Radio WAF bleibt Marktführer

Mit einem Marktanteil von 38,4 Prozent und einer Einschaltquote von 42,4 Prozent setzt sich Radio WAF wieder einmal mit deutlichem Abstand gegen die aus Rundfunkbeiträgen finanzierte Konkurrenz durch. Das zeigt die heute (27.03.2019) veröffentlichte Reichweitenerhebung Elektronische Medien-Analyse (E.M.A. NRW 2019 I).

Daumen hoch für 97.000 Radio WAF-Hörer jeden Tag: Frühmoderatoren Markus Bußmann (l.) und Ina Atig (r.)

Demnach kommt 1LIVE nur noch auf 12,5 Prozent Marktanteil im Kreis Warendorf, WDR2 und WDR4 erreichen jeweils 13,4 Prozent, selbst zusammengenommen weisen diese drei nur einen geringfügig höheren Wert als Radio WAF allein aus.

97.000 tägliche Hörer



Insgesamt hören 97.000 Menschen im Sendegebiet täglich Radio WAF. Mit seiner sehr guten Quote landet der Sender auf Platz acht im landesweiten Vergleich aller 45 Lokalradio-Marken. Radio WAF-Chefredakteur Frank Haberstroh:

Wir freuen uns besonders über die Treue unserer Hörerschaft. Mit einer täglichen Verweildauer von über drei Stunden sind wir spitze in NRW!” 203 Minuten genau bleiben die Hörer von Radio WAF jeden Tag im Schnitt „dran“.

Und auch der Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft von Radio WAF Uwe Wollgramm freut sich über den Erfolg des Senders:

Es ist die Mischung bei Radio WAF, die den Erfolg ausmacht. Da gibt es zum Beispiel eine sehr professionell gestaltete Frühsendung, die unterhaltsam und informativ zugleich ist. Und es gibt auch Sendestrecken wie das junge Radio WAF deinfm, das jetzt täglich abends ausgestrahlt wird, mit ganz frischer, neuer Musik. Und das kommt an.

Ähnliche Gründe sieht auch Chefredakteur Haberstroh:

Erst Anfang März haben wir unser Lokalprogramm ausgeweitet. Durch noch mehr “Radio WAF deinfm” haben wir jetzt werktags 16 lokale Sendestunden. So viel wie noch nie!

In der Primetime morgens zwischen 7 und 8 Uhr sind es an Werktagen im Schnitt fast 50.000 Hörer, die sich vom Frühteam von Radio WAF rund um die Moderatoren Markus Bußmann und Ina Atig mit den aktuellsten lokalen und weltweiten Informationen, der besten Musik und der lustigsten Comedy versorgen und in den Tag bringen lassen.

Die Lokalradios in Ostwestfalen-Lippe und dem Kreis Warendorf sind nach der aktuellen Erhebung im Vergleich der insgesamt 45 Lokalradio-Marken in NRW so erfolgreich wie noch nie: Zum ersten Mal gelang es allen sieben, sich mit der Tagesreichweite unter den ersten 10 im Land zu platzieren.
Die repräsentative Reichweitenuntersuchung „E.M.A. NRW“ wird vom MS Medienbüro in Köln erhoben. Zweimal im Jahr werden die Ergebnisse der Studie veröffentlicht




Krankenhausradio unterstützt auf dem Weg zur Besserung und sucht Mitarbeiter

Studioleiter Edgar Wallmeyer bei der Arbeit

Studioleiter Edgar Wallmeyer bei der Arbeit

„Das Radio im Marienhospital Oelde sucht ehrenamtliche Mitarbeiter für Hörerbetreuung, Redaktion und Moderation“. – Diese Anzeige ist regelmäßig in den Oelder Print-Medien zu finden, aber was genau steckt hinter dieser ehrenamtlichen Tätigkeit? Um dies herauszufinden, hat sich der Oelder Anzeiger mit dem Leiter des „Studio 58“, Herrn Edgar Wallmeyer, verabredet und durfte live bei der Ausstrahlung der Radiosendung am 01. Mai 2013 dabei sein. 

Während Herr Wallmeyer gekonnt und unterhaltsam durch die Sendung führte und auf aktuelle Themen wie die Champions League-Spiele, das Unglück in Bangladesh oder auch die Steuerflucht von Herrn Hoeneß einging, stellte der Oelder Anzeiger ihm in den kurzen Musikpausen viele Fragen, um sich nach und nach ein Bild von dieser ehrenamtlichen Arbeit machen zu können.

Gegründet wurde das „Studio 58“ 1996, vor also nunmehr 17 Jahren. Das Marienhospital beabsichtigte damals, einen Krankenhausfunk einzurichten und durch Vermittlung der Volkshochschule kam es zur Zusammenarbeit mit Herrn Edgar Wallmeyer und den beiden anderen Gründungsmitgliedern, Frau Susann Heinze-Wallmeyer und Herrn Manfred Vilbusch, die auch heute noch aktiv im Sender mitarbeiten. Nach einer Planungszeit von ca. zwei Monaten war das „Studio 58“ geboren. Bei der Namensfindung wollte man auf gängige Bezeichnungen wie „Krankenhausfunk“ oder „Patientenradio“ verzichten und letztendlich kamen Herr Wallmeyer und ein Kollege auf die Kombination von Studio (vom berühmten „Studio 54“ in New York) und 58 (da es sich beim Senderaum um das Zimmer Nr. 58 handelte).

In den Anfangszeiten war es nicht schwierig, ehrenamtliche Mitarbeiter/innen z. B. durch Mundpropaganda zu finden und es waren in den ersten Jahren auch viele Jugendliche bzw. junge Leute dabei, die bereit waren zu helfen. Leider haben aber auch viele durch Umstände wie Ausbildung oder Umzug wieder aufgehört. Seit ca. sechs Jahren sind es hauptsächlich über 40-jährige, die sich für diese Aufgabe interessieren. Es ist allerdings sehr schwierig geworden, neue geeignete Mitarbeiter/innen zu finden. Vor allem an Feiertagen oder an langen Wochenenden kann es daher schon mal zu Personalengpässen kommen. Zzt. arbeiten neun ehrenamtliche Helfer/innen im Alter von 9 – 66 Jahren für das „Studio 58“. Bei der neunjährigen Helferin handelt es sich um die ältere Tochter von Herrn Wallmeyer, die bereits selbständig auf der „Station 6“ Hörerwünsche einsammelt oder auch mal bei der Moderation der Musikwunschsendung mithelfen darf.

Wer mitmachen möchte, muss nicht alle drei Aufgaben (Hörerbetreuung, Redaktion + Moderation) wahrnehmen, dies wäre aber optimal. Da es sich bei den Helfern nicht um Profis handelt und auch die Technik nicht perfekt ist, ist es lt. Herrn Wallmeyer relativ einfach, sich in alle Bereiche einzuarbeiten. Voraussetzungen für diese ehrenamtliche Tätigkeit sind das Interesse an der Radioarbeit, das Talent, spontan und frei zu den Hörern sprechen zu können und das Interesse an Musik allgemein. Außerdem sollte man im Rahmen der Hörerbetreuung keine Probleme damit haben, auf Menschen zugehen zu können. Das Mindestalter liegt bei 14 Jahren, nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt. Ausländische Mitbürger/innen, die über gute Deutschkenntnisse verfügen, sind herzlich willkommen. Evtl. könnten z. B. türkische Sprachkenntnisse manchmal auch im Umgang mit den Patienten helfen, die nicht ganz so vertraut mit der deutschen Sprache sind. Die Zeit, die man in dieses Ehrenamt investieren muss, hängt von der Aufgabe ab. Für die Hörerbetreuung am Freitag muss man z. B. mind. 1,5 Stunden einplanen, für eine Radiosendung zwei Stunden Sendezeit plus Vorbereitung zu Hause und im Sender von ca. einer Stunde, also insgesamt gut drei Stunden.

Programminfo an der "Studio 58"-Tür

Programminfo an der “Studio 58”-Tür

Das „Studio 58“ sendet an sechs Tagen in der Woche inkl. der Feiertage. Nur in der Zeit vom 24.12. bis zum 01.01. gönnen sich die Mitarbeiter/innen eine Pause. Programmzeiten: Von Montag bis Freitag von 18.00 Uhr – 20.00 Uhr und am Samstag von 15.00 Uhr – 17.30 Uhr. Am Samstag ist die Sendezeit absichtlich so gewählt, damit auch die aktuellen Bundesligaergebnisse miteinbezogen werden können. Zum wöchentlichen Radioprogramm gehören:

Montags:
„Oldiemarkt“. Rock und Pop der 50er bis 90er Jahre. (Moderation: Christoph Weber)
„Auf gut Deutsch“. Deutschsprachige Musik von Schlager bis Pop. (Moderation: Edgar Wallmeyer)

Dienstags:
„Apropos Musik“. Ein Mix aus nationaler und internationaler Musik. (Moderation: Patrick Ulbricht)

Mittwochs:
„Marktplatz“. Eine Sendung mit journalistischem Anspruch, in der die aktuellen Themen der letzten zwei bis drei Tage aufgegriffen werden. Besonders interessant für die Patienten, die aufgrund von Bettlägerigkeit oder z. B. einem gebrochenen Arm Schwierigkeiten haben, selbst eine Zeitung zu lesen. (Moderation: Edgar Wallmeyer)

Donnerstags:
„Treffpunkt mit Musik“. In diese Sendung lädt sich der Moderator als Ergänzung zum Musikprogramm auch gerne mal Gäste ein. Zu diesen gehörten u. a. schon die Colorados-Revival-Band aus Oelde, der Pfarrer Karl Kemper und auch Mitarbeiter der Hospizbewegung des Kreises Warendorf. (Moderation: Franz Grebe)

Freitags:
„Buntwäsche“. Ein weiterer Mix aus nationaler und internationaler Musik. (Moderation: Susann Heinze-Wallmeyer)
„Sportzeit“. Internationaler und – hauptsächlich – Regionalsport inkl. Bundesliga-Tipp der beiden Anwesenden. (Moderation: Manfred Vilbusch. Musik: Edgar Wallmeyer)

Samstags:
„Wunschkonzert“: Hörerwünsche + Grüße.

Die Befragung bezüglich der Hörerwünsche findet wöchentlich am Freitag statt. Vier bis fünf ehrenamtliche Helfer/innen laufen durch das Gebäude und befragen – nach Rücksprache mit den Krankenschwestern – Patienten im ganzen Haus. Es finden kurze oder auch mal längere Gespräche mit den Kranken statt, in denen die Wünsche notiert werden, die aber durchaus auch mal seelsorgerischen Charakter haben. Für Unentschlossene hat man auch eine Vorschlagsliste mit Titeln dabei und später beim Spielen des Wunsches werden der Name und die Station des Wünschenden angegeben und eventuelle Grüße ausgerichtet. Gegrüßt werden hauptsächlich das Krankenhauspersonal, bei dem man sich für die gute Betreuung bedankt, oder auch andere Patienten. Da das Personal dem Krankenhausfunk zumeist selbst nicht folgen kann, erfährt es oft von anderen Patienten von den ausgerichteten Grüßen, über die es sich immer sehr freut.

Die Reaktionen auf die Hörerbefragung und das Programm des „Studio 58“ sind durchweg positiv und erreichen die Moderatoren direkt bei der Hörerbetreuung, telefonisch oder auch schon mal persönlich im Senderaum. Teilweise bedanken sich Hörer auch mit Schokolade oder kleinen Geldspenden. Letztere werden von den Moderatoren in der Regel aber auch gleich wieder in neue Musik investiert. Mittlerweile sind ca. 40 000 Musiktitel vorrätig. Bis 2010 wurden noch CDs angeschafft, die in langen Regalen an den Studiowänden zu finden sind, aber inzwischen kommt auch hier die Musik von einer externen Festplatte. Bei der Musikwahl wird neben den Hörerwünschen auch das Durchschnittsalter der Patienten berücksichtigt. Statistisch gesehen liegt dieses bei ca. 37,6 Jahren, was aber eher nicht der Realität entspricht, da dieses Ergebnis auch schon mal von Neugeborenen, die länger als drei Tage im Krankenhaus verweilen, beeinflusst wird. Realistisch gesehen liegt das Durchschnittsalter lt. Herrn Wallmeyer eher bei deutlich über 40 Jahren.

Aufgrund der vorhandenen Musiktitel und der Tatsache, dass man inzwischen auf das Internet zurückgreifen kann, können mittlerweile fast alle Hörerwünsche erfüllt werden. Auch für die jungen Hörer ist einiges dabei, so z. B. auch der bei vielen Jugendlichen so beliebte Rapper „Cro“ mit seinem Lied „Einmal um die Welt“. Auf ca. 150 Hörerwünsche kommt ungefähr einer, der nicht vorrätig ist. Gar nicht gespielt werden natürlich Lieder, die auf dem Index stehen. Und bei manchen Titeln – z. B. von ACDC – werden vorher schon mal Warnungen wegen der zu erwartenden Lautstärke ausgesprochen.

Von Zeit zu Zeit gibt es auch Themenwochen im Programm. So gab es z. B. einmal das Thema „Herbst“, bei dem die Hörer/innen aufgefordert wurden, ihre Lieblings- oder selbst verfassten Gedichte zu diesem Thema einzureichen. Eine weitere seit 1998 immer wiederkehrende Aktion des Senders ist die Verlosung von Sachpreisen wie z. B. von vom Lebensmittelhandel gespendeten Präsentkörben oder auch von Blumenspenden während des letzten Wunschkonzertes des Jahres.

Gesendet wird übrigens aus einem kleinen fensterlosen aber nicht ungemütlichen Raum im Keller des Krankenhauses, der sich in unmittelbarer Nähe zur Krankenhauskapelle befindet. Der Raum ist voll mit CD-Regalen und einigem an technischer Ausrüstung. Dazu gibt es aber auch Platz für zwei bis drei Besucher. Letztere sind herzlich willkommen und durch die Nähe zur Cafeteria findet sich auch schon mal der eine oder andere Patient hier ein, um sich ausführlicher über das Krankenhausradio zu informieren. Dies freut die Moderatoren, stellt es doch auch eine weitere Möglichkeit dar, um evtl. freiwillige Helfer/innen zu finden. Die Tür steht während der Sendungen auch immer einladend offen.

Angesprochen auf die Unterstützung durch das Marienhospital Oelde ist Herr Wallmeyer voll des Lobes. Das „Studio 58“ ist lt. ihm ein gern gesehener Bestandteil des Krankenhauses und wann immer man mit Bitten an die Krankenhausleitung herantritt, werden diese ohne Probleme im Rahmen der Möglichkeiten erfüllt. Des weiteren stehen in der Krankenhaus-Cafeteria vor den Sendungen Tabletts mit kostenlosem Kuchen / Salat und auch Kaffee für die Moderatoren bereit. Besonders zu erwähnen ist auch noch die jährliche Weihnachtsfeier für alle ehrenamtlichen Helfer/innen des Krankenhauses, zu der auch die Mitarbeiter/innen des Patientenradios eingeladen werden.

Weitere Hilfe hat das „Studio 58“ durch den WDR erfahren. 1997 nahm Herr Wallmeyer Kontakt zu diesem Sender auf, um ein Interview mit der WDR 4-Redakteurin Gabi Lang zu führen. Ziel des Gespräches war die Darstellung der Arbeit eines professionellen Radiomachers, damit sich die Hörer/innen ein Bild von diesem Beruf machen konnten. Aus diesem Gespräch hat sich ein langjähriger Kontakt ergeben, der auch die Unterstützung der Radioarbeit durch großzügige CD-Spenden einschloss.

Gefragt nach seiner Motivation, erwiderte Herr Wallmeyer, der als Englischlehrer in Münster arbeitet, dass er den Menschen gerne etwas Gutes tun möchte. Außerdem hat er sich bereits zu Studienzeiten für den Rundfunkjournalismus interessiert und war auch schon zehn Jahre lang für den Krankenhausfunk in Bethel zuständig.

Es gibt auch Patienten, die man über die Jahre immer mal wieder trifft und dann freuen sich die Moderatoren besonders, wenn sich diese noch positiv an sie und das Radioprogramm erinnern. Gerne erinnert sich Edgar Wallmeyer auch noch an die Geschichte einer jungen werdenden Mutter, die sich vor einigen Jahren für 18 Wochen im Krankenhaus schonen musste und sich in dieser Zeit jede Woche alle möglichen Lieder die Musiktitel-Liste rauf und runter gewünscht hat. Als sie das Krankenhaus dann nach der Geburt ihrer Zwillinge endlich wieder verlassen konnte, hat sie sich mit einem Blumenstrauß für Frau Wallmeyer und einer Geldspende für das gesamte Team herzlich bedankt.

Der Oelder Anzeiger bedankt sich nochmals für das sehr ausführliche, informative und amüsante Gespräch mit Herrn Wallmeyer und den gegebenen Einblick in die Arbeit des „Studio 58“ und wünscht viel Glück und Erfolg bei der Suche nach geeigneten ehrenamtlichen Mitarbeitern.