Hardcore Metal Bands heizten Alter Post ein

Ein wahres Metal-Feuerwerk hat die Oelder Band Caelum in der Alten Post am Samstag, den 14. Januar 2017 abgeliefert. Die Band besteht aus den Gitarristen Moritz Jung und Sebastian Kalthoff, Sänger Martin Appel, Schlagzeuger Carlo Lönz und dem Bassisten Felix Jung. Dabei hatten sie Unterstützung von: Hope never dies, As Oceans Collide und Greyvity.

Caelum

Martin Appel

Nach einem kurzen Soundcheck ließ die fünfköpfige Band die Hölle los. Mit irre schnellen Gitarrenriffs feuerten die Gitarristen ins Publikum, während Bass und Schlagzeug auf die Fans einhämmerten. Um dem Ganzen noch das Metal-i-Tüpfelchen obendrauf zu setzen, haute der zierlich wirkende Sänger Martin mit brachialer, aber doch verständlicher Stimme rein.

Texte mit Hand und Fuß in Deutsch

Nicht nur bei dem Song „Mein Leben“ findet man bei der deutschsprachigen Feuerwerkskapelle tiefsinnige Texte. Nach Passagen wie „Entrissen aus den Armen, ins Verderben laufend“, „Stiller Schmerz, keine Gefühle“ fragt sich die Band in dem Lied, ob dies das Leben sein soll.

Ein Faden, der sich unter anderem durch das gesamte Album der Band mit dem Titel „Emily“ zieht.

   

„Deine Stirn dringt vor zu mir, ein Funken an Hoffnung erweckt von dir. Mein Herz taut langsam auf.“ hört man wirklich gut aufeinander abgestimmt im Lied „Himmel ohne Glanz“ heraus. Dabei setzt Sänger Martin Appel nicht nur tiefes, metal-typisches Geschrei ein, sondern beweist in einigen Passagen dass er auch richtig singen kann.

Fans

Die Band überzeugte aber nicht nur mit guten Texten oder der wirklich starken musikalischen Leistung, sondern auch mit der Moderation. Locker aus der Hüfte heraus standen die Jungs auf der Bühne und haben wirklich mit dem Publikum interagiert. Sänger Martin hielt es zwischendurch nicht auf der Bühne, während im Pulk der Pogo abging und drehte ein paar Runden mit. Felix Jung und die anderen Bandmitglieder sorgten zwischendurch immer wieder für lustige, Stimmung indem sie sich gegenseitig leicht verarschten. Die Fans grölten mit oder moschten, was der Nacken hergab. Während das Bier floss, stieg die Temperatur in der Alten Post stetig an.

Pit Warrior Tour

Unterstützung bei dem Abend hatte die Band Caelum aber noch von weiteren Metal Bands im Vorfeld. Anfangen werden wir mit der Band:

Hope never dies

Hope never dies

Hope never dies

Vor dem Auftritt der Band habe ich ein paar Worte mit dem Sänger der Band, Manuel Andrés Wüllner, wechseln können. Auf meine Frage, ob ich erst ein oder zwei Songs abwarten solle, bevor ich ein Video aufnehme, antwortete mir Sänger: „Ne, kannst direkt aufnehmen, wir gehen sofort auf Zerstörungsmodus.“

Das war wahrlich eine imposante Ansprache und wir hielten direkt beim ersten Song mit der Kamera drauf. Die Mitglieder der Band, Luca Sayin und Jan Herrendörfer an den Gitarren, Malte Berg am Bass und Drummer Pascal Sayin, starteten eigentlich erst locker mit elektronisch eingespielter Musik. Angenehm und nett klingend drang das Intro zum ersten Song in unser Gehör vor, um dann in einem brachialen Frontalangriff auf die Gehörgänge wieder auf den Boden der Deathcore-Realität geholt zu werden.

Hope never dies teilte wirklich ordentlich aus und ließ keinen Platz für 08/15 Eins-Live-Hörer.


As Oceans Collide

unterstützte bei dem Abend ebenfalls mit ordentlich Dampf. Die Hardcore-Band gründete sich im Jahr 2013, die sich durch Einflüsse aus der Moderne und des Hardcore inspirieren lässt, um ein Soundgewand aus Melodie und Härte zu kreieren.

As Ocens Collide

As Ocens Collide

Davon konnten wir uns an dem Abend überzeugen. Der Sänger Freddy brüllte Genre typische tiefe Texte in das Mikrofon hinein und kam zwischendurch mit klarem Sprechgesang daher. Richtig krachen ließen es Marv und Karsten an den Gitarren, Toffy am Bass und Mohme holte alles aus dem Schlagzeug raus was ging. Teilweise erinnerte das Scheppern des Beckens an eine Schlosserei.

 

Eröffnet hatte den Abend die Oelder Band

Greyvity

Greyvity

Greyvity

Louis Igelhorst am Bass, Nikolaus Elsner an der Gitarre, René Benzin Rap, Anton Surdin am Schlagzeug und Jan Holtewert, ebenfalls Gitarre und Gesang, kann man als genreübergreifende Band beschreiben. Musikrichtungen wie Metal & Hip Hop erinnerten uns beim Zuhören an Linkin Park oder auch an The Offspring. Kaum zu glauben, dass die jungen Musiker erst 2014 zueinander gefunden haben.




Die Geschichte von »Kramers Mühle«

Kramers Mühle 1934

Kramers Mühle mit vorgelagerter Sägemühle im Jahre 1934. Hinter dem rechts im Anschnitt gezeigten Gebäude liegen das ehemalige Wohnhaus und spätere Restaurant. Foto: Archiv Robert Kramer, Luzern

Eine der vielen Attraktionen im Oelder Vier-Jahreszeiten-Park ist das gern besuchte Kindermuseum »Klipp Klapp«, das gleich neben »Kramers Mühle« liegt. Im historischen Teil der uralten Wassermühle schlüpfen die Kinder in die Rolle eines Müllers, mahlen mit echtem Getreide oder betätigen sich an der riesigen Spiel-Mühle und lernen den Weg vom Korn zum Mehl kennen.

Die aktuellen Fotos und das stimmungsvolle Video stammen von Torsten Schwichtenhövel, dem Rasenden Reporter des OELDER ANZEIGERS

Doch wer kennt schon die lange Geschichte der am rauschenden Bach gelegenen »Kramers Mühle«? Dem OELDER ANZEIGER gelang es, in Luzern (Schweiz) den ehemaligen Oelder Robert Kramer aufzuspüren, der alles über die Mühle weiß.

Mühlen zählen zu den ältesten Gewerbebetrieben in Oelde. Schon im Mittelalter wird eine »Fürstbischöfliche Mühle« erwähnt und alte Urkunden nennen 1591 den Mühlenteich, der damals zum Stift Essen gehörte. 1601 wurde ein neuer Lagerstein für die »öldische Mühle« benötigt. In diesen frühen Zeiten wurde die Mühle noch verpachtet.

Um 1776 stellte sich jedoch heraus, dass die Mühle nicht mehr vorteilhaft zu verpachten war. Der letzte Pächter, Joan David Cramer (frühere Schreibweise von »Kramer«), erwarb die Mühle in Erbpacht. Am 3. August 1852 kaufte die Familie Kramer vom preußischen Staat als Rechtsnachfolger des Bistums Münster das Anwesen. Gezahlt wurden 5.050 Reichsthaler, ein Aufgeld von weiteren 168 Reichsthalern und zehn Silbergroschen.

Auf Joan David Cramer, der am 06.02.1796 verstarb, folgten laut Robert Kramer:
Bernard Franz Cramer (1779 – 1858). Bernard Franz war übrigens der Vater von Dr. Franz Wilhelm Josef Cramer, des späteren Weihbischofs von Münster. (Ein Kirchenfenster in der St. Johanneskirche im Altarraum rechts zur Sakristei war ein Geschenk von ihm – versehen mit einer Widmung).
Gerhard Anton Cramer (1821 – 1904)
Bernhard Kramer (1858 – 1924)
Antonius Kramer (1902 – 1972)
Antonius Kramer bekam die Mühle erst nach Roberts Geburt anno 1936 von seiner Mutter überschrieben, damit die Nachfolge gesichert war. So streng waren damals die Bräuche.

Während der Kriegszeit wurde das Personal der Mühle für den »Endsieg« benötigt. Als Ersatz wurde der französische Kriegsgefangene Robert Balmont aus Doussard am Lac d´Annecy verpflichtet, in »Kramers Mühle« zu arbeiten. Das tat dieser wunderbare Mensch, der selbst in Frankreich im Departement Haute-Savoie eine eigene Mühle besaß, mit Fleiß und Zuverlässigkeit bis zum Kriegsende. Die Familie zollt ihm dafür Dank, und der Kontakt zur Familie Balmont ist bis heute nicht abgebrochen, erzählt Robert Kramer.

In der Nachkriegszeit gab es in der Stadt Oelde immerhin noch drei weitere Mühlen: Brand (später »Mühle Spinne«) an der Bultstrasse, Wöstmann an der Brede und Schlebrügge in der Warendorfer Straße.

In den 50er Jahren wurde der Betrieb einer eigenständigen Mühle jedoch sehr erschwert, da Großmühlen die Bäcker in der unmittelbaren Nachbarschaft günstiger beliefern konnten als die einheimischen Mühlen. Das Ergebnis zeigt es heute deutlich: Es gibt keine Mühle mehr in Oelde. Kramers mussten die Mühle schließen und versuchten sich in der Gastronomie. Es entstand gegenüber dem alten Mühlenhaus im historischen Wohnhaus der Familie das beliebte Restaurant »Kramers Mühle«, das älteren Oeldern noch gut erinnerlich ist und über Jahre einen guten Ruf genoss.

Zu den letzten Wirtsleuten von »Kramers Mühle« zählten Lilo und Robert Birkle. Er hatte zuvor im Bundestagsrestaurant Bad Godesberg gekocht und war in seiner Jugend als »Hammer von Essen« eine Box-Legende. Gegenüber, im alten Mühlenhaus, probten, als der Beat nach Oelde kam, lokale Bands wie »The Little Sharks«.

1996 führte ein Feuer zum Abriss des Gebäudes. Neben der gegenüberliegenden Mühle entstand das Kindermuseum »Klipp Klapp« im Vier-Jahreszeiten-Park Oelde. Mit Beginn der Landesgartenschau »Blütenzauber & Kinderträume« öffnete es erstmals 2001 seine Pforten und ist seither beliebter Anlaufpunkt für kleine Entdecker und Wissbegierige.

Wer erinnert sich noch an »Kramers Mühle«?

Der OELDER ANZEIGER freut sich über Kommentare, Zuschriften und Fotos. Vielen Dank!




Adventskonzert mit deutsch-afrikanischem Gospelchor

Heute, am 26.11.2016, findet um 19.00 Uhr in der St. Josef-Kirche in Oelde ein Konzert mit dem Gospelchor „Akuna Matata“ statt. Der Eintritt zu diesem Adventskonzert ist frei, Spenden werden aber gerne angenommen, um das Projekt „Integration Afrikanischer Familien und Asylbewerber“ zu unterstützen.




Weihnachtliches Konzert

“Wenn Claudia singt, wird die Welt ein bisschen größer” entimmt man dem Werbeflyer des Weihnachtlichen Konzerts welches die Arbeiterwohlfahrt (AWO) für Sonntag, den 11. Dezember 2016 in der Oelder Friedenskirche organisiert hat. 

Nadja Naumova

Nadja Naumova

Wie auch in den vergangenen sechs Jahren, stehen am 11. Dezember 2016 erneut Künstler auf der Bühne die einen ausgezeichneten Ruf besitzen. Vielen Oelder sind die Namen von der Sopransängerin Claudia Oddo oder der Klavierspielerin Nadja Naumova ein Begriff. Ebenso gibt es ein Wiedersehen mit dem “Bulka Streichquartett”.

Mit diesem Kulturangebot wird es der AWO Oelde einmal mehr gelingen, viele Freunde der klassischen Musik anzulocken.

Der Erlös

des Kartenverkaufs geht an den Oelder Tisch und Hilfe für Kamerun, Philippe Miko e.V.

Eintritt:

Der Kartenvorverkauf läuft über das Forum Oelde und die Glocke zu einem Preis von 18 € für Erwachsene und für Kinder werden 5 € fällig.

Adresse:

59302 Oelde Abrecht-Dürer-Straße 6




Liquid Solids

Die Oelder Band Liquid Solids tritt nicht nur am 12.November 2016 im La Piazza in Oelde während dem Kneipenfestival „Oelde Live“ auf, sondern sie wurde auch vom WDR auf einem neutralen Gelände gefilmt.

Oelde Live

Musik liegt bald wieder in der Luft

Oelde Live Liquid SolidsMalcolm Holmes berichtete uns, dass die Band in Neubeckum im Haus Bockey am 2. November eine Aufnahme mit dem WDR Fernsehen abgedreht hat. Am 5. November spielt dort die Band für einen Beckumer Schützenverein.

WDR

Unter anderem kam der Kontakt und der Filmeinsatz zustande, nachdem die Band bei Rock am Schacht spielte und durch einige Telefonate.

Die Ausstrahlung erfolgt ohne Gewähr am 11. November in der Lokalzeit vom WDR Münsterland wie uns Mal berichtete.

Die Ahlener Zeitung

hatte bereits ebenfalls über die Oelder Band berichtet. Man kann in einem Online-Artikel lesen

„…musikalisch hatte die Band aus Oelde auch einiges drauf.“

„An einigen Stellen hatte man da sogar das Gefühl, „Simple Minds“-Sänger Jim Kerr zu hören.“

Oelde Live

Wer nun die Oelder Band kennenlernen möchte, die unsere Stadt Oelde ins Fernsehen bringt, sollte mal im La Piazza am 12. November reinhören.

Liquid Solids

Informationen zur Band findet ihr auf der Facebook-Seite der Band.

Liquid Solids

Quelle: Facebook-Profil der Liquid Solids




Doppellesung mit Ursula Poznanski und Arno Strobel

Wenn sie aufeinander treffen, ist Hochspannung garantiert: Die österreichische Autorin Ursula Poznanski und der deutsche Krimiautor Arno Strobel werden am Freitag, 7. Oktober, gemeinsam auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg ihren neuen psychologischen Spannungsroman „Anonym“ vorstellen.

Bevor beide zusammen mit den Zuhörern im Darknet auf Verbrecherjagd gehen („Anonym“), werden Ursula Poznanski und Arno Strobel zunächst aus ihren Solowerken lesen: Poznanski stellt ihrem Kriminalroman „Stimmen“ aus dem Jahr 2015 vor. Die Trägerin des Deutschen Jugendliteraturpreises baut einen psychologischen Spannungsbogen rund um die Psychiatriestation des Klinikums Salzburg-Nord auf. Stimmungsvolle Authentizität und ein packender Schreibstil zeichnen Poznanskis Werke aus. Dies trifft auf ihre Jugendkrimis wie auf ihre Thriller für Erwachsene in gleichem Maße zu.

Foto: Gaby Gerster

Arno Strobel stellt im Anschluss sein neues Werk „Die Flut“ vor, in dem ein hochintelligenter Mörder auf Amrum tötet. Düster und klug konstruiert, versetzt dieser Thriller die Leser in Spannung.

Auch der zweite psychologische Spannungsroman „Anonym“ des Autoren-Duos wird an dem Abend präsentiert: Im Darknet können die Mitglieder eines Forums Kandidaten aufstellen und für sie abstimmen. Der „Gewinner“ der Abstimmungen stirbt. Der erste gemeinsame Fall für das ungleiche Ermittlerpaar Kommissar Daniel Buchholz und Nina Salomon überzeugt – ebenso wie das erste Gemeinschaftswerk von Strobel und Poznanski „Fremd“ – durch ein rasantes Erzähltempo und tiefe Einblicke in die Gedanken der Figuren.

Die Lesung am 7.10. beginnt um 19:30 Uhr und ist Teil von „Mord am Hellweg“, dem internationalen Krimifestival, das auch in diesem Jahr mit gleich mehreren Veranstaltungen auf dem Kulturgut Haus Nottbeck zu Gast ist.

Wann und wo?

FR 07.10.2016 | 19.30 Uhr

Mord am Hellweg VIII – Internationales Krimifestival

Nervenkitzel im Doppelpack! Poznanski & Strobel

Ein Projekt des Westfälischen Literaturbüros Unna und der Kulturbetriebe Unna zib.

VVK 17,90 € / 15,90 € ; AK: 22,00 € / 19,00 €

Freie Platzwahl

 

Kartenvorverkauf:

www.adticket.de, Ticket-Hotline (Tel. 0180-6050400)

Die Glocke – Kartenservice (Tel.: 02522-73300)

Forum Oelde (Tel.: 02522-72800)

Kulturgut Haus Nottbeck (Tel.: 02529-945590)

Weitere Informationen unter Tel.: 0 25 29 / 94 55 90 und www.kulturgut-nottbeck.de

 




Textfilmabend mit Timm Ulrichs

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Timm Ulrichs Foto: Ansgar Schnurr

Im Rahmen der Ausstellung „Ich bin ein Gedicht.“ ist der bekannte Konzept- und Aktionskünstler Timm Ulrichs am Montag, dem 3. Oktober 2016, zu Gast auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg. Dort präsentiert er eine Auswahl seiner Filme, die sich mit Schrift, Sprache und Text auseinandersetzen. Eine Einführung in den Abend gibt der Bielefelder Kulturjournalist Ulrich Schmidt. Beginn ist 18.00 Uhr, der Eintritt ist frei.

Timm Ulrichs‘ Manifest „ICH BIN EIN GEDICHT“ aus dem Jahr 1968 inspirierte den Titel der aktuellen Sonderausstellung des Museums für Westfälische Literatur. Mit Reinhard Döhl, Timm Ulrichs und S.J. Schmidt werden drei der renommiertesten westfälischen Künstler-Autoren mit ihrer Visuellen Poesie und anderen Experimenten vorgestellt – und zwar nicht nur in den Ausstellungsräumen des Literaturmuseums, sondern zudem als „Kunstparcours“ auf großflächigen Quadern im Außenraum. Im Gartenhaus wird die Ausstellung mit dem „Experimentierfeld Visuelle Poesie“ ergänzt, einem Vermittlungsprojekt, bei dem die Besucher selbst kreativ werden können.

Ich bin ein Gedicht

Ausstellung mit Besucherin Foto Angelika Osthues

Am 3. Oktober 2016 stellt nun der „Totalkünstler“ Timm Ulrichs eine Auswahl seiner Textfilme vor und zeigt damit ein weiteres Medium auf, in dem experimentelle Poesie stattfindet. Bereits seit den 1960er Jahren arbeitet er mit Visueller Poesie und den Bedeutungen von Wörtern. Seine Filme verbinden poetische Experimente mit bewegten Bildern. Diese Experimente reichen von der Überblendung von Buchstabenfolgen bis hin zur filmischen Dokumentation einer Schrifttätowierung, die sich der Künstler 1981 stechen ließ. Ulrich Schmidt, Kulturjournalist und Herausgeber des Hörbuchs „25 Jahre Bielefelder Colloquium Neue Poesie“, führt in das Werk des Künstlers ein und erläutert im Gespräch mit ihm die einzelnen Filme.

Der Textfilmabend ist zugleich der Abschluss von Kunstparcours und Experimentierfeld. Die Ausstellung im Innenraum des Literaturmuseums wird bis zum 8. Januar 2017 verlängert.

Ich bin ein Gedicht

Ausstellungsraum Foto Angelika Osthues

„Ich bin ein Gedicht.“ ist ein Projekt der LWL-Literaturkommission für Westfalen und des Museums für Westfälische Literatur. Kuratorin: Sonja-Anna Lesniak. Gestaltung: Award Associates. Das Experimentierfeld ist ein Seminarprojekt mit Studierenden der Universität Bielefeld unter Leitung von Dirk Bogdanski.

Gefördert wird das Ausstellungsprojekt von der Kunststiftung NRW, der Sparkasse Münsterland Ost und dem Verein der Freunde und Förderer des Hauses Nottbeck.

Weitere Informationen unter Tel.: 0 25 29 / 94 55 90 und www.kulturgut-nottbeck.de

Anschrift

Museum für Westfälische Literatur – Kulturgut Haus Nottbeck

Landrat-Predeick-Allee 1

59302 Oelde-Stromberg

Öffnungszeiten:

Dienstag – Freitag: 14.00 – 18.00 Uhr

Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 11.00 – 18.00 Uhr

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Musik im Pängel Anton

Die Oelder Band “Miss Jones” spielt am heutigen Samstag in Enniger im legendären Pängel-Anton. In dem ehemaligen Bahnhof Tönnishäuschens spielt die bekannte Band ab 20.30 Uhr und der Eintritt beläuft sich auf 9,-€.

Die Band bestehd aus Jan Burwinkel, Andreas Kemper, Martin Fust und Thomas Göckede. Die Gäste können sich auf bekannte Stücke von Sting, Westernhagen, Stevie Wonder, The Cure, Udo Lindenberg und Grover Washington freuen um hier nur ein paar zu nennen. Die Stücke werden dabei mit einer besonderen Note Jazz & Soul interpretiert.

Hier haben wir noch einen kleinen Vorgeschmack zu Miss Jones.

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Standing Ovations für „Die Elenden“ an der Burgbühne Stromberg

Am letzten Samstag, den 06.08.2016 führte die Burgbühne Stromberg zum ersten Mal im Erwachsenentheater das Stück „Die Elenden“ nach Victor Hugo auf. Ein Theaterstück, was aktueller nicht sein könnte, über die politische Lage auf dem Erdball. Der OELDER ANZEIGER war bei der Premiere dabei und berichtet nachfolgend über Ungerechtigkeit, Rebellion, Mord und eine grandiose Leistung der Schauspieler.

Das Bühnenbild

Die Freilichtbühne vor der Wallfahrtskirche Heilig Kreuz in Stromberg wurde wieder einmal liebevoll von den Bühnenbauern dekoriert. Zylinder, die auf Stangen ruhten, eine Karre mit Säcken darauf, Holzfässer, Körbe, Stühle sowie eine Vielzahl an Häusern verwandelten die Treppenstufen der Kirche in ein belebtes Paris um 1832.

Vor der Aufführung

An dem besagten Abend haben wir vor Beginn des Stücks im Hinterhof des Spielerheims mit Tobias und Guido Huster sprechen können. Die beiden Brüder stehen bereits seit Jahrzehnten auf der Burgbühne und besetzten schon viele Rollen. Auf unsere Frage, ob sie nervös seien, antworten uns beide mit einem felsenfesten Nein.

Hinter dem Spielerheim

Guido wie auch Tobias waren eher gespannt auf die Reaktionen der Gäste. Guido Huster sagte uns, dass er bereits alles in den vielen Jahren erlebt habe, was einen nervös machen könnte.

Unter den anderen Darstellern herrschte eher lockeres Treiben. Einige rauchten noch eine Zigarette, während andere sich unterhielten oder lachten. Von einer nervösen Theatergruppe war nichts zu spüren.

Lebendiges Treiben und starke Szenen

Die Vielzahl von Schauspielern erweckte die große Burgbühne quasi zum Leben. Ein paar ältere Darsteller saßen zusammen und spielten ein Würfelspiel, während Wachleute ihre Waffen inspizierten. Ein Trupp aus bettelnden Frauen kauerte an einer Ecke, um Münzen zu erflehen, während in einer der Gaststätten die Studenten tranken und sich zum Putsch formierten. Es wurde mit dem Besen vor der Tür gekehrt und andere wiederum hielten einen Plausch.

Überall war was los auf der Bühne

In einer anderen Szene suchten Wachleute mit Fackeln nachts nach Verdächtigen und sorgten somit für ein feuriges Ambiente.

Hält man sich vor Augen, dass es sich hier um ein „Laien-Theaterspiel“ handelt, gelingt es den Darstellern trotz winziger Makel, ein Stück Weltkultur nach Stromberg zu bringen. Gerade diese kleinen Makel machen jedoch das gesamte Stück zu etwas Einzigartigem, was den Besucher anspricht.

Guido Huster in der Rolle des Jean Valjean bangt nicht nur um seine Tochter Cosette, sondern auch um sein Leben, während er gleichzeitig seine Tarnung aufrecht erhalten muss, um nicht von Marek Frankrone in der Figur des Inspektors Javert ertappt zu werden. Dieser kommt kühn und befehlshaberisch daher und kommandiert seine Polizisten auf der Jagd nach einem Ausbrecher.

Guido Huster hat hier schlechte Karten

Veronika Holthöfer in überzeugender Rolle der Tochter Cosette

Die Situation von Marek Frankrone ist auch nicht viel besser

Tobias Huster in der Figur des rebellischen Studenten spielt diese Rolle fabelhaft. Spätestens wenn er „…Freiheit und Demokratie!“ herausschmettert vergisst man gänzlich, dass es ein „Laientheater“ ist.

Tobias Huster wild entschlossen

Kenner von vergangenen Stücken der Burgbühne werden sich über die Stimmwandlung von Andreas Herzog in der Rolle des Thénadiers gewundert haben. Diese kam gaunerhaft und richtig dreckig daher und vermittelte direkt, dass es sich hier nicht um einen freundlich gesinnten Genossen handelt.

Andreas Herzog mit herlich dreckiger Stimme

Das große Finale wurde an einer imposanten Barrikade ausgefochten. Auf der einen Seite stehen fest entschlossen die Rebellen mit Gewehren und Pistolen für Demokratie und Freiheit, während es von der anderen Seite Kugeln hagelt aus den Büchsen der Gesetzeshüter. Die Haltung der Schauspieler mit den Waffen im Anschlag und die entschlossenen Schreie zum Angriff brachten die Spannung zum Kochen.

Nach dem Gefecht waren die Spuren verherend. Viele Rebellen starben in der Schlacht um Gerechtigkeit. Rauch, Tote, zerbrochene Herzen und eine zerschlagene Rebellion erinnern stark an derzeitige politische Ereignisse wie in der Türkei.

Der Regisseur

Die im Original 1.100 Seiten starke Fassung von „Die Elenden“ wurde vom Regisseur Hendrik Becker komplett überarbeitet und in eine Bühnenfassung umgewandelt. Die Vorbereitungszeit betrug für das Stück gute zehn Monate. Hendrik Becker konnte man während des gesamten Stückes auf dem Burgplatz beobachten, wie dieser mal nur da saß oder dann wieder nervös und mitfiebernd auf und ab rannte. Szenen, die uns etwas an  viele Fußballtrainer während der Weltmeisterschaft erinnerten.

Man erkennt den Regisseur an seiner grünen Mütze

Standing Ovations und Erleichterung nach der Aufführung

Die Zuschauer belohnten das dreistündige Stück mit einem stehenden Applaus. Das Stück „Die Elenden“ ist somit sehr gut angekommen und hat die anfangs erwähnte Spannung der Gebrüder Huster gewiss genommen.

Schön anzusehen war die sichtliche Erleichterung aller Schauspieler nach Vollendung der Aufführung. Diese versammelten sich im Bereich des Burgbrunnens und fielen sich vor Freude und Erleichterung in die Arme.

Die Elenden oder worum es in dem Stück geht

Nach langer Haft kehrt Jean Valjean, gespielt von Guido Huster, nach Frankreich zurück. Ein freundlicher Bischof nimmt ihn auf und hält sogar noch zu ihm, als er selbst von ihm bestohlen wird. Dankbar beschließt Valjean, nunmehr anständig zu leben. Er verschafft sich eine neue Identität, wird reich und unterstützt Arme und Entrechtete. Von denen gibt es im Paris von Anno dazumal viele. Liebevoll kümmert er sich um Veronika Holthöfer in der Rolle der kleinen Cosette, die nach dem Tod ihrer Mutter auf sich allein gestellt ist. Doch eines Tages kommt Inspektor Javert, dargestellt von Marek Frankrone, hinter das Geheimnis des Ex-Sträflings und als Cosette sich in einen studentischen Revolutionär verliebt, nimmt das Schicksal auf der letzten Barrikade der Revolution seinen Lauf.

Spielplan

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, sollte unbedingt die Burgbühne besuchen und unterstützen. An folgenden Tagen wird das Stück aufgeführt:

Samstag         13. August 2016 16:00 Uhr und 20:00 Uhr

Dienstag        16. August 2016 20:00 Uhr

Donnerstag    18. August 2016 20:00 Uhr

Samstag          20. August 2016 20:00 Uhr

Dienstag          23. August 2016 20:00 Uhr

Donnerstag     25. August 2016 20:00 Uhr

Samstag           27. August 2016 20:00 Uhr

Dienstag          30. August 2016 20:00 Uhr

Donnerstag     01. September 2016 20:00 Uhr

Samstag           03. September 2016 20:00 Uhr

Einen Kartenservice finden Sie hier: Burgbühne Stromberg

Hier eine Verfilmung von 1935.

 

 




Ich bin ein Gedicht

S.J. Schmidt_Die Kopie ist das Original... (c) S.J.SchmidtEine außergewöhnliche Ausstellung zur Visuellen und experimentellen Poesie zeigt das Museum für Westfälische Literatur in Oelde-Stromberg vom 31. Juli bis zum 3. Oktober 2016. Mit Reinhard Döhl, Timm Ulrichs und S.J. Schmidt werden drei der renommiertesten westfälischen Künstler-Autoren mit unterschiedlichen Werken auf dem Kulturgut Haus Nottbeck zu sehen sein – und zwar nicht nur in den Ausstellungsräumen des Literaturmuseums, sondern zudem als „Kunstparcours“ auf großflächigen Quadern im Außenraum. Zur Eröffnung am Sonntag, dem 31. Juli, um 17.00 Uhr, stellt der Mitinitiator des legendären „Bielefelder Colloquiums Neue Poesie“ S.J. Schmidt einige seiner Arbeiten persönlich vor.

 Ausstellungsparcour_Visuelle Poesie_Entwurf Robert Ward_Aktualisierung (2)

ich bin ein GedichtTimm Ulrichs_Schriftstück (c) T. Ulrichs, VG Bild-Kunst

, so erklärte sich der Künstler Timm Ulrichs 1968 in einem Manifest zu einem lebenden Kunstwerk. Was sonst noch alles ein Gedicht sein kann, wird nun in der gleichnamigen Ausstellung sichtbar. Die Bandbreite reicht von bildhaft gestalteten Texten auf Papier über die Umsetzung von Sprache ins dreidimensionale Objekt bis hin zu bewegten Textbildern am Computerbildschirm. Im Werk von drei Klassikern der Visuellen und experimentellen Poesie, Reinhard Döhl (1934-2004), Timm Ulrichs (geb. 1940) und S.J. Schmidt (geb. 1940), wird das Spektrum der künstlerischen Auseinandersetzung mit Sprache deutlich. Ihre Sprachreflexionen, Konstruktionen oder Transformationen präsentieren sich mal humorvoll-verspielt, mal analytisch-nüchtern den Besuchern. Doch ihre Werke behaupten bei aller Unterschiedlichkeit genau das, was Timm Ulrichs für sich selbst proklamiert hat: Ich bin ein Gedicht – mag dieses Gedicht auch aus Text auf Papier, einem Betonblock oder gar einem Menschen bestehen.

Den Besuchern der Ausstellung bieten sich sowohl im Innenraum des Literaturmuseums als auch auf einem Kunstparcours im Außenraum des Kulturguts ebenso spannende wie anschauliche Beispiele einer Kunstform, die Sprache auf spielerische, tiefgründige, zum Teil partizipative und nicht zuletzt humorvolle Weise behandelt.

Timm Ulrichs_Concrete Poetry (c) T. Ulrichs, VG Bild-KunstKuratiert wird die Ausstellung von der Literaturwissenschaftlerin Sonja-Anna Lesniak, die gestalterische Umsetzung erfolgt durch den Ausstellungsdesigner Robert Ward. Die Ausstellung ist ein Projekt der LWL-Literaturkommission für Westfalen und des Museums für Westfälische Literatur. Gefördert von der Kunststiftung NRW, der Sparkasse Münsterland Ost und dem Verein der Freunde und Förderer des Hauses Nottbeck.

Zur Eröffnung am Sonntag, dem 31. Juli 2016, um 17 Uhr, stellt der Autor, Künstler und Wissenschaftler S.J. Schmidt einige seiner Arbeiten persönlich vor.

Im Rahmenprogramm zur Ausstellung eröffnet ein „Experimentierfeld Visuelle Poesie“ im Gartenhaus des Kulturguts einen eigenen interaktiven Zugang zum Thema. Unter dem Motto „Du bist ein Gedicht“ werden Phänomene Visueller Poesie in alltäglichen Zusammenhängen zur Anschauung gebracht. Das Experimentierfeld ist ein Seminarprojekt mit Studierenden der Universität Bielefeld unter der Leitung von Dirk Bogdanski. Es bietet Raum für eigene Anwendungen, Veränderungen und Erweiterungen durch die Besucher.

Reinhard Döhl_apfel wurm, 1965 (c) Barbara DöhlWann, wo, wie?

Sonntag 31.07. – Montag 03.10.2016

Ausstellung

Eröffnung und Lesung mit S.J. Schmidt am Sonntag, dem 31.07.2016, um 17.00 Uhr

Weitere Informationen unter Tel.: 0 25 29 / 94 55 90 und www.kulturgut-nottbeck.de

Künstler der Ausstellung:

Reinhard Döhl (*1934, †2004) war gebürtiger Wattenscheider und als Germanistikprofessor, Autor und Künstler u.a. in Stuttgart, Japan und Paris tätig. Er beschäftigte sich schon früh mit Konkreter Poesie, Mailart und Internetkunst. 1965 schuf Döhl mit seinem „apfel“-Gedicht eins der bekanntesten Beispiele der Visuellen Poesie. Bereits in den 1990er Jahren widmete er sich der Verbindung von Literatur und Internet.

Timm Ulrichs (*1940) war jahrzehntelang Professor an der Kunstakademie Münster. Als „Totalkünstler“ war und ist er auf zahlreichen Gebieten wie Konzept- oder Aktionskunst aktiv. Ab den 1960er Jahren experimentierte er mit Visueller Poesie und den Bedeutungen von Wörtern. 1968 erklärte er sich in einem „egozentrischmonomanischen” Manifest zu einem lebenden Gedicht. Mit einer Serie von Buch-Objekten nahm Ulrichs 1977 an der Documenta 6 teil.

S.J. Schmidt (*1940) lebt eine Doppelexistenz als Künstler-Wissenschaftler. Ende der 1970er Jahre war er Mitinitiator des bedeutsamen „Bielefelder Colloquiums Neue Poesie“, das jährlich Dichter und Künstler zu Lesungen und Diskussionen einlud. Als Kommunikations- und Literaturwissenschaftler lehrte und forschte Schmidt in Bielefeld, Siegen und Münster. Seine künstlerischen Arbeiten sind ein Zusammenspiel von wissenschaftlichen und poetischen Reflexionen von Sprache und Schrift.