Dritte Welt DAMiAN-Laden in Oelde feiert in renovierten Räumen „Tag der offenen Tür“
Auf der Langen Straße 48, dem Ausläufer der Einkaufsstraße in Oelde, lädt das Ladenlokal Damian mit seinen speziellen Waren zum „Tag der offenen Tür“ am 7. September 2013 ein.DAMiAN, der “Eine Welt Laden” besteht bereits seit mehr als 40 Jahren. Er entstand aus einer Oelder Initiative des Deutschen Aussätzigen Hilfswerkes ( DAHW ). In den letzten 40 Jahren konnten die ehrenamtlichen Helfer bereits viel Gutes tun.
Der Namensgeber Damian de Veuster, der sich 1873 als Priester nach Hawaii auf die Insel Molokái begab, hatte dort den leprakranken Menschen geholfen. Molokái war 1866 zur Quarantänestation für Leprakranke erklärt worden. Damian selber infizierte sich an der damals tödlichen Krankheit und verstarb 1889. Zuvor jedoch hatte er für seine totgeweihten Mitbewohner soweit wie möglich ein menschenwürdiges Leben gestaltet und ihnen in jeder Weise geholfen. Er wird noch heute als Apostel der Leprakranken hoch verehrt.
Das Ladenlokal DAMiAN betreibt einen fairen Handel mit Waren aus der „dritten Welt“, wie uns Herr Winfried Eisenhut, der Vereinsbetreiber DAMiAN Oelde e.V. erklärt. Dabei reicht die Palette der Waren von Büchern, Handtaschen, Kerzen, Schmuck weiter über Musikinstrumente, Holzarbeiten, Tee, Kämme, Honig aus Äthiopien bis hin zu Gewürzen, Lampen, Wein und vielen anderen Artikeln. Fair gehandelte Waren unterliegen strengen Auswahlverfahren.
Viele Waren bietet das Ladenlokal
Die Selbstkosten des Ladenlokals liegen etwas unter dem Erlös, so dass sie gedeckt sind, berichtet uns Herr Eisenhut. Er wünscht sich mehr Kundschaft, damit der Überschuss in Projekte gegeben werden kann. Seit Sommer 2012 steht der Laden komplett auf eigenen Beinen und hat sich finanziell abgenabelt vom DAHW. In den vergangenen 40 Jahren setzte das ehrenamtliche Team vor allem Spenden für lepra- und tuberkulosekranke Menschen in der dritten Welt ein.
Unter anderem wurde in der Vergangenheit ein Geländefahrzeug, ein TATA vom größten Automobilhersteller in Indien angeschafft, damit bedürftige Leprakranke auch in unwegsamen Gegenden medizinisch versorgt werden können.
Bei den Erzählungen von Herrn Winfried Eisenhut wird klar, dass hier jemand mit ganzem Herzen bei der Sache ist. Aus dem angedachten 30-Minuten-Besuch, entwickelte sich ein Gespräch, welches sich fortsetzte bis nach Ladenschluss.
Herr Eisenhut berichtet dem OELDER ANZEIGER auch von einem alten Plakat, welches er 1994 aus Nepal mitgebracht hatte.
Es handelt sich dabei um ein Propagandaplakat zur Aufklärung der einfachen Bevölkerung, die nicht lesen und schreiben konnte. Dieses Mandala zeigt in der Mitte eine weiße Hand mit einer Tablette zwischen Daumen und Zeigefinger. Die Bilder bieten folgende Information:
Die Eltern sehen einen Fleck auf der Haut ihres Kindes! Hat unser Kind Lepra?
Sie gehen mit ihm zum Schamanen, der das Kind gesund beten soll, ohne Erfolg.
Bei der heiligen Schlange erbittet die Mutter erfolglos die Heilung des Kindes.
Die Eltern erfahren durch Bekannte, dass es ein Lepra-Kontroll-Programm gibt. Mutter und Kind machen sich auf den Weg. Der Arzt klärt Mutter und Kind über die Behandlung auf.
Er untersucht das Kind. Der Arzt verschreibt die notwendigen Medikamente. Das Kind nimmt die Medizin ein.
Mutter und Kind gehen wieder Ihrer Arbeit nach.
Das Kind darf mit seiner Freundin wieder zur Schule gehen. Die Eltern arbeiten gemeinsam auf dem Feld. Das Kind ist wieder völlig gesund.
Um den Kunden für die gute Sache noch mehr bieten zu können, wird im Moment das Ladenlokal erweitert. Im hinteren Teil des Ladenlokals wurde ein neuer Fußboden verlegt und die Wände wurden neu gestrichen. Im dahinter liegenden Raum wird noch eine Küchenzeile und ein kleiner Bürobereich eingerichtet. Somit können weitere Waren gelagert und in dem neu gestalteten Raum Vorträge abgehalten werden, berichtete uns Herr Eisenhut.
Bis zum 7. September bleibt den ehrenamtlichen Mitarbeitern noch eine Menge Arbeit, sie werden diese aber natürlich schaffen.
Am großen Tag selbst wird vor dem Ladenlokal die Straße gesperrt damit man dort Gäste und vor allem Kunden begrüßen kann. Waren werden ausgestellt und angeboten. Es gibt auch verschiedene Probiermöglickeiten: Kaffee, Wein, Süßgkeiten, Gewinnchancen für Kinder bei einem „Flipper“. Herr Eisenhut und sein Team hoffen auf ein großes Interesse der Oelder Bürger.
Der OELDER ANZEIGER wünscht dem Team vom DAMIAN Ladenlokal alles Gute, und zahlreiche zahlende Kunden.