Oelder demonstrieren erneut gegen den Russlandkrieg

Ein breites Bündnis aus Verwaltung, politischen Parteien, Glaubensgemeinschaften, Vereinen, Gewerkschaften und MENSCHEN haben sich am heutigen Sonntag zu einer erneuten Mahnwache gegen den Ukraine-Krieg zusammengefunden. Der Marktplatz war mit mehreren hunderten Einwohner, die sich solidarisch gezeigt haben, gefüllt.

Mahnwache für die Ukraine

Barbara Köß, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen und stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Oelde, eröffnete die Mahnwache.

Barbara Köß

Warum sind wir heute hier versammelt? Jeder von uns hat sicherlich seine ganz eigene Weise, mit dem schrecklichen Geschehen in der Ukraine umzugehen. Wir sind erschrocken, traurig, erstarrt, vielleicht wütend. Fühlen uns hilflos und ganz sicher haben viele von uns sehr große Angst. Aber uns alle eint der Wunsch, der Aggression und der Brutalität des Krieges auch hier vor Ort in unserer Stadt etwas entgegenzusetzen. Gemeinsam und jeder ganz persönlich. Dafür wollen wir uns heute hier mitten in Oelde den Raum und die Zeit nehmen. Deshalb sind wir hier, deshalb sind Sie hier.

Karin Rodeheger, erste Bürgerin von Oelde, stellte eine Resolution vor, die im Rat verabschiedet wurde als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine.

Diese hat folgenden Wortlaut:

Karin Rodeheger

Resolution des Rates der Stadt Oelde

Wir sind zutiefst bestürzt über die brutale militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in diesem stolzen, freiheitsliebenden Land, die sich tapfer und unerschrocken den Invasoren entgegenstellen. In aller Empörung, wir verweigern uns der Verführung zum Hass auf Russland. Nicht das russische Volk führt den fürchterlichen Angriffskrieg mitten in Europa. Verantwortlich für das grauenhafte Geschehen in der Ukraine ist alleine Präsident Putin. Trotz seines Meinungsfreiheit unterdrückenden Regime, gibt es deutliche Kritik aus der russischen Zivilbevölkerung an dem Überfall des Brüdervolkes.

Wir erklären uns ausdrücklich mit den vielen Menschen in Russland solidarisch, die ihre Antikriegshaltung offen zum Ausdruck bringen. Wir wissen, dass mutiges Verhalten gegen Entscheidungen des Herrschaftsapparates Hass und weitere Folgen haben können.

Wir können hier in Oelde nicht das Weltgeschehen ändern, aber wir wissen auch, dass bequeme Gleichgültigkeit schon immer denen geholfen hat, die Demokratie, Freiheit und Menschenrechte mit Füßen getreten haben.

Wir bereiten uns darauf vor, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in unserer Stadt aufnehmen zu können. Es tut gut, registrieren zu können, wie hilfsbereit sich Mitbürgerinnen und Mitbürger auch diesmal zeigen. Wir bieten den zu uns kommenden Schutzsuchenden ein herzliches Willkommen an. Wir werden alles uns Mögliche unternehmen, dass Oelde für die aus ihrer Heimat Geflohenen zu einem sicheren Hafen wird.

Der Rat der Stadt Oelde

Dies ist der Wortlaut der Resolution, der auch Sie sich später anschließen können. Ich würde jetzt die Vertreter der Fraktionen bitten, mit mir gemeinsam diese Resolution zu unterzeichnen und nach vorne zu kommen. Auf allen Ebenen stehen wir eng beisammen, wenn es darum geht, diesen Krieg aufs schärfste zu verurteilen.

Die vielen Menschen wurden eingeladen, die Resolution ebenfalls zu unterschreiben. Wer dies nachträglich machen möchte, kann dieses in der St. Johannes Kirche in den nächsten Tagen nachholen. Dort wird die Resolution ausliegen zur Unterschrift.

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Ein Gedanke zu „Oelder demonstrieren erneut gegen den Russlandkrieg

  1. Die Flaggen auf dem Turm waren zwar wegen der Amtseinführung von Pfarrer André Pollmann gehisst, doch die Farben blau und gelb symbolisierten an diesem kalten Nachmittag auch die Verbundenheit mit den Menschen, die in der Ukraine aktuell unvorstellbares Kriegsleid erleben müssen. Diese Bilder haben über Umwege Freunde eines unserer Kollegen aus der Ukraine erreicht, die dort aktuell für ihre Freiheit kämpfen oder ihre Kinder in Sicherheit bringen. An dieser Stelle geht heute der Dank einiger Ukrainer an die Oelder Bevölkerung zurück, die wie viele Europäer in diesen Tagen so ihre Verbundenheit zeigen.

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