Am 24. Februar jährt sich der Überfall der russischen Truppen auf die Ukraine. Seitdem ist Krieg mitten in Europa. Die evangelische und die katholische Kirchengemeinde in Oelde erinnern daran mit einem Aktionstag vor und in der Evangelischen Stadtkirche.
Ab 8 Uhr gibt es den ganzen Tag über vor der Stadtkirche eine Mahnwache. Um 10 Uhr gibt es die Marktandacht in der Stadtkirche und dort auch um 18.30 Uhr ein ökumenisches Friedensgebet, an dem auch die Bürgermeisterin Karin Rodeheger teilnehmen wird.
Samen von Sonnenblumen und Kornblumen der bundesweiten Mitmachaktion #hoffnungssäen sind den ganzen Tag über in der Kirche erhältlich, um sie als Zeichen der Hoffnung zu pflanzen. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, sagt zum Start der Aktion:
Seit fast einem Jahr führt Russland diesen mörderischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Menschen, die in ihr leben. Seit einem Jahr verteidigen sich die Menschen in der Ukraine so mutig wie verzweifelt. Sie kämpfen um ihr Überleben. Wie groß ihre Not ist und welches Ausmaß die Vernichtung hat, können wir nur erahnen. Doch wir wissen: Wenn Frieden werden soll, dann kommt es auch auf uns an. Auf unsere Hilfe und Unterstützung.
Weitere Informationen zum Aktionstag gibt es immer aktuell auf den Internetseiten:
Kolpingverein: Weihnachtsbaum-Sammelaktion fällt aus
Die traditionelle Weihnachtsbaum-Sammelaktion der Kolpingfamilie wird in diesem Jahr pandemiebedingt nicht stattfinden.
Nach intensiven Beratungen haben wir uns schweren Herzens vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemielage dazu entschlossen, auf die traditionelle Sammlung der Weihnachtsbäume in diesem Jahr zu verzichten“, sagt Werner Stoffers von der Kolpingfamilie Oelde.
Entsorgungsmöglichkeiten in Kernstadt
Aufgrund der besonderen Situation ist es in diesem Jahr zulässig, den Weihnachtsbaum über die Biomülltonne zu entsorgen. Alternativ können die Tannen kostenlos am Entsorgungshof am Landhagen abgegeben werden.
Bürgermeisterin Rodeheger versichert:
Die Kosten der Entsorgung am Wertstoffhof sowie die Kosten der zusätzlichen Tonnagen im Bereich der Biomüll-Entsorgung trägt die Stadt Oelde.
Die Entsorgung auf dem Wertstoffhof (Am Landhagen 45, 59302 Oelde) ist am 09. und 16. Januar 2021 in der Zeit von 8 bis 13 Uhr kostenlos möglich.
Dabei ist mit Wartezeiten zu rechnen.
Die Stadt weist darauf hin, dass auch mehrere Bäume (z.B. aus der Nachbarschaft) gesammelt angeliefert werden können. Das ist nicht nur aus Sicht der Umwelt sinnvoll. Auch die Kontakte der Mitarbeiter am Wertstoffhof lassen sich so reduzieren. Bei der Entsorgung über die Biomülltonne werden die Bürgerinnen und Bürger gebeten, die Äste abzuschneiden und den Stamm nach Möglichkeit einzukürzen.
In den Ortsteilen
In den Ortsteilen Lette, Stromberg und Sünninghausen werden Weihnachtsbäume auch in diesem Jahr gesammelt.
Die Termine sind: für Stromberg und Lette der 09. Januar ab zirka 9 Uhr, für Sünninghausen der 16. Januar ab 9 Uhr.
Die Verantwortlichen haben ihre jeweiligen Sammlungen mit dem Ordnungsamt abgesprochen und werden die Sammlung unter Einhaltung sämtlicher Corona- und Hygienevorschriften durchführen.
Spendenaufruf Kolpingfamilie
Trotz der nicht stattfindenden Sammelaktion in der Kernstadt „wollen wir auch in diesem Jahr gerne mit dem Flüchtlingslager auf Lesbos ein soziales Projekt unterstützen“, sagt Werner Stoffers von der Kolpingfamilie Oelde. „Daher würden wir uns sehr freuen, wenn uns die Oelder Mitbürger durch ihre Spenden dabei unterstützen würden.“
Die Kolpingfamilie nimmt Spenden mit dem Verwendungszweck „Spende Lesbos“ auf ihrem Konto bei der DKM-Bank entgegen: IBAN DE65 4006 0265 0010 2138 00, BIC GENODEM1DKM.
In der St. Josephs Kirche und in der St. Johannes Kirche stehen für den gleichen Spendenzweck auch speziell gekennzeichnete Opferstöcke bereit.
Eindeutiger Wahlsieg für Karin Rodeheger
Oelde hat eine Bürgermeisterin gewählt.
Mit einem haushohen Sieg von 63,13 % konnte sich Karin Rodeheger weit vom Verfolgerfeld absetzen. Barbara Köß (25,34 %), Oliver Bäumker (7,81 %) und Hermann Wiebe (3,72 %) platzierten sich dahinter.
Ihr Amt wird Frau Rodeheger am 01.11.2020 antreten.
Der OELDER ANZEIGER gratuliert Frau Rodeheger recht herzlich und wünscht eine erfolgreiche Zeit in und für Oelde.
Ein Blick in die Zukunft mit Karin Rodeheger
Der OELDER ANZEIGER hat mit allen vier Kandidatinnen / Kandidaten Kontakt aufgenommen, die um das Amt der / des ersten Bürgers in Oelde werben. Jeder erhielt hierzu die gleichen Fragen und erhält den gleichen Platz eingeräumt. Abhängig von den Antworten, können die Texte unterschiedlich lang sein. Die Veröffentlichung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge, sofern uns geantwortet wurde.
Karin Rodeheger. Wir blicken heute in die Zukunft, in der Sie als Bürgermeisterin tätig sein wollen.
Wie stehen Sie zu folgenden Fragen?Marktplatz
OeA: Das Bürgerbegehren zum geplanten Umbau fiel knapp aus, sodass ein Meinungsbild von nahezu 50/50 % vorhanden war. Somit zwei gleichgroße PRO und CONTRA Lager.
Karin Rodeheger: Der Masterplan Innenstadt umfasst ja weit mehr als die Umgestaltung des Marktplatzes und es gilt, die Belebung und Attraktivitätssteigerung der Innenstadt weiter voranzutreiben. Auf Initiative und Anfrage der MIT hat bspw. die Fa. Hanold GmbH den Marienbrunnen jetzt wieder in Gang gesetzt. Ein guter Anfang! Herzlichen Dank dafür. Es ist also an der Zeit, Dinge umzusetzen und für (noch) mehr Aufenthaltsqualität in der Stadt zu sorgen. Das Thema Marktplatz ist dabei sicher behutsam zu behandeln, da hier in der Tat viele Emotionen freigelegt wurden und die Bürgerinnen und Bürger möglichst mehrheitlich bei der Entscheidung mitgenommen werden sollten. Die Kommunikation muss also deutlich verbessert und die Bürgerbeteiligung an dieser Stelle erhöht werden.
Grundsteuer
OeA: Die Grundsteuer B wurde in der Vergangenheit kontinuierlich angehoben. Setzen Sie sich für eine Entlastung des Steuerzahlers ein oder geht der Aufwärtstrend weiter?
Karin Rodeheger: Gerade im Augenblick sind die kommunalen Haushalte stark gefordert und durch die Corona-Pandemie erheblich betroffen. Derzeit Steuersenkungen in Aussicht zu stellen wäre daher sicher unseriös. Aber ich halte den Hebesatz von 474 Punkten auch für wirklich vertretbar, gerade im Vergleich zu anderen Kommunen im Kreis Warendorf, aber auch im landesweiten Vergleich. Im Gegenzug wird in Oelde auch eine sehr gute Infrastruktur gewährleistet und ich denke, dass die Oelderinnen und Oelder das sehr wohl zu schätzen wissen. Rechnet man entsprechende Hebesatz-Senkungen dann mal in Euro und Cent um, dürfte das Resultat auch viele überraschen. Jeder kann das anhand seinen Abgabenbescheides oder seiner Nebenkostenabrechnung ganz einfach selbst nachvollziehen und dürfte feststellen, dass diese Einsparungen zumeist nicht wirklich ins Gewicht fallen. Da halte ich es für sehr viel effektiver, diese Gelder sinnvoll zu investieren und den Bürgerinnen und Bürgern damit eine hervorragende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, die allen täglich zugute kommt.
Vier-Jahreszeiten-Park
OeA: Soll es künftig eine andere Zutrittsregelung zum Vier-Jahreszeiten-Park geben?
– eine nur für Schwimmer
– eine nur für Spaziergänger
– eine Variante die beides beinhaltet (Park und Parkbad)
Wie sind ihre Pläne, um mehr Einnahmen zu generieren, bzw. Kosten zu reduzieren?
Karin Rodeheger: Der Vier-Jahreszeiten-Park ist eine geschätzte Freizeitadresse, insbesondere für Familien, sowohl in Oelde als auch in der Region. Zu dieser Wertschätzung tragen sowohl die vielfältigen Angebote für Familien als auch die familienfreundlichen Eintrittstarife bei. Soziale Aspekte werden stark berücksichtigt; so zahlt eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern (12 und 14 Jahre) nur den Erwachsenentarif und die Kinder haben mit eigener Karte eintrittsfreien Zugang, sowohl zum Park als auch in das Parkbad; und im Winter ist das Eisvergnügen auf der Eisbahn ebenfalls mit dabei.
Einen separaten Zugang nur für Schwimmer kann es aufgrund der wunderschönen Lage des Bades mitten im Park nicht geben. Eine Trennung der Eintrittstarife von Park und Bad mit Park würde einen deutlichen Anstieg der Eintrittspreise für Gäste des Bades mit sich bringen. Dann würden Tarife von 80 € bis 100 € anfallen. Das würde insbesondere die sozial schwachen Bevölkerungsgruppen treffen und sie möglicherweise vom Badvergnügen ausgrenzen. Das möchte ich auf keinen Fall. Eine stabile und verlässliche Einnahme ist bei Open-Air-Angeboten schwierig; viel hängt bekanntlich vom Wetter ab, was wir nicht beeinflussen können. Daher würde ich meine Aufmerksamkeit für die Einnahmeseite auf verlässliche Jahreskarten-Verkaufszahlen legen. Da vertraue ich sehr auf die Betriebsleitung, die hier besonders gefordert ist. Mein Eindruck ist, Frau Wiebusch macht auch hier einen sehr guten Job.
Ich selbst habe die Karte übrigens im Rahmen des Aktionstarifes im November 2019 für 35 € erworben und kann damit das ganze Jahr über das Freibad und den Park nutzen, umgerechnet entspricht das einer Monatsgebühr von 2,92 €!
Ganz grundsätzlich sind auch immer Kostenoptimierungen anzustreben. Der Park ist aber in erster Linie auch sehr personalintensiv, so dass allein aufgrund von Tariferhöhungen und allgemeinen Preisentwicklungen wie in fast allen anderen Bereichen auch mit steigenden Aufwendungen zu rechnen sein dürfte. Alles andere ginge zu Lasten des Standards und der Qualität, was nicht meiner Zielrichtung entspricht.
Online Marktplatz für Oelde?
OeA: In unseren Berichten (Links siehe unten) vom 31. Mai und vom 24. Juli 2018 ging es unter anderem darum, wie die Verwaltung und der Einzelhandel zu einer Online-Handelsplattform für Oelde stehen. Werden Sie als neue*r Bürgermeister*in versuchen, dieses Thema erneut anzuschieben, um zusätzliche Einnahmequellen zu generieren?
Karin Rodeheger: Mehr denn je ist die Stadt gefordert, den lokalen Handel zu unterstützen, der in den letzten Monaten schwer mit den Auswirkungen der Corona-Krise zu kämpfen hatte. Ob eine Online-Handelsplattform das geeignete Mittel dafür ist, können sicher auch in erster Linie die Einzelhändler beantworten, die in den letzten Monaten teilweise bereits diesen Vertriebskanal genutzt haben. Ganz schnell ist jetzt ohnehin ein enger Austausch mit den lokalen Akteuren zu suchen, um auch über dieses Thema hinaus Möglichkeiten zur Stärkung des Einzelhandels zu erörtern. Ansprechpartner sind da der Initiativkreis Wirtschaft Oelde und der Gewerbeverein, die gemeinsam mit der Stadt an entsprechenden Konzepten mitwirken sollten. Wünschenswert wäre aber natürlich eine deutlich höhere Frequenz in der Innenstadt, die der Online-Handel nicht schafft. Online-Marketing ist dagegen ganz sicher angezeigt, auch gesamtstädtisch. Ich bin sicher, wir werden da gemeinsam gute Lösungen entwickeln, die die Belebung der Innenstadt fördern und die Aufenthaltsqualität steigern.
Kinderbetreuung
Viele berufstätige Eltern haben in den letzten Monaten erleben müssen, dass die Kinderbetreuung Defizite vorweist. Wie wollen Sie Ihr Amt nutzen, um berufstätige Eltern zu entlasten?
Karin Rodeheger: Die Angebote an Kinderbetreuung sollten bedarfsgerecht sein. Zeiten, die Eltern für die Betreuung benötigen, müssen abgedeckt werden können, auch durch Ergänzung von Kindertagespflege-Angeboten. Die Qualität der Betreuung wird mir ganz überwiegend als sehr gut geschildert, die Rahmenbedingungen wie Räumlichkeiten müssen dabei immer neuen Anforderungen angepasst werden. Neuere Einrichtungen, die ich mir habe anschauen können, lassen wenig Wünsche offen und sind optimal aufgestellt. Bestandseinrichtungen sind ebenso weiterzuentwickeln. Aktuell fällt mir da der Kindergarten St. Vitus in Lette ein, der erweitert werden muss, um künftig auch Kinder unter zwei Jahren aufnehmen und betreuen zu können. Die Stadt Oelde hat sehr gute Betreuungsangebote und hier wird stetig weiter investiert. Auch im politischen Raum gibt es Konsens hinsichtlich der Priorisierung von Kindergärten und Schulen, die ganz klar im Fokus stehen. Das wird auch so bleiben!
Gesundheit
OeA: Sollen mehr Ärzte in Oelde (besonders auch in den Ortsteilen) ansiedeln und wenn ja, wie wollen Sie eine Ansiedlung fördern?
Wie und wo werden ältere Mitmenschen in Oelde leben können?
– bezahlbarer Wohnraum?
– Barrierefreiheit?
– Inklusion statt Isolierung?
– Pflege?
Karin Rodeheger: Die Situation der hausärztlichen Versorgung treibt uns natürlich alle um und ist kein neues Thema. Auch anlässlich eines Besuchs des Marienhospitals Oelde wurde im Gespräch mit der Geschäftsführung und der medizinischen Leitung die generelle Problematik der Ärzteversorgung erörtert. Der Erhalt des Krankenhausstandortes ist ebenso wichtig wie die hausärztliche Versorgung, aber auch die Erreichbarkeit von Apotheken, die auch nicht in jedem Ortsteil vorhanden sind.
Die Stadt hat bereits durch Vorhaltung von Grundstücken, die ansiedlungswilligen Ärzten zur Verfügung gestellt werden können, einige Vorkehrungen getroffen.
Ältere Menschen sollen die bestmögliche Versorgung erhalten. Es muss möglich sein, selbstbestimmt und in Würde nach den eigenen Vorstellungen alt werden zu können. Wenn dies im eigenen Umfeld passieren soll, dann müssen Angebote vorhanden sein, die dieses ermöglichen. Derzeit fehlen mir in Oelde noch Tagespflege-Angebote, die eine ideale Ergänzung zur Betreuung im häuslichen Umfeld darstellen können, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Ist ein Umzug in eine andere Wohnform gewünscht, so müssen auch hierfür die Kapazitäten vorhanden sein. In den letzten Jahren und auch ganz aktuell sind viele Projekte in Oelde realisiert worden, die auch ein Miteinander von Jung und Alt ermöglichen. Auch der Neubau des Kardinal-von-Galen-Heims an der Ennigerloher Straße ist ein tolles Projekt in der Innenstadt. Teilhabe am gesellschaftlichen und sozialen Leben sollte so lange wie möglich sichergestellt werden und es ist wichtig, diese Einrichtungen durchlässig und offen zu gestalten. Das neu geplante Pflegeprojekt in Lette bspw. soll das Miteinander von Jung und Alt fördern und die Bewohner/innen in das Dorfleben integrieren. Das ist auch das Ziel der Letter Bevölkerung, die dieses Projekt stark begrüßt.
Bezahlbarer Wohnraum ist eine der wesentlichen Herausforderungen der Zukunft. Die Preisentwicklungen für Grund und Boden, aber auch für Erschließungsmaßnahmen, treiben die Kosten enorm in die Höhe. Gute Beispiele wie aktuell im Baugebiet Benningloh beweisen, dass durch städtische Vorgaben auch frei finanzierte Wohneinheiten neben der Schaffung sozialen Wohnraums im Rahmen von Mischkalkulationen gut gelingen können.
Barrierefreiheit ist nicht zuletzt aufgrund des demographischen Wandels eine Selbstverständlichkeit, die bei allen Projekten zu berücksichtigen ist.
Verwaltung
OeA: Eine neue Führung kann frischen Wind in die Verwaltung bringen. Welche Art von Oelder Wind wird den Angestellten künftig ins Gesicht wehen?
Karin Rodeheger: Als Verwaltungsfachfrau sind mir die Strukturen der Stadtverwaltung natürlich bestens bekannt, so dass ich direkt mit der Arbeit loslegen kann. Aber auch viele Gesichter in der Oelder Stadtverwaltung sind mir vertraut und ich freue mich darauf, mit allen gemeinsam neue Wege in Sachen Digitalisierung und Bürgerfreundlichkeit einzuschlagen und die Verwaltung weiter zu einem leistungsstarken und effizienten Dienstleistungsunternehmen zu entwickeln, und das sehr teamorientiert.
Umwelt & Klimaschutz
OeA: In wieweit werden die Oelder in Zukunft mit Ihnen sauberer und besser durchatmen können?
Wo werden Grünbereiche geschaffen, wo soll Beton weichen?
Wie stehen Sie zur autofreien Innenstadt?
Karin Rodeheger: Umwelt- und Klimaschutz treibt uns alle um und wird sicher alle künftigen Entscheidungen des Rates mit beeinflussen. Oelde ist bereits sehr grün und das darf gerne weiter ausgebaut werden.
Zum Thema autofreie Innenstadt bedarf es einer grundsätzlichen Entscheidung. Das Meinungsbild in der Bevölkerung geht auch da weit auseinander. Und man muss natürlich alle Bevölkerungsgruppen im Blick haben, auch diejenigen, die weniger mobil und zwingend auf Fahrzeuge angewiesen sind. Parallel gibt es ja auch stetig die Forderung nach mehr Parkplätzen in der Innenstadt. Im ländlichen Raum wird das Auto auch in den kommenden Jahren sicher noch eine große Rolle spielen, bis andere Mobilitätskonzepte entwickelt sind.
Ich denke, wir brauchen ein gesamtstädtisches Mobilitäts- und Verkehrskonzept, das es dann stringent umzusetzen gilt. Ich persönlich wäre bspw. auch nicht für die Öffnung der Langen Straße für den Pkw-Verkehr, auch solche Stimmen gibt es.
Grundsätzlich würde ich bspw. die Geiststraße definitiv für den Verkehr geöffnet lassen wollen, was bei einer autofreien Innenstadt sicher nicht mehr der Fall wäre.
Allerdings würde ich dem Fußgänger- und Radverkehr hier eine deutlich höhere Priorität zuordnen.
Wirtschaft
OeA: Wie wollen Sie weitere Unternehmen nach Oelde locken?
Wie werden Sie bestehende Unternehmen unterstützen, damit diese bleiben?
Karin Rodeheger: In den letzten Wochen habe ich zahlreiche Unternehmensbesuche durchgeführt und mittlerweile einen guten Überblick über die derzeitige Situation gewinnen können. Bestandserhalt und -pflege sind Schwerpunkte jeder Wirtschaftsförderung. Dafür ist der enge Kontakt zwischen Verwaltung und Unternehmen immens wichtig. Auch Erweiterungsabsichten an bestehenden Standorten sind nach Möglichkeit zu fördern.
Wichtig für Neuansiedlungen sind insbesondere Flächenverfügbarkeiten, aber auch die vorhandene Infrastruktur. Mit zwei Autobahnanschlüssen und dem Bahnhof direkt in der Stadtmitte bietet Oelde eine hervorragende Verkehrsinfrastruktur für Gewerbetreibende.
Drei große Gewerbegebiete sichern Arbeitsplätze und Wohlstand der Stadt, dabei ist ein Branchenmix sehr willkommen.
Wirtschaftsförderung wird ganz klar Chefsache sein und eine hohe Priorität erfahren.
Kurzfragen
Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück?
Mit Partner, Freunden und Familie Zeit zu verbringen, und das am liebsten bei gutem Essen!
Ihre Helden in der Wirklichkeit? Alle Menschen, die sich uneigennützig und mit ganzem Herzen für ihre Mitmenschen und die Gesellschaft einsetzen und die Welt so jeden Tag ein Stückchen besser machen – und das noch mit einem Lächeln im Gesicht!
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Ich kann eigentlich ganz gut verzeihen, wenn der andere seinen Fehler einsieht und bereut – Groll schadet einem nur selbst.
Was ist ihre stärkste Charaktereigenschaft? Unbeirrbarer Optimismus und Zielstrebigkeit
Platz für persönliches
Jede Kandidatin, jeder Kandidat erhält eine DIN A4 Seite zur freien Verfügung. Die Formatierung des Textes wurde so gut es die Technik erlaubt, vom Originaltext übernommen/ angeglichen.
Weitere Informationen zu meiner Person erfahren Sie auch auf meiner Homepage www.karin-rodeheger.de
Bürgermeister-IN-kandidaten im ZOOM-Talk
Am heutigen Montag, den 17.08.2020 ab 19.00 Uhr, werden sich drei von vier Bürgermeisterkandidaten auf der Plattform ZOOM sich Fragen der bis zu 100 weiteren ZOOM Teilnehmer stellen. Barbara Köß, Karin Rodeheger und Oliver Bäumker betreten hier für das eher digitalscheue Oelde somit Neuland. Hermann Wiebe nimmt nicht teil.
Aufgrund der Corona-Auflagen ist es für den Wähler schwer, die Kandidaten live zu erleben. Dies dachten sich Sylvia Nübel vom Oelder Schaufenster und Hans Preckel von Oelde-City und haben sich entschlossen, ein kleines Experiment zu wagen: Das erste Oelder BM-KandidatInnen “grillen” auf Zoom.
Aus technischen Gründen ist eine Anmeldung bei dem Dienstleister ZOOM nötig – ein Zoom-Account wäre nicht notwendig.
Dr. Wohlbrück: Kandidatur zum Bürgermeister zurückgezogen
In einem Schreiben teilte Ralf Wohlbrück dem Oelder Bürgermeister Karl-Friedirch Knop mit, dass er seine Kandidatur zum Bürgermeister zurückziehe. Als Beweggrund wird unter anderem die Coronakrise genannt und eine gewaltige Verwaltungskompetenz, die direkt zu Beginn der Amtszeit abrufbar sein müsse.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Knop,
das Coronavirus hat die Welt nachhaltig im Griff und wird hoffentlich alsbald überwunden. Mir ist klar, dass Sie und Ihre Verwaltung alles in Ihren Kräften stehende tun und sich bis an die Belastungsgrenzen einsetzen. Dafür gebührt Ihnen und Ihren Mitarbeitern großer Dank und große Anerkennung.
Es ist absehbar, dass die Epidemie große Spuren hinterlassen und die Welt verändern wird. Sie wird auch die Gestaltungsmöglichkeiten der Stadt Oelde deutlich einschränken. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass der nächste Bürgermeister erhebliche Verwaltungskompetenz besitzen und diese unmittelbar nach Amtsübernahme einsetzen muss. Für eine Einarbeitung wird es an Zeit fehlen.
Diese Voraussetzungen bringe ich nicht mit. Aus diesem Grund möchte ich meine obige Kandidatur zurückziehen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.