Nachdem das ursprünglich für April angekündigte Konzert von »Zatie« coronabedingt ausfiel, lädt der Kultursalon Haus Wiegelmann für Sonnabend zu dem ungewöhnlichen Gesangskonzert mit . Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.
Zatie, das sind Kevin Hemkemeier und Mylène Kroon, haben klassische Musik an der Hochschule für Musik Detmold studiert. Auch im Jazz- und Popbereich zu Hause, entwickelten sie eine Leidenschaft für Improvisation und neue Musik. Diese Vielseitigkeit sorgt dafür, dass sie mit mitreißenden Harmonien, Klangfarben und Melodien überraschen. Die englischen, niederländischen und deutschen Texte der Songs stammen aus der Feder der Sängerin Mylène, die auf ihre leichte und freie Art die Welt, die Liebe und das Leben hinterfragt und den Zuhörer spüren lässt, dass sie genau weiß, wovon sie singt.
Das Konzert findet statt im Kultursalon Haus Wiegelmann, Grüner Weg 41, Oelde am
Samstag, 27.08.2020, 19.00 Uhr
Platzreservierungen per E-Mail an [email protected] oder Tel./SMS 0176 6325 0067
– Der Eintritt ist frei – Nach dem Konzert freuen sich die Künstler über eine freiwillige Spende.
„Der Fliegende Holländer“ und „Die Meistersinger von Nürnberg“, leicht verdaulich vorgestellt
Ruprecht Frieling gelingt die Überfahrt von den schweren Wagnerstücken und zeigt viele Parallelen zu heutigen Formaten.
Am Wochenende legte der in Berlin lebende Exil-Oelder Ruprecht Frieling aka Prinz Rupi im Heimathafen von Paul Wiegelmann an. Wiegelmann, Betreiber des gleichnamigen Kultursalons, stellte Frieling als Fotograf, Redakteur, Produzent, Kunstkritiker und vor allem als Verleger und Schöpfer unzähliger Bücher und Texte dem Publikum vor.
In einer gut zweistündigen Zusammenfassung stellte Frieling zum einen die Sage »Der Fliegende Holländer« vor und zum anderen die Erfolgsgeschichte vom jungen Ritter Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Beide Werke vom Schwergewicht der deutschen Opern: Richard Wagner.
Musikalisch wurde der Vortrag vom Oelder Pianisten Ildefons Klein mit wundervollen Eigenwerken begleitet. Diese Stücke übermittelten sehr gut Drama, peitschende Wellen oder die Leichtigkeit aus den beiden Wagnerwerken. Für seine an Wagners Originalen angelehnte Kompositionen investierte der Pianist und Musiklehrer ein gutes halbes Jahr an Arbeit.
Viele Jüngere, der Autor dieses Textes inbegriffen, assoziieren bei Richard Wagner oft angsteinflößende und schwere Kost. Bei »Der fliegende Holländer« denken viele an etwas Schnelles – zum Beispiel eine rasche Lieferung. In dem Originalstück geht es jedoch darum, dass ein holländischer Kapitän einen Deal mit dem Teufel eingegangen ist, damit er das zu damaligen Zeiten brandgefährliche Kap der Guten Hoffnung sicher und schnell umschiffen konnte.
Der Preis ist heiß!
Seine Seele verkaufte der Kapitän dem Teufel! Daraufhin wurden er und seine Mannschaft dazu verflucht, als todbringendes Geisterschiff mit blutroten Segeln und langen Kanonen auf den Weltmeeren zu kreuzen. Der schier unendliche Fluch kann nur gebrochen werden durch die ewige Treue einer Frau. Diese Rolle übernimmt Senta, die stark umworbene Tochter eines Handelsschiffers, der sie dem verfluchten Holländer gegen Bares verkauft. Der junge Jäger Erik, der in die junge Frau verliebt ist, fühlt sich schon siegessicher, sie zum Weib zu bekommen, doch kann Senta letztendlich nicht für sich gewinnen.
Nach viel Tamtam und Drama stürzt sich Senta in die Fluten und besiegelt mit ihrem Tod die ewige Treue mit dem Holländer. Der Fluch des Teufels wird gebrochen durch die uneingeschränkte Liebe einer Frau, und der unheimliche Kapitän, der lange Zeit als Geist auf den Meeren verbringen musste, erlangt seine Sterblichkeit zurück, um endlich in Frieden sterben zu können.
Hollywood und Computerspiele
Fans der Filmserie »Der Fluch der Karibik« erkennen vielleicht sofort die Parallelen zum Hollywoodfilm, in dem ebenfalls Geister-schiffe und -piraten die Filmmeere unsicher machen.
Weiter weckte die Zusammenfassung Ruprecht Frielings die Erinnerung an das Computerspiel »The Secret of Monkey Island«, in dem der unsterbliche Geisterpirat LeChuck als Bösewicht dem Helden Guybrush Threepwood gegenübersteht. Wie auch »Der fliegende Holländer« gierte LeChuck in dem Abenteuerspiel nach der großen Liebe. Sein sehnlichster Wunsch ist es, die Gouverneurin Elaine Marley zu heiraten und seinem Rivalen Guybrush sein Dasein so ungemütlich wie möglich zu gestalten.
Ob der Macher des Spiels, Ron Gilbert, seine Inspiration ebenfalls aus Wagners Werk zog (wie zum Beispiel Tolkien aus »Der Ring der Nibelungen«) ist leider unbekannt.
„Die Meistersinger von Nürnberg“ oder DSDS von Annodazumal
Mit viel Humor übermittelte Frieling die Geschichte vom reichen Goldschmied Veit Pogner, der seine einzige Tochter Eva demjenigen zur Ehe verspricht, der aus einem Wettsingen der »Meistersinger von Nürnberg« als Sieger hervorgehe.
Ritter Walther von Stolzing der ein Auge auf die scharfe Braut geworfen hat, macht sich sofort daran, am vom spießbürgerlichen durchtränkten Regelwerk des Gesangswettbewerbs teilzunehmen. Dieses Regelwerk wurde von den »Merker« genannten Meistern der Musik streng überwacht. Wer beim Vorsingen sieben Fehler machte, wurde gnadenlos der Bühne verwiesen und fiel durch.
Gut, dass die Merker abgedeckt hinter Stoffvorhängen saßen und sich ganz allein auf die Singstimmen konzentrierten. Ritter Walther sang einfach gerne. Er sang, ohne vom Regelwerk zu wissen über Wald und Fauna, während der »Merker« hinter seinem Vorhang Strich für Strich auf seine Schiefertafel hieb. Zum Beinahe-Herzinfarkt kam es dann letztendlich, als dieser aus seinem Kabuff herauskam und obendrein noch sah, dass der Ritter stehend gesungen hatte, was allein schon als schwerer Regelverstoß galt.
Das Regelwerk war mit Füßen getreten, aber dem Publikum, dem Volk, gefiel sehr, was es hörte. Kurzgefasst setzt sich in der Geschichte der Oper der Wille des Volkes durch, was auf der Bühne gefällt. Etwas noch nie dagewesenes und vielleicht die Geburtsstunde von »Deutschland sucht den Superstar«?
Profunde Kenntnisse
Wie Ruprecht Frieling dem OELDER ANZEIGER erzählte, befasst er sich seit mehr als 30 Jahren mit den Werken Wagners und kann deshalb facettenreich und detailliert über die Stücke berichten, rezitieren und mit Hintergrundwissen strotzen. Dies weckte bei den Besuchern der beiden ausverkauften Abende große Begeisterung. Im kommenden Jahr will Frieling Wagners Oper »Lohengrin« in Oelde erzählen.
Veranstaltung im Kultursalon Wiegelmann
Es berichtet Rayomonde Hackenholt für Sie. Im Kultursalon Haus Wiegelmann findet am Samstag, den 8. September um 17.00 Uhr eine weitere Veranstaltung zum 20 jährigen Bestehen des Vereins Oelder Kunstschaffender Statt.
Die Literaten des Kunstvereins haben hier ihren Auftritt. Marlies Bollmers liest ihre Gedichte zum Thema <Herbstahnen.>
Marlies Bollmers, Marita Utlaut, Maria Bexten
Maria Bexten verfasst ihre Gedanken in Prosa und liest die Geschichte <Die Mutprobe>.
Marita Utlaut rezitiert aus der Reihe <Der wind aber lässt meine Seele frei> ihre lyrischen Texte.
Zum Thema ZEIT – LOS stellt der Uhrmachermeister Günter Hegemann eine antike Uhr vor und gibt Erklärungen dazu.
Musikalische Beiträge durch 2 Violinen und Klavier gibt es zwischen den Vorträgen der Literaten.
Für die Veranstaltung, Oelde,Grüner Weg 41,/ Ecke Steinstraße, ist eine Reservierung im Lottogeschäft Schreiber, Bahnhofstr. Tel. 9o1576 erforderlich. Der Eintritt ist frei.
Wagners »Ring des Nibelungen« in Oelde
Wer bislang einen Riesenbogen um Richard Wagners verwirrend-pompöse Oper »Der Ring des Nibelungen« gemacht hat, kann sich jetzt bei freiem Eintritt im Kultursalon Wiegelmann davon überzeugen, was es wirklich mit diesem Gesamtkunstwerk auf sich hat.
Am Freitag, dem 17. November um 19.30 Uhr erzählt und übersetzt Opern-Kenner Ruprecht Frieling die monumentale, ergreifende und bodenlos tiefe Geschichte vom »Ring« als spannendsten Krimi der Opernwelt.
Ruprecht Frieling, aufgewachsen in Oelde und wohnhaft in Berlin, ist Verfasser mehrerer Wagner-Opern(ver)führer. Seine eigene Produktion des »Ring des Nibelungen« wurde mit dem Bestenpreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.
Basierend auf Wagners Original-Libretto erzählt Frieling an dem Abend im Kultursalon die mystische Handlung destilliert und völlig neuartig. Der Autor geht dabei wie der Schöpfer der Oper vor, er präsentiert die vier Teile des insgesamt rund dreizehnstündigen Bühnenfestspiels: »Das Rheingold«, »Die Walküre«, »Siegfried« und schließlich »Götterdämmerung«.
Ildefons Klein • Foto: privat
Der Oelder Pianist und Musikpädagoge Ildefons Klein spielt dazu am Klavier eigene Transkriptionen der Wagner-Stücke, die an dem Abend zur Uraufführung kommen.
Klein ist als Musik- und Religionslehrer am Einstein-Gymnasium in Rheda-Wiedenbrück tätig. Neben dieser Haupttätigkeit tritt er als Chorleiter sowie als Musikkabarettist u.a. mit Chansons von Georg Kreisler auf.
Die Redaktion von Kulturstrom schreibt über den Abend: »Das, was auf der Bühne so bedeutungsschwer, ehrfurchteinflößend und gewaltig daherkommt, wird durch Frieling zum köstlichen und unterhaltsamen Event.« Und der Sender ARTE urteilt: »Die komplexe und für Laien oft verwirrende Handlung der Wagner-Opern wird plötzlich ganz logisch.«
Wann? Freitag, 17.11.2017, 19.30 Uhr
Wo? Kultursalon Haus Wiegelmann, Grüner Weg 41/Ecke Steinstraße
Karten? Platzreservierungen im Lottogeschäft Schreiber, Bahnhofstr., Tel 02522-901576.
Der Eintritt ist frei. Nach der Veranstaltung ist eine freiwillige Spende willkommen.
Meike Leluschko gehört zu den Sängerinnen, die in der internationeln Fachwelt einen ausgezeichneten Ruf besitzt. Sie unterrichtet zur Zeit an der Musikhochschule in Detmold. Auftritte auf internationalen Festivals Festivals und renommierten Konzertpodien wie das Festspielhaus Salzburg, Kölner Philharmonie, Laeizhalle Hamburg, Prinzregententheater München, Gewandhaus zu Leipzig, Staatsoper Berlin, Paris, Rom zuletzt im Fruejahr in der Schweiz. Das Meike Leluschko zum zweiten Male ( 1. Mal: AWO Konzert in Beckum, 2013) in die Münsteraner Provinz gelockt werden konnte, liegt sicher auch an den hervoragenden “Connetions” der Pianistin Nadja Naumova und an Claudia Oddo.
Der kanadische Posaunist Shawn Grocott lebt seit 1995 in Deutschland. Nachdem er seinen Bachelor of Music Education Diplom von der University of Regina bekam, zog er nach Detmold und studierte dort Posaune an der Hochschule für Musik. An der Lübecker Musikhochschule schloss er sein Studium mit der Künstlerischen Diplomprüfung ab. Shawn Grocotts musikalische Interessen sind vielseitig.
Shawn Grokott
Als Orchestermusiker ist er mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, den Bochumer Symphonikern, der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford und im Detmolder Landestheater aufgetreten. Kammermusikalische Konzerte führten ihn mit dem international besetzten Blechbläserensemble “WorldBrass” u.a. in die Philharmonie Berlin, zeitgenössische Musik spielt er mit dem “Ensemble Horizonte” und als Jazzmusiker mit seinem Duo “Shawn and the Wolf” ging er auf Tour nach Brasilien, mehrfach nach Kanada sowie zuletzt 2013 nach Albanien.
Seit 2009 ist Shawn Grocott Lehrbeauftragter für Posaune an der Hochschule für Musik in Detmold und leitet seit 2013 die Hochschul-Big Band.
Nadja Naumova
Die Dritte im Bund, Nadja Naumova, Konzertpianistin aus St. Pertersburg, ist in Oelde keine Unbekannte. Erst im November hat sie ein grandioses Klavierkonzert im Kultursalon Wiegelmann “hingelegt”
Für den in einem Weihnachtskonzert fast notorischen Streichersound sorgt die Gruppe “Frühlingswind”, eine Oelder Gruppe begeisterter Amateurmusiker, die neben der klassischen Linie auch in der moderenen U-Musik sich herumtummeln. Auf dem Konzert aber bleiben sie – ziemlich- klassisch.
Wer also morgen ab 18 Uhr Zeit hat, sollte die Friedenskirche in Oelde besuchen. Albert-Dürer-Str. 6. Eintritt: Erwachsene 18 € – Kinder 5 €.