Bücherprinz erzählt, wie der Beat nach Westfalen kam

Ruprecht Frieling tritt am 29. Juni im Haus Nottbeck auf  © Malte Klauck

Anlässlich der Ausstellung »We want to make a Revolution – Der Herforder Jaguar-Club« im Kulturgut Nottbeck erzählt und liest der Oelder Autor Ruprecht Frieling. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 29. Juni um 20.00 Uhr im Kulturgut Haus Nottbeck statt. Das Museum für Westfälische Literatur befindet sich in der Landrat-Predeick-Allee 1, 59302 Oelde.

Jimi Hendrix lockte am 28. Mai 1967 hunderte Jugendliche in den Herforder »Jaguar-Club«
©Kommunalarchiv Herford

An dem Abend erzählt Frieling, wie der Beat in den 60er Jahren die westfälische Provinz eroberte und den Generationenkonflikt schürte. Er erinnert an die damalige Szene, deren Einfluss viele Jugendliche zu einem Bruch mit den verstaubten Konventionen der noch vom Nazireich geprägten Elterngeneration bewegte. Es erlebte eine Zeit, in der die als »Negermusik« kritisierte Beatmusik die Jugend elektrisierte und viele Eltern und Pädagogen in die Verzweiflung trieb.

In Oelde aufgewachsen zählte Ruprecht Frieling zu den jungen Leuten, die jeden Pfennig sparten, um die Idole der damaligen Zeit live zu erleben. Im Herforder »Jaguar-Club« traf er vor einem halben Jahrhundert internationale Top-Stars. Dort sah er ab 1966 legendäre Konzerte von »The Cream«, »Jimi Hendrix Experience«, »Casey Jones and The Governors«, »The Remo Four«, »The Liverbirds«, »Spencer Davis Group«, »The Small Faces«, »The Who« und vielen anderen Weltklassemusikern. Er hörte die berühmten deutschen Gruppen jener wilden, exzessiven Zeit von »The Rattles« über »The Scorpions« und »The German Bonds« bis hin zu »The Jaguars«, den Namenspatronen des Clubs.

Mit einer Rolleiflex seines Großvaters lichtete Frieling viele der Auftritte ab und bezahlte mit den Fotos den Eintritt zu den Konzerten. Seine damaligen Aufnahmen gingen in den Besitz des Jaguar-Clubs über, der sie später in Ausstellungen zeigte. In seinem späteren Beruf als Verleger beriet er die Inhaberin des Clubs, Carola Frauli, bei der Herausgabe ihres Buches »Musikszene der 60/70er Jahre«.

Ruprecht Frieling aka »Prinz Rupi« ist Autor, Verleger und Produzent. Der Oelder lebt seit 1968 in Berlin. Der Mann mit dem Hippie-Herzen liebt Bücher, Blues, Bach, Richard Wagner, Dada und Surrealismus. In seinem Buch »Der Bücherprinz« zeichnet der Autor mit herzerwärmender Aufrichtigkeit seinen Lebensweg als langhaariger Beatles-Fan, trampendes Blumenkind, ausschweifender Kommunarde, leidenschaftlicher Journalist, experimentierfreudiger Chefredakteur und Hofnarr der Kulturszene zum innovativen Verlagsgründer.

Der »Bücherprinz« wirft ein gleißendes Licht auf jene zügellosen Protestjahre, wo Haartracht, Outfit und Musik ein komplett neues Lebensgefühl dokumentierten. Mit schwarzem Humor und viel Selbstkritik schildert der Autor das verzweifelte Aufbegehren einer von Beatmusik, Drogen und langen Haaren elektrisierten Jugend gegen den Konservatismus der Adenauer-Ära, das sich in der viel zitierten Revolte der »68er« entlud. Er wirbt aber auch um Verständnis für die damalige Elterngeneration, die in ihrer Hilflosigkeit und aufgrund medialer Erpressung kaum anders reagieren konnte, als unangepasste Jugendliche zu reglementieren und in die Jugendpsychiatrie zu sperren.

Bei heftigem Gegenwind schaffte es Frieling, erfolgreich gegen den Strom zu schwimmen und als »Business Punk« eine Garagenfirma zu starten. Diese entwickelte er zu einem der fruchtbringendsten Unternehmen der deutschen Verlagswirtschaft. Er schuf unter dem Slogan »Verlag sucht Autoren« das schrägste, originellste und individuellste Verlagsprogramm weit und breit und veröffentlichte die Werke von mehr als zehntausend Autoren, die ihn dafür zum »Bücherprinz« krönten.

Der bekannte österreichische Kultautor Thomas Bernhard urteilte über den Entwurf des Buches: »Der Bücherprinz« schildert einen ungewöhnlichen Lebensweg. Er verführt den Leser, dem eigenen Stern zu folgen und sich dabei stets selbst treu zu bleiben.« Hendryk M. Broder schrieb im SPIEGEL: »Kein anderer Verleger hat so viele Autoren glücklich gemacht.« Und Liedermacher Konstantin Wecker meinte: »Es geht ums Tun und nicht ums Siegen!«




„We want to make a Revolution“

Unter dem Titel »We want to make a Revolution« eröffnet das Kulturgut Haus Nottbeck eine Ausstellung, die an den ehemaligen Jaguar-Club Herford erinnert.

In den in vieler Weise bewegten 60er Jahren war der Jaguar-Club (Scala) in Herford ein wichtiger Treffpunkt für musikinteressierte junge Leute.

In der Mindener Straße in Herford, im ehemaligen Filmtheater Scala, eröffnete Cornelia Frauli im Jahr 1966 den unvergessenen Jaguar-Club.

Die Liste der dort aufgetretenen Künstler/innen  und Bands ist ellenlang und liest sich heute wie ein Lexikon der Rockgeschichte:

Alexis Korner, Cream, The Faces mit Rod Stewart, Jimi Hendrix, Pretty Things, Remo Four, Small Faces, Spooky Tooth, The Vip´s, The Who und noch zahlreiche andere Bands gaben sich dort die Klinke in die Hand.

Leider musste der Jaguar-Club im Oktober 1970 seine Pforten schließen.

Carola Frauli, eine Herforder Legende, verstarb im Februar 2017 im Alter von 96 Jahren.

Auch eine junge Band mit Musikern aus Oelde und Bielefeld hatte die Möglichkeit, im Jaguar-Club aufzutreten. The Souls traten als Vorgruppe der damals ziemlich bekannten Rivets auf.

Theo Schmitz, der vor einigen Jahren verstorbene Gitarrist der Souls, erinnerte sich an das Konzert:

„Unser größter Auftritt war in der Scala in Herford als Vorgruppe der Rivets. Wir spielten mit der Anlage der Rivets und hatten natürlich überhaupt keine Erfahrung, wie man diese in einer so großen Halle einstellt. Auf der Bühne wurden wir durch die Scheinwerfer so geblendet, dass man überhaupt keine Zuschauer erkennen konnte.

Wir begannen zu spielen und das Chaos auch! Ich hörte meine Gitarre nicht mehr und drehte den Verstärker auf. Ein Typ von den Rivets sprang auf die Bühne und drehte die Lautstärke wieder runter. Dann riss mir bei einem Solo die E-Saite. Ich habe dann während des Stücks die Gitarre mit unserem Rhythmusgitarristen getauscht. Zu guter Letzt packte unseren Sänger noch das Lampenfieber und er verschwand von der Bühne. Charly sprang recht gut ein. Nachdem wir das Programm beendet hatten, trauten wir uns erst gar nicht unter die Leute, weil wir dachten, wir hätten total schlecht gespielt. Aber genau das Gegenteil war der Fall.

Die Rivets spielten schon lange und als wir uns in die angrenzende Kneipe geschlichen hatten, wurden wir erkannt und den ganzen Abend von Menschen umringt, so dass man keinen Fuß mehr auf den Boden bekam. Somit war unser Auftritt der absolute Knaller!“

Original Logo gezeichnet von Norbert Löbbert

Die Ausstellung im Haus Nottbeck  ist vom 14.05.2017 bis zum 09.07.2017 zu sehen.

Adresse:

Landrat-Predeick-Allee 1, 59302 Oelde

Kontakt:

Tel.: 02529 945590. Fax.: 02529 945591

[email protected]

https://www.kulturgut-nottbeck.de/startseite/

Autoren des Artikels:

Schmitz/ Löbbert/ Drees

Ebenfalls Lesenswert zur Oelder Band-Geschichte ist auch dieser Artikel: Als der Beat nach Oelde kam




Haus Nottbeck bringt unveröffentlichten Briefwechsel zu Gehör

Bernd Rauschenbach

Bernd Rauschenbach

„Ich kann doch denken, was ich will!!!“ – Gespräche der beiden Geistesgrößen Arno Schmidt und Hans Wollschläger stehen im Mittelpunkt der neuen Ausstellung des Literaturmuseums im Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde. Mit einer Lesung der Rezitatoren Bernd Rauschenbach und Joachim Kersten wird die Ausstellung am Sonntag, dem 18. Oktober 2015, um 16 Uhr eröffnet. Gemeinsam lesen sie aus dem unveröffentlichten Briefwechsel zwischen Arno Schmidt und Hans Wollschläger und zeichnen dabei ein lebendiges Bild der beiden unterschiedlichen Schriftstellerpersönlichkeiten.

Sie waren eines der eigentümlichen Gespanne der deutschen Literaturgeschichte. Auf der einen Seite der berühmte, ja, von vielen vergötterte Arno Schmidt, der mit vielen Preisen ausgezeichnete Sprach-Experimentator und Schöpfer des epochalen Werks “Zettels Traum”. Auf der anderen Seite der 21 Jahre jüngere Schriftsteller Hans Wollschläger. Er war Schmidts bedeutendster Schüler, der später durch seine genialen Übersetzungen von James Joyce „Ulysses“, seinen experimentellen Roman „Herzgewächse oder der Fall Adams“, als Essayist und Karl May-Forscher von sich reden machte. Nach einer schwierigen, nicht konfliktfeien Anlaufphase lernten sich beide schätzen und vereinbarten eine literarische Zusammenarbeit. All dies ist in Briefen niedergelegt, die bislang noch unbekannt waren.

Arno Schmidt

Arno Schmidt

Die Ausstellung “Ich kann doch denken, was ich will!!!” spürt dieser außergewöhnlichen Autorenfreundschaft nach und macht die Beziehung im Spannungsfeld zwischen wechselseitigem Einfluss und radikaler Eigenständigkeit erfahrbar. Beide Autoren treten – in Form einer Hör-Collage – in einen Dialog, der auf ihrem noch unveröffentlichten Briefwechsel fußt. Das umfangreiche Material bietet kurzweilige Begegnungen, angereichert durch O-Töne der Autoren, Erstdrucke und den Blick auf Gemeinschaftsprojekte, unter anderem eine Edgar Allan Poe-Werkausgabe.

Hans Wollschläger

Hans Wollschläger

Die Ausstellung „Ich kann doch denken, was ich will!!!“ – Arno Schmidt und Hans Wollschläger im Gespräch über Karl May, James Joyce und Edgar Allan Poe – ist vom 18.10.2015 bis zum 17.1.2016 im Museum für Westfälische Literatur zu sehen und zu hören.

SO 18.10.2015 | 16.00 Uhr

Lesung zur Ausstellungseröffnung

Bernd Rauschenbach und Joachim Kersten lesen aus dem Briefwechsel zwischen Arno Schmidt und Hans Wollschläger.

Eintritt: VVK 9,00 EUR / 7,00 EUR; AK 10,00 EUR / 8,00 EUR

Kartenvorverkauf:

www.adticket.de, Ticket-Hotline (Tel. 0180-6050400)

Die Glocke – Kartenservice (Tel.: 02522-73300)

Forum Oelde (Tel.: 02522-72800)

Kulturgut Haus Nottbeck (Tel.: 02529-945590)

www.kulturgut-nottbeck.de




Kunstausstellung im Haus Nottbeck

Die Ausstellung vom Künstler Hendrik Otremba mit dem Titel „Verschwinden (oder: Der Staub zwischen den Planeten) wird bis zum 09.August 2015 verlängert. Das Museum für Westfälische Literatur zeigt Aquarelle des bildenden Künstlers, Autors und Sängers. Hendrik Otrembas Bilder erforschen die Gesichter der Menschen, die er portraitiert. Manchmal sehen sie älter aus, verbrauchter, aber in ihren Zügen liegen die Geschichten, die sie in sich tragen. Eingefangen in einem einmaligen, intensiven Moment offenbaren seine Portraits ganz ungeschminkt Sehnsüchte, 2015-06-26-Ausst.-Eröffnung Frantz Wittkamp_Spiegelschrift (2)Verzweiflung, Unzufriedenheit oder Erschöpfung, aber auch lebensbejahende Momente der Freude und der Lust auf das Leben. Der autodidaktische Maler arbeitet mit Aquarellfarben, entreißt die Farbe aber ihrem illustratorischen Charakter, schichtet sie, vermischt sie mit anderen Materialien und bewegt sich so in technischen Grenzgebieten.

Diese Ausstellung versammelt Bilder aus den vergangenen fünf Jahren, die auch als Wegmarken eines Prozesses der Selbstsuche gelesen werden können: hier versucht ein Maler über die Darstellung von anderen Menschen, etwas über sich selbst herauszufinden.

2015-06-26-Hendrik Otremba

Hendrik Otremba

Hendrik Otremba, aufgewachsen in Recklinghausen, lebt und arbeitet in Münster und Berlin. Bilder von ihm wurden bereits in einigen Zeitschriften abgebildet (Spex, Das Wetter, Heimatdesign, Visions etc.), außerdem wurden sie für mehrere Plattencover verwendet. Neben seiner Tätigkeit als bildender Künstler ist Hendrik Otremba Dozent, Autor, Journalist und Sänger der Gruppe „Messer“. Zur Eröffnung der Ausstellung setzte Otremba mit einer experimentellen Lese-Performance seines Debütromans einen außergewöhnlichen Akzent.




Kreativ-Seminar im Kulturgut Haus Nottbeck – Das Künstlerbuch

2015-06-26-Künstlerbuch Nottbeck 01Die Bielefelder Künstlerin Gitte Klisa bietet ein Wochenendseminar zum Thema Buchkunst und lädt Experimentierfreudige dazu ein.

2015-06-26-Künstlerbuch Nottbeck 02Falt- und Klappbücher, Leporellos oder auch ganz neue Buch-Formen oder Buch-Objekte: Mit der künstlerischen Gestaltung von Büchern hat sich die Bielefelder Designerin und Künstlerin Gitte Klisa längst einen Namen gemacht. Unter ihrer fachlichen Anleitung können am Wochenende vom 17. bis 19. Juli 2015 nun alle Interessierten auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg außergewöhnliche und individuelle Bücher gestalten. Experimentierfreude und der Entfaltung eigener kreativer Ideen sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Das Seminar findet vom 17.07.2015 – 19.07.2015 statt. Kosten incl. Essen und Pausengetränke belaufen sich auf 175,- €




Klaus-Peter Wolf zu Gast in Haus Nottbeck

Klaus-Peter Wolf bei der Signierung seiner Bücher

Klaus-Peter Wolf signiert seine Bücher

Am Dienstagabend war der erfolgreiche Krimi-Autor Klaus-Peter Wolf zu Gast im Kulturgut Haus Nottbeck.

Auf sehr humorvolle Weise erläuterte der Wahl-Ostfriese die Entstehung der Ostfriesen-Krimiserie und deren Charaktere.

Im Haus Nottbeck hatten sich zu der Lesung zahlreiche Freunde des Krimis eingefunden. In der gemütlichen Atmosphäre des Kulturguts Nottbeck nutzte Wolf die Gelegenheit um aus seinem  achten Kriminalroman, „Ostfriesen Feuer“, vorzulesen.  Dabei verstand es der Autor, Situationen und Stellen aus dem Buch mit eingefügten Erklärungen sowie durch Gesten und Mimik anzureichern.

2014-06-10-Nottbeck-8

Kulturgut Haus Nottbeck

Somit wurden die Figuren aus dem Buch lebendig. Im Anschluss an die Lesung konnten die Besucher mit dem Autor in Kontakt treten, währenddessen dieser unter anderem seine Bücher signierte.

Klaus-Peter Wolf in Haus Nottbeck

Klaus-Peter Wolf in Haus Nottbeck

 

An dem Abend erfuhren die Zuhörer, dass der neunte Roman, „Ostfriesen Wut“, noch nicht ganz abgeschlossen ist. Fans können sich auf „Der Mörder ist noch nicht gefasst“ freuen, sagte der Autor und gab zum Abschied den Rat, doch lieber in Kleingruppen nach Hause zu gehen.




Lesung im Haus Nottbeck

KPWolf 2 Foto von Monika SchillingerDer Krimiautor Klaus-Peter Wolf wird am 28. Oktober 2014 um 19:30 Uhr im Haus Nottbeck aus seinem achten Band vorlesen. Der Krimi mit dem Titel “Ostfriesenfeuer” setzt die Erfolgsserie weiter fort.

Einen kleinen Vorgeschmack auf die Geschichte bietet der folgende Auszug aus dem neuen Werk von Wolf:

Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller heiraten endlich – und zwar im Teemuseum in Norden.

Während sie mit ihren Freunden von der ostfriesischen Kripo am Osterfeuer feiern, wird darin, praktisch vor ihren Augen, aber ohne ihr Wissen, eine Leiche verbrannt. Als die Reste in der Asche gefunden werden, ist die Hochzeitsreise für Ann Kathrin und Weller gestrichen.

Auf Norderney wird unter einer Hüpfburg für Kinder eine zweite Leiche entdeckt.

Ann Kathrin KlaasenPressefoto3 KP Wolf Foto von Monika Schillinger glaubt an eine Serie. Inszeniert hier ein Mörder den Tod seiner Opfer als Volksfest? Tanz ums Osterfeuer, Kinder springen auf der Hüpfburg herum …

Niemand ihrer Kollegen ist ihrer Meinung und kann ihr nicht den Rücken stärken…

„Ostfriesenfeuer“ ist der 8. Band von Klaus-Peter Wolfs Krimireihe um die Kommissarin Ann Kathrin Klaasen. Die Buchreihe ist so erfolgreich, dass diese unter anderem in der Spiegel-Bestseller-Liste: Taschenbuch auf Platz 1 startete und sich lange in den Top 10 halten konnte. Das ZDF wird die Krimireihe verfilmen, aktuell schreibt Klaus-Peter Wolf an dem Drehbuch.

Infos und Karten für die Lesung gibt es beim Kulturgut Haus Nottbeck oder beim “Glocke”-Ticketservice unter 02522 / 73300.

Ostfriesenfeuer ist im Fischer-Verlag erschienen, ca. 528 Seiten, Broschur, Euro 9,99, ISBN: 978-3-596-19043-0




Einzigartig und vielstimmig: eine Hommage ans Tagebuch

2014-06-10-Nottbeck-3Zwei Tage, sechs Tagebücher, sechs Fragezeichen. Auf den TAGEBUCHTAGEN am 13. und 14. Juni 2014 auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg widmet sich eine illustre Auswahl renommierter Künstler einer ebenso illustren Auswahl an Tagebüchern. Ein einmaliges Festival, bei dem Literatur auf Musik, Tanz, Theater und Performance trifft und die gelebte Zeit anderer zum Erlebnis wird!

Längst hat sich das Kulturgut Haus Nottbeck als Veranstaltungsort außergewöhnlicher Festivals und innovativer Literaturevents einen Namen gemacht, sei es durch das Open-Air-Wortfestival „Laut & Luise“, den Kurzhörspiel-Award „Short Cuts“ oder Veranstaltungsreihen von „Stadt-Land-Pop“ bis „Nottbeck City Limits“. Neuestes Projekt der Nottbecker Ideenschmiede sind die TAGEBUCHTAGE am 13. und 14. Juni, bei denen die gelebte Zeit anderer zur Inspiration einzigartiger Musik, Theater, Tanz und Literaturperformances wird.

Festival-Kurator Tom Liwa, Songschreiber und Sänger der Flowerpornoes, hat in Zusammenarbeit mit dem Kulturgut eine Gruppe namhafter deutscher Künstler um sich geschart, darunter die Post-Pop-Band Messer aus Münster, Gisbert zu Knyphausen & Band, Naema Faika, Cäthe, Barbara Morgenstern, das Tom Isfort Quartett, Thomas Hoeveler, Martin Becker und „sozialpalast“. Sie interpretieren auf der Bühne Tagebuchaufzeichnungen unter anderem der Grunge-Legende Kurt Cobain, der Schauspiel-Ikone Romy Schneider oder des Beat-Poeten Jack Kerouac. In einem einzigartigen Rahmen lassen sich Musikerinnen und Musiker der Gegenwart von Künstlerpersönlichkeiten der Vergangenheit, ihren Emotionen und Erlebnissen inspirieren und schaffen etwas vollkommen Neues. Die gelebte Zeit anderer trifft auf Theater, Performance, Tanz und natürlich Musik.

2014-06-10-Nottbeck-8Das Festival eröffnet am Freitag, 13. Juni um 19.00 Uhr der Schauspieler und Musiker Thomas Hoeveler. Der im Ruhrgebiet wirkende Mitbegründer des Kleinewelttheaters widmet sich dem Traumtagebuch des amerikanischen Beat-Poeten Jack Kerouac, vor allem bekannt durch seine zahlreichen Roadtrip-Romane. Die Dynamik aus Kerouacs Werken nutzt auch Hoeveler als Ausgangspunkt und Quelle seiner Erforschung der Grenzbereiche zwischen Ehrlichkeit und Selbstbetrug. Text, Musik und Spiel verschmelzen zu einer Darbietung. Um 20.30 Uhr geht es weiter mit der Sängerin Cäthe. Mit ihrer einzigartigen Stimme interpretiert die Wahlhamburgerin Aufzeichnungen der aus Elberfeld stammenden Autorin Else Lasker-Schüler, einer der experimentierfreudigsten Künstlerpersönlichkeiten der klassischen Avantgarde. Den Abschluss des Abends gestaltet die Münsteraner Band Messer ab 22.00 Uhr. Zwischen ihr und Romy Schneider besteht eine besondere Verbindung, hat die Gruppe der Schauspiel-Ikone doch bereits einen Song gewidmet und sich wiederholt in ihrem Artwork von der strahlenden wie abgründigen Filmgröße inspirieren lassen.

Die in Hagen geborene Sängerin und Songwriterin Barbara Morgenstern eröffnet den zweiten Festivaltag am Samstag, 14. Juni, um 18.30 Uhr. Die Tagebücher Sylvia Plaths, mit denen sie sich beschäftigt, sind gezeichnet von Konflikten. Plath, die bis zu ihrem Selbstmord im Jahr 1963 an Depressionen und einer bipolaren Störung litt, erfüllte nach Außen alle Klischees der amerikanischen Traum- und Hausfrau, während sie in ihrer Prosa, Lyrik und den Tagebuchaufzeichnungen schonungslos ihren Selbstzweifeln und ihrer Sehnsucht nach künstlerischer Anerkennung Ausdruck verlieh. 1982 erhielt sie als erste Schriftstellerin postum den Pulitzer-Preis. Um 20.00 Uhr betreten das Tim Isfort Quartett und der Song-Poet Tom Liwa die Bühne. Sie widmen sich den Texten der finnischen Gegenwarts-Songwriterin Laura Naukkarinen, die ihre musikalischen Wurzeln im experimentellen Pop und Acid Folk hat. Isfort und Liwa kennen sich seit vielen Jahren und haben oft musikalisch zusammengearbeitet. Als weiterer Höhepunkt des Festivals folgt Gisbert zu Knyphausen & Band mit Naema Faika, die sich einer Ikone der 1990er Jahre annehmen: Kurt Cobain. Zu ihrem Auftritt wird noch nicht viel verraten, stattdessen schicken sie ein Statement des Nirvana-Sängers voraus: „Ich dachte ich würde der Welt mitteilen, wie sehr ich die Menschen liebe. Wenn ich nochmal drüber nachdenke, habe ich vielleicht nur versucht, der Welt mitzuteilen, wie sehr ich mich selbst liebe. Wie ein Scheinheiliger im Heiligenschein.“

Das Festival TAGEBUCHTAGE verspricht besondere Begegnungen und interdisziplinäre Kunst: Eine Symbiose aus dem, was die jungen Künstler mitbringen, und dem, was die persönlichen Aufzeichnungen der Tagebuchautorinnen und -autoren als Inspirationsquelle bieten. An beiden Festivaltagen ist im Innenhof eine Installation von „sozialpalast“ zu erleben, die Alltagsobjekte und Begriffe wie Innen und Außen, Bühne und Daheim miteinander verschmilzt. Als Chronist des Events fungiert der Radiojournalist und Schriftsteller Martin Becker – denn was wäre eine Hommage an das Tagebuch ohne ein eigenes Festivaltagebuch?

Zur Einstimmung auf die TAGEBUCHTAGE bietet der Songpoet und Kurator Tom Liwa einen dreitägigen Workshop rund ums Tagebuch auf dem Kulturgut: FR 30.05. – SO 01.06.2014. Infos und Anmeldung: 02529 945590.

Die TAGEBUCHTAGE werden präsentiert vom deutschen ROLLING STONE und gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen unter Tel.: 0 25 29 / 94 55 90 und www.kulturgut-nottbeck.de

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FR-SA 13.-14.06.2014
Festival
TAGEBUCHTAGE
Literatur – Musik – Theater – Tanz – Kunst

Freitag 13.06.2014
19.00 Uhr I Thomas Hoeveler / Kleinewelttheater: Jack Kerouac
20.30 Uhr I Cäthe: Else Lasker-Schüler
22.00 Uhr I Messer: Romy Schneider

SA 14.06.2014
18.30 Uhr I Barbara Morgenstern: Sylvia Plath
20.00 Uhr I Tim Isfort Quartett & Tom Liwa: Laura Naukkarinen
21.30 Uhr I Gisbert zu Knyphausen & Band / Naema Faika: Kurt Cobain

sozialpalast (Installation) und Martin Becker (Festivaltagebuch)

Karten (Stehplätze)
Tageskarte: VVK: 22,00 EUR / 20,00 EUR; AK: 24,00 EUR / 22,00 EUR
2-Tageskarte: VVK: 38,00 EUR / 36,00 EUR

Kartenvorverkauf:
Die Glocke – Kartenservice (Tel.: 02522-73300)
Forum Oelde (Tel.: 02522-72800)
Kulturgut Haus Nottbeck (Tel.: 02529-945590)
www.adticket.de

Alle Bilder © OELDER ANZEIGER, frei für Haus Nottbeck




Leser, Autoren und Verleger trafen sich im Oelder Haus Nottbeck

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Sämtliche Fotos ©Britta Wisniewski

Von Britta Wisniewski, Verlegerin Traumstunden Verlag Essen

Die »Text & Talk 2013« war ein gelungener Auftakt für die neue Kleinverlegermesse NRW im Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde. – Anders kann ich es wirklich nicht sagen! 
Sie haben sich Gedanken gemacht, die Initiatoren der ersten Kleinverlegermesse NRW.

Text & Talk Nottbeck 08.09.2013

Ich gestehe – nach meinem »Reinfall« auf der Essener »Unknown 2013« war ich skeptisch, doch mein Kollege Schemaja Schuppmann vom Papierverzierer Verlag in Essen verstand es schnell, meine Bedenken zu zerstreuen. Umso mehr, da es ihm gelungen war, mit den Initiatoren vor Ort meine spontane Teilnahme als Aussteller im Ersatz eines erkrankten Teilnehmers abzuklären. Kein übliches Verfahren bei einem solchen Event – umso mehr ein Zeichen dafür, dass die Organisatoren allem voran bestrebt waren, dem Publikum auch ausstellerseitig alles zu bieten, was möglich war.

Pech mit dem Wetter


Beinahe pünktlich zum Messestart schlug das Wetter um. Von dem sommerlichen Wetter der letzten Tage war nichts mehr zu spüren. Herbstliche Regenfälle und nasskalte Temperaturen machten sowohl den Bücherverkäufern auf dem Innenhof des Kulturgutes als auch den Veranstaltern das Leben schwer, denn die geplante Außenbühne musste kurzerhand nach innen verlegt werden. Wiederum hier allerdings ein dickes Lob an die Veranstalter – denn trotz eines gut besetzten Ausstellerzeltes war noch genug Platz für die Technik vorhanden. Als der Bühnenaufbau für die am Sonntag stattfindenden Autorenlesungen stand und alle Kabel gezogen waren, wurde es gemütlich – aber keinesfalls beengt.

Text & Talk Nottbeck 08.09.2013

Publikumstag Sonntag 


Nachdem am Samstag ein Fachpublikumstag den Kontakt zwischen Autoren und Verlagen ermöglichte, öffnete die Messe am Sonntag ihre Tore für das breite Publikum. Und für dessen Belange war bestens gesorgt – sowohl für das geistige, als auch für das leibliche Wohl! Text & Talk Nottbeck 08.09.2013Wurde die erste Kleinverlegermesse NRW geschickt terminlich mit dem regelmäßigen Büchermarkt des Kulturgutes Haus Nottbeck verbunden, gab sie den Besuchern die Chance, auch einmal die »Hersteller« ihrer regionalen Lieblingslektüre »ganz nah« zu betrachten. Die Aussteller erwartete ein aufgeschlossenes, interessiertes Publikum zwischen 0 und 90 Jahren, das zum Teil viele Fragen zu der derzeitigen Situation für Kleinverlage in NRW hatte und reichlich Platz für Diskussionen und Interesse für das reichhaltige und bunte Angebot der verschiedenen Kleinverlage bereithielt.

Text & Talk Nottbeck 08.09.2013

Erfrischend bezahlbar

Im Hinblick auf die oft finanziell recht angespannte Lage der Kleinverlage war diese Messe ebenfalls eine erfrischende Überraschung – waren doch die Standmieten dem oft knappen Budget angepasst und schufen einen weiteren Anreiz zur Teilnahme. Engagierte Initiatoren und eine durchweg überwiegend gute Laune bei den Veranstaltern ergänzten den Messesonntag zu einem rund herum gelungenen Event.

Text & Talk Nottbeck 08.09.2013

Ausbaufähiges Konzept 


Dass auch in Oelde, ähnlich wie auf der »Unknown 2013« in Essen, die Besucherzahl »überschaubar« blieb, mag sowohl am Wetter gelegen haben, als auch an der Tatsache, dass es für NRW die erste Veranstaltung dieser Art war. Das Event soll im kommenden Jahr in Düsseldorf stattfinden, und es ist dann davon auszugehen, dass sich sowohl die Anzahl der Aussteller als auch die Anzahl der Besucher um einiges erhöht.

Alles in allem kann das Kulturgut Nottbeck für Events dieser Art jedoch durchweg nur empfohlen werden!

Logo Traumstunden VerlagBritta Wisniewski, Gast-Autorin des OELDER ANZEIGER, ist Verlegerin des erfolgreichen Traumstunden-Verlag in Essen. 




Tag der Musikschule Beckum- Warendorf am Kulturhaus Nottbeck: Notti-Day

Am Sonntag den 14.07.2013 veranstaltete die Muskikschule Beckum- Warendorf ein Konzert am Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde- Stromberg.

Das Museum für Westfälische Literatur und Kunst bietet jährlich bis zu 30 Veranstaltungen in den Bereichen Literatur, Musik, Vorlesungen von Autoren, Live Events sowie Theateraufführungen und unter anderem auch Kindermusicals an.

Treffen von Künstlern sowie die Begegnung mit Schauspielern stehen ebenfalls auf dem Programm, genau wie Büchermärkte und das Kulturcafe.

Die Musikschule Beckum- Warendorf veranstalte hier den gesamten Sonntag ein Programm der Superlative. Streichorchester, Blasorchester und Kinderchöre traten abwechselnd auf der großen Bühne auf, die im Innenhof des Kulturgutes aufgebaut war.

Das Blasorchester im Einsatz

Eine Sängerin wurde vom Streichorchster begleitet

Viele Gäste saßen gespannt vor der Bühne

Sehr schön war der Gesang der Kinder und Jugendlichen, die unter der Leitung von Veronika te Reh die Herzen vieler Eltern und Großeltern berührte.

Veronika te Reh stellt den Chor vor der aus den kleinen Zwitscherlingen, den mittleren Zugvögeln, sowie den größeren Cross Overs besteht.

Die Vorführung glich nicht nur einem Chor, sondern einem kleinem Musical. Der Sekretär, ein leicht verbissener Vogel, möchte einen Club der Tiere gründen.

Der Sekretär will einen reinen Tierclub gründen und sucht Gefährten

Dabei sucht er viele unterschiedliche Tiere die seinem Verein beitreten sollen. Menschen sind nicht erlaubt, da diese nur die Natur verpesten. Eine Indianerin durfte nach bestander Gesangvorstellung als gutes Beispiel für Naturfreunde dem Club der Tiere ebenfalls beitreten.

Neue Mitglieder für den Club werden vom Sekretär und der Nottibat eingeschrieben

Ebenso durfte ein kleiner Ingenieur dem Club beitreten, weil er Autos erfinden will, die die Umwelt nicht belasten.

Nach den lustigen Passagen der liebevoll verkleideten Tiere, sang der Chor passende Lieder. Das Ende der Vorführung wurde mit großem Applaus honoriert.

Im Gebäude spielten Flöten, E-Gitarre, Schlagzeug und Bassgitarre rockige Songs mit Gesang.

Hier wurde Meredith Brooks gecoverd mit dem Song “Bitch – Hate the world today”

In weiteren Räumen wurden den Musikinteressierten viele unterschiedliche Instrumente zum Ausprobieren angeboten. Nachwuchsschlagzeuger konnten sich austoben. Klarinetten, Oboen, Posaunen, Gitarren, Saxophone und viele andere Instrumente galt es persönlich kennen zu lernen. Ebenfalls gab es eine Instrumentenberatung, bei der Eltern und Kinder passende Instrumente in der richtigen Größe testen konnten.

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Nach der Vorführung konnte man sich noch ausgiebig an den Ständen im Innenhof stärken. Die Musikschule Beckum- Warendorf, sowie das Kulturgut Haus Nottbeck haben ein wirklich schönes Programm auf die Beine gestellt.

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Literatur- und Kulturliebhaber konnten ebenfalls alte Schätze des Hauses Nottbeck begutachten.