Gesucht: die besten westfälischen Witze

Lachen ist die beste Medizin  Foto: Benjamin Thorn  / pixelio.de

Lachen ist die beste Medizin
Foto: Benjamin Thorn / pixelio.de

Der Westfale, behaupten böse Zungen, gehe zum Lachen in den Keller, und der Münsterländer – als besonders sture Spezies – grabe außerdem auch noch ein tiefes Loch. Doch dieses Vorurteil, wonach unsere Landsleute Witze als Luxus ansehen, ist irrig.

Westfalen ist nicht nur das Land der Spökenkieker und Sonderlinge, von Schinken, Pumpernickel und Doppelkorn, es ist auch ein Land der »Verteller« (Erzähler), der Döhnkesschmiede und Witzereimer. Wie viel Humor beispielsweise die Oelder haben, konnte jüngst am Limerick-Wettbewerb der Facebook-Seite »Wir sind Oelder …« beobachtet werden, zu dem hunderte lustige Fünfzeiler eingereicht wurden.

Historisch wurden viele Witze unserer Heimat auf Platt erzählt, Idiom der Landleute, das in vielen Familien bis heute gepflegt wird. Der Knecht Heinrich hat einen Brief bekommen, er verschwindet mit dem Schriftstück in seiner Kammer. Als er nach Stunden immer noch nicht zum Vorschein kommt, geht der Bauer rauf und findet ihn vor einer Landkarte. »Watt söggste denn?« – »Miene Bruut hätt schriäwen, se is in Umständen. Nu sök ick un sök, wo ligg denn blos dat Örtken.«

Eine beliebte Figur, die den westfälischen Witz ziert, ist der behäbige Kirchenmann. Ein Pastor aus Steinhagen sagte einmal bei einem Begräbnis in seiner Ansprache an die Trauerversammlung: »Schon wieder hat der Herr einen Steinhäger zu sich genommen.«

Aber auch der politische Witz ist dem Westfalen bekannt. Der Bischof von Münster, Kardinal von Galen, war in der Nazizeit ein ebenso mutiger wie für die Machthaber unbequemer Mann. Einmal wandte er sich in einer Predigt gegen die Jugenderziehung durch die Hitlerjugend. Da rief jemand dazwischen: »Wie kann ein Mann, der keine Kinder hat, über Kindererziehung sprechen wollen!« Galen stutzte kurz und schoss dann zurück: »Eine solche persönliche Kritik am Führer kann ich hier nicht zulassen…«

Der OELDER ANZEIGER lädt seine Leser heute herzlich ein, selbst ersonnene oder aufgeschnappte Döhnkes aus Oelde und Umgebung zum Besten zu geben.

Ich gebe einen vor: Treffen sich zwei Oelder Jäger. Beide tot.