Der Kommentar: Neues Medium in Oelde

Redakteur Martin Bischoff.

So, da machen sich also sechs mit Oelde eng verbundene Bürger auf, um ihre Heimatstadt nachrichtentechnisch zu rocken … und es funktioniert! Wer hätte das gedacht: Nach knapp 2 Wochen hat der OELDER ANZEIGER fast 200 Follower auf Twitter und heftigst sowohl  in der Gruppe „Du bist Oelder, wenn …“ wie in der Stadt selbst diskutierte Artikel. Insgesamt scheint ein wohlwollender Blick der Oelder Bürger auf diesem neuen Medium zu liegen.

Aber hat der OELDER ANZEIGER das auch schon verdient? Den Antrittsapplaus auf jeden Fall, denn es zeugt schon von Mut, in einer Stadt mit einem Medienmonopol eine neue Online-Zeitung zu starten. Aber mehr auch noch nicht. Da muss man abwarten, was den Machern dieser Zeitung alles noch so einfällt und wie stark die direkte Mitarbeit der Bürger ist. Hier sind schließlich alle gefragt, denn das soll der Anzeiger sein: eine Zeitung von Bürgern für Bürger.

Und dann muss der Oelder Anzeiger ein positives  Image aufbauen. Es genügt auf keinen Fall, dass die Leser etwas Neues nur honorieren, weil es neu ist, sondern ein Image wird über eine lange Zeit erarbeitet. Bei manchen Zeitungen funktioniert es, bei anderen wohl nicht …

Hoffen wir, dass zahlreiche Bürger auch eine Bereitschaft zur Mitarbeit beim OELDER ANZEIGER zeigen, denn wenn viele schreiben, finden es viele gut. Das erhöht dann auch wieder die Motivation zu weiteren Beiträgen.

Der OELDER ANZEIGER ist völlig frei von wirtschaftlichen Interessen und soll es auch bleiben – falls nicht irgendwelche horrenden Anwaltskosten wegen nicht nachgewiesener Behauptungen auf ihn zukommen. Das ist natürlich eine Gefahr bei Graswurzeljournalismus: Da kann die Redaktion nicht jeden Artikel bis ins Detail überprüfen.

Der OELDER ANZEIGER ist eine Bereicherung der Medienszene in Oelde und ich hoffe, dass er sich lange hält. Dass es auch Stimmen gibt, die gegen ihn reden und ihn lieber vom Markt verbannen würden, ist leicht nachvollziehbar. Aber ich bin zuversichtlich, dass auch diese Stimmen die Chance sehen, die ein derartiges Medium bietet: vielschichtig und mit der Stimme des Bürgers zu sprechen.