Fantasy-Autor Jörg Ringhoff aus Oelde im Interview

Jörg Ringhoff ist Fantasy-Autor mit Wohnsitz Oelde. Der OELDER ANZEIGER sprach mit ihm über sein Erstlingswerk. Einblicke in die Welt von: Legenden der Blutwölfe.

Der in Oelde beheimatete Autor Jörg Ringhoff (JR) öffnet OELDER ANZEIGER-Redakteur Torsten Schwichtenhövel (TS), die Türen seines Heimes, um in gemütlicher Atmosphäre über sein Buch  zu sprechen.

TS: Jörg, wer bist du genau und wie bist du zum Schreiben gekommen?

JR: Hallo, ich bin Jörg Ringhoff, 1974 geboren und stamme aus dem beschaulichen Oelde. Der Schreiberei fröne ich bereits seit mehreren Jahren, angefangen hatte dies bereits zu Schulzeiten. Aufsätze hatten immer einen gewissen Reiz, war es doch eine willkommene Möglichkeit, schon als Dreikäsehoch seine Fantasie ungezügelt herauszulassen. Die wilden Schlachten in meinen Geschichten kamen allerdings nicht immer so gut an, der Schreibstil dann schon eher.

Buchautor Jörg Ringhoff mit zwei Blutwölfinnen

TS: Woher kamen in deiner Jugend denn die Ideen, wer oder was hat dich da genau inspiriert?

JR: Als Kind der 80er Jahre bin ich mit He-Man-Figuren groß geworden. Strahlende Helden und finstere Schurken haben schon immer meine Geschichten geprägt, und deren Einfluss lässt sich auch in meinem veröffentlichten Buch nicht leugnen.

TS: Welche anderen Einflüsse gab es noch, und wie hast du deine Figuren dann dazu entworfen?

JR: Stimmt, außer dem 80er Merchandise gab es auch diverse Filme wie Highlander, Star Wars oder vor ein paar Jahren die Trilogie Herr der Ringe. Diese Genres haben immer eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt. Die ersten Figuren meines Buches entstanden wohl schon um die 90er Jahre, hier allerdings noch ziemlich roh und in Kurzgeschichten auftretend.

TS: Ich habe dein Buch Für Donnerhall ! gelesen, welche Figuren waren das, knapp 20 Jahre vor Veröffentlichung?

JR: Die Hauptfigur Lord Marzo geisterte tatsächlich schon Jahrzehnte vor der Buchveröffentlichung durch meinen Kopf, zwischen den Zeilen tauchen dann auch immer mal wieder ersonnene Charaktere aus dieser Zeit auf, meist aber in Nebenrollen.

TS: Du hast hier etliche Zeichnungen liegen, einige davon sieht man auch auf deiner Facebook „Aravia“ Seite. Was hat es damit auf sich? Sieht man diese auch in Deinem Buch?

JR: Ja, neben dem Schreiben habe ich auch tatsächlich ein Fable für das Zeichnen. Bevor ich überhaupt mit Aravia begann, musste ich mir einfach vorstellen können, wie die Helden und Bösewichter aussehen, das hat mir dann vieles erleichtert. Trotz allem sollte man erst das Buch genießen und die eigene Fantasie arbeiten lassen. Wer dann gerne wissen möchte, wie ich mir selbst die Alben, Gorgonen oder Argosianer vorstelle, dem empfehle ich dann, sich dies auf meiner Seite anzuschauen, es steckt wirklich viel Herzblut in jeder einzelnen Figur.

Die Zeichnungen des Autors inspirierten Ihn beim Schreiben.

TS: Ich hörte du bist oder warst Gildenleiter bei dem Online Spiel World of Warcraft, wie waren denn dort die Einflüsse bezüglich Aravia ?

JR: Sehr schön recherchiert, das muss ich schon sagen. Ja stimmt, momentan bin ich aber eher im vorgezogenen MMO ( Massive Multiplayer Online ) Ruhestand, aber der Pool von Fantasie, der sich mir dort aufgetan hat, ist sicherlich zu nicht unerheblichen Teilen in mein Buch eingeflossen. Eine geschlossene Fantasywelt mit eigenen Mythen war genau das, was ich mir für mein ersonnenes Universum vorgestellt habe. Darüber hinaus haben es auch viele Weggefährten von damals in mein Buch, also in meine Welt Aravia geschafft, ein Gruß hier an Eisenwolf, Mhari, Dragunar,Helvetia, Kasis und Co.

TS: Warum bist du nicht mehr voll aktiv in World of Warcraft, hängt das mit dem Schreiben deiner Geschichten zusammen?

JR: Nein, eher weniger. Momentan bin ich beruflich sehr stark eingespannt, hauptsächlich die Wochenenden lassen noch mal eine längere Onlinesession zu. Aber ich habe dort weiterhin tolle Menschen um mich, die die Gilde in meinem Sinne mehr als nur weiterführen. Im Moment fühlt es sich tatsächlich wie die berühmte Fahnenübergabe an, allerdings habe ich dem Spiel und den dortigen Gefährten, von denen einige inzwischen sogar zu richtigen Freunden geworden sind, einen Platz in meinem Herzen eingeräumt, waren wirklich fast fünf irre Jahre WoW.

TS: Man bezeichnet gern den typischen Online-Zocker als sozial isoliert und bildungsneutral. Also weniger als Schreiber, Erfinder und Denker einer gesamten Fantasy-Welt. Was sagst du denn dazu?

Jörg Ringoff in seinem Schreiber- und Zockertempel, dem Sekretär der Fantasie. Foto © TS

JR: Ja, diese Vorurteile sind schon krass und natürlich auch mir schon begegnet. Was viele Leute nicht verstehen, ist die Tatsache, das auch bei WoW ein soziales Umfeld existiert. Natürlich lasse ich den Rechner aus, wenn ich zu einer Party eingeladen bin oder im Kino ein Film läuft, den ich gerne sehen möchte. Das “Real Life”, wie wir Onlinespieler sagen, geht schließlich vor, da ist sich meine Gilde übrigens einig. Wir sind alle erwachsene Menschen, viele Anfang, Mitte 30. Ein Ingenieur ist dabei, mehrere Banker, Studenten, ein Koch und ein paar Informatiker. Viele sind verheiratet, etliche haben Kinder. Trotz allem können Real – und Onlinewelt kollidieren. Freitags ab 21 Uhr zog ich in der Vergangenheit mit neun anderen Spielern los. Dann zählte jeder Einzelne; war man zu spät oder gar nicht da, wurde neun Leuten der Abend versaut. Rief mich um 20:30 Uhr spontan eine Freund an und wollte vorbeikommen, vertröste ich ihn auf den nächsten Abend, weil ich meine Online-Bekannten nicht versetzen wollte. Sie sollten sich genauso auf mich verlassen können wie meine Freunde im „wahren“ Leben.  Hätte ich statt meines Online-Dates ein Punktspiel mit einem Fußballverein, würden mir vermutlich alle viel Erfolg wünschen. So aber erntete ich regelmäßig verständnislose oder gar besorgte Blicke. Von denselben Menschen übrigens, die ich am Samstagabend nicht anrufen durfte, wenn Deutschland sucht den Superstar  im Fernsehen lief, das mal dazu.

TS: Du sagst also, das Online Spielen war eher eine Inspirationsquelle, weniger ein „Zeitfresser“?

Inspiration durch WOW, Rick Flair (rote Figur World Wrestling Federation ) spielen beim Schreiben eine wichtige Rolle.  Foto © TS

JR: Ja genau, die Welt Aravia ist dem WoW-Universum nicht unähnlich. Meine Intention war es, beim Lesen einen ähnlich dichten Realismus dieser Fantasiewelt zu schaffen, es aber ganz anders aufzubauen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Rassen sind mehr herausgestellt, die Abenteuer der Blutwölfe von Donnerhall somit eine ganz eigene, persönliche Erzählung.

 TS: Wer genau sind denn überhaupt die Blutwölfe von Donnerhall in deinem Buch? Was kann der Leser von der Story erwarten?

JR: Um die Geschichte kurz anzureißen: Die Welt Aravia steht vor ihrem Untergang, unzählige Kriege der Völker lassen das Böse selbst wieder auferstehen. Die Vorsehung bestimmt daraufhin eine einzelne Elfe, ein Bollwerk der Rechtschaffenheit zu gründen, einen Zusammenschluss legendärer Helden und Abenteurer.

TS: Die Vorsehung? Ist das so etwas wie eine höhere Macht in deiner Erzählung?

JR: Richtig, die Vorsehung ist vergleichbar mit der Religion der Jedi Ritter aus Star Wars, nur dass sie keine besonderen Kräfte verleiht, aber die Erwählten der Blutwölfe Donnerhalls zusammenführt.

TS: Ok, wie geht es denn mit deinem Buchverkauf voran? Was hast du werbetechnisch bereits auf die Beine gestellt, und was erwartet uns da noch?

JR: Am letzten Samstag waren genau 85 Bücher verkauft. Das ist für einen Hobbyautor wie mich, ein echt toller Erfolg. Die installierte Facebook-Seite hat da auch einiges bewirkt, ein riesiges Dankeschön mal an alle, die dort die Welt Aravia „supporten“  und an Stefanie Kilp aus Kelkheim, die diese Seite hegt und pflegt. Die GLOCKE hat in einem großen Artikel über mich berichtet, und letzten Samstag durfte ich bei RADIO WAF ein wenig über mein Buch erzählen. Inzwischen sind Flyer gedruckt und weitere Projekte zwecks Werbung geplant. Ich bin natürlich jederzeit für neue Ideen offen, nur durch die Möglichkeiten sozialer Netzwerke, Facebook und Co. ist Aravia so gut gestartet.

TS: Wie sieht es denn mit einer E-Book Version der Blutwolf-Legenden aus?

JR: Gute Frage mal wieder, hier arbeite ich gerade an einer Möglichkeit. Sobald sich dort etwas ergibt, werde ich es auf meiner Facebook-Seite ankündigen, ich bin da guter Dinge.

Zu beziehen über EPUBLI.DE und AMAZON.DE   ISBN 978-3-8442-3427-5

TS: OK, dann die letzte Frage, wie sieht es mit einer Fortsetzung aus, oder hast du alle Geschichten um Lord Marzo und den Blutwölfen von Donnerhall bereits in Aravia erzählt?

JR: Auf keinen Fall, ich habe noch so viele Ideen für Aravia, auch hier möchte ich alle bitten, sich mal überraschen zu lassen. Ich zitiere mich jetzt mal selbst mit dem letzten Abschnitt aus meinem Buch:

Der Morgen näherte sich auf Sonnenschwingen, schon wurde es hell am eisigen Horizont. Sharella von Elfenhain fuhr fort zu erzählen, eine Geschichte die keiner von ihnen beenden konnte … denn sie hatte kein Ende … noch nicht.

An dieser Stelle bedanken wir uns recht herzlichst für das Interview und dem Blick hinter die Kulissen von Aravia und Jörg Ringhoff, einem Hobbyautor der Feuer und Leidenschaft versprüht. Wir sind gespannt darauf, bald wieder von ihm und Aravia zu hören.

Sollten Sie nun auf  Aravia neugierig geworden sein, können Sie das Buch z.B.: beim Epubli Verlag oder Amazon bestellen.

ISBN: 9783844234275




Interview mit dem Gewinner der Loudside Karten

Am Wochenende fand das Loudside-Festival in der „Alten Post“ statt. Der Oelder Anzeiger verloste zwei Freikarten für diesen Event. Der Gewinner, Rémi Almodt, war bereit, einige Fragen der Redaktion in einem Email-Interview zu beantworten.

Foto: Loudside

Oelder Anzeiger:

Wie bist Du auf den OELDER ANZEIGER gestoßen?

 Rémi Almodt:

Auf den OELDER ANZEIGER bin ich eher durch Zufall gestoßen. Das ist auch kein Wunder bei einem so jungen Blatt. Über Facebook konnte ich einen kleinen Einblick in das neue Oelder Medium gewinnen. So bin ich dann auch auf das Gewinnspiel zum Loudside Festival gekommen.

 Oelder Anzeiger:

Kanntest Du die “Alte Post” schon vor dem Festival?

 Rémi Almodt:

Die “Alte Post” kannte ich schon lange vor dem Festival. Es ist ein bekannter Auftrittsort für Bands aus der ganzen Region, wo man immer wieder neue und alte Acts auf der Bühne sehen kann. Ich habe auch schon das ein oder andere mal auf dieser alt ehrwürdigen Bühne gestanden, um selbst ein paar Lieder zu spielen.

 Oelder Anzeiger:

War Dir der Verein “Loudside” schon vorher bekannt?

 Rémi Almodt:

Den Verein Loudside kenne ich schon ein paar Jahre, jedoch scheint er nun wieder aktiv zu sein, da es über die Jahre keine große Präsenz gab. Die Loudside Festivals früher waren immer schon sehr gut und einen Besuch wert. Daran hat sich auch bis heute nicht viel geändert, da die Bands, die dort spielen, nach wie vor super Musik abliefern. Es ist auch immer wieder schön, bekannte Gesichter in der “Alten Post” zu treffen.

Oelder Anzeiger:

Jetzt bist Du da sozusagen in ein Konzert “reingeworfen” worden. Wusstest Du, welche Art Musik Dich erwartet?

Rémi Almodt:

Natürlich wusste ich, welche Art von Musik mich erwartet. Ich hatte ohnehin geplant, zum Festival zu fahren. Die Bands habe ich mir natürlich vorher angehört, das mache ich eigentlich immer so, wenn ich auf ein Konzert oder ein Festival fahre, bei dem Bands spielen, die mir vielleicht noch nicht so geläufig sind. Aber man wird doch immer wieder positiv überrascht.

 Oelder Anzeiger:

Hat sich die Erwartung erfüllt?

 Rémi Almodt:

Die Erwartung hat sich definitiv erfüllt, da ich nun ein paar neue Bands kennengelernt habe. Außerdem ist es wichtig, die lokale und regionale Szene der populären Musik so viel wie möglich zu unterstützen, sei es durch Konzerte, Festivals oder Bandnetzwerke. Wenn man selbst Musik macht, gehört das dazu.

 Oelder Anzeiger:

Hörst Du “privat” auch die Musik, die an diesem Wochenende in der “Post” lief?

Rémi Almodt:

Privat höre ich auch diese Musik. Natürlich lernt man immer wieder etwas neues kennen. Das ist aber gut so, da man den eigenen Horizont immer wieder erweitern sollte, was auch für die eigene Musik, soweit man selbst MusikerIn ist, immer wieder von Vorteil sein kann.

 Oelder Anzeiger:

Wirst Du wieder ein Loudside Festival besuchen, wenn einen stattfindet?

 Rémi Almodt:

Wenn es ein weiteres Loudside Festival geben wird, wovon ich stark ausgehe, dann werde ich auf jeden Fall wieder hingehen, da es immer wieder aufs neue Spaß macht.

Das Interview führte Martin Bischoff.




»Riesenmaschine« liefert Lesestoff aus dem digitalen Universum

Blick nach vorn: »Das Neue Universum«

»Das Neue Universum« (in seligen Zeiten gekauft bei Fräulein Dammer in der Buchhandlung Holterdorf) war die literarische Leibspeise meiner Kindheit. Jeweils zum Jahresausklang erschien unter diesem Titel ein inhaltsschwerer Band mit Berichten aus Wissenschaft, Forschung und Abenteuer. Meine Augen leuchteten, wenn der Schinken unter dem Weihnachtsbaum prangte. Pfeilschnell zog ich mich in einen stillen Winkel zurück und verschlang atemlos, was die Autoren Faszinierendes aus Zeit und Raum berichteten.

Ende 2002 erschien mit Band 119 der letzte der 1880 begründeten Jugendbuchreihe. Die Lesegewohnheiten der Kids waren mittlerweile inkompatibel mit populärwissenschaftlichen Darstellungen in Enzyklopädien. Der Buchmarkt befand sich im Umbruch, das digitale Zeitalter fraß das gedruckte Wort, wirtschaftlicher Niedergang drohte den alt eingesessenen Buchverlegern.

Geschickt und clever sprang jedoch ein neues Medium in die frisch aufgerissene Lücke und füllte die Vakanz. »Das Beste aus dem brandneuen Universum« sollte geboten werden, und das neue Angebot nannte sich schlicht und bescheiden »Riesenmaschine«.

Riesenmaschine.de nutzt das Internet als Plattform und ist ein Gemeinschaftsprojekt. Seit Juni 2005 schreiben rund dreißig Autoren über das Thema Fortschritt in allen möglichen und unmöglichen Schattierungen. Alles, was sich in unserer Welt verändert, wird möglichst witzig und unterhaltsam thematisiert. Die Einträge drehen sich um Brotrand-Randgruppen, familientaugliche Entenmunition und nachts umherziehende Putzguerilla.

Mit vielen tausend Zugriffen pro Monat zählt die virtuelle Riesenmaschine mittlerweile zu den meistgelesenen deutschen Blogs. Die Texte gehören, so die Jury des Grimme Online Award, die 2006 zugunsten der digitalen Blog-Kommune zuschlug, »zum Formidabelsten und Unterhaltsamsten, das im deutschsprachigen Netz zu finden ist«. Seien es stapelbare Kinder, Wurst mit Wellnesskräutern und automatische Fische – die Riesenmaschinisten erklären innere Zusammenhänge unserer sich rasant wandelnden Welt.

Hundert der besten Einträge wurden nun in einem Taschenbuch versammelt und knüpfen damit zumindest der gedruckten Form nach an »Das Neue Universum« an. Dies geschieht auch optisch. Denn die Wort-Bild-Marke, unter der die Riesenmaschine hausiert, ist der auskopierte Teil einer Überschrift aus »Das Neue Universum« aus den späten 1950ern. Damals ging es um Grossgeneratoren, und die Überschrift lautete: »Riesenmaschinen stillen Stromhunger«.

In Buchform gibt es die Riesenmaschine damit auch als Vademecum für stromlose Zeiten, Ausflüge oder zum Studium des Blogosphäre. Mit seinem redaktionellen Motto »Keine Sozialgeräusche – Keine Befindlichkeiten – Kein Erlebnisschrott« kann das Werk durchaus Vorbild sein für jeden, der gern bloggt. Es bietet demjenigen Information und Lesevergnügen, der die Weiten der Riesenmaschine im Überblick kennen lernen möchte. Kurzum, es ist sein Geld wirklich wert.

Holm Friebe • Sascha Lobo • Kathrin Passig • Aleks Scholz (Herausgeber): Riesenmaschine. Das Beste aus dem brandneuen Universum. Heyne München ISBN 9783453610019

 



Kabarett “Storno” begeistert in der “Alten Post”

Am Donnerstag eröffnete die Kabarettgruppe “Storno” ihre Tournee 2012/2013 im Theater in der “Alten Post” Schon seit Jahren findet hier ein letzter Test des aktuellen Programms in kleinem Rahmen unter Bühnenbedingungen statt. Redakteur Martin Bischoff traf die Jungs vor ihrem Auftritt, um sie zu interviewen.

“Storno” gibt es mittlerweile im achten Jahr, wobei die drei Kabarettisten natürlich auch schon vorher solo oder in Gruppen zu finden waren. “Storno” sind drei Leute mit drei höchst individuellen Talenten, die sie auch auf der Bühne deutlich entfalten. Zu “Storno”, zählen aber auch noch fünf Leute im Hintergrund, die dieser ungewöhnlichen Boygroup den Rücken freihalten.

Jochen Rüther zeichnet der im Vorfeld für die meisten Texte verantwortlich. Auf der Bühne stellt er eher den in sich ruhenden, nachdenklichen Typ dar. Thomas Philipzen, hauptsächlich für die Musik zuständig, präsentiert sich in der Show als wild herumwuselnder Quirl, der immer überall zu finden ist. Harald Funke, im echten Leben Tourplaner und Organisator, stellt auf der Bühne den eher emotionalen Typen dar, und das mit zum Quieken komischen Gesten und Mimiken.

Bis Ende Februar spielt die Truppe 70 Auftritte in kleineren Häusern wie der “Alten Post” bis hin zu grossen Hallen mit tausend Zuschauern. Diese unterschiedlichen Saalgrössen haben Einfluss auf die Darstellung auf der Bühne, da man auf kleinen Bühnen die Zuschauer auch mal direkt ansprechen kann und diese auf grossen Bühnen kaum sieht.

70 Auftrtitte zehren, am Ende wird man schon ein wenig müder, so Thomas Philipzen im Gespräch mit dem OELDER ANZEIGER. Aber nie wird es zur Arbeit, zum einfachen Abspulen eines Programmes, da die Show dynamisch ist. Zuweilen werden tagesaktuelle Nachrichten bereits am  Abend verwertet oder aber, wie am Donnerstag in Oelde, gelegentliche Hänger aktiv in die Show eingebaut, um beim Publikum das Zwerchfell zu kitzeln.

Ein satirischer Jahresrückblick erfordert eine Menge Arbeit. Das ganze Jahr über werden Gags gesammelt und ab September dann zusammengeschrieben, ein Riesenstapel Papier muss ausgewertet werden. Das können Zeitungsartikel sein oder auch Notizen, die man morgens im Bus aufgeschnappt hat.

Der Auftritt in Oelde

Pünktlich um fünf Minuten nach acht lockt das kleine elektronische Glöckchen die Zuschauer endgültig auf ihre Plätze. Das Licht im Zuschauerraum erlischt, auf der Bühne wird es hell. Funke setzt sich ans Klavier, richtet die Noten, rückt sich selbst zurecht, drückt wie jeder Konzertpianist die Finger einmal ordentlich durch und spielt die elegische Titelmelodie aus dem Film Titanic  … auf der Blockflöte. Das leitet das Motto des Abends ein: Wir stehen am Abgrund, und bald sind wir einen Schritt weiter …

Nun geht es Schlag auf Schlag. Das gesamte Jahr 2012 wird aufgerollt. Ob es der Boom um Smartphones ist, die einem doch eher rektal als Vibrationszäpfchen eingeführt gehören, das Gebet für “Angie”, die auf keinen Fall aufhören darf, da wir sonst ge-Rösler-t werden, oder die Grünen, die früher so originell waren, dass sie immer, wenn irgendwo was gebaut werden sollte, schnell ein neues Tier erfanden, das dort lebte. Jeder bekommt sein Fett weg.

Auch Olympia war ein Thema, nach dem Motto: warum sollen wir schnell schwimmen, wir sind so klug, wir müssen gar nicht schwimmen, wir können doch rudern.

Die drei brannten auf der Bühne ein Feuerwerk ab, als hätte der Kabaretthimmel alle Schleusen geöffnet und liesse Pointe auf Pointe direkt in die “Alte Post” regnen. Vielleicht um Feuer mit Feuer zu bekämpfen.

Und selbst musikalisch hatte “Storno” einiges zu bieten, egal, ob stimmiger à-capella-Gesang, Da Da Da von Trio in einer neuen Version oder das Lied: Mit Phrasen wie dieser … frei nach den Toten Hosen, es rockte.

Nach einer knappen halben Stunde war auch das Oelder Publikum endgültig aufgetaut und honorierte die Gags ordentlich.

Unter den begeisterten Zuschauern – die Veranstaltung war lange vor ihrer offiziellen Ankündigung total ausverkauft – war auch der Gewinner der Verlosung vom OELDER ANZEIGER, Jonas H. Er äusserte sich überrascht über die Veranstaltung: “Ich habe so was schon mal in Dresden gesehen, und jetzt so was hier in Oelde?! Das ist einfach nur Klasse.”

Oelder Anzeiger-Redakteurin Stefanie Heinrich überreicht die Tickets an den Gewinner der Verlosung

 




Neue Kinderlandschaft im Wichern- Kindergarten

Kindgerechtes Spielen, Lernen und Erleben steht beim Wichern-Kindergarten in dieser Woche bei der Umgestaltung des Außengeländes auf dem Programm. Die Leiterin, Frau Gertrud Grohmann und Ihr Team, freuen sich sehr über den erfolgten Beginn der Baumaßnahmen.

Zuvor hat der Kindergarten zusammen mit Eltern und Kindern sowie Herrn Stefan Wrobel, dem Leiter der Ideenwerkstadt – Lebenstraum, die Planung ausgearbeitet.

Plan der Ideenwerkstatt-Lebenstraum

Hierbei wurden Helfergruppen aus den Elternreihen gebildet, die sich frei genommen haben, um diese Zeit dem Umbau zu widmen oder Angebote einholten und verglichen.

Plattgedrückte Nasen an Scheiben und große Augen gab es dann beim Startschuss für die kleinen Kinder. Am Montag, dem 12.11.2012, rückten unter der Führung von Herrn Stefan Wrobel schwere Gerätschaften an. Es wurden alte Betonmauern entfernt  und Erdarbeiten ausgeführt. Folgend wurden erste Felsblöcke und Baumstämme platziert. Diese sollen die Kinder später zum Spielen und Klettern anregen.

Einblick in die aktuelle Baustelle

Am 16. & 17.11.2012 werden alle Eltern und Kinder tatkräftig die “Muskelhypothek” einsetzen und die ersten Themenstücke fertig stellen.

Hiermit lädt die Kindergartenleiterin, Frau Gertrud Grohmann, alle Eltern und Freiwilligen noch einmal herzlichst ein, mit zu helfen.

Unter anderem entsteht ein Bachlauf, der durch eine Handpumpe von den Kindern zum Rauschen gebracht wird. Das gepumpte Wasser wird am Ende in einer Senke aufgefangen, wo es langsam versickern wird. Dieses soll den Kindern vermitteln, dass wir das kostbare Gut Wasser nicht unerschöpflich auf Vorrat haben, so die Kindergartenleitung.

Weiter können sich die Kinder zukünftig in ein Baumhaus zurückziehen oder auf dem Rücken einer dreidimensionalen Mosaikschlange in eine Traumwelt gleiten. Im Seilgarten werden die Kinder Ihren Gleichgewichtssinn stärken.

Um spätere Themenstücke fertig stellen zu können bittet der Kindergarten noch um finanzielle Unterstützung. Spenden werden gerne über den Förderverein des Wichern-Kindergartens entgegengenommen.

Ach, wäre es schön, hier noch einmal Kind zu sein!

 




Weihnachtsaustellung im Atelier Pit Weber

Im fünften Jahr in Folge findet in den Räumen des Kunstfördervereins Pit Weber eine Weihnachtsaustellung statt. Hier hat jeder die Möglichkeit ein Schnäppchen zu machen, um seine Lieben mit etwas Aussergewöhnlichen zu überraschen.

Sämtliche austellenden Künstler sind Mitglieder des Kunstfördervereines und bieten ein breites Spektrum an eventuellen Geschenken.

Zu finden sind hier Schmuck, Bilder auf Metall, kaltgepresstes Olivenoel aus eigenem Anbau, Tonkunst, Patchworkarbeiten, Scherenschnittarbeiten und vieles mehr.

Ausserdem veranstaltet der Kunstförderverein eine Verlosung, bei der es wertvolle Gewinne gibt, unter anderem wird eine Karte für eine Museumsfahrt den Besitzer wechseln. Jedes Los kostet einen Euro, jedes dritte Los gewinnt.

Die Ausstellung ist geöffnet an den Wochenenden 17./18. 11., 24./25. 11., 1./2. 12. und 8./9. 12., jeweils von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr.

Die Künstler sind anwesend und geben gerne Auskunft über ihre Werke, wie auch die Vorsitzende des Vereines, Friederike Pohl-Weber gerne über die Arbeit des Kunstfördervereines informiert.

Und damit auch jeder weiss, wohin er kommen darf, hier die Adresse.

Kunstförderverein Pit Weber e.v                                                                                                                           Zur Dicken Linde 37                                                                                                                             59302 Oelde                                                                                                                                                   Fon: o 25 22 – 33 40

Martin Bischoff




Rock´n´Roll seit 49 Jahren: Die Colorados

Ob sie nach 49 Jahren immer noch Lampenfieber haben? Diese Frage konnten sich die Besucher der Herbstparty der Colorado-Revival-Band schon nach den ersten zehn Minuten selbst beantworten: Sichtbares Lampenfieber haben die Musiker nicht gezeigt.

Die Musik regt schnell zum Tanzen an.
Foto:©Klaus Händler

Das Ambiente des „Ulithi“ trug seinen Teil dazu bei, dass schon nach kurzer Zeit die ersten Füße im Takt der Musik mitwippten und irgendwann der ganze Körper kribbelig wurde. Das bunt gemischte Publikum nutzte die Fläche vor der Bühne und tanzte zur Musik der Band, die vor 49 Jahren gegründet wurde.

Colorados aus Oelde – Musik mit guter Show.
Foto:©Klaus Händler

Zu den Gitarrensounds von Richy Brüggenkamp und Theo Westarp schwangen die Besucher ihre Beine. Dies unterstützten die Bassläufe des Kükens der Band: Theo Druffel. Gesanglich und ryhthmisch versiert zeigte sich Hubert Lückemeier am Drumset.

Einen großen musikalischen Bogen spannte die Band um die verschiedenen Geschmäcker der Zuhörer zu bedienen: von den 50ern bis hin in die 90er Jahre – von den Rockabillys bis Marius Müller-Westernhagen – für jeden war etwas dabei.

Am Schlagzeug begleitet Hubert Lückemeier die Band mit Schlagzeug und Gesang
Foto:©Klaus Händler

Dass diese Musik nicht nur in Oelde und Umgebung Freunde findet, zeigen nicht nur die Auftritte in Norddeutschland, sondern auch die Gäste selbst. So kamen einige Zuschauer sogar aus Berlin und London, um einfach einen tollen Abend mit guter, selbstgemachter Musik zu genießen. Hunderte aktuelle Fotos finden sich auf der Homepage der Band.

2013 feiern die „Colorados“ ihr 50jähriges Bühnenjubiläum mit einem großen Fest. Der OELDER ANZEIGER wird rechtzeitig darüber berichten.