Frauenabend in Stadtbücherei Oelde

Zum zweiten Mal findet in der Stadtbücherei Oelde ein Frauenabend statt. Am Mittwoch, dem 12. September begrüßt das Team der Stadtbücherei Oelde mit Unterstützung des Freundeskreises der Stadtbücherei alle Besucherinnen ab 18:00 Uhr mit einem Glas Sekt.

Das Programm an diesem Spätsommerabend ist so bunt wie das Angebot der Bibliothek. Bei hoffentlich schönem Wetter werden vor dem Gebäude der Bücherei Kreativstände aufgebaut sein, an denen man zum Beispiel Floristik, Glückwunsch-Foto-Karten, Genähtes, Papierkunst, Marmelade & Co. sowie Kaufmannsläden in Schubladen bestaunen und kaufen kann. Um 19:00 Uhr beginnt die Modenschau des Nadelspiels, der Gruppe von Frauen, die sich bereits seit mehr als 5 Jahren, regelmäßig in der Stadtbücherei trifft, um das gemeinsame Hobby stricken, zu teilen.

Archivaufnahme aus 2015

Die nun 3. Modenschau präsentiert das Nadelspiel an diesem Mittwoch und es wird eine Reise von Spätsommer bis in den Herbst/Winter sein. Vom Tuch bis zur Long-Strick-Jacke ist alles zu sehen. Lassen Sie sich inspirieren von den Modellen, den Farben, Mustern und Formen und den Büchern der Bibliothek. Der Herbst kommt, und möglicherweise entdecken Sie ein neues Hobby Handarbeiten für sich. Die Modenschau wird draußen stattfinden. Sitzmöglichkeiten sind selbstverständlich vorhanden.

Der Eintritt ist für das gesamte Programm des Frauenabends frei. Die musikalische Gestaltung des Abends liegt in den Händen von Malcolm Holmes. Im Gebäude finden Sie aktuelle Buchausstellungen und das Angebot der Happy Hours, also DVD- und Hörspielausleihe ist an diesem besonderem Abend kostenfrei. Auch ein Buchflohmarkt fehlt natürlich nicht, auf dem man das eine oder andere Schnäppchen machen kann.

Adresse:

Geiststraße 14
59302 Oelde




Das letzte Tabu Ein Abend mit Dr. Henning Scherf

Der Tod, das Sterben und unser Umgang damit

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Hospizbewegung im Kreis Warendorf fand am gestrigen Abend in der Aula der Overbergschule in der Marienstraße in Oelde eine Veranstaltung mit Herrn Dr. Henning Scherf statt. Wie der Oelder Anzeiger bereits am 19.03. gemeldet hatte, war die Veranstaltung bereits seit geraumer Zeit ausverkauft und so fanden sich ca. 180 Menschen zu der von der Hospizgruppe Oelde, der Familienbildungsstätte Oelde-Neubeckum, und der Stadtbücherei Oelde gemeinsam getragenen Veranstaltung ein.

Das letzte Tabu – Der Abend

Bereits um kurz nach 19.00 Uhr war der Raum gut gefüllt und die anhaltende Geräuschkulisse lies eine große Erwartungshaltung erahnen. Gastredner und Veranstalter waren bereits im Raum und der ehemalige Bremer Bürgermeister und Senator ließ es sich nicht nehmen, nahezu jeden der Gäste persönlich zu begrüßen. Die einzelnen Sitzreihen abschreitend, begrüßte der im Oktober diesen Jahres 80 Jahre alt werdende Ehemann, Vater, Großvater von 9 Enkeln, mit ausgesprochener Freundlichkeit die anwesenden Gäste per Handschlag, hatte für den ein oder anderen Gast neben einem kräftigen Händedruck auch eine Umarmung und für alle freundliche Worte der Begrüßung parat, die es den anwesenden Gästen schwer machten nicht für diesen beeindruckenden Menschen eingenommen zu sein.

Nach einer Begrüßung durch den Leiter der FBS Oelde, Dieter van Stephaudt, und einigen einleitenden Worten der Vorsitzenden der Hospizbewegung im Kreis Warendorf, Frau Elke Hohst, ergiff Herr Dr. Scherf das Mikrofon. Bevor er zur Lesung seines in Ko-Autorenschaft mit der emeritierten Professorin der Universität Bremen, Frau Dr. Annelie Keil überging, klärte er die anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer über die Entstehung de Buches, den Grund seiner Entstehung und die Verbindung zur Ko-Autorin Annelie Keil. Er erläuterte, dass Frau Prof. Dr. Keil leider nicht an der Lesung teilnehmen könne, da sie am selben Abend in Berlin einen Preis für Ihr soziales Engagement erhalte.

Henning Scherf erzählt

Beide Verfasser des Buches kennen sich seit der Zeit der Studien, sie als Studentin der Soziologie, Politikwissenschaften, Psychologie und Pädagogik, er als Student der Rechte. Da sowohl Frau Keil, wie auch Herr Scherf auf Grund ihres Alters über ein an Erfahrungen reiches Leben verfügen, geprägt von einer Kindheit während des 2. Weltkrieges, sich grundsätzlich unterscheidender Lebensläufe und doch geprägt von einer unverbrüchlichen Freundschaft, sind beide Autoren seit vielen Jahren in der Hospizbewegung tätig und nutzen ihre jeweilige Prominenz und Bekanntheit um für die Hospizbewegung zu werben, Menschen auf diese Weise Angst vor dem Sterben, dem Tod und all den beängstigenden Begleitumständen die das Lebensende mit sich bringt, zu nehmen.

Der Umgang mit dem Tod sei in unserer Gesellschaft nicht nur tabuisiert, sondern geradezu ausgeblendet, von vielen Menschen, die an einer Selbstoptimierung ihrer eigenen Person arbeiteten, seien Dinge, wie körperlicher Verfall, Gebrechen, Demenz und andere leidvolle Ereignisse und Erkrankungen nicht existent, sie verlangten aus diesem Grund, dass die Gesellschaft als Ganzes sich um die Unterbringung und die Begleitung von alternden und sterbenden Menschen kümmere, doch sei das Problem dadurch natürlich nicht zu lösen. Vielmehr sei jeder Einzelne gefragt, wenn es darum gehe, Familienangehörige, Freunde und andere Menschen beim Sterben zu begleiten.

Die Aufgabe jedes Einzelnen sei nicht die professionellen Pflegenden und Behandelnden zu kritisieren und auf die Erfüllung der vertraglich vereinbarten Leistungen zu schauen, sondern den sterbenden Menschen weitestgehend Hilfe zu leisten, sie zu begleiten, hierbei die Pflegekräfte zu unterstützen und empathisch zu handeln. Krankheit, Sterben und Tod sei für alle Menschen die Erwartung und es liege an jedem Einzelnen inwieweit er bereit sei, die Welt zu verbessern und sich selbst einzubringen, oder den Tod als außergewöhnliches, eigentlich nicht zum Leben gehöriges Ereignis zu betrachten, das auszublenden die beste Lösung sei.

Die gesamte Veranstaltung, die von 19:30 Uhr bis ca. 22:00 Uhr dauerte, war ein überzeugendes, inspirierendes Plädoyer für das Leben. Aber für das Leben in Gänze und nicht für ein Rosinenpicken von angenehmen Dingen, sondern der Akzeptanz der Gesamtheit des Lebens, mit all den unangenehmen Dingen wie Krankheit und Tod. Zu diesem Zeitpunkt war bereits eine engagierte Diskussion mit Fragen und Antworten im Gange, wobei etliche Teilnehmer sich nicht scheuten, auch sehr persönliche Dinge zu äußern. Fragen nach dem Umgang mit Ängsten vor dem Tod, mit dem Umgang von schwer depressiven Menschen, die den Verlust eines Angehörigen zu verarbeiten haben und viele andere Dinge wurden angesprochen und von Herrn Scherf auf sehr einfühlsame Art beantwortet.

Nachdem bereits, ob der fortgeschrittenen Zeit, vereinzelt Teilnehmer den Raum verlassen hatten ergriff Frau Elke Sohst noch einmal das Mikrofon und beschloss den Abend, nicht ohne Herrn Scherf für seine Teilnahme herzlich zu danken und ihm ein Präsent der Hospizbewegung des Kreises Warendorf zu überreichen.

Das letzte Tabu – Das Buch

Das letzte Tabu, der Tod. Ist der Tod ein Tabu? Oder ist nur unser Umgang mit dem eigenen Sterben, dem Sterben von Familienangehörigen, Freunden, Kollegen, Bekannten ein Problem. Jeder von uns hat einen eigenen Weg des Umgangs mit diesem Thema. Und egal wie man sich auch immer vorbereiten mag, man kann im Vorfeld nicht sagen, wie sehr, oder wie wenig es einen berührt.

Der Titel des Buches erscheint mir etwas reißerisch, als gäbe es keine anderen Tabus mehr, als sei das gesamte Leben bereits vollständig enttabuisiert, und nur der Tod, als quasi letztes Geheimnis, bleibe als Tabu bestehen. Dabei gibt es innerhalb der Gesellschaft, den Familien, ja bei einem selbst immer noch Tabus, Dinge über die man nicht sprechen mag, nicht sprechen kann, ja oft nicht einmal nachdenken möchte.

Wer denkt schon gern an seinen eigenen Tod? Wer denkt schon daran, wie es  sein wird, wenn die Eltern sterben, wenn enge Freunde nicht mehr da sind. Wer denkt gern darüber nach, wie es wird, wie es werden kann? Im Alter, oder vielleicht schon morgen durch Krankheit, Unfall, was auch immer?

Und hier setzt das Buch von Annelie und Henning Scherf an. Es erzählt vom Sterben, es nimmt uns mit, es erklärt uns Allgemeinheiten, natürlich, aber es hält uns eben auch einen Spiegel vor und sagt: habt keine Angst vom Tod zu reden, habt keine Angst den Tod zu akzeptieren. Er kommt ohnehin.

Und wenn man sein Leben akzeptiert, so wie es ist, mit allen positiven und negativen Aspekten, mit Erfolgen, Niederlagen, mit schönen und weniger schönen Tagen, wenn man sein Leben ehrlich sich selbst und den anderen gegenüber lebt, dann ist der Tod weder das letzte, noch überhaupt ein Tabu.

Dieses Buch kann einem wahrscheinlich nicht die Angst vor dem Tod, vor dem Sterben, vor Siechtum und Niedergang nehmen. Das wohl nicht. Es kann einem aber einen Wink geben, einen Moment der Aufmerksamkeit, einen Moment des Innehaltens und des sich Bewusstwerdens. Selbstbewusstsein kommt ja von sich seiner selbst bewusst sein. Das ist mehr, als die allermeisten Bücher vermögen.

Menschen, die ihr Leben nicht als selbstverständlich ansehen, die sich der Endlichkeit bewusst sind, die den Tod akzeptieren, die voller Demut wie ein Fels in der Brandung stehen, diese Menschen werden das Buch nicht brauchen, alle anderen sollten es lesen.

PS:

Ein Blick auf die Internetseite von Frau Prof. Dr. Keil macht schnell deutlich, dass Ruhestand nichts mit Ruhe zu tun haben muss.




Stricken, Kaffee und gute Stimmung beim Nadelspiel

Viele kennen das Stricken von daheim, wenn die Mutter oder die Oma die Nadeln haben fliegen lassen. Man könnte meinen, dass es sich hierbei um ein antiquiertes Hobby handelt. Doch der OELDER ANZEIGER wurde beim Besuch des Handarbeitstreffens in der Stadtbücherei Oelde eines Besseren belehrt. Ein gemütlicher, lustiger Haufen von Damen kreiert wunderschöne Unikate für den persönlichen Bedarf oder guten Zweck mit den eigenen Händen im Leseraum der Stadtbücherei Oelde.

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Die Frauen vom Nadelspiel

Über 20 Frauen treffen sich nun seit 4 Jahren jeden zweiten Donnerstag, berichtete uns Frau Wunderlich vom “Nadelspiel” über das Handarbeitstreffen in den Räumlichkeiten der Stadtbücherei Oelde. Von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr wird bei Plätzchen, Kuchen und Kaffee über die neuesten Strickmuster und Techniken gefachsimpelt und gearbeitet. Dabei kommen auch die vielen Fachbücher der Stadtbücherei zum Einsatz.

2015-10-22-Stricken 012Viele 2015-10-22-Stricken 023Oelder Bürger konnten sich bereits viele Werke der Damen in Oelde ansehen. Bänke, Bäume, Tore, Schilder und vieles mehr wurden in ein wolliges Kleid gehüllt und so aufgepeppt.

Aktuell wird mit Volldampf für die gute Sache gestrickt. Bunte Schals, Handschuhe und Mützen werden für die Oelder Asylbewerber angefertigt, damit diese wohl gewärmt durch den Winter kommen. Das Ganze läuft unter dem Aktionsnamen „Herzenswärme“. Der Initiativkreis Asyl in Oelde hatte vor einigen Wochen gemeinsam mit dem Freundeskreis der Stadtbücherei Oelde die Aktion ins Leben gerufen.

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Claudia Preckel, G. Branherm vom Nadelspiel, B. Wunderlich vom Nadelspiel und Stadtbücherei Oelde

Damit die Frauen die ganze Wolle nicht selber erwerben müssen, wird diese durch Heylands Bastelshop und das Textilhaus Tippkemper gespendet. Frau Claudia Preckel, erste Vorsitzende des Fördervereins Freundeskreis Stadtbücherei Oelde, berichtete uns dass Sie von der Idee sofort angetan waren und das Nadelspiel ebenfalls unterstützen.

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Alle Interessierten sind eingeladen, sich dem „Nadelspiel“ anzuschließen.