Freibadsaison in Oelde eröffnet

Am letzten Sonntag, den 22.05.2016 öffneten sich die Türen des Oelder Freibads. Dieses Jahr öffnete es leicht verspätet aufgrund der Sanierungsarbeiten der Hochwasserschäden aus dem letzten Jahr. Bei angenehmen 22°C Außentemperatur und warmen 25°C Wassertemperatur war das Freibad sehr gut besucht.

Das Nashorn (warum eigentlich kein Nilpferd?) spritzt wieder fleißig Wasser für die Kinder

Kinder und Jugendliche nutzten den Sprungturm, während andere ordentlich Bahnen zogen. Der Himmel war blau und nur mit ein paar Wolken versehen. Eigentlich sehr gute Bedingungen für einen ersten Schwimmtag unter freiem Himmel. So mancher Oelder Badegast kennt schlechteres Wetter zur Eröffnung.

Das Nichtschwimmerbecken wurde ebenfalls von den Kleinen genutzt, während das Kleinkinderbecken noch leer und ohne Rutsche dastand.

Links markieren Bauhütchen den Platz der fehlenden Rutsche

Natürlich darf beim Betreten und Verlassen der Geruch von frischen Pommes Frites nicht fehlen, die neben Weingummi, Eis und Bier verkauft werden zu wirklich fairen Preisen.

Alle die nun Lust haben, können hier die Öffnungszeiten nachlesen:

Montag:                                             12.00 Uhr – 21.00 Uhr

Dienstag, Mittwoch + Freitag:   06.30 Uhr – 20.00 Uhr

Samstag:                                            08.00 Uhr – 19.00 Uhr

Sonntag:                                             08.30 Uhr – 19.00 Uhr

Eintrittspreise:                                 Tageskarte                         Park plus-Karte 2016

Kinder bis 6 Jahre:                          frei                                       frei

Kinder / Jugendliche bis 17 J.     2,00 €                                   25,00 €

Erwachsene*:                                  4,00 €                                   45,00 €

Ermäßigt**:                                     3,00 €                                   40,00 €

Familien*:                                        8,00 €                                   90,00 €

Gruppen ab 20 Personen:             2,50 €                                   —–

*    mit allen eigenen Kindern bis zum 17. Lebensjahr

**  Ermäßigte mit Ausweis: Schwerbehinderte Menschen mit einem GdB ab 80, Bundesfreiwilligendienst (BFD) Leistende, ALG I und II-Empfänger, Grundsicherungsempfänger, SGB XII-Empfänger




Eröffnung vom Burger & Cafe Big Biek

Viele Oelder haben sich in den vergangenen Monaten gefragt, was genau für Renovierungsarbeiten im Altbau am Kreisverkehr zur Lindenstraße 59 vonstattengingen. Der OELDER ANZEIGER war heute noch vor der Eröffnung des neuen Burger & Café „Big Biek“ Restaurants dabei. Heute ab 11:00 Uhr gibt es dort neue Leckereien.

Das Big Biek (Biek (Serbien) bedeutet Rind))

Das Big Biek (Biek (serbisch) bedeutet Rind)

Das Ehepaar Frau Dúsana Andric´und Herr Dragon Andric´ (Sie kommt aus Monte Negro, er aus Serbien) hat vor einem Jahr den Altbau gekauft und vom Kern auf renoviert. Während über dem Restaurant das Ehepaar lebt, werden unten im Gastronomiebereich die Gäste in einem absolut schönen Ambiente empfangen.

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Eine Theke aus Holzscheiten, Barhocker mit Kuhfellen, eine lange Holzbankbank, unter der Feuerholz gestapelt steht und die gemütlichen Sessel verführen zum Verweilen. Der WC-Bereich vermittelt heimische Atmosphäre und ist mit vielen kleinen Details liebevoll eingerichtet.

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2015-12-17-Big Biek (4)

Die Küche befindet sich hinter dem Thekenbereich und ist durch eine Durchreiche verbunden. Aus hygienischen Gründen durften wir die Küche nicht betreten, da gerade Rindfleisch zubereitet wurde.

Bei den Burgern wird alles selber gemacht. Für das Fleisch wird ausschließlich regionales Rindfleisch von jungen Bullen verwendet. Die Bäckerei Oldiges aus Oelde beliefert das Big Biek mit den sogenannten Buns, den Brötchen worin Rindfleisch seinen Platz findet.

2015-12-17-Big Biek (7)Den Italy, Great- Britain, 302, Greek oder Veggie- Burger findet man auf der Speisekarte neben speziellen Kindergerichten oder Wedges, Pommes, Thunfischsalat, selbstgemachten Crepes und einigem mehr. Zu den Standardgetränken ist uns die hausgemachte Limonade aufgefallen sowie das aus dem Lande stammende Slivovitz. Espresso, Kaffee, Cappuccino und Milchkaffee können neben Tee oder einem warmen Kakao ebenfalls verzehrt werden.

Kosten konnten wir noch nicht, werden dieses aber demnächst nachholen. Fallen die Speisen aber genauso aus wie die Einrichtung, tippen wir hier auf ein „Fast“ Food Restaurant der gehobenen Klasse.

Öffnungszeiten

Mo. – Sa. 11:00 – 22:00 Uhr

Sa. und Feiertage 14:00 – 22:00 Uhr




Oelder Geschichte und Geschichten

2015-06-25-Boxer gemaltEine Erinnerung an den BSK 52 Oelde

Ring frei! Von Heinz Werner Drees und Norbert Löbbert.

Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein.

Das sagte einst Kurt Tucholsky und diese “Einsicht” müssen ganz besonders die Boxer für sich in Anspruch nehmen.

Wenn ich ans Boxen denke, dann fallen mir ganz spontan eine Reihe von Namen ein. Internationale Namen wie Archie Moore, Joe Louis, Georg Foreman. Floyd Petterson, Joe Frazier, Mike Tyson, Muhammad Ali und die Klitschko-Brüder. Auf der nationalen Ebene denke ich an Boxer wie Max Schmeling, Gustav “Bubi” Scholz, Erich Schöppner, Peter Hussing, Heinz Neuhaus, Karl Mildenberger, Henry Maske und Peter “de Aap” Müller.

Gleichzeitig erinnere ich mich an zahlreiche legendäre Boxkämpfe, wenn wir uns den Wecker stellten, um nachts vor dem Fernseher dabei zu sein. An die Kämpfe Ali gegen Foreman -rumble in the jungle- 1974 in Kinshasa / Kongo. Oder an Ali’s Kampf gegen “Smokin” Joe Frazier im September 1975 in Manila. Frazier’s Trainer stoppte das Duell in der 14. Runde, beide Kontrahenten mussten verletzt und schwer gezeichnet ins Hospital eingeliefert werden.

Ähnlich spektakulär waren viele Jahre vorher die Kämpfe von Max Schmeling und Joe Louis, bei denen ebenfalls zahlreiche Hörer vor den Radios saßen.

Ein ganz besonderes Exemplar von einem Boxer war der Kölner Peter ,,de Aap” Müller. Der war nicht nur mehrfacher Deutscher Meister, er wurde auch dadurch berühmt, dass er im Juni 1952 den Ringrichter, der ihn zuvor ermahnt hatte, mit einem gezielten Schlag ausknockte. Volltreffer !

Da habe ich ihn ausgemacht.

kommentierte ,,de Aap”  seinen Angriff auf den Ringrichter. Nach seiner Boxkarriere versuchte sich Müller als Catcher und Schlagersänger (Ring frei zur ersten Runde).

Aber abseits aller großen Namen und Legenden im Profiboxen, gab es in Oelde über Jahre hin eine erfolgreiche Amateur-Boxgeschichte.

2015-06-25-Boxen Gruppe

Die Boxer aus Oelde

Erfolgreiche Geschichten fangen oft ganz klein an. So war es auch Ende der 40er Jahre in Oelde, als sich interessierte junge Männer zum Boxtraining trafen. Die Freude am Boxsport und an der körperlichen Bewegung brachte die jungen Leute zusammen. Fleißig trainiert wurde in der Turnhalle der ehemaligen Overberg-Schule. Die Schlagkraft an den Sandsäcken, die Schnelligkeit an der Maisbirne, Kondition durch Seilchenspringen und taktisches Verhalten wurde unter den wachsamen Augen der Trainer immer wieder geübt. Ein Trainer der ersten Stunde war der Ahlener Franz Schulte. Durch das große Interesse am Boxsport wurde im Jahre 1952 der Box Sport Klub Oelde gegründet (BSK 52 Oelde). Männer wie Norbert Koker, Lothar Urban und Hermann Dezius prägten den Verein in den Anfangsjahren.

2015-06-25-Boxen 4er Gruppe

Links: Beckermeister Nelke, Hanni Lewanschkowski, Peter Lewanschkowski und Georg. Die korrekten Vornamen oder Nachnamen sind uns leider nicht mehr bekannt.

Geboxt wurde gegen Gegner im Großraum Dortmund, zu dem damals auch der bekannte MÄRKISCHE BOXRING HAMM gehörte. Dort boxten auch die berühmten Johannpeter-Brüder, zehn Stück an der Zahl! Eine wahrhaft schlagkräftige Familie !

2015-06-25-Boxen im Ring

Peter Lewanschkowski schlägt zu und Heinz Dombrowski (Pommesbude Scholmann) kassiert

In Oelde wurde meistens vor vollem Haus in der Overberg-Turnhalle oder im ehemaligen Kolpinghaus (heute Bürgerhaus) gekämpft. Gelegentlich fanden auch Boxveranstaltungen am Vorabend des Schützenfestes im Zelt statt oder als Open-Air Veranstaltung auf der ehemaligen Moorwiese.

2015-06-25-Boxen Gruppe im Ring

Boxen im Schützenzelt

Über Jahre hinweg haben verschiedene Boxer, Junioren und Senioren, auf Verbandsebene immer wieder erfolgreich geboxt, so dass Oelde durch den BSK 52 auch auf dieser sportlichen Landkarte zu finden war.

Jahre später veränderte sich die Situation für den BSK 52, einige Sportler beendeten ihre Laufbahn, ein vernünftiger Austragungsort fehlte, es war keine gute Zeit mehr für den Amateurboxsport in Oelde. Das Vereinsleben wurde eingestellt.

2015-06-25-Boxen Ausweis Startseite 2015-06-25-Boxen Ausweis Kämpfe

Der Oelder Boxsport ist untrennbar mit dem Namen Lewanschkowski verbunden. Die Brüder Lewanschkowski sind viele Jahre für den BSK 52 angetreten und haben bei zahlreichen Kämpfen im Ring oder als Sekundanten am Ring gestanden.

Unser persönlicher Dank gilt Peter Lewanschkowski, der sein Privatarchiv öffnete und damit einige Spuren des fast vergessenen Boxsports in Oelde sichtbar machte.

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Heinz Werner Drees & Norbert Löbbert

Alle Fotos @ Peter Lewanschkowski




Pfingstkranz St. Joseph-Gemeinde

Pfingstkranz 2015Am letzten Sonntag war es wieder einmal soweit. Viele Freunde des Pfingstenkranzes hatten sich rings um ein pyramidenförmiges mit Fähnchen und Bändern geschmücktes Birken-Konstrukt zu einem Kreis aufgestellt und tanzten um diesem herum.

Dieser Brauch existiert nun seit mehreren hundert Jahren und wird jährlich in Oelde an vielen unterschiedlichen Stellen gefeiert. Wir haben uns im Hof hinter der St. Joseph-Kirche umgesehen.

Pfingstkranz 2015 Pfingstkranz 2015

Es waren zahlreiche Menschen, ob Alt oder Jung erschienen, um dem Fest beizuwohnen. Die Kinder tanzten zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern um den Pfingstkranz zu typischen Liedern wie z.B.: ,, Schön Hannchen in der Mühle“ und ,,Oh Bauer hast Du Geld“ oder ,,Oh Buer, wat kost´Ju Hei?“ herum.

Pfingstkranz 2015

Von links: Javir Waldmann, Frank Oßenbrink, Ralf Oßenbrink und Thorsten Schulz

Das Fest war sehr gut besucht und die Stimmung wurde angetrieben durch den strahlenden Sonnenschein. Es gab Waffeln, Würstchen und Pommes Frites. Damit keiner in der Sonne verdursten musste, sorgte ein Bierwagen für die notwendige Erfrischung. Frisches Pils, Wasser und Brause konnte dort erworben werden.

Pfingstkranz 2015 Pfingstkranz 2015

Pfingstkranz 2015

Leckere Würstchen gab es

Es gab viele Sitzbänke und Tische sowie Kaffee und Kuchen. Der kleine Park direkt neben der St. Joseph-Kirche wurde durch die zahlreichen Kinder zu einem Eldorado zum Spielen umgewandelt.

Pfingstkranz 2015

Die Kinder tobten über die Wiesen

Pfingstkranz 2015 Pfingstkranz 2015

Links: Thorsten Schulz an der Quetschkommode. Rechts Bauerenpaar: Anja Schulz und Jörg Oßenbrink

Weitere Informationen: http://www.pfingstenkranz.de




Mehrere Oelder Kartfahrer auf Siegertreppchen beim AC Oelde

Am letzten Samstag fand die 6. Nacht-Kart-Slalom der Jugendgruppe des AC Oelde e.V. statt. Dabei konnten sich mehrere Fahrer vom AC Oelde über Sieger- und Podestplätze freuen.

Tom Prangemeier aus der Klasse 1 konnte sich den ersten Platz sichern. Platz zwei belegte Matilda Spänle vom AC Warendorf, während sich Maximilian Fußner vom MSC Harsewinkel über den dritten Platz freuen durfte.

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Platz 1 bei den jüngsten geht an den Oelder Piloten Tom Prangemeier Foto: Wolfgang Pestel

In der Klasse 2 waren auf Platz 8 Josephine Windhoevel, Tim Rothfeld auf Platz 20 und Eric Engelhardt auf Platz 21.

Louis Rüße sicherte sich den 2. Platz in der Klasse 3, Platz 9 Tobias Grundkötter, Platz 15 Lars Ruddigkeit.

Mit Marvin Schmidt gab es wieder einen Sieger auf dem ersten Platz in der Klasse 4. Luca Hellweg verfehlte mit dem 4. Platz nur knapp das Siegertreppchen. Maximilian Windhoevel auf Platz 9. Jonathan Rüschoff auf der 11. Tobias Lieckenbrücker Platz 12 und Max Klingbeil auf Platz 13.

In der letzten Klasse 5 sicherten sich gleich zwei Fahrer vom AC Oelde die ersten beiden Plätze. Erster wurde hier Adrian Gerling und Justin Hovestadt errang den zweiten Platz.

Die “Jugendlichen” Nachwuchsrennpiloten hatten dabei wirklich eine schwierige Aufgabe. Auf dem Firmengelände der WBV worldwide (Westdeutscher-Bindegarn Vertrieb) baute der Automobilclub Oelde einen Parcours auf, der einfach irre aussah. Die Pylonen, durch die die jungen Piloten schnellstmöglich fahren mussten, ohne mit diesen zu kollidieren, wurden mit Lichtern von innen ausgeleuchtet. Somit entstand ein rot leuchtendes Meer von Pylonen in der Dunkelheit. Die Karts selber wurden mit zwei kleinen LED-Lampen und einem Rücklicht ausgestattet.

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Irre eng und bei Nacht düsten die kleinen über die Rennstrecke Foto: Wolfgang Pestel

Für jeden Fahrer wurde das Kart passend eingestellt

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Auf dem Parcours befand sich immer ein Kart, während in der Boxengasse Helfer den nächsten Fahrern ihren Boliden auf Körpergröße und Beinlänge passend umbauten.

Das super organisierte Event lockte ca. 150 Motorsportfreunde an. Die Jugendlichen, die ihre Helme und Kleidung mit Neon-Leuchtstäben verziert hatten, hatten alle sichtlich Spaß. In den Zuschauerreihen sah man ebenfalls ein bunt gemischtes Neonstäbchenmeer.

Für die Sicherheit sorgten zahlreiche Streckenposten und ein Einsatzwagen des Deutschen Roten Kreuzes. Für Speis und Trank wurde ebenfalls bestens gesorgt und man konnte in ein großes Zelt einkehren, in dem man Bratwurst, Pommes und Getränke für kleines Geld erstehen konnte.

Nach Einsetzen des Regens wurden die Slik- gegen Profil-Reifen getauscht, damit die jungen Piloten, welche mit 6,5 PS und 250 ccm unterwegs waren, nicht den Grip verloren.

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Wer sich von der Geschwindigkeit bei fast absoluter Dunkelheit selbst ein Bild machen möchte, kann sich im OELDER ANZEIGER KANAL bei Youtube einen Einblick verschaffen.




Oelder bei “The Voice UK”

Der 57-jährige Sänger Malcolm Holmes aus Oelde war am 30. Juni 2014 beim Vorsingen zu “The Voice UK“. Der OELDER ANZEIGER hat die Stimme aus Oelde zu ihrem Werdegang befragt.

Mal, der gebürtig aus dem Ort Wallasey in England kommt, hatte uns im Interview erzählt, dass er ein Demo von sich zu dem Sender geschickt hatte. Vor ein paar Wochen lag die Einladung im Briefkasten, um direkt vor Ort in London vorzusingen. Somit hatte er also eine der ersten Hürden genommen, um sich live vor Ort zu präsentieren. Bei der Show “The Voice UK” geht es anders zu wie bei z.B.: Deutschland sucht den Superstar. Bei “The Voice UK” erfolgt eine Vorauswahl.

Malcolm Holmes

Mal erzählte uns, wie es mit der Musik und dem Gesang angefangen hat. Die erste Erfahrung mit dem Singen hatte er als Fünfjähriger. Ältere Kinder sollten von den Beatles das Stück “She loves you” vorsingen & spielen. Der Junge, der Paul McCartney nachmachen sollte, stand sehr schüchtern da und bewegte sich kaum, während der kleine Mal im Publikum mitsang und die Luftgitarre rockte. Dies ist auch der Lehrerin aufgefallen, die kurz entschlossen Mal eintauschte.

Etwas später war der junge Mal im Kirchenchor dabei. Nur durfte er hier nicht lange singen, da er das Kirchenkreuz bei einer Verkettung unglücklicher Umstände kaputt gemacht hatte. Mal meinte zu uns, dass er auch das große Talent habe, tollpatschig zu sein. Somit sang Mal eigentlich immer für sich oder später auf Partys.

Mal singt nun schon seit vielen Jahren auf Hochzeiten, Geburtstagen, Festen und bei Veranstaltungen. Im Jahre 2005 führte er bei der GEA Westfalia Separator Group GmbH, bei der er auch arbeitet, ein Casting für die “The GEA Allstars” durch. Bei dem Casting fanden sich für die Band 18 musikalische Mitglieder aus allen Ländern und Töchtergesellschaften, die seither bei Meetings und Firmenfesten spielt.

Die “Liquid Solids” in Aktion in der Alten Post Oelde

2011 erfolgte die Gründung seiner eigenen Band, die “Liquid Solids“. Dies ist eine Band, welche ausschließlich aus Oelder GEA Westfalia Separator Mitarbeitern besteht. Diese Band spielt ebenfalls auf Firmenfesten oder anderen Veranstaltungen wie z.B. Rock am Schacht in Ahlen am 17. Oktober 2014.

Mit vielen Glückwünschen die Mal erhielt, ist er gestärkt nach England gereist um sich der Jury dort zu stellen.
Hierfür wird sich Holmes mit einem Freikonzert in der Oelder Innenstadt bald bei allen bedanken. Der genaue Termin steht noch nicht fest, wird aber schnellstmöglich bekannt gegeben.




50 Jahre Eis Molin – Wer erinnert sich noch?

2014-01-27-MolinDer soeben wiedereröffnete Eis-Salon Molin ist seit vielen Jahren eine Institution in der Oelder Ruggestraße, die Leckermäuler aus Nah und Fern anzieht. Doch wer erinnert sich noch an die Anfänge des Eiscafés, das vor einem halben Jahrhundert von Franco und Rina Molin auf der Langen Straße gegründet wurde? Gegenüber dem damaligen Friseur Althaus und der Bäckerei »Stroh«, die später von einem »Hill«-Supermarkt abgelöst wurden, befand sich Molins kleine Eisdiele, vor der sich häufig lange Schlangen bildeten.

Franco Molin war ein kräftiger, ein wenig zum Bauchansatz neigender Italiener Anfang 30. Seine Haare bestanden aus einem dichten Kranz schwarzer Locken, die ölig glänzten. Goldene Eckzähne blitzten, wenn Francos fleischiger Mund breit grinste. Und er lachte ständig, dieser kleine Italiener …

Franco trug ein weißes Nyltest-Hemd, das oben zwei Knöpfe Luft ließ. Eine Schürze lief in einer Schlaufe hinter dem Kopf zusammen und wurde am Rücken zusammengebunden. Franco krempelte seine Hemdsärmel bis über die Ellbogen hoch und zeigte gern seine muskulösen Arme und seine kräftigen Hände.

Franco machte Eis. Italienisches Eis natürlich, die Kugel zu zehn Pfennig. Vanille, Schokolade, Mokka, Zitrone, Erdbeere und an besonderen Tagen das halbgefrorene Cassatta, eine sizilianische Spezialität. Das Café, das er betrieb, trug seinen Namen: »Eis Molin«.

Ein großer Hit der 60er Jahre: »Zwei kleine Italiener«

Grandioser Erfolg der Eisdiele

molin3Franco Molin kam etwa 1962 nach Oelde. Nicht, dass man sich rund um die Johannes-Kirche über einen Italiener auf der Hauptstraße gefreut hätte. Im Gegenteil. Die Geschäftsleute witterten einen neuen Konkurrenten. Spielzeughändler sorgten sich um den Absatz an Luftballons und Wundertüten, der »süße August« stöhnte und fürchtete Umsatzverluste, Imbissstuben blieben auf Currywürsten, Pommes und Ketchup sitzen. Denn der Erfolg des kleinen Eiscafés war einfach grandios.

Scharen heimziehender Schulkinder umlagerten die drei Treppenstufen zu dem Lädchen, sobald er mit den ersten Frühlingsstrahlen öffnete. Franco schuftete sich Schweißtropfen auf die Stirn, um die Schlange stehenden Leckermäuler zu stopfen. »Eis Molin« hielt sich auch nicht an die ortsübliche Mittagsruhe zwischen eins und drei, in der Oelder Geschäfte traditionell geschlossen hatten. Sein Betrieb war durchgehend geöffnet. Der freundliche Italiener dachte nicht an Siesta. Sein süßes Leben gehörte dem Eis. Der Eisbäcker fuhr nebenher noch mit einem von dem Oelder Grafiker Norbert »Molly« Löbbert gestalteten Dreirad von Veranstaltung zu Veranstaltung, um vor Ort Eis zu verkaufen.

Vor 100 Jahren: Eisverkäufer Giovanni Martini in Recklinghausen Foto: petrafoede.de

Vor 100 Jahren: Eisverkäufer Giovanni Martini in Recklinghausen
Foto: petrafoede.de

Eimerweise »kochte« Franco sein Eis nach überlieferten Geheimrezepten. Er vermischte die Grundzutaten des Speiseeises – Eier, Zucker und Milch – und erhitzte sie zunächst auf 85 Grad, bevor sie dann auf Gefriertemperatur heruntergekühlt wurden. Entsprechend der gewünschten Geschmacksrichtung mischte er Fruchtsäfte, Gewürzmittel und Geschmacksstoffe in die Eismasse. Wenige Stunden später zerging die süße Last auf aufgeregten Zungen. Italienisches Eis – das war ein Qualitätssymbol.

Ein Hauch von Bella Italia

Den schmalen Eingangsbereich der Eisdiele füllte zur Hälfte eine gläserne Theke, an der sich jedermann die Nase platt drücken konnte, um die kühlen Köstlichkeiten zu bestaunen. Hinter der Scheibe schimmerten farbenfrohe Eissorten in tiefen Edelstahlbehältern. Eine cremefarbene Eismaschine rührte nach Bedarf und sicherte den Nachschub. Über der Theke hingen große Spiegel. Davor standen auf gläsernen Regalen verschiedene Pappbecher und versilberte Schalen für große Portionen, die im Café verzehrt werden konnten. In einem silbernen Ständer türmten sich in bedrohliche Höhen Waffeltüten und Hörnchen, in die das Eis gedrückt wurde. Bunte Eislöffel aus durchsichtigem Plastik vervollständigten das Bild des Tresens.

An der Wand hing eine gerahmte Fotografie von einem sonnenbeschienenen tiefblauen Bergsee, hinter dem sanft die Dolomiten schimmerten. Die Heimat winkte in Francos kleine Stube und entlockte ihm manchen Seufzer der Sehnsucht an sein geliebtes Bella Italia. Von früh bis spät liefen Schallplatten italienischer Sänger auf einem tragbaren Plattenspieler, der neben der Sahnemaschine stand. Gluterfüllte Stimmen sangen von Liebe und Glück, von Trauer und Tod, vom Weg nach oben und von dem nach unten. Der dazu sang, das war Franco. Er kannte alle Lieder und summte auch bei Stromausfall weiter.

Seine Kunden bediente er blitzschnell, höflich und zuvorkommend. Für ihn waren alle Kunden gleich. Wenn ein kleines Mädchen den Groschen über die hohe Theke reichen wollte und es nicht schaffte, Franco beugte sich hinunter und tauschte das Geldstück gegen eine besonders leckere Kugel Eis. In solchen Situationen wurde auch nicht die Mutter mit drei Kindern bevorzugt, die tiefer ins Portemonnaie greifen konnte. Sie musste warten, bis sie an der Reihe war und Franco ihre Wünsche erfüllte.

Treffpunkt der Gastarbeiter

Gleich im Eingangsbereich der kleinen Eisdiele saßen an kleinen Tischen italienische Kollegen, die vor allem aus dem Süden Italiens nach Oelde gekommen waren, um bei heimischen Industrieunternehmen zu arbeiten. Sie waren die ersten Ausländer, die nach dem Krieg in das Städtchen kamen, um sich als preiswerte Arbeitskräfte zu verdingen. Mit der Anwerbung von italienischen Arbeitern durch die deutsche Regierung waren ab 1955 immerhin rund zwei Millionen Italiener aus allen Regionen des Landes nach Deutschland gekommen. Viele von ihnen arbeiteten zunächst in den Zechen und Industriebetrieben des Ruhrgebiets.

Die alteingesessenen Oelder bezeichneten die Gastarbeiter abfällig als »Spaghettifresser« und »Makkaroni«. Freundschaft schlossen nur die jungen Leute, die schon aufgrund ihrer langen Haare ein wenig »anders« waren und »Eis Molin« schnell zu ihrem Hauptquartier erkoren hatten. Sie freundeten sich mit den Kollegen aus Napoli und Palermo an und tauschten über die Sprachbarrieren hinweg ein paar Sätze Deutsch gegen einige Brocken Italienisch. Der Palast des Eisbäckers wurde schnell zu einem Treffpunkt von Menschen, die an den gesellschaftlichen Rand gedrückt wurden.

Molins Eisdiele in wilden Hippiezeiten aus der Sicht eines Oelder Karikaturisten

Molins Eisdiele in wilden Hippiezeiten aus der Sicht eines Oelder Karikaturisten.
Links im Bild Werner Funke, rechts Ruprecht Frieling, der Verfasser des Beitrags

Beatmusik und erste Küsse

Gleich hinter dem Eingangsbereich gab es einen kleinen Raum, in dem Francos Frau Rina servierte. Sie war eine wundervoll herzliche Frau mit üppigem, schwarzem Haar, die in Windeseile die Herzen aller Besucher eroberte. In diesem Raum gab es auch eine Musikbox, in der für ein paar Groschen die deutschen Schlager jener Zeit ebenso erklangen wie die ersten Platten der »Beatles« und anderer britischer Bands. Über eine kleine Treppe gelangte man von dort in das Obergeschoss der Eisdiele. Hier trafen sich frisch verliebte Pärchen und tauschten erste Küsse aus. Es gab eine Toilette und die klitzekleine Wohnung der Molins, aus der sich bald Nachwuchs bemerkbar machte. Tochter Sonja wurde geboren.

Von der Langen Straße zog das »Eiscafe Molin« zum heutigen Standort in die Ruggestraße um. Vor 16 Jahren übergaben Molins ihren Salon in die Hände der Familie Macorig aus Undine. In den ursprünglichen Räumen der Eisdiele Lange Straße eröffnete Ralf Althaus einen Schallplattenladen.

An Franco und Rina Molin erinnern sich heute noch viele ältere Oelder gern. Ihre herzliche Art, ihr sonniges Temperament und ihre tolerante Einstellung gegenüber den farbenprächtigen Auswüchsen der Beatniks, Hippies und »Gammler«, die es vor 50 Jahren auch in Oelde gab, machen sie unvergessen.

Blick in den heutigen Eissalon Foto: ©Torsten Schwichtenhövel

Blick in den heutigen Eissalon, der von Familie Macorig liebevoll geführt wird
Foto: ©Torsten Schwichtenhövel

Fotos und Zeitzeugen gesucht

Der OELDER ANZEIGER würde sich freuen, wenn sich in dem ein oder anderen Archiv noch eine Fotografie der Eisdiele findet und sammelt gern weitere Erinnerungen an einen Ort, der Teile der damals jungen Generation der Stadt maßgeblich prägte.

»Eis Molin« war übrigens nicht die erste Eisdiele in Oelde. Zeitzeuge Heinz-Werner Drees erinnert sich, dass Theo Deitinghoff, Betreiber des »Lindenhof« in der Lindenstraße bereits ca. 1958/59 Eis verkaufte und später einen eigenen Eissalon eröffnete. An Molins Erfolg reichte er jedoch nie heran.




Adventsmarkt am Drostenhof voller Erfolg

Der Adventsmarkt am Drostenhof, der am letzten Wochenende stattfand, war wieder ein voller Erfolg. Immer mehr wird deutlich, dass der Weihnachtsmarkt sich etabliert, anerkannt und mit vielen Besuchern belohnt wird.

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Gerammelt voll und gemütlich war es am Sonntag

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Warst Ihr den brav, fragte der extra angereiste Nikolaus die Kinder.

Für große und kleine Gäste wurde viel geboten. Nikolaus und Knecht Ruprecht fragten die Kinder, ob diese auch lieb waren und verteilten Süßigkeiten. In einem Karussell konnten  Kinder in der Batman-, Goofy- oder Mickey Mousegondel ihre Runden drehen.

Musikalisch wurde auf der kleinen Bühne live und vom Band Weihnachtsmusik gespielt.

Die zahlreichen Besucher konnten an verschiedenen Ständen schlemmen und trinken. Glühwein, Jagertee und Kinderpunsch wurden von  verschiedenen Vereinen und Häusern angeboten. Crêpes, Brezeln oder die gute alte “Mantaplatte” (Currywurst mit Pommes weiß) konnten verzehrt werden.

Hungrig und durstig musste keiner heimkehren.

Die Messlatte für den Weihnachtsmarkt in der Stadtmitte rings ums Rathaus wurde durch den Adventsmarkt am Drostenhof wieder etwas höher gelegt.

2013-12-01-Drostenhof 011

Für die kleinen ist das Karussell der Hit

 




Weihnachtsbaum im Zentrum aufgestellt

Es ist wieder soweit: Ein neuer Weihnachtsbaum steht auf dem Marktplatz und ragt in den Himmel. Wie werden die Oelder in diesem Jahr den “Ömmes” aufnehmen? Im vergangenen Jahr missfiel vielen Einwohnern der Baumschmuck. Der OELDER ANZEIGER hatte berichtet. Hart wurde das Erscheinungsbild in der Facebook-Gruppe: “Du bist Oelder, wenn …” kritisiert. Nun laden wir alle Leser herzlich ein, den diesjährigen Baum zu bewerten.

Der Baum wie Mutter Natur ihn schuf

Nun ist es wieder so weit: Ein neuer Baum steht  auf dem Marktplatz und ragt sechs bis sieben Meter in den Himmel hinauf. Volker Combrink, Pressesprecher der Stadt Oelde, informierte den OELDER ANZEIGER, dass der Lichtschmuck zum Ende der Woche leuchten wird. (Der Lichterschmuck war bei unseren Aufnahmen noch nicht installiert.) Um erneute Bürgerproteste abzuwehren, wurde von der Stadt ein Angebot zur Mitgestaltung des Baumes ausgesprochen. Obwohl diese Informationen auch in die Oelder Facebook-Gruppe gestreut wurde, meldete sich niemand, so Herr Combrink.

Somit wird der Baum wie bereits im Vorjahr geschmückt werden. Die Oelder Bewohner können sich somit an dem Angebotenen erfreuen.

 

Wir danken Herrn Combrink für die Informationen zum Christbaum. Es ist bedauerlich, dass das Mitgestaltungsangebot der Stadt trotz der erheblichen Kritiken ungenutzt blieb.

Fotos © Torsten Schwichtenhövel

NACHTRAG 30.11.2013

Der OELDER ANZEIGER hat symbolisch eine Christbaumkugel am Ömmes aufgehängt. Gegen die Beschwerden und Tatlosigkeit soll Sie stehen.

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Oelde: Autor Jörg Ringhoff – der dritte Streich

Fantasyautor Jörg Ringhoff kündigt den dritten und letzten Teil seiner Reihe “LEGENDEN DER BLUTWÖLFE: LICHTBRINGER” an. Der OELDER ANZEIGER wollte mehr darüber erfahren.

Hobbyautor J Ringhoff mit seiner Trilogie

Hobbyautor Jörg Ringhoff mit seinen drei Werken

 

TS : Hallo Jörg. So sieht man sich wieder – Ich freue mich, deine Gastfreundlichkeit nochmals in Anspruch nehmen zu können.

JR: Hallo Torsten. Für den OELDER ANZEIGER habe ich doch immer Zeit.

TS: So, nun ist es also so weit, dein drittes und letztes Buch der Blutwolf-Trilogie ist erschienen. Erzähl doch mal was darüber.

JR:  Gerne. Nach den letzten beiden Büchern „ARAVIA“ und „VORSEHUNG“ war der letzte Schritt, das letzte Kapitel der Erzählung, unverzichtbar. Die gesamte Geschichte rund um Lord Marzo und die Fantasiewelt Aravia war von jeher als Dreiteiler gedacht. Dass es dann auch zur Umsetzung gekommen ist, verdanke ich in erster Linie natürlich den Lesern und Unterstützern des“Blutwolfs-Universums“, so möchte ich es mal nennen.

Lichtbringer Profil

Im dritten Werk findet der Autor ein Ende

TS:  „Blutwolfs-Universum“ scheint mir die passende Bezeichnung. Seit Veröffentlichung deines ersten Buchs hast du ja eine Menge an zusätzlichen Projekten realisiert. Fass doch mal zusammen.

Lichtbringer Norwiga Pose

Wer beim Joggen diese Dame im Wald antrifft, sollte schnell weiter laufen …

JR: Das kostenlose, in fortlaufenden Kapiteln veröffentlichte Hörbuch auf meinem YOUTUBE-Channel „Wolfslegenden“ ist, so glaube ich, ganz gut angekommen. So konnte ich auch die Freunde der Audio-Erzählung für mein Buch gewinnen. Weiterhin hat auch mein Freeware PC-Spiel ARAVIA LEGENDS gepunktet. Hierzu hast du übrigens einen äusserst gelungenen Spieltest geschrieben. Ich habe schon darüber nachgedacht, dich für meine zukünftigen Projekte als Gastschreiber zu engagieren.

TS: Mal schauen, vielleicht komme ich darauf zurück. Du hast dein drittes Buch „Legenden der Blutwölfe – Lichtbringer“ genannt. Was hat der martialische Titel für einen Hintergrund, was hat es damit auf sich?

JR: Der Lichtbringer ist eine der geheimnisvollsten Mythen Aravias. Am Jüngsten Tag wird er erscheinen, um über die Welt zu richten. Andeutungen hatte ich diesbezüglich immer mal wieder in die Handlung der beiden Vorgänger eingebaut. Da die Trilogie mit Lichtbringer ihr Ende findet, können sich die Leser auf ein wahrlich epochales Ende freuen. Mir war wichtig, den gesamten Spannungsbogen bis hierher aufzubauen – und dann auch mit einem Knall zu beenden.

Collage 1

Für die Frauenquote ist bei Aravia gesorgt

TS: Lichtbringer ist  das Ende deiner Buchreihe. Somit also ein Werk, das nicht endlos aufgewärmt wird wie z.B. bei der Spielfilmsaga Rocky oder der Alien-Serie. Was können wir denn in Zukunft noch erwarten. Hast du das Kapitel Blutwölfe damit endgültig abgeschlossen, oder ist noch Tinte im Füller?

JR: Die Trilogie hat mit dem dritten Band einen konsequenten Abschluss gefunden, die Geschichte ist somit zu Ende erzählt. Ich möchte aber nicht ausschließen, eines Tages kleinere „Spin Off´s“ zu schreiben, mich also auf einzelne Charaktere Aravias zu beschränken und diese dann eigene Abenteuer bestreiten zu lassen. So könnte ich mir gut eine „Eisenwolf“, „Norwiga“ oder  „Dragunar“ Story, ausgekoppelt aus der Haupttrilogie, vorstellen.

TS: Oder du machst es wie in „STARWARS“, erzählst die Geschichte 500 Jahre vor den drei Büchern oder danach …

JR: Eine sehr interessante Idee, wie gesagt, ich sollte dich als Gastschreiber mieten. Aber Spaß beiseite, vorerst wird es kein weiteres Buch geben. Allerdings habe ich weitere Projekte um die Welt der Blutwolflegenden im Kopf, hier möchte ich noch mal meine Facebook-Seite erwähnen, über 1.700 „Aravianer“, wie ich sie gerne nenne, treiben mich immer weiter an, die Geschichte meines ersonnenen Fantasy-Universums  am Leben zu erhalten. Übrigens mit Erfolg! Ein riesiges Dankeschön an all jene, die sich die Fantasie im Herzen bewahrt haben, und Spaß an der Erzählung rund um Krieger, Spruchwirker und Dämonen haben.

Autor Jörg Ringhoff und Romanfigur Norwiga

Nicht nur heißen Lesestoff hat der Autor parat, sondern auch heiße Bräute. Hier die Romanfigur Norwiga.

TS: Sehr schön gesagt, also kann man auf der ARAVIA-Facebook-Seite noch Neues erwarten, auch nach dem Ende des dritten Buchs?

JR: Auf jeden Fall. Ich erwäge, ein Comic, eine Art Grafik-Novel, zu entwerfen, vielleicht digital nachgearbeitet, um die Geschichte aus einem anderen, einem bebilderten Blickwinkel zu erzählen.

TS: Jörg. Ich danke dir vielmals für das Gespräch und wünsche Dir für die bevorstehenden Feiertage Entspannung und alles Gute fürs neue Jahr.

Um den Lesern des OELDER ANZEIGER noch mehr zu bieten, haben wir mit Genehmigung des Autors zwei Passagen aus der Neuerscheinung herausgesucht, um zu vermitteln, was im Interview besprochen wurde.

Der schmale Pfad wand sich zwischen verdüsternden Baumriesen steil nach oben. Aldariel wischte sich kurz den Schweiß aus dem Gesicht, der im Flussbett ihres versteinerten Gesichts zu Tale floss. Sie trug einen fleckigen Lederwams und ebensolche Hosen, an ihrem breiten, silberverzierten Gürtel schaute der einfache abgeschabte Griff des einst so stolzen Schwertes ´Sigurds Zorn´ aus einer schmucklos geschmiedeten Scheide. Aufgestützt auf eine massiven Stangenwaffe mit glänzend geschärfter Eisenspitze, blieb sie einen Moment stehen und blickte weiter nach oben. Ihr Ziel konnte nicht mehr weit sein. Der Wald im Westen Drachenends lichtete sich bereits und schien sich vor dem auftauchenden Felsmassiv duckend zurückzuziehen. Der Weg verlief sich zwischen großen Felsquadern, die willkürlich verstreut waren, als wenn sich die Titanen Aravias eine gewaltige Schlacht geliefert hätten. Aldariel konnte es schon wahrnehmen, ein eigentümlicher Geruch nach Pferdestall und verbranntem Fleisch über einem Lagerfeuer lag in der Luft… Böses verheißend und vertraut.

Aufkeimende Anspannung versteifte ihre Nackenmuskeln, ermahnte ihre Elfensinne zu erhöhter Wachsamkeit.

Schwer atmend marschierte Aldariel weiter, unter ihren leichten Stiefeln knirschten von Bergströmen geschliffene Kiesel. Da vorn musste seine Behausung sein, sollte die Beschreibung aus dem Dorf stimmen. Die Landarbeiter des Rashirstammes waren nicht immer verlässlich, aus einem Gebräu furchtsam getuschelter Vermutungen und alter Überlieferungen hatte sie sich den Trunk gemischt und nun war sie hier, nur noch einen dieser steinernen Wächter galt es zu bezwingen, die ihr entgegen ragten wie Grabsteine längst vergangener Zeiten. Aldariel verharrte inmitten der Bewegung, ihre Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen.

Dort, wo sie den Eingang zur Höhle erblickte, der wie ein schwarzverschlingender Schlund auf sie zu warten schien, saß auf einem der groben Steine, eine anmutig wirkende Gestalt.

Jörg versteht es Spannung zu erzeugen. Wird es einen Kampf geben? Ist die Gestalt ein Freund oder doch nur eine Statue? Genauso wie es der Autor versteht, eine Atmosphäre aufzubauen, kann er es an anderen Stellen ordentlich krachen lassen. In einer Kampfszene kommt es zu einem Kampf mit einem Drachen.

Der Drache von der Größe eines vierstöckigen Gebäudes bäumte sich auf und breitete die Überreste seiner Schwingen aus. Wieder erklang jenes markerschütternde Kreischen wie von einem Heer verzweifelter Seelen …

Die Kriegsschiffe richteten ihre flügelartigen Seitenruder neu aus und versuchten, der Bestie auszuweichen. Ihre Manöver allerdings waren träge, als wateten sie durch Morast. Der Drache öffnete seinen Rachen und spie Feuer auf das Flaggschiff, dieses stand augenblicklich in Flammen. Die beiden zigarrenförmigen Fesselballons schmolzen Kammer für Kammer und konnten das Gewicht bald nicht mehr tragen. Nach wenigen Herzschlägen stürzte das Kriegsschiff mit hunderten Soldaten und Matrosen an Bord in die Tiefe. Die Yakshas riefen erschrocken aus. Sogleich wandte sich der Frostagame einem Truppentransporter zu und drosch mit seinem knöchernen Schwanz gegen das Schiff. Der massive Rumpf des bauchigen Transporters wurde senkrecht entzweigeschlagen. Bug und Heck hingen getrennt voneinander an den Fesselballons und Soldaten sowie Trümmerteile regneten aus den Unterdecks ins Freie.

Wieder klappte das fangbewehrte Maul des Monstrums auf und ließ sogleich drei weitere Kreuzer in Flammen aufgehenden. Norwiga erschauderte … wie sollten sie einer solchen Bestie nur Einhalt gebieten?

Wer nun mehr von Jörg erfahren möchte und seiner Liebe zum Schreiben, verweisen  wir hiermit auf das Radiointerview bei RADIO WAF in der kommenden Woche hin. Am jetzigen Wochenende kann im OELDER SCHAUFENSTER, ebenfalls etwas zum Fantasy-Autor aus Oelde gelesen werden. Wer noch das passende Geschenk sucht für Weihanchten sollte z.B. bei Amazon klicken, oder beim Buchhandel Holterdorf lokal anfragen.

Fazit: Jörg Ringhoff, immer am Gas, Ideen aufsaugender und vor Fantasie sprühender Zeitgenosse schreibt in Windeseile einen Band, der vom Umfang und Inhalt nicht gebeugt vor einem Herr der Ringe gehen muss. Obendrauf hat er zwischen dem Alltags- und Berufsleben noch parallel ein PC-Spiel entwickelt zu der Fantasyserie. Wir ziehen den Hut und wünschen weiterhin viel Erfolg.