Pflastersteine und Wasserspiel werden nicht zum Problemlöser

Es erreicht uns ein weiterer Leserbrief zum Thema Marktplatz Oelde. Es schreibt Marc Berkenkötter aus dem Ortsteil Lette.

Marc Berkenkötter Foto: SPD Oelde Website

1,8 Millionen Euro für die offenbar fragwürdige Neugestaltung des Oelder Marktplatzes, um das sogenannte „Wohnzimmer der Stadt“ neu zu beleben.

Jährlich 2 Millionen Euro für die Bewirtschaftung des Vier-Jahreszeiten Parks. Diesen müsste man dann folglich als „die gute Stube der Stadt“ betiteln.



Ortsteile vermeintliche Abstellkammern der Stadt

Damit die Oelder Ortsteile nicht
weiterhin als vermeintliche „Abstellkammern der Stadt“ fungieren, könnte man
zumindest einen Teil dieser immensen Summen für einen neuen Anstrich dieser
aufbringen.

Um nun zur Sachlichkeit zurückzukehren,
hier eine Gegenüberstellung der Bezuschussung in ihren jeweiligen
Entwicklungsprojekten zwischen Kernstadt und Ortsteilen:

Die Finanzierung des Masterplans Innenstadt geht mittlerweile in die Millionen, die jährliche finanzielle Zuwendung für das Dorfentwicklungsprojekt in Lette, nur als ein Beispiel genannt, beträgt hingegen 15.000€.

Wird das Geld in den Marktpaltz gebuttert und der Ortsteil Lette abgespeist?

Wäre es nicht angebrachter gerade die
strukturschwachen Ortsteile besser zu unterstützen? Hier fehlt es nicht nur an
wichtiger Infrastruktur. Die Möglichkeit die Innenstadt mit öffentlichem
Nahverkehr zu erreichen ist besonders abends und am Wochenende miserabel. Warum
nutzt man diese finanziellen Mittel nicht, um zeitgemäße Busverbindungen
einzurichten? Dadurch hätten auch Bürger von außerhalb die Möglichkeit die
Innenstadt zu erreichen, um folglich den Einzelhandel und die Gastronomie zu
stärken.

Einheitliche Öffnungszeiten, sowie ein
zukunftsorientiertes Einzelhandelskonzept sollte in meinen Augen
selbstverständlich sein.

Die Stadt Oelde wird sich in Zukunft mit
den Problemen des demographischen Wandels auseinandersetzen müssen, der sich
wesentlich deutlicher in den Ortsteilen niederschlagen wird. Auf diesen sollte
man zu vermeintlich finanzstarken Zeiten bereits heute schon reagieren, als
später zu prognostizierten finanzschwächeren Zeiten die Grundsteuer weiter
anheben zu müssen, um die dann unumgänglichen Maßnahmen finanzieren zu können.

Eines sei gewiss: Andersfarbige
Pflastersteine und ein Wasserspiel werden garantiert nicht zum Problemlöser.




Letter Demokraten aktiv gegen AfD-Stammtisch

»Lette ist bunt, offen und gegen rechts« lautet das Motto einer geplanten Aktion gegen das Auftreten der AfD in Lette. Dazu traf sich der Bezirksausschuss Lette als Initiator mit  Bürgern, Vereins- und Kirchenvertretern im Heimathaus. Beraten wurde über eine öffentliche Aufklärungsaktion gegen den bevorstehenden AfD-Stammtisch, die am 22.11.2018 im Hotel Lindenhof stattfinden soll.  

Die Anwesenden waren sich einig und stimmten dem Veranstalter, dem Bezirksausschuss Lette (BZA), zu, dass direkt beim ersten Auftritt der AfD in Lette deutlich gezeigt werden muss, dass diese nicht willkommen ist. Die Anwesenden machten deutlich,  dass es nicht zu Randale kommen darf, sondern friedlich Flagge gezeigt werden soll.

Wehret den Anfängen! Vorne links im Uhrzeigersinn beginnend saßen am Tisch: Reinhard Jessulat, Martin Habrock, Peter Wonnemann, Friedhelm Henne, Marc Berkenkötter, Achim Berkenkötter, Dirk Ossenbrink, Katharina Henne, Christian Philipper, Hubert Empting und  Nikolaus Tschapalda

Laternenumzug gegen rechte Gesinnung

Der BZA lädt alle Vereine, Bürger und Gruppen ein zu einem Fußmarsch am 22. November. Hierzu sollen alle Lampen mitbringen (keine Fackeln, sondern elektrische Lichter), berichtet uns Marc Berkenkötter vom Bezirksausschuss (BZA), der uns stellvertretend für dessen Mitglieder informierte.

Treffpunkt, Marschroute und Ziel

Treffpunkt aller Demokraten, die sich an dem Umzug beteiligen wollen,  ist der 22. November um 18.00 Uhr auf dem Pfarrer-Laumann-Platz in Lette.  

Von dort geht es dann gegen ca. 18:45 Uhr Richtung Hotel Lindenhof, wo der AfD-»Bürgerstammtisch« um 19:00 Uhr beginnen soll.

Ziel des Marsches wird der Parkplatz vom Hotel Hartmann sein.

Abschlussveranstaltung

Der Fußmarsch endet auf dem Parkplatz vom Hotel Hartmann, wo es Wurst und Getränke geben wird.

Kollektive Veranstaltung

Marc Berkenkötter betonte, dass bei dieser Aktion alle vom Bezirksausschuss an einem Strang ziehen und gemeinsam  als Veranstalter auftreten.

Die Veranstaltung wurde von den Initiatoren bei der Kreispolizei angemeldet, damit alles seine rechtlichen und geordneten Bahnen gehen kann.

Kontakt mit dem Hotel-Restaurant Lindenhof

Der OELDER ANZEIGER hat im Vorfeld »Lindenhof«-Betreiber Thomas Jogwick gefragt, warum er der AfD Räume zur Verfügung stellt.

Jogwick erklärte dazu, er stelle lediglich die Räumlichkeiten zur Verfügung: »Es wurde mir versichert, dass es sich um eine öffentliche Veranstaltung handelt, bei der jeder zuhören kann. Ich werde mir auch ein Bild machen, was die Leute zu sagen haben“, antwortete der Gastronom auf unsere Frage, ob er die Veranstaltung inhaltlich unterstütze, indem er der AfD ein Podium bietet.

Blickt man zurück auf die Gegenaktion im Stadtzentrum im Jahr 2015, hielten alle Gastronomen zusammen und schlossen kollektiv ihre Lokalitäten bei einem Aufmarsch der AfD. DER OELDER ANZEIGER berichtete in mehreren Artikeln.