„Der Fliegende Holländer“ und „Die Meistersinger von Nürnberg“, leicht verdaulich vorgestellt

Ruprecht Frieling erzählt Wagner in 100 Minuten
Die Begeisterung ist Vortragskünstler Ruprecht Frieling ins Gesicht geschrieben. Foto Lichtinspektor

Ruprecht Frieling gelingt die Überfahrt von den schweren Wagnerstücken und zeigt viele Parallelen zu heutigen Formaten.

Am Wochenende legte der in Berlin lebende Exil-Oelder Ruprecht Frieling aka Prinz Rupi im Heimathafen von Paul Wiegelmann an. Wiegelmann, Betreiber des gleichnamigen Kultursalons, stellte Frieling als Fotograf, Redakteur, Produzent, Kunstkritiker und vor allem als Verleger und Schöpfer unzähliger Bücher und Texte dem Publikum vor.

In einer gut zweistündigen Zusammenfassung stellte Frieling zum einen die Sage »Der Fliegende Holländer« vor und zum anderen die Erfolgsgeschichte vom jungen Ritter Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Beide Werke vom Schwergewicht der deutschen Opern: Richard Wagner.

Musikalisch wurde der Vortrag vom Oelder Pianisten Ildefons Klein mit wundervollen Eigenwerken begleitet. Diese Stücke übermittelten sehr gut Drama, peitschende Wellen oder die Leichtigkeit aus den beiden Wagnerwerken. Für seine an Wagners Originalen angelehnte Kompositionen investierte der Pianist und Musiklehrer ein gutes halbes Jahr an Arbeit.



Ildefons Klein begleitete den Vortrag mit eigenen Kompositionen. Foto Lichtinspektor

Viele Jüngere, der Autor dieses Textes inbegriffen, assoziieren bei Richard Wagner oft angsteinflößende und schwere Kost. Bei »Der fliegende Holländer« denken viele an etwas Schnelles – zum Beispiel eine rasche Lieferung. In dem Originalstück geht es jedoch darum, dass ein holländischer Kapitän einen Deal mit dem Teufel eingegangen ist, damit er das zu damaligen Zeiten brandgefährliche Kap der Guten Hoffnung sicher und schnell umschiffen konnte.

Der Preis ist heiß!

Seine Seele verkaufte der Kapitän dem Teufel! Daraufhin wurden er und seine Mannschaft dazu verflucht, als todbringendes Geisterschiff mit blutroten Segeln und langen Kanonen auf den Weltmeeren zu kreuzen. Der schier unendliche Fluch kann nur gebrochen werden durch die ewige Treue einer Frau. Diese Rolle übernimmt Senta, die stark umworbene Tochter eines Handelsschiffers, der sie dem verfluchten Holländer gegen Bares verkauft. Der junge Jäger Erik, der in die junge Frau verliebt ist, fühlt sich schon siegessicher, sie zum Weib zu bekommen, doch kann Senta letztendlich nicht für sich gewinnen.

Nach viel Tamtam und Drama stürzt sich Senta in die Fluten und besiegelt mit ihrem Tod die ewige Treue mit dem Holländer. Der Fluch des Teufels wird gebrochen durch die uneingeschränkte Liebe einer Frau, und der unheimliche Kapitän, der lange Zeit als Geist auf den Meeren verbringen musste, erlangt seine Sterblichkeit zurück, um endlich in Frieden sterben zu können.

Johnny Depp als »fliegender Holländer« in »Der Fluch der Karibik«

Hollywood und Computerspiele

Fans der Filmserie »Der Fluch der Karibik« erkennen vielleicht sofort die Parallelen zum Hollywoodfilm, in dem ebenfalls Geister-schiffe und -piraten die Filmmeere unsicher machen.

LeChuck

Weiter weckte die Zusammenfassung Ruprecht Frielings die Erinnerung an das Computerspiel »The Secret of Monkey Island«, in dem der unsterbliche Geisterpirat LeChuck als Bösewicht dem Helden Guybrush Threepwood gegenübersteht. Wie auch »Der fliegende Holländer« gierte LeChuck in dem Abenteuerspiel nach der großen Liebe. Sein sehnlichster Wunsch ist es, die Gouverneurin Elaine Marley zu heiraten und seinem Rivalen Guybrush sein Dasein so ungemütlich wie möglich zu gestalten.

Ob der Macher des Spiels, Ron Gilbert, seine Inspiration ebenfalls aus Wagners Werk zog (wie zum Beispiel Tolkien aus »Der Ring der Nibelungen«) ist leider unbekannt.

„Die Meistersinger von Nürnberg“ oder DSDS von Annodazumal

Mit viel Humor übermittelte Frieling die Geschichte vom reichen Goldschmied Veit Pogner, der seine einzige Tochter Eva demjenigen zur Ehe verspricht, der aus einem Wettsingen der »Meistersinger von Nürnberg« als Sieger hervorgehe.

Begeisterung und Freude pur

Ritter Walther von Stolzing der ein Auge auf die scharfe Braut geworfen hat, macht sich sofort daran, am vom spießbürgerlichen durchtränkten Regelwerk des Gesangswettbewerbs teilzunehmen. Dieses Regelwerk wurde von den »Merker« genannten Meistern der Musik streng überwacht. Wer beim Vorsingen sieben Fehler machte, wurde gnadenlos der Bühne verwiesen und fiel durch.

Gut, dass die Merker abgedeckt hinter Stoffvorhängen saßen und sich ganz allein auf die Singstimmen konzentrierten. Ritter Walther sang einfach gerne. Er sang, ohne vom Regelwerk zu wissen über Wald und Fauna, während der »Merker« hinter seinem Vorhang Strich für Strich auf seine Schiefertafel hieb. Zum Beinahe-Herzinfarkt kam es dann letztendlich, als dieser aus seinem Kabuff herauskam und obendrein noch sah, dass der Ritter stehend gesungen hatte, was allein schon als schwerer Regelverstoß galt.

Das Regelwerk war mit Füßen getreten, aber dem Publikum, dem Volk, gefiel sehr, was es hörte. Kurzgefasst setzt sich in der Geschichte der Oper der Wille des Volkes durch, was auf der Bühne gefällt. Etwas noch nie dagewesenes und vielleicht die Geburtsstunde von »Deutschland sucht den Superstar«?

Profunde Kenntnisse

Ruprecht Frielings Opernverführer sind auch als Buch erhältlich

Wie Ruprecht Frieling dem OELDER ANZEIGER erzählte, befasst er sich seit mehr als 30 Jahren mit den Werken Wagners und kann deshalb facettenreich und detailliert über die Stücke berichten, rezitieren und mit Hintergrundwissen strotzen. Dies weckte bei den Besuchern der beiden ausverkauften Abende große Begeisterung. Im kommenden Jahr will Frieling Wagners Oper »Lohengrin« in Oelde erzählen.

Volles Haus



Ausstellung auf Haus Nottbeck: Mythos Immenhof

Mit einem besonderen Akzent bereichert das Museum für Westfälische Literatur das Projekt „Fräulein Nette unterwegs“. Im Mittelpunkt stehen dabei die Autorin Ursula Bruns und ihr Jugendbuch „Dick und Dalli und die Ponies“ aus dem Jahre 1952. Es beinhaltet nicht nur reformerische und aus heutiger Sicht ökologische Gedanken, sondern bildete auch die Vorlage für den legendären Film Die Mädels vom Immenhof (1955), der zu den bekanntesten deutschen Heimatfilmen zählt. Buch und Film werden ausführlich in Form einer Ausstellung auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg vorgestellt, ebenso Leben und Werk der Autorin. Eröffnet wird die Ausstellung am 10. September um 19 Uhr mit einem literarischen Programm rund um den beliebten Jugendbuchklassiker. Der Eintritt ist frei.

Im Rahmen des Projekts „Fräulein Nette unterwegs“ reiten die Schriftstellerin Karen Duve und die Mezzosopranistin Bettina Bruns auf den Spuren von Annette von Droste-Hülshoff durch Westfalen. Das vom Center for Literature – Burg Hülshoff erdachte Projekt führt am 10. September auf das Kulturgut Haus Nottbeck zur Eröffnung der Ausstellung „Mythos Immenhof“. Zum Auftakt des Programms führt Museumsleiter Walter Gödden mit dem Autor und Dramaturg Georg Bühren ein Gespräch über die Autorin und ihren Bestseller „Dick und Dalli und die Ponies“, der es auf über 30 Auflagen brachte und noch heute, fast 70 Jahre nach Erscheinen, im Buchhandel präsent ist. Im zweiten Teil des Abends liest die bekannte Schriftstellerin Karen Duve eine Pony-Kurzgeschichte. Als begeisterte Reiterin erzählt Duve davon, wie “Dick und Dalli” sie geprägt haben und warum die Bände gerade bei Mädchen so beliebt waren – und es bis heute sind.

Plakat Mädels vom Immenhof (c) Beate Fehrecke

Ursula Bruns gilt als Pionierin der Reiterszene und setzte sich für eine naturnahe Pferdehaltung ein, wofür sie mit renommierten Preisen ausgezeichnet wurde. Sie hat ca. 30 weitere Bücher verfasst, die teilweise ebenfalls verfilmt wurden. Im Zusammenhang mit der Ausstellung erschien ein von Walter Gödden zusammengestelltes Ursula-Bruns-Lesebuch, das ihre wichtigsten Texte vorstellt und im Nottbecker Museumsshop erhältlich ist.

Dick und Dalli (c) Immenhof Museum Mario Würz

Für den Besuch der Ausstellungseröffnung gilt die 3G-Regel. Informationen zu den Hygienemaßnahmen sind vor Ort über Aushänge und auf der Internetseite des Kulturguts zugänglich.

Wann und wo

FR 10.09. – SO 14.11.2021
Ausstellung im Gartenhaus
Mythos Immenhof.
Ursula Bruns‘ Jugendbuchklassiker „Dick und Dalli und die Ponys“.
Eröffnung, Gespräch und Lesung: 10.9., 19 Uhr

Bettina Bruns, Karen Duve, Walter Gödden (c) Onno Bargfrede

Die Ausstellung ist Teil des Projekts „Fräulein Nette unterwegs“ in Kooperation mit dem Center for Literature – Burg Hülshoff, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und von der Stiftung der Sparkasse Münsterland-Ost.
Weitere Informationen unter Tel.: 0 25 29 / 94 97 900 und www.kulturgut-nottbeck.de




Klangkunst-Ausstellung auf Haus Nottbeck

Seit Sonntag, dem 13.6.2021, ist auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg die Ausstellung „Sound Ortungen Nottbeck – Wort | Klang | Natur“ zu erleben. Das Projekt, das zum Programm des münsterlandweiten Klangkunstfestivals SOUNDSEEING 2021 gehört, lockte bereits am Eröffnungstag zahlreiche neugierige Besucher*innen auf das Kulturgut. Bei strahlendem Wetter gab es in Begleitung der Klangkünstler*innen der Hochschule für Musik Mainz einen Rundgang entlang der vielfältigen Klangkunst-Objekte, die behutsam in das Ambiente des ehemaligen Ritterguts eingebettet sind.



Allein im Außenraum lassen sich zahlreiche akustische Entdeckungen machen. Im Torbogen begrüßt die Besucher*innen eine Textklangkomposition aus poetischen Wendungen der Annette von Droste-Hülshoff. Von der Terrasse des Gartenhauses ertönt wiederum eine Auswahl ihrer Briefe, deren Inhalt codiert, in gesungene Töne übersetzt und so sinnlich erfahrbar gemacht wurden.

An verschiedenen Stellen im Park bringen QR-Codes das eigene Smartphone zum Leuchten und Klingen wie ein Glühwürmchen. Ein paar Meter entfernt ertönen Früchte der umliegenden Felder wie Raps, Gerste und Weizen. Weitere Arbeiten im Außenraum beschäftigen sich mit einem – auch durch Erfahrungen der Corona-Pandemie – veränderten Empfinden des eigenen Raums.

Die im Rahmen eines Creative Camps entwickelten Sound-Art-Arbeiten sind abgestimmt auf ihren Ort, integrieren sich in das Ambiente und setzten dabei eigene künstlerische Akzente. Sie laden ein zur Reflexion und einer neuen sinnlichen Erfahrung des Kulturguts Haus Nottbeck.

So setzt sich auch im Literaturmuseum die Reihe der Klangkunst-Objekte fort. Auf dem Weg ins Obergeschoss begegnen einem zunächst die Scherben antiker mexikanischer Vasen, aus denen das Murmeln zerbrochener Sprachen zu vernehmen ist. In einem Bücherregal drehen sich Buchseiten um die eigene Achse und machen Papier, den materiellen Träger von Literatur, akustisch erfahrbar. Im gesamten Museum verteilt sind wiederum bildhafte Klangkunstkommentare, die häufig erst auf den zweiten Blick als Interventionen ersichtlich sind.

So inspirierend wie das Museum als Ort der Literatur und dessen landschaftliche Umgebung auf die Klangkünstler*innen wirkte, so inspiriert zeigten sich auch die Gäste der Eröffnungs-Matinee. Immer wieder boten die Klanginstallationen Anlass zu lauschen, innezuhalten und den umgebenden Raum neu auf sich wirken zu lassen. Viele Interessierte nutzten die Gelegenheit des Dialogs und suchten während des Rundgangs oder im Nachhinein das Gespräch mit den Künstler*innen.

 Weitere Informationen unter Tel.: 0 25 29 / 94 97 900 und kulturgut-nottbeck.de sowie soundart.uni-mainz.de und www.soundseeing.net

Die Ausstellung läuft von SO 13.6. – SO 4.7.2021

“Sound Ortungen Nottbeck” – Wort | Klang | Natur
Klasse Klangkunst-Komposition der Hochschule für Musik Mainz
Danbi Jeung | Anahita Ghasemi Nasab | Juan Bermudez | Christopher Dahm | Stefan g. Fricke | Wingel Mendoza | Meike Borchers
Das CREATIVE CAMP SOUND ART wurde vom Gutenberg Lehrkolleg der Johannes Gutenberg-Universität Mainz als innovatives Lehrprojekt ausgezeichnet.
Die Ausstellung ist Teil des münsterlandweiten Klangkunstfestivals SOUNDSEEING 2021, gefördert durch das Ministerium für Kultur- und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Kunststiftung NRW, die LWL-Kulturstiftung und die Gelsenwasser-Stiftung.

Alle Fotos sind von Herrn Dirk Bogandski.




SOMMER AM SEE 2021

In dieser aktuell so kulturarmen Zeit tauchen langsam wieder die ersten Lichtblicke für diejenigen, denen die Livemusik als Lebenselixier dient, am Horizont auf. Der Oelder Anzeiger blickt heute in die Nachbarschaft nach Mastholte.

Wie schon im letzten Jahr wird vom MusikZehner e.V. und dem Team der Mastholter Miniburg dieses Jahr Anfang Juli die Konzertreihe SOMMER AM SEE am Mastholter See veranstaltet.

All dies ist natürlich nur unter der strikten Einhaltung der Hygiene- und Infektionsschutzvorschriften möglich, die trotz aktuell sinkender Inzidenzwerte sowie steigender Impfzahlen sehr wahrscheinlich auch für Juli noch gelten werden. Konkret bedeutet dies, dass maximal 200 Personen pro Veranstaltung auf dem Gelände zugelassen sein werden, die Veranstaltungen nur bestuhlt mit dem entsprechenden Mindestabstand von 1,5 m sein werden sowie auf dem gesamten Gelände mit Ausnahme des eigenen Sitzplatzes Maskenpflicht gilt.



Der erste Tag der Veranstaltung ist Donnerstag, der 01. Juli, der komplett in schwedischer Hand sein wird.

Um 19 Uhr wird es mit EMMA ELISABETH losgehen. Die Schwedin, die seit einigen Jahren in Berlin wohnt, vermengt Jangle Pop mit Americana, Postpunk und Country zu ihrem ganz eigenen Sound und lässt das Organische der Songwritertradition in die Gegenwart transportieren.

Weiter geht es an diesem Abend mit MEADOWS. Der Gitarrist und Songwriter Christoffer Wadensten hat die letzten paar Jahre under diesem Pseudonym die Welt bereist und mit seiner introspektiven, akustischen Musik zahlreiche Clubs und Wohnzimmer erfüllt und verzaubert. Manchmal düster, manchmal hoffnungvoll, aber immer voller Leben und Emotionen.

Dr. Ring Ding & Band

Einen Tag später, am Freitag, den 02. Juli um 19:30 Uhr, werden DR. RING DING & BAND nun endlich auch ihr Stelldichein für das KGB-Publikum geben können. Nachdem ihr Auftritt im KGB Langenberg coronabedingt mehrfach verschoben werden musste, werden sie nun eben den Mastholter See mit  ihrem mitreißenden Mix aus Reggae, Ska, Dancehall und Calypso rocken. Dr. Ring Ding ist seit 1987 als vielseitiger Sänger und Instrumentalist weltweit aktiv und kann mit Recht als eine der Haupttriebfedern des Reggae in Deutschland bezeichnet werden. Als Entertainer im wahrsten Sinne des Wortes ist er stilistisch in der gesamten Bandbreite der jamaikanischen Musik zuhause.

Randale Foto: Steffi Behrmann

Der Nachmittag des Samstag, 03. Juli, steht ganz im Zeichen der Kinder. Ab 15 Uhr werden RANDALE ihre „Kinderkrachkiste“ öffnen. Sie machen Rockmusik für die ganze Familie: Mit Themen, die Kinder interessieren, lustigen Texten und Musik, die mit der der Großen locker mithalten kann. Eine fröhliche Mischung aus Rock, Metal, Punk, Reggae, Ska, Rap, Country und Pop, die in die Gehörgänge und die Beine geht. Als ob DIE ÄRZTE gemeinsam mit den RAMONES und IGGY POP Kindermusik machen würden. Und Mama und Papa dürfen gerne mitrocken!

Am gleichen Tag ab 19 Uhr läd JOCHEN PRANG zur beliebten Stand-Up Comedy Night. Er hat erneut vier hochkarätige Comedians im Schlepptau, u.a. wird Florian Simbeck – bekannt aus dem Comedy-Duo Erkan und Stefan – dabei sein, die den Besuchern einen bunten Strauß an Lachern präsentieren. Jochen Prang moderiert wie üblich den launigen Abend.

Jochen Prang Foto: Emma Sinnbeck
Den Abschluss des Kulturwochenendes bildet am 04. Juli der „SONNTAG AM SEE“ – dies nochmal mit drei absoluten Hochkarätern.

FEE. & BAND – FEE., die Geschichte einer anhaltenden Musik-Pilger-Tour… Straßenmusik, Wohnzimmer-Konzerte, WG-Sofakanten, Studentensuppenküchen, Texte(n) ‚on the road’ – das ganze FEE.-Ding im Kopf – schon immer – immer vorwärts. Richtung Glücksgefühl – für Leute, zum versprühen. Längst von größeren Bühnen. Auch ausgezeichnet. Mit nem Udo Lindenberg-Preis – dem „Panikpreis“. „Unangepasste Musik“ wurde ausgepreist, laut Udos Stiftung. Genau der richtige Start in diesen Tag, wie wir finden.

Fee Foto: Christoph Seubert

LOUPE aus Amsterdam werden ihren verträumten Indie-Rock präsentieren. In einem feuchten, kleinen, aber auch netten Bunker im Amsterdamer Vondelpark wurde ihr allererster Song ‚Leave Me There‘ geschrieben, der nicht viel später als Live-Video aufgenommen wurde. Mit rhythmus- und gitarrenlastigen Songs und verspieltem Gesang, der sich in melancholischen, alltäglichen Texten versteckt, werden sie den See verzaubern. Drei der vier Bandmitglieder spielten zuvor in der Band „Dakota“, aus der dann LOUPE entstand.

Loupe

Multiinstrumentalist TIM NEUHAUS ist der Dritte im Bunde. Als Drummer und musikalischer Kollaborateur von großen Pop-Acts wie Clueso oder Glen Hansard hat er auf riesigen Bühnen vor tausenden Menschen gespielt, und verstanden, wie man gute, wertvolle Popsongs schreibt. Diese Skills schlagen sich sowohl auf seinen Alben als auch auf der Bühne nieder. Einerseits eingängige, verständliche Stücke, die trotzdem mehrdimensional funktionieren, aber auch vertrackte Drumbeats, verspielte Breaks, verschobene Arrangements. TIM lässt seinen Experimenten immer wieder freien Lauf und lässt die Stücke zu dem werden, was sie verlangen. Er hat im letzten Jahr schon mit TOUR OF TOURS das KGB Langenberg gerockt und wir freuen uns wie Bolle, dass er erneut den Weg in unsere Region antreten wird.

Tim Neuhaus

Tickets – auch preisreduzierte Eintrittskarten für Kinder – gibt es unter www.kgb-langenberg.de/tickets, im Sound Store (Grüner Weg 10, 33449 Langenberg) und an allen Eventim-Vorverkaufsstellen.

Der MusikZehner e.V. freut sich, dass Veranstaltungen dieser Art auch in diesem Jahr unter Pandemie-Bedingungen stattfinden dürfen und würde sich freuen, wenn die Acts vor einem  entsprechend großem Publikum spielen können.




Bücherschrank für die Oelder Innenstadt

Der Bücherschrank auf dem Hermann-Johenning Platz

Ab sofort gibt es auf dem Hermann-Johenning-Platz einen Bücherschrank. Bücherfreunde können unabhängig von Öffnungszeiten Bücher kostenlos und ohne Formalitäten tauschen oder zur Mitnahme anbieten.

Der Oelder Franz Nowak Sylla hat die Idee entwickelt und mit Mitteln aus dem Oelder Innenstadtfonds umgesetzt.

“Da zu einem attraktiven Bücherschrank auch die regelmäßige Pflege gehört, übernehmen wir dies mit vier Ehrenamtlichen”, erläutert Franz Nowak Sylla.

Bürgermeisterin Karin Rodeheger hofft, dass der neue Bücherschrank ein neuer Anziehungspunkt zur Belebung des Hermann-Johenning-Platzes sein wird. Ihr Dank gilt den Ehrenamtlichen, die sich auch zukünftig um das Projekt kümmern werden.

Der Bücherschrank kann sich sehen lassen. In zeitlosem Design kommt dieser mit einem Stahlgehäuse in Anthrazit daher. Zwei stabile Türen mit Glasscheiben lassen dabei den Blick ins Innere zu. Geöffnet werden kann der Bücherschrank über einen Drehgriff. Beim Öffnen der Flügeltüren spürt der Benutzer, dass es sich um Qualität handelt.

Schon jetzt decken die angebotenen Bücher zahlreiche Interessengebiete ab: Es gibt Kinder-, Koch- und Fachbücher sowie Romane und Lebensweisheiten. Künftig wird es zu einem hoffentlich regen Wechsel der Zu- und Abgänge kommen.

Unmittelbar einen Steinwurf von der Polizeiwache entfernt, sollte der Bücherschrank vor Vandalismus gut geschützt stehen.




Open Air Theater: Macbeth modern

Am Dienstag, dem 8. September, gibt es für Theaterfans eine besondere Inszenierung von Shakespeares Klassiker „Macbeth“. Ab 19.00 Uhr zeigt das deutsch-niederländische Theaterensemble „King’s Men“ auf dem Außengelände des Kulturguts Haus Nottbeck in Oelde Macbeths Entwicklung zum Tyrannen in einer energiegeladenen modernen Version.

King’s Men Foto Vera Koers



Unter der künstlerischen Leitung der Theatermacherin Silvia Andringa übernehmen vier Schauspieler in bester Shakespeare-Manier sämtliche Rollen des Stücks und erwecken Shakespeares einzigartige Sprache zum Leben – und zwar grenzüberschreitend auf Deutsch, Englisch und Niederländisch und Twents, dem lokalen Dialekt der Region Twente. Sie erzählen mit viel Tempo, Kraft und einer Prise Humor die Geschichte von Macht, Intrige und Größenwahn.

Aufgrund der geltenden Coronaschutzregeln ist das Kartenkontingent begrenzt. Um einen Rückstau bei der Registrierung zu vermeiden, werden die Besucher um frühzeitiges Erscheinen gebeten. Einlass ist ab 18 Uhr. Es gelten Abstandsregeln und Maskenpflicht (außer am Sitzplatz). Spender zur hygienischen Händedesinfektion stehen auf dem gesamten Gelände zur Verfügung. Weitere Informationen zu Hygienemaßnahmen sind vor Ort über Aushänge, telefonisch unter 02529/9497900 oder auf der Internetseite des Kulturguts zugänglich.

Wann und wo?

DI 08.09.2020 | 19.00 Uhr

Museum für Westfälische Literatur – Kulturgut Haus Nottbeck

Landrat-Predeick-Allee 1

59302 Oelde-Stromberg

VVK: 14 EUR / 12 EUR – AK: 16 EUR / 14 EUR




Open-Air Lesung

Am Samstag, dem 29. August, startet das Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg sein spätsommerliches Open-Air-Programm mit einer Lesung von Thorsten Nagelschmidt. Der gebürtige Münsterländer liest im Innenhof des Kulturguts aus seinem neuen Roman „Arbeit“. Die Veranstaltung wird vom Autor und Kabarettisten Frank Goosen moderiert und beginnt um 19 Uhr. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung unter Berücksichtigung der Hygieneregeln in den Innenraum verlegt.

Thorsten Nagelschmidt Foto: Verena Brüning



Mit “Arbeit” legt Nagelschmidt einen exzellent beobachteten Gesellschaftsroman vor. Der Roman zeigt eine Seite des Berliner Nachtlebens, die sich abseits der feierwütigen Studenten und Touristen bewegt. Im Mittelpunkt stehen all diejenigen, deren Arbeitsleben sich in der Nacht abspielt: Taxifahrer, Nachtportiers, Notfallsanitäter, aber auch Drogendealer und Flaschensammler. Einen Appetithappen auf die Lesung gibt der Autor auch auf dem Nottbecker Videoportal „StopʼnʼRead“.

Frank Goosen Foto: Ira Schmidt

Thorsten Nagelschmidt ist Autor, Musiker und Künstler. Bekannt geworden ist er vor allem als Sänger, Texter und Gitarrist der Band Muff Potter. Vor „Arbeit“ veröffentlichte er bereits die Bücher „Wo die wilden Maden graben“ (2007), „Was kostet die Welt (2010), „Drive-By Shots“ (2015) und „Der Abfall der Herzen“ (2018). Sein Kollege Frank Goosen ist als Autor von Romanen, Kurzgeschichten und Kolumnen bekannt. Mehrere seiner Bücher wurden dramatisiert oder verfilmt. Zudem verarbeitet der Bochumer seine Texte zu Soloprogrammen, die er deutschlandweit mit großem Erfolg auf die Bühne bringt.

Aufgrund der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln ist für die Veranstaltung nur ein begrenztes Kartenkontingent verfügbar. Um einen Rückstau bei der Registrierung zu vermeiden, werden die Besucher um frühzeitiges Erscheinen gebeten. Einlass ist ab 18 Uhr. Es gelten Abstandsregeln und Maskenpflicht (außer am Sitzplatz). Spender zur hygienischen Händedesinfektion stehen auf dem gesamten Gelände zur Verfügung. Weitere Informationen zu geltenden Hygienemaßnahmen sind vor Ort über Aushänge oder auf der Internetseite des Kulturguts zugänglich.

Thorsten Nagelschmidt Foto: Harald Hoffmann

Restkarten können beim Kulturgut Haus Nottbeck unter der Tel.: 02529/9497900 oder im Internet auf www.kulturgut-nottbeck.de sowie unter www.reservix.de erworben werden.




Jürgen von der Lippe – LIPPES Sommerspezial 2020

Am Freitag, den 18. September 2020, und am Samstag, den 19. September 2020, tritt Jürgen von der Lippe mit seinem neuen Programm “LIPPES Sommerspezial 2020” auf der Sparkassen-Waldbühne in Oelde auf. Die Veranstaltung wird von der Agentur „Mitunskannmanreden“ in Kooperation mit Forum Oelde durchgeführt.



Anstatt der unter Normalbedingungen maximalen Kapazität von 2.500 Besuchern werden nun höchstens 400 Gäste zur Veranstaltung zugelassen. Karten für die Veranstaltungen kosten 40,- Euro für Plätze im Innenraum (PK1) sowie 37,- Euro für Plätze auf der Stufenanlage (PK2), jeweils zuzüglich der Vorverkaufsgebühr.

Die bergrenzten Tickets sind stark nachgefragt und an allen bekannten Vorverkaufsstellen, sowie im Internet unter www.adticket.de oder auf www.mitunskannmanreden.de erhältlich.
Beginn der Veranstaltungen ist jeweils um 20.00 Uhr. Der Einlass erfolgt ab 19.00 Uhr.




Nottbeck digital

Das auf dem Kulturgut Haus Nottbeck beheimatete Museum für Westfälische Literatur erweitert sein digitales Angebot. Auf seiner Homepage zeigt das Museum einen Video-Rundgang zur aktuellen Sonderausstellung „Die Weltenlauscher. Erfindungen und Denkapparate Erwin Grosches“. In Zeiten der Corona-Krise rücken die digitalen Formate des Haues besonders ins Blickfeld, die es Besucherinnen und Besuchern ermöglichen, Literaturprojekte auch von zuhause aus wahrzunehmen.

Derzeit werden die wichtigsten Erfindungen, Kostüme und Requisiten aus der Karriere des Paderborner Kleinkünstlers Erwin Grosche ausgestellt. Einblicke in die Ausstellung bietet nun ein etwa viereinhalbminütiger Film, der durch die verschiedenen Stationen im Innen- und Außenbereich des Literaturmuseums führt und die skurrilen Objekte vor die Linse holt. Untermalt wird das Ganze mit Hörbeispielen aus Grosches aktuellem Programm, in denen der Kabarettist zum Thema „Entschleunigung“ sinniert.

Neben dem virtuellen Rundgang verfügt das Museum über eine Reihe verschiedener digitaler Formate. Auf dem stetig wachsenden Video-Portal „Stop’n’Read“ geben regionale Autorinnen und Autoren ihre literarische Visitenkarte ab und lesen vor der Kulisse des Kulturguts Auszüge aus ihren Werken. Über soziale Medien wie Facebook, Twitter und Instagram wiederum pflegt das Haus den Dialog und Austausch mit der Online-Community. Zahlreiche Recherchemöglichkeiten beinhaltet das Online-Lexikon westfälischer Autorinnen und Autoren, das von der Literaturkommission für Westfalen ständig aktualisiert wird. Und der Nottbecker Haus-Blog schließlich bietet neben Literaturempfehlungen ein Forum für Texte, Ideen und Aktionen.

Stop´n Read

Für die Zukunft sieht das Literaturmuseum weitere digitale Angebote zur Literaturvermittlung vor. So ist ein Video-Rundgang durch die Dauerausstellung zur westfälischen Literaturgeschichte in Vorbereitung. Als langfristiges Ziel plant das Haus in Zusammenarbeit mit westfälischen Künstlerinnen und Künstlern die Entwicklung neuer audiovisueller Formate, die in einem digitalen Medien-Archiv für die Besucher des Kulturguts erfahrbar gemacht werden.

Die Online-Angebote des Museums für Westfälische Literatur sowie weiterführende Links finden sich unter www.kulturgut-nottbeck.de

Das Museum für Westfälische Literatur auf dem Kulturgut Haus Nottbeck bleibt – wie alle Kultureinrichtungen des Kreises Warendorf – wegen der Verbreitung der Corona-Infektionen bis zum 19.4.2020 für Besucher geschlossen. Dies betrifft auch sämtliche Kulturveranstaltungen (Führungen, Workshops, Lesungen, usw.).




Das Corona Gedicht

Thomas Hermes-Huerkamp aus Enniger sendet den Lesern des Oelder Anzeigers Verse zum Coronavirus.
 

Corona hin – Corona her…

…im Moment – macht Corona uns das Leben schwer!

Wir müssen schalten und auch walten –

und irgendwie zusammenhalten.

Wenn jeder nun von uns an sich denkt, –

und zusätzlich anderen Hilfe schenkt,

dann ist es jetzt schon ´mal bemessen

und wir haben niemanden vergessen.

„Wie schaffen wir das…?“ – fragen sich Viel´ –

Zusammenhalt – ist das Ziel!

Wir wünschen uns Gesundheit – Tag für Tag,

für das, was noch alles kommen mag.

Wir wünschen uns Mut, Energie und Kraft –

sodass wir am Ende sagen können: „Wir haben es geschafft!“

Wir schauen nach vorne und nicht zurück –

so kann jeder helfen – Stück für Stück!

Wir müssen nun alle in eine Richtung geh´n –

nur dann wird alles gut – wir werden es seh´n.

 

Thomas Hermes-Huerkamp, Enniger