürstchen, Pils und Softdrinks gibt es gratis. Jeder ist willkommen zum Wurst- & Bier- Talk der SPD.

Im Vergleich zum letzten „Roten Grill“, den wir besucht hatten, ist uns aufgefallen, dass sehr viel mehr Menschen anwesend waren. Von Jugendlichen bis zu älteren Menschen waren eigentlich fast alle Jahrgänge vertreten auf der Veranstaltung.

Der Bürgermeister der Stadt Oelde, Karl-Friedrich Knop, war ebenfalls der Einladung zur Veranstaltung gefolgt, um sich Fragen und Kritiken zu stellen. Wir haben nachgefragt.

Bürgermeister Knop mit Nadine Diekmann, SPD Oelde, im Gespräch (rechte Seite)

Bürgermeister Knop mit Nadine Diekmann, SPD Oelde, im Gespräch (rechte Seite)

Auf unsere Frage, ob der Haushalt 2016 bereits vor dem Abschluss stehe, damit die Mitarbeiter der Alten Post Planungssicherheit erhalten, berichtete uns Herr Knop, dass dieser sich aktuell noch in der Bearbeitung befindet und die Fachabteilungen eine reine Empfehlung zu Einsparmöglichkeiten abgeben werden.

Auf die Frage, ob die Mitarbeiter der Alten Post sich zu den möglichen Sparvorschlägen äußern können, erhielten wir die Aussage, dass diese Empfehlungen bei der Stadt erst geprüft werden, um später in einer Ratssitzung ein Ergebnis abzustimmen.

Weiter berichtete uns Herr Knop, dass der Wegbruch der Gewerbeeinnahmen Oelde hart getroffen habe. Anstelle von einigen Hunderttausend Euro, mit denen als Einnahme kalkuliert wurde im Vorfeld, beziffere sich die tatsächliche Zahl auf stattliche 3 Millionen Euro. Obendrauf komme noch weiter die Rechnung für die Kreisumlage, die – obwohl es der Stadt so schlecht geht – auf Basis der letzten Periodenansicht (2 Jahre) der Stadt Oelde dieses Geld einfordert.

Der Bürgermeister war in viele Gespräche vewickelt

Der Bürgermeister war in viele Gespräche verwickelt

Der Bürgermeister erklärte weiter, dass er das Ziel verfolgt keine Einrichtung komplett zu schließen, sondern erst bei allen städtischen Betrieben 25 Prozent zu sparen.

Auf die Frage des OELDER ANZEIGER, ob die Stadt Oelde die ansässige Industrie um Unterstützung bitten wird, berichtete Herr Knop, dass natürlich auch in diese Richtung gedacht wird. Über die Zahlung weiterer Steuergelder der Gewerbebetriebe würde sich die Stadt jedoch mehr freuen.

Wir danken an dieser Stelle Herrn Knop für das offene Gespräch.

Nadine Diekmann von der SPD teilte uns mit, dass sie es verstehen kann das Gespart werden muss, aber überall die 25 Prozent durchzudrücken wäre der falsche Weg und es müsse sorgfältig geschaut werden, wie man eine gerechte Verteilung auf alle Bereiche hinbekommen kann.

Während unseres Aufenthaltes haben wir aus der Menge der Diskussionen immer wieder Dinge herausgehört wie:

Die Alte Post kann man doch nicht zumachen!

Wo sollen die Jugendlichen denn dann noch hin?

Kann man nicht an anderen Stellen mehr Geld sparen?

2015-10-09-Rote Grill (16)

Die ganzen Gespräche sowie auch die Stimmung der jungen und alten Menschen wurde unterstrichen durch traurige Mienen.

Miese Stimmung

Gedrückte Stimmung

Ralf Dickmann, 1. Vorsitzender des Jugendwerks für die Stadt Oelde e.V., spiegelte den Abend wie folgt wieder.

Die Aktion ist super gelaufen! Nicht das Essen von Grillwurst stand im Fokus, sondern der Wunsch nach Information und Beteiligung! Das wird auch Zeit, denn es sind aus den Reihen der Ratsfraktionen Kräfte am Werk, die uns aus unserem Engagement für die Alte Post einen Vorwurf machen! Das muss man sich mal vorstellen!!! Eine Frechheit! Fordern zur sachlichen Diskussion außerhalb von sozialen Netzwerken und Zeitungen auf, so sind aber aus meiner Sicht die krassesten finanziellen Fehlentscheidungen getroffen worden! Und natürlich würden wir in der knappen Zeit, die uns bleibt, kaum etwas bewegen können! Und wir werden ganz bestimmt nicht in Duldungsstarre verfallen, nur weil es einer politischen Gruppierung in den Kram passt! Daher Danke an die SPD Oelde, dass sie für uns etwas bewegt hat!!!

Auch der Bürgermeister hat lange mit Bürgerinnen und Bürgern diskutiert und die finanzielle Misere erklärt. Das war ihm ein persönliches Anliegen.

Auch hier ein Danke Schön an den ersten Oelder Bürger!

Wir danken Herrn Dickmann für die Auskunft

Ralf Dickmann schaute regelmäßig auf die aktuellen Zahlen der Petition

Ralf Dickmann schaute regelmäßig auf die aktuellen Zahlen der Petition

Hoffnungsschimmer für einige war der Blick auf die Live-Schaltung der Online-Petition (wir haben berichtet) der Alten Post, wo Unterschriften gesammelt werden. Die Öffentlichkeit soll aufgerüttelt und für den Erhalt der Alten Post gestritten werden. In vielen öffentlichen Geschäften liegen ebenfalls Unterschiftenbögen aus zum Eintragen.

Oelder Anzeiger, "Rote Grill" Alte PostOelder Anzeiger, "Rote Grill" Alte PostOelder Anzeiger, "Rote Grill" Alte Post

Ob eine erfolgreiche Petition jedoch am Ende das gewünschte Resultat, den Erhalt der Einrichtung in seiner jetzigen Form bringt, ist noch fragwürdig.

Alle Fotos © Oelder Anzeiger / Torsten Schwichtenhövel




Online Petition zum Erhalt der Alten Post

Innerhalb 24 Stunden haben sich hunderte Bürger und Freunde der Alten Post in Oelde spontan einer Online-Petition angeschlossen, bei der es um die Rettung der Alten Post geht. Der OELDER ANZEIGER folgte dem Hilferuf der beliebten Institution und recherchierte, was auf die Jugendeinrichtung zukommt.

2015-10-08-Petition

Viele hunderte Unterschriften stehen für den Erhalt der Alten Post. Quelle: openPetition.de

Schriftführerin Frau Lena Wickenkamp, Ralf Dickmann, 1. Vorsitzender, sowie sein Stellvertreter Herr Hans-Jürgen Netz, alle vom Jugendwerk für die Stadt Oelde e.V., empfingen uns in der Alten Post.

2015-10-06-Alte Post

Lena Wickenkamp, Ralf Dickmann und Hans-Jürgen Netz ist nicht zum Lachen zumute

Die Kürzung

Wie aktuell in aller Munde befindet sich die Stadt Oelde in der Haushaltssperre. Bürgermeister Karl Friedrich Knop hat diese durch den Kämmerer ausgerufen. Im Ergebnis sollen pauschal 25 Prozent der freiwilligen Leistungen überall bei den städtischen Einrichtungen eingespart werden.

Das Jugendamt wurde daraufhin von der Stadt beauftragt, für den Haushalt 2016 ebenfalls 25 Prozent der besagten freiwilligen Leistungen fiskalisch einzusparen. Hierbei habe jedoch der Fachdienstleiter den Bereich der Schulsozialarbeit ausgeklammert, berichtet Ralf Dickmann. Im Ergebnis führt dies zu einer Beschneidung von über 50 Prozent der bisherigen Mittel für die Alte Post.

Das bedeutet?

Unter dem Strich würden der Einrichtung 93.500 € jährlich entzogen. Das Ergebnis ist hart: Die verbleibenden Mittel würden für gerade 1,25 Arbeitsplätze ausreichen. Sollte dies durchgepeitscht werden, stehen die Mitarbeiter nach Vertragsauslauf am 31.12.2015 auf der Straße.

Sofern es bis dahin noch keinen Haushaltsentwurf 2016 gibt, wird es auch keine Klarheit geben, was konkret passieren wird. Folglich würden in der Alten Post die Lichter ausgehen. Musikveranstaltungen, Theaterstücke, Integrationscafe, Christmas Special, Band Accademy usw. würde es nicht mehr geben.

Seit Jahrzehnten steht die Alte Post als Treffpunkt für Jugendliche. Hier eine Szene vom beliebten Christmas Special.

Seit Jahrzehnten steht die Alte Post als Treffpunkt für Jugendliche. Hier eine Szene vom beliebten Christmas Special.

Herr Dickmann:

Wir sind die Zugspitze der Kürzung

Seit drei Wochen schlafe ich gedanklich in der Alten Post

Herr Netz:

Es wird der Druck an die schwächsten weitergegeben, die die am wenigsten schreien, die die sich am wenigsten wehren wie kleine Kinder und Jugendliche … Wir werden Personal entlassen müssen und mit dem verbleibenden Team kann die Alte Post nicht mehr gehalten werden. Somit gehen die Lichter aus bei der Alten Post

Frau Wickenkamp:

Das Jugendamt macht Vorschläge, welche Leistungen rein rechnerisch rausoperiert werden könnten

Fällt Jugend- und Kinderarbeit in Oelde bald weg?

Fällt Jugend- und Kinderarbeit in Oelde bald weg?

Die Entstehung

Das Jugendwerk für die Stadt Oelde e.V. ist der Trägerverein der Alten Post. Dieser Verein wurde in den 70er Jahren gegründet mit dem Ziel, die offene Jugend- und Kinderarbeit unter einem Dach zentral zu unterstützen. Herr Netz berichtete dem OELDER ANZEIGER, dass die Mitglieder des Vereins aus den Reihen der katholischen wie auch evangelischen Kirche stammen, hinzu kommen die Oelder Fraktionen und Mitglieder des Oelder Stadtrates. Dazu kommen Vertreter der Grundschulen und weiterführenden Schulen. Daraus entstanden ist damals dann die Alte Post.

Die Umstruktuierung

Im Jahr 2005 gab es eine Umstrukturierung, wonach der Verein und die Alte Post mit der Stadt Oelde einen Leistungsvertrag abschlossen. Dieser Leistungsvertrag ist gekoppelt mit dem Kinder- und Jugendföderplan und wird für jeweils fünf Jahre aufgestellt. In diesem Plan wird definiert, was politisch in der Stadt an Kinder- und Jugendarbeitsschwerpunkten vorhanden sein soll. Das gesamte Paket entpricht dann 100% Leistung in Form von Stunden für die besagten fünf Jahre.

Die Arbeit

Ralf Diekmann berichtet, dass es verschiedene Bereiche für die Gesamtstunden aller Mitarbeiter der Einrichtung gibt. Die Bereiche sind z.B.: Kinder- und Jugendschutz, Schulsozialarbeit, Kulturelle Kinder- und Jugendarbeit, geschlechtsspezifische Arbeiten für Jungen und Mädchen etc.. Die Pädagogen füllten dann diese Bereiche mit Inhalten.

Die Petition2015-10-09-Alte Post (1)

Mit einer Online-Petition soll nun die Öffentlichkeit aufgerüttelt und für den Erhalt der Alten Post gestritten werden.  Innerhalb von nur 24 Stunden unterzeichneten 800 Bürger aus Nah und Fern die Petition, darunter 466 Bürger mit Wohnsitz in Oelde. Sobald 630 Oelder die Petition unterzeichnet haben, ist das Quorum erreicht. Das Quorum gibt an, wie viele Unterschriften nötig sind, damit openPetition von den zuständigen gewählten Vertretern eine Stellungnahme zur Petition einholt.

2015-10-09-Alte Post (2)

Unterschriften werden in der Alten Post gesammelt

Der OELDER ANZEIGER ruft seine Leser auf, die Petition unterschriftlich zu unterstützen. Die Alte Post muss mit ihrem vielfältigen Angebotsspektrum als wichtigstes Angebot für die Kinder- und Jugendarbeit der Stadt erhalten bleiben.

Hier geht es zur Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/rettung-der-alten-post