Bürgbühne Stromberg mit Premiere “Die Physiker”

Mörderisch lustig und völlig durchgeknallt präsentierte sich das Winterstück „Die Physiker“ der Burgbühne Stromberg am letzten Samstag, den 12. Januar 2019 vor ausverkauftem Haus auf Kulturgut und Literaturmuseum Nottbeck.

Möbius, Isaac und Einstein drehen am Rad

In der Krimi-Komödie geht es um den genialen Physiker Johann
Wilhelm Möbius, gespielt von Marek Frankrone, der vor einigen Jahren die
Weltformel entschlüsselte. Eine Formel, die in den falschen Händen zu einer
schrecklichen Waffe werden könnte. Aus diesem Grund entschied sich der Denker,
sich und sein Wissen in „Sicherheit“ zu bringen in einer Irrenanstalt.



Wirklich genialer Physiker oder doch nur ein Verrückter?

Umgeben von den verrückten Physikern Albert Einstein (Sven Singedonk), Isaac Newton (Michael Bökamp) und dem fluktuationsstarken Personal der Klinik reiht sich Möbius perfekt ein, indem er vorgibt, von König Salomon persönlich Befehle zu erhalten.

Dr. Mathilde von Zahnd mit den irren Genies

In der Einrichtung macht es schnell den Eindruck, dass einer bekloppter und auch gefährlicher ist als der andere. Durch die haarsträubenden Morde in der Klapsmühle, wird Kommissar Richard Voß (Richard Laustroer) nicht nur an den Rand der Verzweiflung getrieben, sondern auch zur Flasche. Findet Richard zur Gerechtigkeit? Und welche Pläne verfolgt die liebe Dr. Mathilde von Zahnd (Katja Einhoff)? Oder ist Möbius doch nur ein Spinner der sich einredet ein Physikgenie zu sein?

Der Komissar muss einen irren Fall lösen.

Mehr soll an dieser Stelle nicht über das Stück verraten werden.

Schauspielerische Leistung

Besucher des Winterstücks können sich auf eine sehr gute und lustige Vorführung freuen die am Anfang für Verwirrung und Rätselraten sorgt. Die bereits oben erwähnten Darsteller überzeugten mit einem fantastischen Mimikspiel, hatten Ausstrahlungsstärke und vor allem glänzten diese trotz schwieriger Dialoge mit Textsicherheit.  Aber auch die vielen Nebenrollen waren höchst interessant und amüsant.

Spurensicherung und Gerichtsmedizin bei der Arbeit.

Die Gerichtsmedizinerin (Manuela Föge), die sich über jede Leiche freute oder der Missionar Oskar Rose (Dawid Steppin) der den Begriff Patchwork völlig neu definiert machten das Winterstück welches unter der Regie von Tobias Huster stand zu einer echt starken Vorstellung.

Der Zuschauersaal

Der Regisseur Tobias
Huster

Viele Gäste der Burgbühne Stromberg kennen Tobias Huster seit den 90er Jahren. Als Junge stand er erstmalig bei Theaterspielen 1987 auf der Burgbühne mit dem Stück: Wer hat Toby´s Schatz? (Huster berichtete uns mit einem leichten Lachen, dass die Namensgebung ein völliger Zufall war.) Unter anderem kennt man ihn aus den weiteren Stücken wie:

Foto: Burgbühne Stromberg mit Szene aus: Wer hat Toby´s Schatz?

„Was fürn Zirkus“ wo er als Bär verkleidet war. „Andre der Polizist“ „Die Elenden“ wo Tobias als Aufständiger für Freiheit und Demokratie kämpfte. „Cyrano de Bergerac“ „Der Impresario aus Smyrna“ oder „Das Wirtshaus im Spessart“.

Tobias Huster in einer Szene aus “Die Elenden”

Wir haben den Tobias gefragt, wie er zum Regiestuhl gekommen
ist.

„Ich habe mal vor mehreren Jahren bei der Burgbühne zu Hendrik Becker gesagt, dass ich darauf mal Bock hätte.“ Nachdem eine Kollegin aus beruflichen Gründen weggefallen ist, wurde Tobias Huster mit der Regieleitung des Winterstücks beauftragt, berichtete er uns.

Tobias Augen funkeln vor Freude am Ende der Vorstellung während Gaby Brüser (Leitung Burgbühne) gratuliert

„Man sitzt da und kann überhaupt nichts machen.“, antwortete uns der zu Beginn sehr nervöse Regisseur auf unsere Frage, wie es denn sei „nur“ zuzusehen.

Mit viel Gelächter und Applaus der Gäste war die Nervosität gänzlich unberechtigt. Huster hat bewiesen das durch jahrelange Praxis graue Theorie abgehängt werden kann. Ob er bei weiteren Stücken Regie führen wird ist noch unklar.

Ein gelungener Auftakt

Spielzeiten

Sonntag               13.
Januar 2019                                17.00 Uhr

Freitag                  18. Januar 2019                                19.30
Uhr

Samstag              19.
Januar 2019                                19.30 Uhr

Sonntag               20.
Januar 2019                                17.00 Uhr

Freitag                  25. Januar 2019                               19.30 Uhr

Samstag              26.
Januar 2019                                19.30 Uhr

Sonntag               27. Januar 2019                                17.00 Uhr

Kartenservice: www.burgbuehne.de




Generalprobe vom Winterstück der Burgbühne Stromberg e.V.„Mörder mögen´s messerscharf“

Einen Blick hinter und vor die Kulissen der Burgbühne Stromberg e. V. konnte der OELDER ANZEIGER am letzten Mittwoch werfen, als er der Generalprobe zum Stück “Mörder mögen´s messerscharf” beiwohnte. Mit dieser Krimi-Komödie startet die Stromberger Theaterspielgruppe in die Wintersaison auf dem Kulturgut Haus Nottbeck an der Landrat-Predeick-Allee 1.

Foto von Marek Frankrone

Foto von Marek Frankrone

Als wir den großen Saal gegen 20:00 Uhr betraten, waren an die 20 Personen bereits seit einer guten Stunde damit beschäftigt, das Bühnenbild herzurichten, den Ton sowie das Licht einzustellen und an den Requisiten auf der Bühne wurde letzte Hand angelegt. Das Kissen auf dem alten Sofa wurde aufgeschüttelt und im Hintergrund die alte Pendeluhr ausgerichtet.

Letzte Handgriffe

Letzte Handgriffe

Das gesamte Bühnenbild bestand dabei aus einer Bar inklusive zweier Barhocker, einem breiten Sofa in der Mitte mit Tisch und zwei Sesseln, einer Stehlampe mit altem Schirm, rotem Telefon, einem Kamin sowie einigen Hirschgeweihen, die dem Ganzen ein adeliges Flair verleihen.

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Liebevolle Details sind auf der Bühne zu entdecken

Baron Ansgar von Herrschershausen, gespielt von Sven Singedonk aus Stromberg, ist seit kurzer Zeit dahingeschieden, wie er nach und nach feststellt und sich der Tatsache bewusst wird, dass er als Geist des einst sympathischen Barons nun durch die Räumlichkeiten des Anwesens geistert nach einem heimtückischen Mord.

Der Baron wandelt als unsichtbarer Geist um seine Gemahlin Lukretia herum

Der Baron wandelt als unsichtbarer Geist um seine Gemahlin Lukretia herum

Zurück lässt der Baron seine Gattin Lukretia, gespielt von Dorothee Allendorf, die beiden leicht tütteligen Tanten Restituta und Honoria, gemimt von Mareen Brinkmann und Eva Brameier, dem Verwalter des Anwesens, Dietmar Knör, dargestellt von Richard Laustroer, dem Butler Johann, welcher gerne mal tiefer ins Glas schaut, präsentiert von Tobias Huster. Manuela Föge  stellt das Hausmädchen Sophia dar, für die Kommissarin Else Nehrlich ist Schauspielerin Katja Einhoff verantwortlich und den Kommissar-Assistenten Hugo Geist verkörpert Fabian Thielbeer.

Eva Brameier und Mareen Brinkmann spielen die Tanten des Barons

Eva Brameier und Mareen Brinkmann spielen die Tanten des Barons

Staunend über die grausige Tat begleitet nun der Geist des Barons die Anwohner und Kommissare dabei, wie die Jagd auf den oder die Mörder gemacht wird.

Hugo Geist spielt Fabian Thielbeer, während Butler Johann von Tobias Huster dargestellt wird

Hugo Geist spielt Fabian Thielbeer, während Butler Johann von Tobias Huster dargestellt wird

Das Stück kommt dabei mit einer breiten Palette an Humor, Heuchelei, Liebe (Geilheit) und einer guten Portion Alkohol daher, welche uns beim Zuschauen teilweise an „Dinner for one“ oder dem Spielfim “Ghost – Nachricht von Sam“erinnerte. Die Akteure auf der Bühne bringen die Gefühle sehr gut herüber und geifern, streiten, heucheln und torkeln über die Bühne, sodass wir uns oftmals mit einem breitem Grinsen oder Lachen von der eigentlichen Arbeit haben köstlich ablenken lassen.

Das Hausmädchen Sophia spielt Manuela Föge

Das Hausmädchen Sophia spielt Manuela Föge

Richard Laustroer schauspielert den Verwalter Dietmar Knorr

Richard Laustroer schauspielert den Verwalter Dietmar Knorr

Am Ende der Probe wird uns durch die Regisseurin Kathrin Hoffmann klar, dass unser Empfinden nicht dem Zufall geschuldet ist, sondern ihrer wirklichen Detailversessenheit. Während der gesamten Probe schrieb sie jedes kleinste Detail zu Texten, dem nicht korrekt abgestellten Tablett, dem zu wenig geputzten Interieur, der noch etwas fehlenden Farbe auf einer der Seitenwände und zu Begrüßungen der Darsteller auf. In lockerer familiärer Atmosphäre wurden die kleinen Kritikpunkte am Ende besprochen.

Kathrin hat sich alles notiert

Kathrin hat sich alles notiert

Kathrin Hoffmann spielt selber seit dem achten Lebensjahr Theater und schloss erfolgreich 2009 die Ausbildung zur Theaterpädagogin ab.

Aber nicht nur der Blick auf die Bühne hat uns Interessiert, sondern auch die Technik die dahinter steckt. Daher suchten wir am anderen Ende des Saals den Technik- und Ton-Raum auf, wo Herr Wolfgang Mackel und Markus Haarmeyer am Drücker sind. Markus Haarmeyer kümmert sich während der Aufführung um den guten Ton, während Wolfgang Mackel verantwortlich ist für das Bühnenlicht. Bei Betrachtung der vielen Knöpfe und Regler (welche aber nicht alle genutzt werden) wird uns klar, dass hier ebenfalls eine Menge Know How und Erfahrung am Werke sind.

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Wolfgang Mackel und Markus Haarmeyer

Wer nun gerne wissen möchte, warum es Kommissare auch am Telefon nicht leicht haben, Alkohol so manches wahre Wort hervorlockt und nach dem Aufstieg ein tiefer Fall folgt, sollte sich schnell Karten für das Stück besorgen.

Die Premierenvorstellung spielt jetzt Samstag, den 09. Januar ab 19:30 Uhr. Wem dies zu knapp ist, der kann die Vorstellung noch an folgenden Spieltagen sehen:

Sonntag        10. Januar 2016     17:00 Uhr

Freitag          15. Januar 2016     19:30 Uhr

Samstag       16. Januar 2016     19:30 Uhr

Sonntag        17. Januar 2016     17:00 Uhr

Freitag          22. Januar 2016     19:30 Uhr

Samstag       23. Januar 2016     19:30 Uhr

Sonntag        24. Januar 2016    17:00 Uh

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