Hilfsbereite Oelder stürmen die Ehrenamtszentrale

Sechs engagierte Personen haben sich aufgrund eines Artikels im OELDER ANZEIGER spontan bei der hiesigen Ehrenamtszentrale gemeldet und ihre Hilfe angeboten. Sie konnten alle eingesetzt werden. Dies berichtet das von dem unerwartet großen Ansturm positiv überraschte Team der Ehrenamtszentrale.

In einem Artikel vom 29. November 2012 hatte Sabine Grigowski, Mitarbeiterin beim OELDER ANZEIGER, einen Hilferuf der städtischen Ehrenamtszentrale veröffentlicht. Sie erfuhr in einem Hintergrundgespräch mit den drei ehrenamtlichen Mitarbeitern, dass der Bedarf an ehrenamtlichen Helfern groß ist und noch nicht ausreichend abgedeckt werden kann.

Der Zuspruch der Leser war enorm. In einem Brief informierte uns das Team der Ehrenamtszentrale Oelde: »Aufgrund der Publikation haben sich bereits sechs Personen, die ehrenamtlich tätig werden möchten, gemeldet. Diese sind von uns an Einrichtungen/Organisationen, die eine ehrenamtliche Unterstützung suchen, weiter vermittelt worden.«

Da es noch viele weitere Möglichkeiten gibt, ehrenamtlich tätig zu werden, können sich gern zusätzliche Helfer melden. Wer überlegt, sich zu engagieren, hat verschiedene Möglichkeiten der Kontaktaufnahme:

09.30 Uhr bis 11.30 Uhr (Vorherige Anmeldung nicht notwendig)




Leser berichten: Wiederaufbau des Ponyhofs Reiling

Durch das traurige Ereignis am 24.11.2012 (der Oelder Anzeiger berichtete) haben sich viele Menschen zusammen getan und helfen so gut es geht. Damit auch die stillen Helfer im Hintergrund das Geschehen verfolgen können , versuchen drei der engagierten Helferinnen alle 14 Tage eine Zusammenfassung zu schreiben. Dies sind Daniela Aulbur, Janina Schwartz und Manuela Schwartz. Diesen Bericht schickten sie dem Oelder Anzeiger per E-Mail.

 

In den letzten drei Wochen wurde schon viel erreicht. Zum Beispiel sind bereits Ersatzstallungen für über 40 der Ponys auf einem leerstehenden Nachbarhof errichtet worden. Da es dort kein fließend Wasser gibt, war die Wasserversorgung der Tiere zunächst nicht gesichert. Dank der Leihgabe eines Tankwagens konnte dieses Problem vorerst überbrückt werden.

 

Durch den Einsatz der vielen Helfer konnte der Ersatzhof von Unkraut und Schlamm befreit werden und sieht inzwischen wieder einladend aus. Im Stall ist es behaglich warm und für die Pferde schön eingerichtet. Wenn man an dem Ersatzstall eintrifft , vergisst man für einen Moment das schreckliche Unglück mit dem verheerenden Feuer.

 

Ein Freilauf wurde errichtet, damit die Pferde ausreichend Bewegung erhalten. Auch gehen die Helfer mit den Pferden gern mal spazieren. Von den acht Pferden, die nach dem Brand stationär beim Tierarzt untergebracht wurden, mussten leider drei eingeschläfert werden. Diese drei Ponies standen dem Brandherd am nächsten und erlitten dadurch sehr schwere Verbrennungen. Ihre Verletzungen waren einfach zu groß und ein weiteres Leben wäre für sie eine unnötige Qual gewesen. Aber die Werte der anderen fünf Pferde haben sich sichtlich verbessert, zwei davon konnten bereits wieder auf den Hof zurückkehren.

Tagtäglich finden sich nette und hilfsbereite Menschen zusammen, teilweise sogar von weit her, die versuchen, die Lage so gut wie möglich zu gestalten. Die Familie freut sich und ist sehr dankbar, dass sie so viele helfende Hände hat. Mitunter sind es Menschen, die man bis dato gar nicht kannte, die sich nun auf dem Hof einfinden um zu helfen. Das macht der Familie noch mehr Mut!

Dank der Hilfe von den vielen Spendern ist auch schon einiges an Futter, Stroh und Heu zusammen gekommen, doch das reicht natürlich noch nicht, um den Winter zu überbrücken.Es gibt aber hoffentlich noch viele Helfer mit Herz, die sich um die Pferde bemühen. So wird bestimmt noch das Ein oder Andere der benötigten Dinge auf dem Hof ankommen.

Einige Sachspenden sind auch schon auf dem Hof eingetroffen. Nicht nur aus unserer Region hier, sondern auch aus Borgolzhausen, Halle, Bielefeld sowie Dortmund haben großzügige Menschen und Firmen uns Spenden zukommen lassen. Eine Geldspende erreichte uns sogar aus Österreich. In fast ganz Rheda – Wiedenbrück stehen Spendendosen für die Familie und ihre Pferde. So konnten wir schon einigen Pferden und Ponies einige der gespendeten Sättel und Trensen anpassen. Das Lächeln und der Glanz in den Augen der Familie Reiling macht uns allen Mut und spornt uns an weiter zu machen. Die Aufräumarbeiten am verbrannten Stall gehen auch voran. Die Helfer lassen sich von dem kalten und nassen Wetter nicht stoppen.

Selbst wenn sich bei dem Einen oder Anderen schon die Erschöpfung zeigt, scheuen sie sich nicht davor weiter zu machen, denn  sie möchten, dass die Tiere und die Familie so schnell wie möglich in ihr Heim zurück kehren können. Auch möchten alle Helfer und vor allem die Reilings erreichen, dass der Reitbetrieb in Kürze aufgenommen werden kann, damit sie sich bald wieder selber versorgen und alle das schreckliche Ereignis verarbeiten können.

In diesem Sinne bedanken auch wir uns nochmal bei allen HELFERN mit HERZ und hoffen, dass noch viele weitere Spenden erfolgen, solange der Ponyhof diese benötigt.




Der grausige “Ömmes” von Oelde!

Foto: © Martin Bischoff

Heftige Diskussionen über den “Ömmes” und den lieblosen Weihnachtsschmuck! Oelder Bürgerinnen und Bürger erheben die Stimme für den sprachlosen Nackedei!

Mit viel Trara und unter neugierigen Blicken wurde die ca. 13 Meter hohe Nordmanntanne der Familie Bussieweke auf den hiesigen Marktplatz der Innenstadt Oelde transportiert und dort aufgestellt. Der OeA berichtete darüber.

Bei der Fahrt wurde der “Ömmes” von vielen Oelderinnen und Oeldern fotografiert und kommentiert. Die Aussichten standen unter einen guten Stern, einen Baum für Oelde gefunden zu haben, der selbst Clark Griswold, alias Chevy Chase aus dem amerikanischen Spielfilm “Schöne Bescherung” , vor Neid hätte erblassen lassen.

Die Familie Griswold hatte zwar einen kleineren Baum als der Oelder Marktplatz ihn nun sein Eigen nennen darf, aber bei der TV-Komödie gingen dem Hauptdarsteller zumindest nicht der Schmuck und die Lichter aus!

In der öffentlichen Facebook-Gruppe, Du bist Oelder, wenn… , wird scharfzüngig über den mager geschmückten Baum diskutiert.

Traurig sieht er aus, der “Ömmes”
Foto: © Martin Bischoff

Anusch Melkonya: Oh…, kommt da noch was dran? Klaus Händler schreibt: Da wurde wohl gespart…. oder vorher zu viel Geld ausgegeben.

Wie in der lokalen Zeitung berichtet wurde, soll die Tanne ganz groß rauskommen. Dieses bezog sich sprichwörtlich wohl nur auf die Entwurzelung des Baumes. Für diese Aktion gibt die Stadt Oelde für Tanne und Personalkosten bis zu 3.000,– € aus.

Umso lauter werden nun die Stimmen der Oelder Bürger in der Facebook-Gruppe.

Mel Tohermes: So ein toller Baum und so hässlich geschmückt ! Martin Grotheues-Armonier schreibt: Da wurde aus Butter Sche… gemacht und nicht umgekehrt! Mit ein paar Glühwein wird der bestimmt immer schöner, lässt Simone Knepper vermerken!

Doch woran liegt es das der “Ömmes” so mager geschmückt ist?

Unsere Mitarbeitern Sabine Grigowski hat mit der Stadt Oelde, Herrn Jürgenschellert, Kontakt aufgenommen. Dieser bringt es auf den Punkt. Jahr für Jahr verschwindet immer etwas vom Baumschmuck! Der Etat der Stadt ist nicht dafür ausgelegt, diesen Schmuck jedes Jahr neu zu beschaffen. Die Idee der Bürger, den Baum in Eigenregie zu schmücken, begrüßt die Stadt und würde dies auch mit einem passenden Hubwagen unterstützen.

Sobald der OELDER ANZEIGER Neuigkeiten oder Terminvorschläge von Herrn Jürgenschellert erhält, werden wir diesen natürlich bekanntgeben. So wird es vielleicht möglich, dem “Ömmes” die entsprechende letzte Ehre erteilen, bevor dieser Ostern in Flammen steht.




Der Kommentar: Neues Medium in Oelde

Redakteur Martin Bischoff.

So, da machen sich also sechs mit Oelde eng verbundene Bürger auf, um ihre Heimatstadt nachrichtentechnisch zu rocken … und es funktioniert! Wer hätte das gedacht: Nach knapp 2 Wochen hat der OELDER ANZEIGER fast 200 Follower auf Twitter und heftigst sowohl  in der Gruppe „Du bist Oelder, wenn …“ wie in der Stadt selbst diskutierte Artikel. Insgesamt scheint ein wohlwollender Blick der Oelder Bürger auf diesem neuen Medium zu liegen.

Aber hat der OELDER ANZEIGER das auch schon verdient? Den Antrittsapplaus auf jeden Fall, denn es zeugt schon von Mut, in einer Stadt mit einem Medienmonopol eine neue Online-Zeitung zu starten. Aber mehr auch noch nicht. Da muss man abwarten, was den Machern dieser Zeitung alles noch so einfällt und wie stark die direkte Mitarbeit der Bürger ist. Hier sind schließlich alle gefragt, denn das soll der Anzeiger sein: eine Zeitung von Bürgern für Bürger.

Und dann muss der Oelder Anzeiger ein positives  Image aufbauen. Es genügt auf keinen Fall, dass die Leser etwas Neues nur honorieren, weil es neu ist, sondern ein Image wird über eine lange Zeit erarbeitet. Bei manchen Zeitungen funktioniert es, bei anderen wohl nicht …

Hoffen wir, dass zahlreiche Bürger auch eine Bereitschaft zur Mitarbeit beim OELDER ANZEIGER zeigen, denn wenn viele schreiben, finden es viele gut. Das erhöht dann auch wieder die Motivation zu weiteren Beiträgen.

Der OELDER ANZEIGER ist völlig frei von wirtschaftlichen Interessen und soll es auch bleiben – falls nicht irgendwelche horrenden Anwaltskosten wegen nicht nachgewiesener Behauptungen auf ihn zukommen. Das ist natürlich eine Gefahr bei Graswurzeljournalismus: Da kann die Redaktion nicht jeden Artikel bis ins Detail überprüfen.

Der OELDER ANZEIGER ist eine Bereicherung der Medienszene in Oelde und ich hoffe, dass er sich lange hält. Dass es auch Stimmen gibt, die gegen ihn reden und ihn lieber vom Markt verbannen würden, ist leicht nachvollziehbar. Aber ich bin zuversichtlich, dass auch diese Stimmen die Chance sehen, die ein derartiges Medium bietet: vielschichtig und mit der Stimme des Bürgers zu sprechen.




Stellenabbau bei Loddenkemper: Für 50 Mitarbeiter geht die Sonne unter

Ganze 50 Arbeitsplätze stehen bei dem Oelder Möbelhersteller Loddenkemper auf der Streichungsliste. Das bestätigte die örtliche IG-Metall soeben dem OELDER ANZEIGER.

Martin Sindermann von der IGM Geschäftsstelle Oelde bestätigte dem OELDER ANZEIGER in einem Exklusivinterview, dass es bei dem Traditionsunternehmen Loddenkemper zu erheblichen Umstrukturierungsmaßnahmen kommen soll. Durch den geplanten Stellenabbau sind 50 Kolleginnen und Kollegen betroffen.

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hätten die Wahl, zum 01.01.2013 in eine Transfergesellschaft zu wechseln oder werden betriebsbedingt zum 31.12.2012 gekündigt, so Sindermann.

Dies war das Ergebnis der Betriebsversammlung vom vergangenen Freitag. Den Vorgaben der Geschäftsleitung Loddenkemper, die Stellen abzubauen, wurde in der nachfolgenden IG-Metall-Mitgliederversammlung zugestimmt, um weitere Maßnahmen abzuwenden.

Für 50 Mitarbeiter geht zum Ende des Jahres die Sonne unter
Foto © TS

Aufgrund der schlechten Auftragslage wurde bereits  ab April 2012 die 32-Stunden-Woche eingeführt. Dieses Abkommen sollte zum Ende des Jahres wieder aufgehoben werden.

Wir danken Herrn Sindermann für die Information.

 




Flashmob abgewendet: Oelder Innenstadt vor Luftverpestung gerettet

© Benjamin Thorn / pixelio.de

Im letzten Augenblick konnte jetzt ein im Internet angedrohter Flashmob abgewendet werden. Oelde bleibt damit vor einer Luftverpestung in größerem Ausmaß verschont.

Wie der OELDER ANZEIGER aus gut unterrichteten Berliner Hackerkreisen erfuhr, sollten tausende Leser über Facebook aufgerufen werden, zu einem bestimmten Zeitpunkt vor der Oelder Johannes-Kirche zu erscheinen, um kräftigen »Oelder Wind« abzulassen. Die Aktion verstehe sich als künstlerische Würdigung des fahrlässigen Kupferschmieds, der bereits vor mehr als 100 Jahren geräuschvoll die Oelder Luft belastete.

Da die Wirkung sozialer Netzwerke unberechenbar ist, wäre es nach entsprechenden Aufrufen gut möglich gewesen, dass tausende Einheimische gemeinsam die Hosen heruntergelassen und Winde freigesetzt hätten. Die Auswirkungen eines künstlichen Wirbelsturms sowie der entweichenden Faulgase auf die Gesundheit der Bevölkerung sind selbst für Fachleute kaum zu ermessen.

Dachdeckermeister Peter K., 46, äußerte sich entsprechend besorgt gegenüber dem OELDER ANZEIGER: »Durch den enormen Luftzug könnten Ziegel von den Dächern gerissen werden und Bürgern auf den Kopf schlagen.« Hausfrau Rosalinde Z., 23, fürchtet um das Wohl ihrer Sprösslings: »Ich fahre jeden Tag mit dem Kinderwagen durch die Lange Straße. Wer hätte gedacht, dass es in Oelde einmal zu derartig wilden Aktionen kommen könnte?«

Die Angst vor einem derartigen Flash-Mob ist durchaus begründet. Vor wenigen Monaten erst strömten 4.000 Jugendliche in die niederländische Kleinstadt Haren, weil ein Mädchen namens Merthe über das soziale Netzwerk Facebook zu seinem 16. Geburtstag eingeladen hatte. Die Besucher verwüsteten die Stadt und richteten ein Chaos an.

Durch rechtzeitiges Eingreifen ist es dem OELDER ANZEIGER gemeinsam mit den engagierten Betreibern der Facebook-Seite »Wir sind Oelder« gelungen, ein ähnliches Chaos zu verhindern. Einig ist man sich in der Erkenntnis, dass soziale Netzwerke über eine enorme Sprengkraft verfügen. Es sei entscheidend, die dort versammelten Kräfte verantwortungsvoll zu nutzen. Martin Bischoff, geistiger Vater der Oelder Facebook-Gruppe, erklärte auf Anfrage: gegenüber dem OELDER ANZEIGER: »Wir sind froh, den geplanten Furzmob abgewendet zu haben. Facebook ist in seiner explosiven Dynamik nicht zu unterschätzen«.