Handgemachte Musik zwischen den Feiertagen im Anno 1890 in Stromberg

Frank Handschuhmacher spielte am letzten Sonntag in der kleinen gemütlichen Kneipe „Anno 1890“ im Ortsteil Stromberg mit einem breiten Song-Repertoire. Der OELDER ANZEIGER hat die Gelegenheit genutzt, um sich die Ohrwürmer der Weihnachtsschlager auszuspülen.

Der bekannte Stromberger Musiker (Oelde Akustisch, seine Band Dirty Stuffs, Cash & Young) hatte in einer kleinen Ecke der Kneipe sein minimalistisches Equipment aufgebaut. Zwei akustische Gitarren, eine Mundharmonika, ein Mikrofon und Verstärker waren leidglich notwendig, um dem Publikum in der gut besuchten Kneipe am Stromberger Marktplatz drei Musik-Sets von jeweils ca. 50 Minuten zu liefern.

Mit seiner Songauswahl überließ Frank bei seinem Auftritt nichts dem Zufall. Es war für jeden Geschmack etwas dabei. Lieder von Neil Young (Heart of Gold / Hey Hey, my my), Billy Idol (Sweet 16), Bon Jovi (Living on a Prayer), U2 (one), Johnny Cash (Ring of Fire), Eric Claption (Wonderful tonight), Depeche Mode (Personal Jesus), Hooters (Johnny B.) oder Bob Dylan mit Knockin on Heavens door, sprangen auf die Gäste über. Aber nicht nur die Musik passte, sondern auch die Moderation durch Handschuhmacher. Er verstand es, Lieder mit kleinen Geschichten anzukündigen bevor z.B. die „Ghost Riders in the Sky“ losgaloppierten. Ein kleiner Small Talk hier und dort mit den Gästen rundete das gemütliche Paket ab.

Dem aufmerksamen Live-Musik-Freund wird auffallen, dass Handschuhmacher nicht nur an der Gitarre sich in den letzten Jahren deutlich verbessert hat, sondern auch mit der Stimme. Bei vielen der gebrachten Lieder kam diese tief aus dem Keller bis hoch aufs Dach. In den luftigen Höhen hat man vereinzelt mal einen nicht ganz passenden Ton wahrgenommen, was jedoch dem Gesamtbild nicht schadete.

Alte Bilder in der Kneipe locken die Blicke der Gäste an

Wer die wie oben genannten nicht leichten Songs kennt, wird wissen was gemeint ist. Aber genau das zeichnet Frank auch aus. Es werden nicht nur 08/15 Lagerfeuer-Songs geboten, die im Jugendlager noch ausreichen, um die Teenie-Herzen zum Erweichen zu bringen, sondern es werden dem Zuhörer knackige Songs um die Ohren gehauen, um diese später wieder sanft mit weicheren Titeln zu streicheln.

Der Musik-Blogger Lothar Hertwig war ebenfalls unter den Gästen um Aufnahmen zu machen.

Einen Eindruck, den nicht nur der OELDER ANZEIGER hatte, sondern auch der Wirt Michael Sieding der Frank vor einem Jahr kennenlernte. Die beiden waren schnell auf einer Wellenlänge und es wurde auf dem kurzem Dienstweg beschlossen, Live-Musik zwischen den eher mauen Tagen von Weihnachten bis Neujahr zu bieten. Eine Rechnung, die aufging. Das Anno 1890 war mit ca. 35 – 45 Besuchern gefüllt. Diese gaben Applaus, sangen mit, forderten Zugaben und einer rief am Ende der Vorstellung „Wie Feierabend?! Hats schon gehupt?!“

Gemütlich war es im Anno 1890

Michael Sieding ist sich jedoch sicher, dass diese Veranstaltung weiter fortgesetzt und zum festen Bestand des Anno 1890 werden soll zwischen den Feiertagen. Vielleicht kann man daraus noch mehr machen, so Michael am Ende.

Wer sich einen Eindruck machen möchte, sollte sich das Video im OELDER ANZEIGER KANAL dazu anschauen und anhören.




Weihnachtliches Konzert am 3. Advent

2015-12-12-Weihnachtliches KonzertDie Arbeiterwohlfahrt (AWO) – Oelde veranstaltet nun schon seit sechs Jahren ein weihnachtliches Konzert in der Friedenskirche in Oelde, immer am 3. Advent. Nach der Sopranistin Claudia Oddo und der Altistin Christine Marsoner hat die AWO diesmal die Sopranistin Meike Leluschko eingeladen, die von Nadja Naumova am Piano und der Gruppe “Frühlingswind” begleitet wird. Als weiter Gast ist der kanadische Posaunist Shawn Grocott eingeladen. Der Erlös geht an den Oelder Tisch und den Verein “Hilfe für Kamerun, Miko e.V.

Meike Leluschko gehört zu den Sängerinnen, die in der internationeln Fachwelt einen ausgezeichneten Ruf besitzt. Sie unterrichtet zur Zeit an der Musikhochschule in Detmold. Auftritte auf internationalen Festivals Festivals und renommierten Konzertpodien wie das Festspielhaus Salzburg, Kölner Philharmonie, Laeizhalle Hamburg, Prinzregententheater München, Gewandhaus zu Leipzig, Staatsoper Berlin, Paris, Rom zuletzt im Fruejahr in der Schweiz. Das Meike Leluschko zum zweiten Male ( 1. Mal: AWO Konzert in Beckum, 2013) in die Münsteraner Provinz gelockt werden konnte, liegt sicher auch an den hervoragenden “Connetions” der Pianistin Nadja Naumova und an Claudia Oddo.

Der kanadische Posaunist Shawn Grocott lebt seit 1995 in Deutschland. Nachdem er seinen Bachelor of Music Education Diplom von der University of Regina bekam, zog er nach Detmold und studierte dort Posaune an der Hochschule für Musik. An der Lübecker Musikhochschule schloss er sein Studium mit der Künstlerischen Diplomprüfung ab. Shawn Grocotts musikalische Interessen sind vielseitig.

2015-12-12-Shawn Grokott

Shawn Grokott

Als Orchestermusiker ist er mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, den Bochumer Symphonikern, der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford und im Detmolder Landestheater aufgetreten. Kammermusikalische Konzerte führten ihn mit dem international besetzten Blechbläserensemble “WorldBrass” u.a. in die Philharmonie Berlin, zeitgenössische Musik spielt er mit dem “Ensemble Horizonte” und als Jazzmusiker mit seinem Duo “Shawn and the Wolf” ging er auf Tour nach Brasilien, mehrfach nach Kanada sowie zuletzt 2013 nach Albanien.

Seit 2009 ist Shawn Grocott Lehrbeauftragter für Posaune an der Hochschule für Musik in Detmold und leitet seit 2013 die Hochschul-Big Band.​

Nadja Naumova

Nadja Naumova

Die Dritte im Bund, Nadja Naumova, Konzertpianistin aus St. Pertersburg, ist in Oelde keine Unbekannte. Erst im November hat sie ein grandioses Klavierkonzert im Kultursalon Wiegelmann “hingelegt”

Für den in einem Weihnachtskonzert fast notorischen Streichersound sorgt die Gruppe “Frühlingswind”, eine Oelder Gruppe begeisterter Amateurmusiker, die neben der klassischen Linie  auch in der moderenen U-Musik sich herumtummeln. Auf dem Konzert aber bleiben sie – ziemlich- klassisch.

Wer also morgen ab 18 Uhr Zeit hat, sollte die Friedenskirche in Oelde besuchen. Albert-Dürer-Str. 6. Eintritt: Erwachsene 18 € – Kinder 5 €.




Künstförderverein Pit Weber e.V. mit Ausstellung zum Advent

Bereits zum achten Mal findet in den Räumen des Kunstfördervereins Pit Weber e.V. die Weihnachtsausstellung statt. Hier hat jeder die Möglichkeit, das ein oder andere besondere Geschenk zu den Festtagen zu entdecken.

Rückblick auf die Ausstellung 2014

Rückblick auf die Ausstellung 2014

Die ausstellenden Künstler sind Mitglieder und Freunde des Kunstfördervereins und bieten eine breite Palette an selbstgemachten Geschenken an.

Malerei, handwerkliche Kunst aus Textilien, Papier, Holz, Keramik, Krippen, edlem Schmuck, Olivenöl stehen zum Erwerb.

2014-12-01-Pit Weber Dekoartikel Baum 2014-12-01-Pit Weber Lewanschkowski 1

Alle Objekte, auch das Olivenöl, sind grundsätzlich von den Ausstellern selbst gefertigt

Außerdem veranstaltet der Kunstförderverein – wie jedes Jahr – eine Verlosung, bei der es tolle Gewinne gibt. Die Verlosung findet am 29.11.2014 um 17:00 Uhr statt. Ein Los kostet einen schlappen Euro.

Die Ausstellung ist in der Zeit vom 14. – 29. November immer Sa. / So. / Mi. von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.

KfV_Logo1Die Künstler:

Mechthild Berkenheide (Textiles), Elisabeth Lewanschkowski (Scherenschnitte), Elsbeth Thüner-Loges (Keramik), Manfred Spernau (Bilder), Nikolai Ischin (Bilder, Skulpturen), DET Schmitt (Bilder), Johannes – Werner Rotter (Bilder), Josef Raker (Eichenholzkrippen), Gerda Richter (Textiles), Rainer Brüggenkamp (Holzschnitzarbeiten), Simone Reinker (Gold- und Silberschmuck), Georg Lipka (Olivenöl),  Marita Utlaut (Prosa auf Postkarten), Maria Bexten (Lyrik) werden anwesend sein und gerne Auskunft über ihre Werke geben, wie auch die Vorsitzende des Vereines, Friederike Pohl-Weber, die gerne über die Arbeit des Kunstfördervereines informiert.

Kunstförderverein Pit Weber e.V.

Zur Dicken Linde 37

59302 Oelde

Fon: o 25 22 – 33 40




Stricken, Kaffee und gute Stimmung beim Nadelspiel

Viele kennen das Stricken von daheim, wenn die Mutter oder die Oma die Nadeln haben fliegen lassen. Man könnte meinen, dass es sich hierbei um ein antiquiertes Hobby handelt. Doch der OELDER ANZEIGER wurde beim Besuch des Handarbeitstreffens in der Stadtbücherei Oelde eines Besseren belehrt. Ein gemütlicher, lustiger Haufen von Damen kreiert wunderschöne Unikate für den persönlichen Bedarf oder guten Zweck mit den eigenen Händen im Leseraum der Stadtbücherei Oelde.

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Die Frauen vom Nadelspiel

Über 20 Frauen treffen sich nun seit 4 Jahren jeden zweiten Donnerstag, berichtete uns Frau Wunderlich vom “Nadelspiel” über das Handarbeitstreffen in den Räumlichkeiten der Stadtbücherei Oelde. Von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr wird bei Plätzchen, Kuchen und Kaffee über die neuesten Strickmuster und Techniken gefachsimpelt und gearbeitet. Dabei kommen auch die vielen Fachbücher der Stadtbücherei zum Einsatz.

2015-10-22-Stricken 012Viele 2015-10-22-Stricken 023Oelder Bürger konnten sich bereits viele Werke der Damen in Oelde ansehen. Bänke, Bäume, Tore, Schilder und vieles mehr wurden in ein wolliges Kleid gehüllt und so aufgepeppt.

Aktuell wird mit Volldampf für die gute Sache gestrickt. Bunte Schals, Handschuhe und Mützen werden für die Oelder Asylbewerber angefertigt, damit diese wohl gewärmt durch den Winter kommen. Das Ganze läuft unter dem Aktionsnamen „Herzenswärme“. Der Initiativkreis Asyl in Oelde hatte vor einigen Wochen gemeinsam mit dem Freundeskreis der Stadtbücherei Oelde die Aktion ins Leben gerufen.

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Claudia Preckel, G. Branherm vom Nadelspiel, B. Wunderlich vom Nadelspiel und Stadtbücherei Oelde

Damit die Frauen die ganze Wolle nicht selber erwerben müssen, wird diese durch Heylands Bastelshop und das Textilhaus Tippkemper gespendet. Frau Claudia Preckel, erste Vorsitzende des Fördervereins Freundeskreis Stadtbücherei Oelde, berichtete uns dass Sie von der Idee sofort angetan waren und das Nadelspiel ebenfalls unterstützen.

2015-10-22-Stricken 028 2015-10-22-Stricken 003 2015-10-22-Stricken 004 2015-10-22-Stricken 005

Alle Interessierten sind eingeladen, sich dem „Nadelspiel“ anzuschließen.




Autorin Heike Handschuhmacher nach „Spurlos 2012“ wieder am Werke

Heike Handschuhmacher

Heike Handschuhmacher

Die aus dem Ortsteil Stromberg kommende Heike Handschuhmacher hatte mit ihrem Erstlingswerk „Spurlos 2012“ ordentlich für Aufsehen gesorgt. Nachdem die Frohnatur, welche ursprünglich aus einer kleinen Vorstadt von Berlin stammt, ihr Manuskript zur Ausschreibung für Selbstverleger an die P.S.- Lektorat übersandte, gewann sie den Preis „Vom Manuskript zum Buch“.

2015-10-05-Heike Hand 1Rückblick

Alle, die das Werk „Spurlos 2012“ noch nicht kennen und auf Mystery-Thriller stehen, sollten unbedingt eintauchen in die Welt von Sophie und Frank, um sie bei ihrer Wohnmobilreise zu begleiten. Von Albträumen geplagt, von Visionen verfolgt und vom Partner nicht mehr für Zurechnungsfähig gehalten, begibt sich Sophie allein auf die Suche nach den Ursachen für diese Visionen.

Dabei vollführt Sophie einen Tanz zwischen den Welten, oder ist doch alles real? Ist ihr Mann Freund oder Feind? Liegt alles an der schweren Prüfung, die sie gemeinsam erlebt hatten?

Auf den Leser warten klaustrophobische Passagen wie die einer Bestattung bei lebendigen Leibe. Heike versteht es dabei wirklich, über Details zu schreiben, die den Leser sprichwörtlich den Sand im Munde schmecken lassen.

Freunde von Horror-Filmen der 80er & 90er Jahre fühlen sich beim Lesen des Werkes von Heike Handschuhmacher an die Film-Serie “A Nightmare on Elmstreet“ erinnert. In dem Film verwischt ebenfalls die Traumwelt mit der Realität, während der Bösewicht Freddy Krüger Jagt auf seine Opfer macht.

Somit bleibt es nicht aus, dass man dieses Werk binnen eines Tages inhaliert hat, da die Spannung rund um Sophie kontinuierlich aufgebaut wird. Wie bei den Hollywood-Filmen üblich, kommt es bei „Spurlos 2012“ am Ende zum großen Showdown.

Soviel zu ihren Erstlingswerk welches hier bei Amazon erhältlich ist. ISBN: 978-3-00-044667-2

Gewinnspiel

2015-10-05-Heike Hand 2Damit sich der Leser einen Eindruck machen kann, verlosen wir hiermit ein Exemplar von „Spurlos 2012“. An der Verlosung nimmt jeder Teil, der hier den Beitrag kurz mit „Spurlos 2012“ kommentiert. Die Verlosung läuft bis zum 31.10.2015. Eine Auszahlung ist nicht möglich.

Das neue Werk

Aktuell Arbeitet Heike an ihrem neuen Werk mit dem Arbeitstitel: Rosalie. Dabei wird es sich diesmal um einen Krimi handeln. Voraussichtlich wird das Manuskript Ende des Monats ins Lektorat gehen und dann, wenn alles passt, zu Weihnachten erscheinen. Über den Inhalt des Buches können wir aktuell so viel Preis geben.

Ein nasser kalter Frühling auf der Insel Fehmarn.

Ein vom Schicksal gebeutelter Hauptkommissar, dessen Leben gerade um die Ohren fliegt. Eine junge Polizistin, die  eine große Karriere plant und ein grausamer Mord, der Rätsel aufgibt.

Ahnungslos versuchen die beiden die Hintergründe zu erforschen und stoßen dabei auf ein lang vergessenes dunkles Geheimnis der Insel.

Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und eine ernstzunehmende Gefahr rollt auf die beiden zu.

Der Klappentext liest sich vielversprechend und sollte dem einen oder anderen Leser die Weihnachtszeit versüßen. Wer also etwas für den Wunschzettel sucht, sollte sich dies im Hinterkopf behalten.




SPD Oelde bezieht Stellung zur Alten Post

Am letzten Freitag, den 09.10.2015, positionierte sich die SPD mit dem „Roten Grill“ vor der Alten Post in Oelde, um ein deutliches Zeichen zu setzen für ihren Erhalt. Diese ist, wie jüngst berichtet, von drastischen Sparmaßnahmen bedroht. Die Parteimitglieder und viele Nicht-Parteimitglieder zeigten von weitem bereits Ihre Einstellung zur eventuellen Spar-Kastration. Buttons wurden an den Jacken getragen mit der Aufschrift „Alte Post im vollem Umfang erhalten“ oder „Alte Post vor dem Aus? Nein Danke!!!“ Wir haben vor Ort mit dem Bürgermeister gesprochen, der ebenfalls anwesend war.

Oelder Anzeiger, "Rote Grill" Alte Post

© alle Fotos Oelder Anzeiger / Torsten Schwichtenhövel

Bei dem „Roten Grill“ handelt es sich um eine simple, aber interessante Veranstaltung. Ein Grill wird mal hier mal dort in Oelde aufgestellt. Bratwürstchen, Pils und Softdrinks gibt es gratis. Jeder ist willkommen zum Wurst- & Bier- Talk der SPD.

Im Vergleich zum letzten „Roten Grill“, den wir besucht hatten, ist uns aufgefallen, dass sehr viel mehr Menschen anwesend waren. Von Jugendlichen bis zu älteren Menschen waren eigentlich fast alle Jahrgänge vertreten auf der Veranstaltung.

Der Bürgermeister der Stadt Oelde, Karl-Friedrich Knop, war ebenfalls der Einladung zur Veranstaltung gefolgt, um sich Fragen und Kritiken zu stellen. Wir haben nachgefragt.

Bürgermeister Knop mit Nadine Diekmann, SPD Oelde, im Gespräch (rechte Seite)

Bürgermeister Knop mit Nadine Diekmann, SPD Oelde, im Gespräch (rechte Seite)

Auf unsere Frage, ob der Haushalt 2016 bereits vor dem Abschluss stehe, damit die Mitarbeiter der Alten Post Planungssicherheit erhalten, berichtete uns Herr Knop, dass dieser sich aktuell noch in der Bearbeitung befindet und die Fachabteilungen eine reine Empfehlung zu Einsparmöglichkeiten abgeben werden.

Auf die Frage, ob die Mitarbeiter der Alten Post sich zu den möglichen Sparvorschlägen äußern können, erhielten wir die Aussage, dass diese Empfehlungen bei der Stadt erst geprüft werden, um später in einer Ratssitzung ein Ergebnis abzustimmen.

Weiter berichtete uns Herr Knop, dass der Wegbruch der Gewerbeeinnahmen Oelde hart getroffen habe. Anstelle von einigen Hunderttausend Euro, mit denen als Einnahme kalkuliert wurde im Vorfeld, beziffere sich die tatsächliche Zahl auf stattliche 3 Millionen Euro. Obendrauf komme noch weiter die Rechnung für die Kreisumlage, die – obwohl es der Stadt so schlecht geht – auf Basis der letzten Periodenansicht (2 Jahre) der Stadt Oelde dieses Geld einfordert.

Der Bürgermeister war in viele Gespräche vewickelt

Der Bürgermeister war in viele Gespräche verwickelt

Der Bürgermeister erklärte weiter, dass er das Ziel verfolgt keine Einrichtung komplett zu schließen, sondern erst bei allen städtischen Betrieben 25 Prozent zu sparen.

Auf die Frage des OELDER ANZEIGER, ob die Stadt Oelde die ansässige Industrie um Unterstützung bitten wird, berichtete Herr Knop, dass natürlich auch in diese Richtung gedacht wird. Über die Zahlung weiterer Steuergelder der Gewerbebetriebe würde sich die Stadt jedoch mehr freuen.

Wir danken an dieser Stelle Herrn Knop für das offene Gespräch.

Nadine Diekmann von der SPD teilte uns mit, dass sie es verstehen kann das Gespart werden muss, aber überall die 25 Prozent durchzudrücken wäre der falsche Weg und es müsse sorgfältig geschaut werden, wie man eine gerechte Verteilung auf alle Bereiche hinbekommen kann.

Während unseres Aufenthaltes haben wir aus der Menge der Diskussionen immer wieder Dinge herausgehört wie:

Die Alte Post kann man doch nicht zumachen!

Wo sollen die Jugendlichen denn dann noch hin?

Kann man nicht an anderen Stellen mehr Geld sparen?

2015-10-09-Rote Grill (16)

Die ganzen Gespräche sowie auch die Stimmung der jungen und alten Menschen wurde unterstrichen durch traurige Mienen.

Miese Stimmung

Gedrückte Stimmung

Ralf Dickmann, 1. Vorsitzender des Jugendwerks für die Stadt Oelde e.V., spiegelte den Abend wie folgt wieder.

Die Aktion ist super gelaufen! Nicht das Essen von Grillwurst stand im Fokus, sondern der Wunsch nach Information und Beteiligung! Das wird auch Zeit, denn es sind aus den Reihen der Ratsfraktionen Kräfte am Werk, die uns aus unserem Engagement für die Alte Post einen Vorwurf machen! Das muss man sich mal vorstellen!!! Eine Frechheit! Fordern zur sachlichen Diskussion außerhalb von sozialen Netzwerken und Zeitungen auf, so sind aber aus meiner Sicht die krassesten finanziellen Fehlentscheidungen getroffen worden! Und natürlich würden wir in der knappen Zeit, die uns bleibt, kaum etwas bewegen können! Und wir werden ganz bestimmt nicht in Duldungsstarre verfallen, nur weil es einer politischen Gruppierung in den Kram passt! Daher Danke an die SPD Oelde, dass sie für uns etwas bewegt hat!!!

Auch der Bürgermeister hat lange mit Bürgerinnen und Bürgern diskutiert und die finanzielle Misere erklärt. Das war ihm ein persönliches Anliegen.

Auch hier ein Danke Schön an den ersten Oelder Bürger!

Wir danken Herrn Dickmann für die Auskunft

Ralf Dickmann schaute regelmäßig auf die aktuellen Zahlen der Petition

Ralf Dickmann schaute regelmäßig auf die aktuellen Zahlen der Petition

Hoffnungsschimmer für einige war der Blick auf die Live-Schaltung der Online-Petition (wir haben berichtet) der Alten Post, wo Unterschriften gesammelt werden. Die Öffentlichkeit soll aufgerüttelt und für den Erhalt der Alten Post gestritten werden. In vielen öffentlichen Geschäften liegen ebenfalls Unterschiftenbögen aus zum Eintragen.

Oelder Anzeiger, "Rote Grill" Alte PostOelder Anzeiger, "Rote Grill" Alte PostOelder Anzeiger, "Rote Grill" Alte Post

Ob eine erfolgreiche Petition jedoch am Ende das gewünschte Resultat, den Erhalt der Einrichtung in seiner jetzigen Form bringt, ist noch fragwürdig.

Alle Fotos © Oelder Anzeiger / Torsten Schwichtenhövel




Haus Nottbeck bringt unveröffentlichten Briefwechsel zu Gehör

Bernd Rauschenbach

Bernd Rauschenbach

„Ich kann doch denken, was ich will!!!“ – Gespräche der beiden Geistesgrößen Arno Schmidt und Hans Wollschläger stehen im Mittelpunkt der neuen Ausstellung des Literaturmuseums im Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde. Mit einer Lesung der Rezitatoren Bernd Rauschenbach und Joachim Kersten wird die Ausstellung am Sonntag, dem 18. Oktober 2015, um 16 Uhr eröffnet. Gemeinsam lesen sie aus dem unveröffentlichten Briefwechsel zwischen Arno Schmidt und Hans Wollschläger und zeichnen dabei ein lebendiges Bild der beiden unterschiedlichen Schriftstellerpersönlichkeiten.

Sie waren eines der eigentümlichen Gespanne der deutschen Literaturgeschichte. Auf der einen Seite der berühmte, ja, von vielen vergötterte Arno Schmidt, der mit vielen Preisen ausgezeichnete Sprach-Experimentator und Schöpfer des epochalen Werks “Zettels Traum”. Auf der anderen Seite der 21 Jahre jüngere Schriftsteller Hans Wollschläger. Er war Schmidts bedeutendster Schüler, der später durch seine genialen Übersetzungen von James Joyce „Ulysses“, seinen experimentellen Roman „Herzgewächse oder der Fall Adams“, als Essayist und Karl May-Forscher von sich reden machte. Nach einer schwierigen, nicht konfliktfeien Anlaufphase lernten sich beide schätzen und vereinbarten eine literarische Zusammenarbeit. All dies ist in Briefen niedergelegt, die bislang noch unbekannt waren.

Arno Schmidt

Arno Schmidt

Die Ausstellung “Ich kann doch denken, was ich will!!!” spürt dieser außergewöhnlichen Autorenfreundschaft nach und macht die Beziehung im Spannungsfeld zwischen wechselseitigem Einfluss und radikaler Eigenständigkeit erfahrbar. Beide Autoren treten – in Form einer Hör-Collage – in einen Dialog, der auf ihrem noch unveröffentlichten Briefwechsel fußt. Das umfangreiche Material bietet kurzweilige Begegnungen, angereichert durch O-Töne der Autoren, Erstdrucke und den Blick auf Gemeinschaftsprojekte, unter anderem eine Edgar Allan Poe-Werkausgabe.

Hans Wollschläger

Hans Wollschläger

Die Ausstellung „Ich kann doch denken, was ich will!!!“ – Arno Schmidt und Hans Wollschläger im Gespräch über Karl May, James Joyce und Edgar Allan Poe – ist vom 18.10.2015 bis zum 17.1.2016 im Museum für Westfälische Literatur zu sehen und zu hören.

SO 18.10.2015 | 16.00 Uhr

Lesung zur Ausstellungseröffnung

Bernd Rauschenbach und Joachim Kersten lesen aus dem Briefwechsel zwischen Arno Schmidt und Hans Wollschläger.

Eintritt: VVK 9,00 EUR / 7,00 EUR; AK 10,00 EUR / 8,00 EUR

Kartenvorverkauf:

www.adticket.de, Ticket-Hotline (Tel. 0180-6050400)

Die Glocke – Kartenservice (Tel.: 02522-73300)

Forum Oelde (Tel.: 02522-72800)

Kulturgut Haus Nottbeck (Tel.: 02529-945590)

www.kulturgut-nottbeck.de




Online Petition zum Erhalt der Alten Post

Innerhalb 24 Stunden haben sich hunderte Bürger und Freunde der Alten Post in Oelde spontan einer Online-Petition angeschlossen, bei der es um die Rettung der Alten Post geht. Der OELDER ANZEIGER folgte dem Hilferuf der beliebten Institution und recherchierte, was auf die Jugendeinrichtung zukommt.

2015-10-08-Petition

Viele hunderte Unterschriften stehen für den Erhalt der Alten Post. Quelle: openPetition.de

Schriftführerin Frau Lena Wickenkamp, Ralf Dickmann, 1. Vorsitzender, sowie sein Stellvertreter Herr Hans-Jürgen Netz, alle vom Jugendwerk für die Stadt Oelde e.V., empfingen uns in der Alten Post.

2015-10-06-Alte Post

Lena Wickenkamp, Ralf Dickmann und Hans-Jürgen Netz ist nicht zum Lachen zumute

Die Kürzung

Wie aktuell in aller Munde befindet sich die Stadt Oelde in der Haushaltssperre. Bürgermeister Karl Friedrich Knop hat diese durch den Kämmerer ausgerufen. Im Ergebnis sollen pauschal 25 Prozent der freiwilligen Leistungen überall bei den städtischen Einrichtungen eingespart werden.

Das Jugendamt wurde daraufhin von der Stadt beauftragt, für den Haushalt 2016 ebenfalls 25 Prozent der besagten freiwilligen Leistungen fiskalisch einzusparen. Hierbei habe jedoch der Fachdienstleiter den Bereich der Schulsozialarbeit ausgeklammert, berichtet Ralf Dickmann. Im Ergebnis führt dies zu einer Beschneidung von über 50 Prozent der bisherigen Mittel für die Alte Post.

Das bedeutet?

Unter dem Strich würden der Einrichtung 93.500 € jährlich entzogen. Das Ergebnis ist hart: Die verbleibenden Mittel würden für gerade 1,25 Arbeitsplätze ausreichen. Sollte dies durchgepeitscht werden, stehen die Mitarbeiter nach Vertragsauslauf am 31.12.2015 auf der Straße.

Sofern es bis dahin noch keinen Haushaltsentwurf 2016 gibt, wird es auch keine Klarheit geben, was konkret passieren wird. Folglich würden in der Alten Post die Lichter ausgehen. Musikveranstaltungen, Theaterstücke, Integrationscafe, Christmas Special, Band Accademy usw. würde es nicht mehr geben.

Seit Jahrzehnten steht die Alte Post als Treffpunkt für Jugendliche. Hier eine Szene vom beliebten Christmas Special.

Seit Jahrzehnten steht die Alte Post als Treffpunkt für Jugendliche. Hier eine Szene vom beliebten Christmas Special.

Herr Dickmann:

Wir sind die Zugspitze der Kürzung

Seit drei Wochen schlafe ich gedanklich in der Alten Post

Herr Netz:

Es wird der Druck an die schwächsten weitergegeben, die die am wenigsten schreien, die die sich am wenigsten wehren wie kleine Kinder und Jugendliche … Wir werden Personal entlassen müssen und mit dem verbleibenden Team kann die Alte Post nicht mehr gehalten werden. Somit gehen die Lichter aus bei der Alten Post

Frau Wickenkamp:

Das Jugendamt macht Vorschläge, welche Leistungen rein rechnerisch rausoperiert werden könnten

Fällt Jugend- und Kinderarbeit in Oelde bald weg?

Fällt Jugend- und Kinderarbeit in Oelde bald weg?

Die Entstehung

Das Jugendwerk für die Stadt Oelde e.V. ist der Trägerverein der Alten Post. Dieser Verein wurde in den 70er Jahren gegründet mit dem Ziel, die offene Jugend- und Kinderarbeit unter einem Dach zentral zu unterstützen. Herr Netz berichtete dem OELDER ANZEIGER, dass die Mitglieder des Vereins aus den Reihen der katholischen wie auch evangelischen Kirche stammen, hinzu kommen die Oelder Fraktionen und Mitglieder des Oelder Stadtrates. Dazu kommen Vertreter der Grundschulen und weiterführenden Schulen. Daraus entstanden ist damals dann die Alte Post.

Die Umstruktuierung

Im Jahr 2005 gab es eine Umstrukturierung, wonach der Verein und die Alte Post mit der Stadt Oelde einen Leistungsvertrag abschlossen. Dieser Leistungsvertrag ist gekoppelt mit dem Kinder- und Jugendföderplan und wird für jeweils fünf Jahre aufgestellt. In diesem Plan wird definiert, was politisch in der Stadt an Kinder- und Jugendarbeitsschwerpunkten vorhanden sein soll. Das gesamte Paket entpricht dann 100% Leistung in Form von Stunden für die besagten fünf Jahre.

Die Arbeit

Ralf Diekmann berichtet, dass es verschiedene Bereiche für die Gesamtstunden aller Mitarbeiter der Einrichtung gibt. Die Bereiche sind z.B.: Kinder- und Jugendschutz, Schulsozialarbeit, Kulturelle Kinder- und Jugendarbeit, geschlechtsspezifische Arbeiten für Jungen und Mädchen etc.. Die Pädagogen füllten dann diese Bereiche mit Inhalten.

Die Petition2015-10-09-Alte Post (1)

Mit einer Online-Petition soll nun die Öffentlichkeit aufgerüttelt und für den Erhalt der Alten Post gestritten werden.  Innerhalb von nur 24 Stunden unterzeichneten 800 Bürger aus Nah und Fern die Petition, darunter 466 Bürger mit Wohnsitz in Oelde. Sobald 630 Oelder die Petition unterzeichnet haben, ist das Quorum erreicht. Das Quorum gibt an, wie viele Unterschriften nötig sind, damit openPetition von den zuständigen gewählten Vertretern eine Stellungnahme zur Petition einholt.

2015-10-09-Alte Post (2)

Unterschriften werden in der Alten Post gesammelt

Der OELDER ANZEIGER ruft seine Leser auf, die Petition unterschriftlich zu unterstützen. Die Alte Post muss mit ihrem vielfältigen Angebotsspektrum als wichtigstes Angebot für die Kinder- und Jugendarbeit der Stadt erhalten bleiben.

Hier geht es zur Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/rettung-der-alten-post




VOK & Amnesty International mit Kunstausstellung „Folter: Angriff auf die Menschenwürde“

Die Oelder Gruppe von Amnesty- International Oelde und der VOK (Verein Oelder Kunstschaffender e.V.) zeigen in der Zeit vom 12. – 27.09.2015 in der Green Box des Vier-Jahres-Zeiten-Parks jeden Samstag von 15:00 – 18:00 Uhr eine Ausstellung zum sensiblen Thema Folter.

Die Ausstellung wird beeindruckende und berührende Szenen ohne aufreißerische Brutalität zeigen, heißt es in der Pressenachricht, die uns von Waltraud Barnowski zugesandt wurde.

Im Zuge der Ausstellung findet zusätzlich am 16.09.2015 um 20:00 Uhr im Paulusheim Oelde an der Ennigerloher Str. 5 ein Filmabend statt.

Inhalt des Films wird das Guantanamo-Gefängnis auf Kuba sein und was es für Auswirkungen haben kann, wenn man sich am falschen Ort zur falschen Zeit befindet.

Drei heitere  junge Männer, die nichts mit dem Krieg in Afghanistan zu tun hatten, wurden dort 2001 gefangen genommen und landeten im Knast Guantanamo.

Heute auf freiem Fuß, erzählen die Männer ihre Geschichte.

Im Anschluss an den Film kann über dieses brisante Thema diskutiert werden. Der Eintritt ist frei.




Holterdorf schließt zum 1. Januar 2016

Beliebt bei Jung und Alt: Buchhandlung Holterdorf Foto: Torsten Schwichtenhövel

Am 1. Januar 2016 wird die traditionsreiche Buchhandlung Holterdorf am Oelder Markt geschlossen. Eine Maklerfirma zieht in das prominente Fachwerkgebäude. Damit wird in Oelde weithin sichtbar Kommerz vor Kultur gesetzt.

Der OELDER ANZEIGER hatte bereits am 22. August 2014 aufgedeckt, das die Immobilie zum Preis von  750.000,- von der Sparkasse Münsterland-Ost angeboten wurde. Dirk Holterdorf, Geschäftsführender Gesellschafter der E. Holterdorf GmbH & Co. KG bestätigte die Verkaufsabsicht in einem Telefongespräch mit Torsten Schwichtenhövel vom OELDER ANZEIGER. Gleichzeitig wurde abgewiegelt: »Ob die Buchhandlung in den Räumlichkeiten bestehen bleibt oder umzieht ist ungewiss.«

Verkauf besiegelt

Nun steht der Verkauf offiziell fest. Die Immobilie am Markt 1 wechselt den Eigentümer. Holterdorf hat das Gebäude an die Oelder Familie Heinz, Christoph und Georg Junkerkalefeld verkauft. Sie eröffnet dort im Frühjahr 2016 ihre Versicherungs- und Immobilienagentur, die derzeit noch in der Warendorfer Straße logiert.

Für den Ort im Herzen des Münsterlandes ist die Schließung der Buchhandlung Holterdorf ein kultureller Schock, zumal es keine Alternative vor Ort gibt. Zwar beziehen zunehmend Kunden ihre Bücher frei Haus direkt von Internet-Buchhandlungen wie Amazon. Aber das Stöbern in einem »echten« Buchladen ist mit dem Online-Handel (noch) nicht zu vergleichen.

Oelder Traditionsbetrieb seit 1880

Mit dem ersten Tag der Zeitungsgeschichte der Tageszeitung »Die Glocke« am 14. Mai 1880 begann die Geschichte der Buchhandlung Holterdorf. Von Anfang an wurden in den Räumlichkeiten des Zeitungsverlages in der Ruggestraße Bücher, Zeitschriften und Schreibwaren verkauft.

Berühmt war in der Nachkriegszeit die langjährige Leiterin des Ladens, Fräulein Dammer. Sie sprach mit großer Sachkenntnis Leseempfehlungen aus und besorgte gelegentlich auch Bücher, die dem Zeitgeschmack der Sechziger und Siebziger Jahre nicht entsprachen. Derartiger »Schund« wurde in dem Laden, der auch mit Devotionalien handelte, diskret unter dem Ladentisch gehandelt. Dazu zählten beispielsweise Bücher von Autoren der »Beat Generation« wie Alan Ginsberg und Jack Kerouac.

1977 machte die zunehmende Raumnot einen Umzug mit Erweiterung notwendig. Direkt gegenüber der Keimzelle des Verlags, im Brinkmannschen Haus an der Ruggestraße 26, fand sich ein passendes Ladenlokal. Dort konnte Holterdorf mit einem vergrößerten Sortiment weiter wachsen.

Seit 1994 am derzeitigen Standort

Am 28. September 1994 folgte dann der nächste Umzug ins derzeitige Domizil. Seither fanden Bücherwürmer das zentral gelegene Haus gegenüber der Johanneskirche. Ab Januar suchen sie dort vergeblich.

Das denkmalgeschützte Gebäude, in dem sich Jahrzehnte lang die Oelder Traditions-Kneipe »Sanders« und später  der »Hahnenteller« befanden, wurde aufwändig renoviert. In alten Zeiten trafen sich dort vor allem am Sonntagvormittag fröhliche Zecher zum Frühschoppen. Sie wurden dann per Boten vom Inhalt der Predigt unterrichtet, damit sie daheim mitreden und den Anschein erwecken konnten, fromm am Gottesdienst teilgenommen zu haben.

Kommerz statt Kultur

Ab 1. Januar 2016 ist es vorbei mit der Herrlichkeit des Bücherparadieses. Nach Bier, Brathähnchen und Büchern zieht der kalte Kommerz am Markt 1 ein. Buchkunden werden in die Hände der Online-Anbieter getrieben.

Ob das Unternehmen Holterdorf, das im Laufe der Jahrzehnte Abermillionen in Oelde verdient hat, auch nur auf die Idee gekommen ist, der Kommune das mit 750 Teuro relativ preiswerte Gebäude für soziale und kulturelle Zwecke zu überlassen, ist unbekannt. Auch die Einrichtung einer Stiftung, wie es viele Unternehmen machen, wäre eine Idee gewesen. Andere Oelder Unternehmer, wie beispielsweise Eitel Fritz und Rudolf Haver, hatten in der Vergangenheit wiederholt Millionen für kulturelle und wissenschaftliche Zwecke gestiftet und damit positiv auf sich und ihr unternehmerisches Lebenswerk aufmerksam gemacht.