The show must go on: Wellengärten abgesperrt

2015-01-17-Wellengärten 01Wenn es um das liebe Geld geht, ist so manch einer erfinderisch dieses einzunehmen oder auch einzusparen. Die Stadt Oelde, welche aktuell finanziell angeschlagen ist und nach Einsparungen sucht, hat nunmehr seit einigen Wochen die Zugänge zu den Wellengärten, welche zum eintrittfreien Bereich des Vier-Jahreszeiten-Parks gehören, geschlossen.

Am Eingang zum Gartenbereich vom Stromberger Tor sowie an der Dicken Linde  sind diese nun seit längerem abgeschlossen. Einem Hinweisschild kann der verärgerte Spaziergänger entnehmen, dass die beliebte Abkürzung zwischen den beiden genannten Straßen aus finanziellen Gründen gesperrt sei. Die Verkehrssicherungspflicht kann nicht sichergestellt werden.

Würde die Stadt unter Schneemassen begraben liegen, wäre der Schritt nachvollziehbar. Bei immer noch um und meist über den Gefrierpunkt liegenden Außentemperaturen ist diese Sparmaßnahme eher ein weiterer Schlag ins Gesicht für die Bürgerinnen und Bürger, die sich eine Eintrittskarte in den kostenpflichtigen Vier-Jahreszeiten-Park nicht leisten können oder wollen.

Umso verwunderlicher ist zudem das Schild am Eingang der Dicken Linde mit dem Hinweis: Eingeschränkter Winterdienst.

Hinweisschilder und Tor aalen sich in der Sonne

Hinweisschilder und Tor aalen sich in der Sonne




Kein “Game Over” für die Musikschule

Wie man der Lokalpresse entnehmen konnte, wird die Stadt Oelde der Musikschule Beckum-Warendorf nicht die Kündigung aussprechen. Das Thema, welches bei der Leitung der Musikschule, Herrn Wolfgang König und seiner Partnerin Veronika te Reh für Schluckbeschwerden sorgte, bleibt indes ein heißes Thema.

Oelder Bürger hatten den OELDER ANZEIGER gebeten, zum Thema Musikschule zu recherchieren. Weiter erhielt der Oelder Anzeiger ebenfalls ein Schreiben der Musikschule mit der Bitte zur Veröffentlichung der Thematik.

Aufgrund des arg knappen Zeitfensters vom vergangenen Donnerstag, dem 11.12.2014 bis zum Ratsentschluss am 15.12.2014 war es uns kaum möglich, alle Fakten zusammenzutragen, um einen objektiven Bericht zu schreiben.

Selbst in dem Bericht der Lokalzeitung “Die Glocke” vom letzten Samstag, den 13.12.2014 fehlten die Einsparsummen durch den Austritt aus der Musikschule. Ein Zeugnis dafür, dass die Stadt hier mit sehr schneller Nadel gestrickt hatte.

Bei dem Thema des nun doch abgewandten Austritts aus der Musikschule geht es dabei um Einsparungen für den maroden Kassenstand der Stadt Oelde.

2014-12-19-Musikschule Game Over

Bei den Kollegen der Westfälischen Nachrichten erfährt man von einem Schreiben vom Kreisdirektor Dr. Heinz Börger an den Oelder Bürgermeister Karl-Friedrich Knop. FDP-Fraktionsvorsitzende Anne Wiemeyer ist über dieses Schreiben äußerst verärgert und sieht es als “Erpressungsszenario”. Dem Schreiben kann man entnehmen, dass eine Kündigung der Musikschule weitere Kosten verursachen würde, da vertraglich festgehalten wurde, dass Folgekosten für das Personal zu Lasten der kündigenden Gemeinde gehen würden. Also Kosten für eine dann nicht erbrachte Leistung.

Dem Bericht der Westfälischen Nachrichten kann man auch entnehmen, dass Florian Westerwalbesloh von der SPD über diese “Drohkulisse” empört sei. Es sei nicht klar, was mit Oelder Geldern genau geschehe.

Frau Veronika te Reh äusserte sich gegenüber dem OELDER ANZEIGER am 16.12.2014 äußerst glücklich darüber, dass die Entscheidung zum Erhalt der Musikschule gefallen sei.

Anmerkung der Redaktion:

Hält man sich vor Augen, dass der Leiter der Musikschule sowie seine Mitarbeiter diese Hiobsbotschaften (Neulich die Reduzierung der Züge von drei auf zwei an der Overberg-Grundschule, wo ebenfalls die Musikschule mit einer Klasse involviert ist) stets  beim Frühstück aus der Presse serviert bekommen, sollten sich die Rats- und Fraktionsmitglieder vor Empörungsäußerungen durch ein Schreiben des Kreisdirektors an die eigenen Nasen fassen. Geht man mit Vertragspartnern so um?




Grundsteuern sollen brutal steigen

Oelde plant eine Anhebung der Grundsteuern. Diese Hiobsbotschaft konnte der Lokalzeitung “Die Glocke” vom 01.11.2014 entnommen werden. Die mit 47,5 Prozent saftige Erhöhung dürfte dem ein oder anderen Hausbesitzer in Oelde ein dickes Extraloch ins Portemonnaie reißen. Die finanzielle Lage der Stadt Oelde sei äußerst ernst, erklärte dazu Bürgermeister Friedrich Knop im Interview von Roland Hahn.

Die geplante Steueranhebung stellt eine Zusatzbelastung besonders für diejenigen Familien dar, die in den vergangenen Jahren in den vielen Neubaugebieten in Oelde ihr Eigenheim errichtet haben. Je nach Grundstücksgröße sollen diese Immobilienbesitzer, welche meist hart und viel arbeiten für Heim, Kinderausbildung und Kindergarten, schnell mit mehreren hundert Euro extra im Jahr zur Kasse gebeten werden.

Um die Gemüter zu beruhigen, argumentiert die Stadt mit freiwilligen Leistungen. Dabei werden u. a. die Integration, die Bücherei, die Schulsozialarbeit, sowie die Bäderbetriebe erwähnt. Für diese guten Leistungen sollen angemessene Beiträge herhalten.

Mit der geplanten Steuererhöhung den Haushalt der Stadt Oelde zu stopfen, wird – so lassen erste Reaktionen vermuten – bei vielen Einwohnern sauer aufstoßen.

Zum einen schlägt die geplante Steuererhöhung unausgewogen zu. Bebaute Grundstücke werden vom Finanzamt mit dem Einheitswert bemessen. Dieser Wert dient der Stadt als Bemessungsgrundlage zur Ermittlung der Grundsteuern. Der Knackpunkt ist, dass die Grundstücke die anno dazumal erworben wurden, mit einem meist deutlich niedrigeren Einheitswert bemessen wurden, wie z.B. die Familien in den Neubaugebieten Weitkamp, Moorwiese, Sundern 1 & 2, Erweiterung der Polterkuhle usw. Der Einheitswert, der 1935 erstmals festgelegt wurde, ist eigentlich stets gestiegen. Somit zahlen die Grund- und Eigentumsbesitzer sehr unterschiedlich mehr oder eben auch viel weniger für meist sehr viel größere Grundstücke in die leere Stadtkasse ein.

Auf der anderen Seite steht der Eigenbetrieb Forum Oelde. Dieser ist zuständig für Stadtfeste, Veranstaltungen und – unter anderem – den kostenpflichtigen Vier-Jahreszeiten-Park mit integriertem Freibad (dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau), welcher nur Minuszahlen erwirtschaftet.

Seit über einem Jahrzehnt werden aus den allgemeinen Rücklagen der Stadt jährlich Fehlbeträge vom Forum Oelde in Höhe von ca. ein bis zwei Millionen Euro je Jahr ausgeglichen. Für das Jahr 2013 butterte die Stadt Oelde aktuell aus den Rücklagen erneut ca. 1,5 Millionen Euro in den Eigenbetrieb Forum Oelde. Ende 2014 wird sich der Minusbetrieb Forum der 25-Millionengrenze nähern.

Grundsteuer verbrennt im ParkDas verlustreiche “Prestigeobjekt” Vier-Jahreszeiten-Park trägt somit erheblich zu den geplanten Steuererhöhungen der Stadt bei und soll künftig auch durch Oelder Grundsteuergelder subventioniert werden. Somit könnte nun der pfiffige Steuerzahler meinen, den Park kostenfrei nutzen zu können. Diesem Gedanken jedoch erteilte die Stadt Oelde bereits vor einem Jahr in einem Interview mit dem OELDER ANZEIGER eine entschiedene Abfuhr:

“Der Vier-Jahreszeiten-Park beim Forum Oelde erzielt Erträge über den Park-Eintritt, diese sind aber nicht hoch genug, um ihn und seine Einrichtungen komplett auf diesem Wege zu finanzieren. Würde man Eintrittspreise erheben, die alle Kosten decken, so würde  sich wohl niemand mehr den Eintritt leisten wollen. Würde man gar keinen Eintritt erheben, gleichzeitig aber den Park in seiner derzeitigen Form weiter betreiben, wäre das nur über Steuererhöhungen möglich, oder man müsste andere Aufgaben aufgeben. In ähnlicher Weise gilt das z.B. für die Kulturveranstaltungen, die Stadtbücherei oder die Volkshochschule oder Teile der Jugendhilfe.”

Der Eintritt wurde nicht reduziert, der Sprit der Kostenrakete Vier-Jahreszeiten-Park scheint bis heute unerschöpflich zu sein, während die Stadt angeblich alle “Sparpotenziale” ausgeschöpft hat. Für eine neue Feuerwehrwache wird ein Zehn-Millionen-Kredit aufgenommen, während der Park 25 Millionen in den Axtbach spült. Es macht den Eindruck, dass die Stadt Oelde kein Einnahmeproblem hat, sondern eher ein Ausgabenproblem.




Oelder Fraktionen geben Empfehlung zur Beschlussfassung für die Overbergschule vor

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Wie im OELDER ANZEIGER angekündigt, fand am 11.09.2014 eine öffentliche Ratssitzung statt. Ein Unterpunkt war die Vorberatung zum Thema der Reduzierung der Zügigkeit an der Overbergschule.

Stellvertretend sprach für die Fraktionen CDU, SPD, FWG, Bündnis 90/Die Grünen das Ratsmitglied Rainer Fust von der SPD in dieser Sitzung, um folgende Empfehlung dem Rat zur Beschlussfassung vorzulegen:

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Rainer Fust, SPD Oelde

Zur Sicherung einer gleichmäßigen und wohnortnahen Grundschulversorgung im gesamten Gebiet der Stadt Oelde wird befristet auf das Schuljahr 2015/ 2016 die Zügigkeit der Overbergschule von drei auf zwei Züge reduziert.
Gleichzeitig sind sich die Fraktionen einig, dass im Interesse der Planungssicherheit von Schulen und Eltern bis zu den Sommerferien 2015 ein Ratsbeschluss herbeizuführen ist, der die Anzahl der Grundschulen im Innenstadtgebiet von vier auf drei reduziert.
An der Vorbereitung dieser Stadt-Entscheidung sollen die Schulleitungen, Elternvertreter, Kirchen und die Ratsfraktion beteiligt werden.
Die Entscheidung soll auf Basis der Schulanmeldungen 2014/2015 und unter Berücksichtigung der Prognosen der kommenden Jahre vorbereitet werden. Dazu soll das voraussichtliche Anmeldeverhalten der im Jahre 2016/2017 zur Einschulung anstehenden Kinder in einer Elternbefragung ermittelt werden. Diese soll parallel zur Anmeldung für das kommende Jahr stattfinden.
Die Verwaltung soll mit den oben genannten beteiligten Gruppen verschiedene Entscheidungsvorschläge erarbeiten und präsentieren.

Die Empfehlungen trafen bei den äußerst zahlreich und mit ihren Kindern erschienenen Eltern auf wenig Gegenliebe.

Herr Friedhelm Hoberg, sachkundiger Bürger im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport sowie ehemaliger Lehrer, hatte eine andere Meinung, die er vorbrachte:

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Friedhelm Hoberg im Sakko lehnte Vorschlag ab

Ich persönlich werde diesem Vorschlag nicht zustimmen bzw. ich lehne ihn auch ab. Es macht keinen Sinn, für ein Jahr solch eine Entscheidung zu treffen, das gesamte Konzept der Overbergschule über den Haufen zu werfen, um dann ein Jahr später wieder zu dem alten Zustand zurückzukehren. Man könne einer anderen Schule doch zumuten, nur eine Klasse zu bekommen. Der Einsatz der Eltern und Lehrer an der Overbergschule muss belohnt werden. Den Eltern soll das Recht zur wohnortnahen Anmeldung bleiben. Wenn sich dann Eltern das Recht nehmen, die Kinder nicht wohnortnah anzumelden, sollte man diesen Willen, wie es auch im Gesetz steht nicht verweigern. Den Klatschern möchte ich sagen, dass ich keinen Beifall erheischen will. Ich persönlich bin der Meinung, dass sich das Problem im Laufe der nächsten Jahre von alleine lösen wird, den meiner festen Überzeugung nach wird die Overbergschule nicht auf Dauer dreizügig bleiben können, wenn die Schülerzahlen zurückgehen wie sie zurückgehen. Somit macht die Übergangslösung keinen Sinn.

Der Vortrag wurde durch kräftigen Applaus der anwesenden Eltern unterstrichen, so dass zwischendurch um Ruhe gebeten wurde durch den neu im Amt stehenden Sitzungsleiter Peter Hellweg.

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Volles Haus

Vor Sitzungsbeginn waren ca. 50 Eltern mit ihren Kindern vor dem Rathaus erschienen, um dort ihre Meinung kundzutun.

Kinder und Eltern schmetterten dem Rathaus Protestlärm entgegen.

Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns ne Klasse klaut!

riefen Klein und Groß.

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Dabei haben viele Kinder Musikinstrumente, Trillerpfeifen, Rasseln, Tröten und sonstige Musikinstrumente mitgebracht, um für den Erhalt der Dreizügigkeit an der Overbergschule zu kämpfen.

Frau Claudia Buchwald ist der Meinung, dass viel zu große Klassen das Resultat sein werden. Von einer vernünftigen Inklusion könnte man doch gar nicht mehr reden.

Viele Diskussionen vorm Rathaus

Herr Adams ist der Meinung, dass die Entscheidung längst getroffen wurde. Aber wie soll ohne gescheite Bildung ein Fundament geschaffen werden für Arbeitskräfte von morgen?

Die Lehrer liegen Frau Hadenberg am Herzen. Durch die Reduzierung der Klassen würden diese doch auch weniger.

Der Bürgermeister, Karl-Friedrich Knop, der die einleitenden Worte der Sitzung

Bürgemeister Karl-Friedrich Knop

Bürgemeister Karl-Friedrich Knop

sprach, dankte den mittlerweile ca. 90 erschienenen Eltern und dem damit stark verbunden Interesse der Schullandschaftsgestaltung. Er bat die Anwesenden, sich zu setzen, sofern noch Sitzplätze verfügbar wären.

Nach der Sitzung und den ausgesprochenen Empfehlungen der Fraktionen verließen die Eltern und Kinder mit traurigen und langen Gesichtern das Rathaus. Die Musikinstrumente blieben still und vor dem Rathaus hörten wir aus einer Diskussion noch folgende Meinung aus den vielen Stimmen heraus:

Was einmal verändert wird, bleibt verändert.




Schulwahlfreiheit von Eltern bereits ohne Beschluss abgeschafft?!

Der OELDER ANZEIGER berichtete über die geplante Ratssitzung, welche am Donnerstag, den 11.09.2014 stattfindet, und die u.a. eine geplante Reduzierung der Zügigkeit an der Overbergschule zum Thema haben soll. Die Prognosezahlen seien nach Rechnung der Stadt rückläufig. Die tatsächlichen Anmeldezahlen der Schulkinder liegen aber weit über den Prognosezahlen der Stadt.

Aktuell erhielten Eltern, die ab dem kommenden Schuljahr 2015 / 2016 ein schulpflichtiges Kind haben, Post von der Stadt Oelde.

Darin heißt es unter anderem, dass Eltern nach § 46 Abs. 3 grundsätzlich freies Wahlrecht haben, wo sie ihr Kind zur Grundschule anmelden. Jedes Kind habe einen Anspruch auf Aufnahme in die seiner Wohnung nächstgelegene Grundschule der gewünschten Art im RAHMEN DER VON DER STADT OELDE FESTGELEGTEN KAPAZITÄTEN.

Die morgige Sitzung sollte laut Sitzungsvorlage eine Empfehlung geben, welche am 22.09.2014 entschieden wird.

Hat die Stadt Oelde bereits eine Entscheidung getroffen  bzw. die Aufnahmekapazität für die Overbergschule reduziert?

Am 11.09. werden sich die Eltern am Rathaus um 17:00 Uhr versammeln, um gegen die geplante Reduzierung zu demonstrieren.




Overbergschule von drei- auf zweizügig

Prellt die Stadt Oelde geltende Schulgesetze?

Am neuen Standort der Overberg-Grundschule drohen durch einen möglichen Beschluss der Stadt Oelde erhebliche Konsequenzen der Schulqualität. In der Ratssitzung am kommenden Donnerstag, dem 11. September soll eine Empfehlung für die Overbergschule ausgesprochen werden zum oben genannten Thema, welche am 22. September wahrscheinlich durchgewunken wird. Ein Entschluss, der, wenn dieser so fällt, gegen das geltende Schulgesetz des Landes NRW verstoßen würde.

Am Donnerstag, dem 04. September wurde an der besagten Schule ein Elternabend abgehalten, der leider in einer hitzigen und emotionalen Diskussion mündete. Das Thema, welches den Zeitrahmen des Elternabends deutlich ausdehnte, war die Information über eine mögliche Änderung der Stadt Oelde bezüglich der Overbergschule, die in der nächsten Ratssitzung mit dem Titel: “Schulorganisatorische Maßnahmen- Reduzierung der Zügigkeit an der Overbergeschule” zur Diskussion stehen wird.

Schlechtes Wetter zieht sich über die Overbergschule zusammen

>>Sitzungsvorlage<<
Der Sitzungsvorlage kann man dem niedergeschriebenen “Sachverhalt” entnehmen, dass für die Overberg-Grundschule die Anmeldezahlen rückläufig seien.

>>Fakten<<
Der OELDER ANZEIGER hat die prognostizierten Zahlen von der Stadt über den Zeitraum von drei Jahren (Anmerkung: Die Schule befindet sich im vierten Betriebsjahr) mit den tatsächlichen Ist-Zahlen verglichen.

2014 wurden 54 Anmeldungen durch die Stadt prognostiziert. Tatsächlich waren hier 72 Schulanfänger.
2013 waren es 58 zu tatsächlichen 82 Schülern.
2012 verbuchte die Schule einen Zuwachs von 64 Schülern anstelle der prognostizierten 62.

>>Oelde, Paris, London…. und wer ist das Gesetz?<<
Weiter wird in der Sitzungsvorlage von einer gleichmäßigen Verteilung der Klassengrößen auf die Gesamtanzahl der Schulen in Oelde gesprochen. Somit würde sich die Stadt Oelde über das geltende Schulgesetz hinwegsetzen. Das Schulgesetz für das Land NRW (SchulG) sagt unter §1 (2) aus:

Die Fähigkeiten und Neigungen des jungen Menschen sowie der Wille der Eltern bestimmen seinen Bildungsweg. Der Zugang zur schulischen Bildung steht jeder Schülerin und jedem Schüler nach Lernbereitschaft und Leistungsfähigkeit offen.

Den Eltern in Oelde würde somit durch eine Verteilung der Schulplätze die freie Wahl genommen, auf welche Schule ihre Sprösslinge gehen werden.

Sehr zum Ärgernis der Eltern der Schulpflegschaft, der Elternvertreter und dem sehr guten Förderverein der Overbergschule. Eine öffentliche Bekanntgabe in der lokalen Presse, wie einst zum Thema der offenen Ganztagsschule, ist hier nicht erfolgt. Betroffene Eltern, sowie andere interessierte haben somit wenig Handlungszeit.

>>Hintergund<<
Aktuell ist die Overberg-Grundschule dreizügig. Eine der jeweils drei Klassen ist die Musikklasse. Diese Klasse, welche Kinder mit Streichinstrumenten ausbildet, entstand in Kooperation mit der Musikschule Beckum-Warendorf unter der Leitung des renommierten Musiklehrers Dr. Wolfgang König.

Die Overbergschule besteht am neuen Standort der ehemaligen Roncalli-Hauptschule seit genau vier Jahren. Das alte Grundschulgebäude an der Overbergstraße wurde verlassen. Der Umbau der alten Hauptschule zur neuen Overbergschule kostete ca. 2 Millionen Euro.
Das Konzept der neuen Overbergschule wurde komplett vor dem Umzug überarbeitet, um den Eltern in Oelde für ihre Kinder und Familien bedarfsgerechtes Lernen zu vermitteln.

Die offene Ganztagsschule wird von Eltern, wo beide Teile in Lohn und Brot stehen, sehr gut angenommen. Kommt es zu dem Beschluss, würden in dem neu renovierten Schulgebäude hochwertig eingerichtete Klassenräume leer stehen.

Ebenso werden viele AGs wie z.B.: Garten-AG, Kochen und Backen, Werken, Fitte Birne, Hapkido, Basteln, Zirkus und vieles mehr angeboten. Weiter ist die musikalische Ausbildung an der Schule ein wichtiger Punkt.
Hier gibt es die im Kreis Warendorf einmalige Möglichkeit, dass Kinder von der Einschulung bis zur Schulentlassung eine Streicherklasse besuchen können. Diese Streicherklasse wurde in Kooperation mit der Musikschule Beckum-Warendorf erarbeitet.

Herr Dr. Wolfgang König hat dem OELDER ANZEIGER hierzu in einem Telefon-Interview folgende Fragen beantwortet.

OeA: Inwiefern war bei dem Konzept der Musikklasse und dessen Realisierung die Stadt Oelde beteiligt?
König: Die Stadt war bei den Besprechungen dabei und es wurden aufgrund der Musikklasse extra Änderungen / Erweiterungen der Aula genehmigt.

OeA: Welche Auswirkungen hätte der Entschluss zur Zweizügigkeit für die Musikschule?
König: Sehr wahrscheinlich den Wegfall dieses im Kreis Warendorf einmaligen Projektes. Aktuell lernen ca. 100 Kinder ein Streichinstrument an der Schule. Der Wegfall würde mich aufgrund des ganzen Herzbluts, welche alle Seiten in dieses Projekt gesteckt haben, sehr traurig stimmen. Bei den Viertklässlern sieht man jetzt, welche enorme Entwicklung die Kinder durchgemacht haben. Weiter würde durch die Zweizügigkeit das Angebot sowie das Lehrpersonal schrumpfen. Der Austausch unter Lehrern zu Themen, Schülern oder Situationen würde weniger werden.

OeA: 100 Kinder! Was passiert mit denen nach der Grundschulzeit?
König: Mit dem Schulleiter des Thomas Morus Gymnasium, Herrn Dr. Kröger, wurde bereits im Hintergrund ein weiterführendes Konzept ausgemacht. Am TMG wird es ein “Auffangbecken” für die Schüler geben. Ein Orchestra wird z.B. nachmittags ab 17:00 Uhr stattfinden, damit auch die Kinder welche nicht zum TMG gehen, auch weiterhin die Möglichkeit des musizieren haben.

OeA: Die Eltern sind sehr kurzfristig über die bevorstehende Ratssitzung Informiert worden. Wie haben Sie davon erfahren?
König: Von Seiten der Verwaltung wurde ich nicht informiert.

OeA: Als eine Schlüsselfigur wurden Sie nicht Informiert? Wie haben Sie reagiert?
König: Ich habe direkt einen Brief an den Bürgermeister Herrn Knop gesendet. In einem persönlichen Gespräch habe ich ihm später das Konzept der Musikschule vorgestellt und darum gebeten, das Projekt nicht aufzugeben.

OeA: Was war die Antwort?
König: Es wurde mir versichert, dass die Dreizügigkeit an der Overbergschule beibehalten wird.

OeA: Das war vor dem Termin der bevorstehenden Sitzungsbekanntgabe?
König: Ja.

Der OELDER ANZEIGER dankt Herrn Dr. Wolfgang König für die Auskünfte.

>>Aktion<<
Am Donnerstag werden alle Eltern und weitere Interessierte sich um 17:00 Uhr am Rathaus versammeln, um der Sitzung gebündelt um 17:30 Uhr beizuwohnen.




Oelder Facebook-Gruppe schließt ihre Pforten

Zwei Jahre lang begeisterte die Facebook-Gruppe »Du bist Oelder, wenn …«  rund 5.000 Leser

Zwei Jahre lang begeisterte die Facebook-Gruppe »Du bist Oelder, wenn …« rund 5.000 Leser

Exakt zwei Jahren nach Eröffnung der beliebten Facebook-Gruppe »Du bist Oelder, wenn …« wird diese aufgrund einer einstimmigen Entscheidung der Betreiber geschlossen. »Der Geist, der diese Gruppe so liebenswert machte, ist längst in Rauch aufgegangen«, erklärte dazu Gründer Martin Bischoff mit einer Träne im Knopfloch. 

Am 31.08.2012 initiierte der Musiker und Gitarrenlehrer Martin »Malles« Bischoff auf der Plattform Facebook eine Gruppe, die den Namen »Du bist Oelder, wenn …« trug. Zielgedanke war, interessierten Menschen, aus und um Oelde sowie all jenen, die Oelde im Herzen tragen, ein offenes Forum zu bieten, um sich zwanglos zu lokalen Themen und Ereignissen auszutauschen.

Begeisterter Zustrom zur Facebook-Gruppe

Die Idee schlug wie eine Bombe ein. Bereits ein Jahr nach der Eröffnung zählte die Gruppe mehr als 4.000 Mitglieder, zwei Jahre danach waren es exakt 4.793. Bezogen auf die aktuell rund 30.000 Einwohner in Oelde ist das ein meinungsbildender Prozentsatz.

Tausende Informationen wurden in den zurückliegenden zwei Jahren von Mitgliedern gepostet, hunderte historischer Fotos von anno dunnemals veröffentlicht, lieb gewordene Erinnerungen ausgetauscht und gepflegt. Viele Oelder lernten sich erstmals persönlich kennen, es kam zu Begegnungen, Verabredungen und gemeinsamen Hilfeaktionen. In einem gemeinsamen Limerick-Thread wurden hunderte selbst verfasster Limericks veröffentlicht und zeigten, wie kreativ und humorig Oelder sein können.

Ihre Stärke bewies die Gruppe auch bei der Diskussion lokalpolitischer Fragen wie beispielsweise der Erörterung der Zukunft des früheren Stadtparks. Die Mitglieder verstanden es, unbequeme Fragen an die Öffentlichkeit zu tragen und Informationen zu verbreiten, die ansonsten verborgen geblieben wären. Mit großem sozialen Engagement wurde eine Delfintherapie für den behinderten Anthony unterstützt und Spenden für einen ausgebrannten Ponyhof gesammelt. In einem Fall stiftete die Facebook-Gruppe sogar eine neue Partnerschaft, indem sie Menschen zueinander führte.

Grundregeln für Veröffentlichungen

Veröffentlicht wurde auf der Basis eines von den Administratoren der Gruppe (in alphabetischer Reihenfolge: Martin Bischoff, Sandra Förster, Ruprecht Frieling, Stefanie Heinrich,  Jorrit Müller, Torsten Schwichtenhövel)  zuvor festgelegten Regelwerks. Danach sollte keine kommerzielle Werbung gemacht werden. Unbedingt sollten rassistische, faschistische, sexistische, pornographische oder andere unsittliche Äußerungen und Darstellungen sowie persönliche Anfeindungen und Beleidigungen unterbleiben.

Waren es im ersten Jahr Verstöße gegen das Werbeverbot, die Moderatoren auf den Plan riefen und in letzter Konsequenz auch zum Ausschluss einiger Störer führten, kam es im Laufe der letzten Monate zu immer wüsteren Angriffen und Beschimpfungen untereinander. Begünstigt wurde dies durch die Anonymität, die das Internet ermöglicht, denn längst nicht alle Gruppenmitglieder kommentierten unter Klarnamen.

 Hetze gegen »die Anderen«

Anfangs unterschwellig, dann aber immer deutlicher, wurde gegen Auswärtige gehetzt. So gab es Leute, die meinten, bereits Bürger aus Stadtteilen wie Stromberg und Lette seien keine echten »Oelder« und hätten damit keine Berechtigung, ihre Meinung frei zu äußern. In der Gruppenbeschreibung stand dagegen zweifelsfrei, jeder sei willkommen, der sich »mit Oelde, Sünninghausen, Stromberg, Lette, Keitlinghausen, Ahmenhorst und Menninghausen identifizieren« könne.

Diese ablehnende Haltung gegen Leute, die keine eingeschworenen Poahlbürger sind, wurde bald überdeutlich gegenüber Mitbürgern, deren Namen Migrationshintergrund vermuten lässt. Immer wieder versuchten die Moderatoren, die Wogen zu glätten und die schlimmsten Beleidigungen sofort zu löschen. Aber die Ablehnung des Andersseins, das sich für manche schon im Namen niederschlägt, wurde immer unverhohlener.

Forderung nach KZ-Wiedereröffnung

Tiefpunkt der niederträchtigen Hasskampagne, die sich selbst in Kommentaren zu harmlosen Informationen niederschlug, war die Forderung nach Wiedereröffnung des Konzentrationslagers Ausschwitz. Spätestens an dem Punkt war für die Initiatoren Schluss. Die Facebook-Gruppe »Du bist Oelder, wenn …« sollte und durfte kein Tummelplatz von Rassisten und Neonazis sein.

Nächtelang berieten die Admins der Gruppe in einer eigenen Facebook-Gruppe, wie sie mit den Unruhestiftern umgehen konnten. Gleichzeitig wurden sie individuell mit Mails und Anrufen bepflastert, endlich gegen X oder Y aktiv zu werden. Sobald dann aber ein Störer entfernt worden war, durften sich die Verantwortlichen als »Diktatoren« und Meinungsunterdrücker beschimpfen lassen und sollten sich rechtfertigen.

Der »Dönerkrieg«

Das Fass zum Überlaufen brachte schließlich der »Dönerkrieg«. Anhand der Frage, wo man denn in Oelde wohl den besten Döner essen könne, schaukelte sich eine üble Diskussion hoch, die bald in einer offenen Schlammschlacht mündete. Diese wurde von allen Seiten angeheizt. So veröffentlichte ein Dönerbuden-Besitzer immer gleiche Fotos aus seinem Ladengeschäft, um sich ins Gespräch zu bringen und provozierte damit wiederum andere zu Gegenreaktionen.

Dass sich einige Leser untereinander Schläge androhten, war noch die harmloseste Reaktion der Leserkommentare, die dazu im Sekundentakt veröffentlicht wurden. Da bevorzugt die späten Nachtstunden für die Verbalattacken genutzt wurden, entging den ehrenamtlichen Admins, die ihren Job neben Broterwerb und Familie ausübten, mancher Beitrag. Sie wurden dann zu mitternächtlicher Stunde per Mail und Telefon aus süßen Träumen gerissen, um einzuschreiten.

Eskalation der Ereignisse

In der vergangenen Woche eskalierte die Debatte dann derart, dass dutzende Mitglieder aus der Gruppe geworfen wurden. Einige traf es bei dieser Aktion unverdient, so dass wiederum Briefe gewechselt und Entschuldigungen ausgesprochen werden mussten.

Im Ergebnis kamen die Verantwortlichen der Seite einstimmig zu dem Votum, dass ein gedeihliches Miteinander offenbar unmöglich herstellbar ist. Schweren Herzens wurde deshalb entschieden, die Gruppe zu schließen, »um dem Gezanke und Gestänkere ein Ende zu bereiten« wie Gründer Bischoff formuliert. »Der Geist, der diese Gruppe so liebenswert machte, ist längst in Rauch aufgegangen«.

Leser reagieren betroffen auf Schließung

Auf diese Mitteilung reagierten viele Oelder erschrocken. Gleichzeitig wurde den Admins Verständnis für ihre Entscheidung ausgesprochen. Gruppen-Mitglied Barbara Diekmann schrieb: »Ich denke einfach, dass niemand freiwillig eine Gruppe leiten möchte … wo nur gestänkert und gemeckert, Beschimpfungen und andere Äußerungen ausgeteilt werden!«

Der in Köln lebende Oelder Stefan Kohlstadt meinte: »Das ist irgendwie Oelde Live … das ist typisch für die Oelder Mentalität!! Nachtreten, lästern, Neid, Missgunst … Alles Gute den Moderatoren hier, guter Job.«

Berthold F. Sindermann, Leser der ersten Stunde, kommentierte: »Letztendlich hat dieser Feldversuch eben auch gezeigt, dass Oelde nicht diese außergewöhnliche Stadt ist, als die sie von vielen immer noch gesehen wird. Eine ganz normale Stadt halt, mit netten, weniger netten und eben auch ganz und gar nicht netten Menschen.«

 Die Party ist beendet …

Nun ist die Party vorbei. Die Facebook-Gruppe wird am 31.08.2014 um 20 Uhr aufgelöst.

… aber die Show geht weiter

Der OELDER ANZEIGER, der redaktionell von dem bewährten Moderatoren-Team der Facebook-Gruppe getragen wird, bleibt ebenso wie der Twitter-Account @Oelder_Anzeiger bestehen.

Theo Druffel bedankte sich im Namen der Oelder Band »Colorados«, der ältesten Band im Münsterland, bei den Betreibern der Facebook-Seite: »Die Colorados sagen Dankeschön an die Oelder Gruppe und deren Initiatoren.«




Oelde hat gewählt: Glückwunsch für Bürgermeister Knop

Mit überwältigender Mehrheit wurde der bisherige Amtsinhaber Karl Friedrich Knop im Amt des Oelder Bürgermeisters bestätigt. 21.342 bzw. 91,9 Prozent der Wähler entschieden sich für den gemeinsamen Kandidaten von SPD, FWG, Grüne und FDP. Das sind 44,4 Prozent mehr als bei der letzten Wahl im Jahre 2009. Für den von der Piratenpartei nominierten Gegenkandidaten Michael Höhne stimmten 1.082 Wähler (8,1 %). Der OELDER ANZEIGER gratuliert.

Der Stadtrat wird künftig wieder von der CDU bestimmt, die 41,3 Prozent (- 1,2 %) der Wählerstimmen auf sich vereinigen konnte. Die SPD legte um 6,7 Punkte zu und kommt auf 27,9 Prozent. Leichte Gewinne verzeichnen die Freie Wählergemeinschaft FWG (+ 0,2 % auf 13,5) sowie die Grünen (+ 1,6 % auf 10,0 %). Zu den Verlieren zählen FDP mit 4,7 Prozent (- 3,5 %) und OZO mit 2,5 Prozent (- 1,2 %).

Die vorläufige Sitzverteilung sieht danach wie folgt aus: CDU 13 Sitze, SPD 9, FWG 4, Grüne 3, FDP 2 und OZO 1 Sitz.

Auf Kreisebene zählt die SPD mit 6,1 Zuwachspunkten zu den Gewinnern, während CDU um 4,9 und FDP um 4,7 Punkte sacken.

Die Landratswahl gewinnt der CDU-Mann Dr. Gericke mit einem Zuwachs von 2,3 auf 62,8 Prozent. Um genau diesen Wert verliert SPD-Gegenkandidat Blömker, der lediglich 37,2 Prozent der abgegebenen Stimmen aus sich vereinigen konnte.

Bei der Europawahl hat die SPD mit + 10,6 Prozent den größten Zuwachs (jetzt 31,9 %), während die CDU (44,0 %) 4,5 und die FDP (3,2 %) um 9,2 Prozentpunkte abgeben musste.

Sämtliche Ergebnisse sind auf http://wahlen.oelde.de/ abgebildet.




Kai Gehring zu Besuch in Oelde

Zum aktuellen Thema der Schulgestaltung in Oelde, besucht der Bundestagsabgeordnete Kai Gehring Oelde. Nicht nur schön, sondern auch innovativ ist das Motto. Alexander Ringbeck als Sprecher des Kreisverbandes Bündnis 90/ Die Grünen KV Warendorf hat uns folgendes Material zur Veröffentlichung gesendet.

Oeldes Bildungslandschaft hat Perspektive und ist ein wichtiger Standortfaktor, birgt aber auch noch das ein oder andere unausgeschöpfte Potential. Eine große Chance könnte langfristig ein außeruniversitärer Forschungsstandort in Oelde sein. Das ist das Fazit der Gespräche des Bundestagsabgeordneten Kai Gehring mit Bürgermeister Karl-Friedrich Knop und dem grünen Ratskandidaten Alexander Ringbeck, sowie mit Landratskandidat Franz-Ludwig Blömker und der Schulausschussvorsitzenden Barbara Köß. Kai Gehring, Sprecher für Hochschule, Wissenschaft und Forschung der grünen Bundestagsfraktion folgte am Mittwoch der Einladung des grünen Ortsverbandes, um sich in gleich zwei Gesprächsrunden mit den Akteuren aus Oelde und dem Kreis Warendorf auszutauschen.

„Oeldes Bildungslandschaft ist gut aufgestellt“ stellt Karl-Friedrich Knop zu Beginn des Gespräches mit dem grünen Abgeordneten fest. Kein Kind müsse auf einen Kita-Platz warten, im Grundschulbereich seien kurze Wege noch immer sichergestellt und durch die neue Gesamtschule und das Thomas-Morus-Gymnasium sei niemand gezwungen zu weiterführenden Schulen außerhalb Oeldes zu pendeln. Auch im Hochschulbereich habe die Oelder Wirtschaft früh die Zeichen der Zeit erkannt und berufs- und ausbildungsbegleitendes Studieren in Oelde möglich gemacht. Unausgeschöpfte Potentiale sieht Knop dagegen noch in der Werbung und dem Bekanntheitsgrad dieser Möglichkeiten, sowie in der Breite des angebotenen Fächerkanons. So würden Studiengänge wie Umwelttechnik oder Abwasserwirtschaft gut ins Profil passen. Hier setzt auch Kai Gehring an: „Wir brauchen Umsetzerinnen und Umsetzer der Energiewende. Eine Bindung von jungen Talenten in diesem Innovationsbereich passt perfekt zur Gesamtidee einer Energiemodellregion Münsterland.”

2014-05-16

Friedrich Knop, Kai Gehring und Alexander Ringbeck

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Blömker, Kai Gehring und Barbara Köß

Die Bindung junger Fachkräfte mit akademischer Ausbildung sei generell ein wichtiges Thema, betont auch Knop: „Wenn erst einmal in München oder Stuttgart studiert wird, führt der Weg häufig nicht zurück nach Oelde.“ Doch könne Oelde sicherlich nicht Präsenzstandort einer Hochschule werden und es sei verständlicher Wunsch vieler Schulabgänger, einen neuen Lebensabschnitt in größeren Städten zu beginnen. „Daher ist es um so wichtiger, dass sich der Weg zurück nach Oelde nicht versperrt“, betont Alexander Ringbeck, der selber in Bielefeld studiert.

Im Gespräch mit Barbara Köß und Franz-Ludwig Blömker standen vor allem mögliche akademische Entwicklungspotentiale im Vordergrund. Derzeit gäbe es neben der in Oelde überwiegend praktizierten Kooperation mit der „Siemens Professional Education“ auch die Möglichkeit eines dualen Studiums des Maschinenbaus am Standort der Fachhochschule Münster, welcher am Beckumer Berufskolleg angesiedelt ist. Damit stünden letztendlich zwei verschiedene Modelle eines berufsbegleitenden Studiums zur Wahl, erläuterten Köß und Blömker. „Was können wir auf dieser Grundlage auch von der Bundesebene erwarten, um unsere Potentiale voll auszuschöpfen?“ war schließlich die zentrale Frage für Barbara Köß. „Ein ambitioniertes Ziel könnte die Bewerbung um einen außeruniversitären Forschungsstandort sein.“, so Kai Gehring. Die Hürden dafür seien hoch, es brauche einen kommunalen Konsens und jahrelanges Lobbying, damit der Wissenschaftsrat, der letztendlich über eine solche Ansiedlung entscheidet, grünes Licht gebe. Doch, so der grüne Bundestagsabgeordnete weiter, biete Oelde bereits ein vielversprechendes Cluster und gehe bereits bei den Studienangeboten vor Ort einen außergewöhnlichen und kreativen Weg.




Michael Höhne Bürgermeisterkandidat der Piratenpartei für Oelde

Der OELDER ANZEIGER hat sich letzte Woche mit dem für das Amt des Bürgermeisters in Oelde kandidierenden Michael Höhne getroffen. Bei dem Treffen haben wir Informationen über die Stärken des “Piraten” erhalten, sowie darüber, was ihn dazu bewegt hat als Bürgermeisterkandidat anzutreten.
2014-05-06-Höhne (2)Der Beweggrund von Michael Höhne ist einfach und gut nachvollziehbar. Aktuell kandidiert “nur” der bestehende Bürgermeister, Karl- Friederich Knop.

Das ist der Punkt. Es kann nicht angehen, dass kein anderer zur Wahl steht. Eine demokratische Wahl kann nur aus mindestens zwei Kandidaten bestehen, so Michael Höhne.

Aus diesem Grund ist Michael Höhne der Piratenpartei beigetreten und hat sich als Kandidat für das Bürgermeisteramt aufstellen lassen. Nicht als „Notlösung“, sondern als echte Alternative. Sicher ist noch kein Bürgermeister vom Himmel gefallen, aber der junge und dynamische Herr Höhne ist sich sicher, ein guter Bürgermeister sein zu können.

Als Antwort auf die Frage, welche Stärken er habe, konnte der Anwärter gute Argumente vorbringen. Michael Höhne hat nach seiner Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann acht Jahre bei der Bundeswehr gedient. In dieser Zeit hat er die Ausbildung zum Verwaltungsfachwirt abgeschlossen. Nun ist er in der Verwaltung der Gemeinde Möhnesee tätig.

Aktuelle Gesetze sowie die internen Abläufe einer Verwaltung sind ihm seit Jahren bestens bekannt. Ständige Weiterbildungen und Lehrgänge halten ihn auf dem aktuellsten Stand der Gesetzes- und Verwaltungsbedingungen.

Außerdem kann er Führungserfahrungen vorweisen. Also ein Bürgermeisterkandidat, der aus der Praxis kommt und weiß, wo manche Dinge haken und andere gut laufen.

Der 34-jährige hat sich vorgenommen, in Oelde einige wichtige Themen anzupacken.

Der viel umstrittene Eintritt in den Vier- Jahreszeiten- Park wird mit Michael Höhne der Vergangenheit angehören. Sonderveranstaltungen werden kostenpflichtig, das Freibad wird separat abgerechnet.

Das Problem des demografischen Wandels, wird angegangen. Die Bürger werden immer älter in Oelde und der Nachwuchs fehlt. Höhne will mehr junge Familien nach Oelde locken. Damit dies geschehen kann, muss als erstes die Kinderversorgung attraktiver gestaltet werden.

Das Thema der Abundanzabgabe an finanzschwächere Kommunen wird ebenfalls ein wichtiger Punkt werden. (Eine Art Solidaritäts-Zuschlag für Städte und Gemeinden. Als abundant gelten Kommunen, deren Finanzkraft sich in etwa mit deren Finanzbedarf deckt, diese also wirtschaftlich gut arbeiten. Die Komunen sind deshalb nicht auf Ausgleichszahlungen angewiesen, sondern müssen etwas abgeben.)

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Junges Blut für Oelde © alle Bilder: Piratenpartei Dawid Stepien

Die Stadt Oelde besitzt im Vergleich zu anderen Kommunen eine sehr hohe Steuerkraft. Dies hat auch das Land NRW erkannt und die Stadt Oelde gesetzlich verpflichtet, in den Stärkungspakt einzuzahlen. Die Frage ist, was macht die Stadt Oelde mit den vielen Steuereinnahmen? Andere Kommunen kommen mit weniger Steuergeldern aus. Genau dieses gilt es z. B. durch einen interkommunalen Vergleich herauszufinden. Dadurch können Kostentreiber gefunden und eingespart werden, so Michael Höhne.

Das Interview konnte der OELDER ANZEIGER an einem Piratenstammtischabend mit Michael Höhne abhalten. Dabei haben wir in einer lockeren Atmosphäre mit ihm über diese Themen sprechen können.

Somit steht für Oelde eine Alternative zum aktuellen Amtsinhaber Knop zur Verfügung und lässt die Wahl nicht enden in einem rein formalen Weg zur Wahlurne.