Musical “Lupinia Silbermond” an der Overbergeschule

Ein kleines aber feines Musical-Märchen führten am letzten Donnerstag die Streicher und Chorkinder der gesamten 4a der Overbergschule vor.

Die Musik des Stückes entsprang dabei der Feder von Dr. Wolfgang König, während das Libretto von Veronika te Reh stammt. Beide sind durch unzählige Musicals und Inszenierungen weit bekannt.

Die Streicher- und Chor-Kinder werden grundschulbegleitend von der Musikschule Beckum-Warendorf an der Overbergschule ausgebildet.

Die Geschichte

Eine Frau und ein Mann wünschten sich ein Kind. Die gute Fee Lupinia ließ einen Zauber wirken, nachdem die Eltern einen Kürbis mit Milch füllten. Als wenig später der kleine Ramadhani das Licht der Welt erblickt, kommen sechs Feen zur Tauffeier. Diese legen dem Kleinen ein Amulett um, welches er gebrauchen solle, wenn er jemals in Not gerate.

Viele Jahre später ist aus dem kleinen Ramadhani ein stattlicher junger Mann geworden, der sich auf den Weg in die weite Welt macht. Dabei trifft er im Königsgarten auf Prinzessin Rosalia und beide verlieben sich Hals über Kopf.

Die Prinzessin hat es nicht leicht

Das schmeckt dem Königsvater Knut überhaupt nicht, und er macht kurzen Prozess mit dem Möchtegern-Schwiegersohn und lässt ihn von seinen Wachen Harald und Günter in den Kerker werfen.

Die Wachen stecken Ramadhani in den Kerker

Der König lässt seine geliebte Tochter nur heiraten, wenn ihm ein bis dato nie dagewesenes Geschenk auf Erden gemacht wird.

König Knut gibt sein geliebtes Kind nicht leicht her

Der im Kerker sitzende Ramadhani ruft in seiner finsteren Not die Feen herbei. Fee Lupinia Silbermond, Fee Hyazinthia Seidenfein, Fee Begonia Wundersüß, Fee Hesperisell Goldflöckchen, Zahnfee Colgate und Wetterfee Morgentau eilen dem Eingesperrten zur Hilfe und überreichen ihm einen Holzkasten.

In diesen Holzkasten geben die Feen ihr Lachen und Weinen. Weiter wird ein goldenes, ein silbernes, ein gläsernes und ein seidenes Haar der Feen in den Holzkasten gegeben, und sie bitten den Gefangenen, die Haare auf den Holzkasten zu spannen.

MIt magischen Feen-Haaren wird die Geige bespannt

Bei dem Holzkasten handelt es sich um eine magische Geige, die der Verliebte dann im Kerker spielt. Die Musik, die aus dem Kasten dabei erklingt, ist so lieblich und froh, dass selbst die knallharten Wachen des Königs dahinschmelzen.

Die Gefühle der Zuhörer spielen verrückt vor Glück wenn Ramadhani auf seiner Geige spielt

Der König ist fassungslos, dass seine Wachen einknicken und er selber gibt letztendlich auch klein bei, da diese Musik so einzigartig und schön ist. Rosalia und Ramadhani dürfen nun glücklich werden.

Ramadhani macht dem König ein Geschenk was es so noch nie gab

Damit der König nun aber nicht einsam zurückbleibt, darf er einen Wunsch nach einer Ehefrau an die Feen äußern. Diesem Wunsch kommen die Feen nach und finden Ignatia. Diese spielt so wunderbar auf dem Violoncello, dass alle glücklich und zufrieden sind.

Mit einem Zauberspruch sorgt die Wetter-Fee Morgentau noch für Sonnenschein an den Hochzeitstagen.

Das Stück

Die Bühne der Aula war wunderschön geschmückt mit bunten Vorhängen und einem Thron des Königs. Die Kostüme wurden von der „Montagswerkstatt“ (Förderverein „Der kleine Mombotz“) liebevoll angefertigt. Die Feen kamen mit langen schönen Kleidern, Feen-Flügeln und Lorbeerreifen auf die Bühne. Der König wurde in edlen blauen Stoff gehüllt und mit einer eines Königs würdigen Krone versehen, während die Prinzessin mit einem langen schönen Kleid auf der Bühne spielte. Aber nicht nur die Akteure auf der Bühne, sondern auch die Streicher davor waren einheitlich in rote Gewänder gekleidet.

Qualität

Unter den Gästen waren zum großen Teil Eltern mit Geschwistern der Musicaldarsteller. Die Qualität des Musicals war unter anderem deutlich daran zu erkennen, dass jüngere Geschwister brav auf den zugewiesenen Plätzen sitzen blieben und gespannt das ca. 30-minütige Geschehen verfolgten. Wir sahen in den Zuschauerreihen unzählige Eltern die mit ihren Smart-Phones Erinnerungsfotos schossen.

Arbeit der Kinder

Die Schüler und Schülerinnen der Klasse 4a vom Klassenlehrer Herrn Stricker haben sich für das Stück ordentlich ins Zeug gelegt. Dieser fasst am Ende des Stücks passend zusammen:

Danke, dass ihr uns diese schöne halbe Stunde beschert habt. Aber mit dieser halben Stunde war es ja nicht für euch getan. Ihr habt freiwillig freitags an einer sechsten Schulstunde teilgenommen, um uns dieses schöne Stück vorführen zu können.

Wolfgang König und Veronika te Reh erhalten ein Dankeschön von den Eltern




Lieder- Geschichten- Träume- Fantasien

30 Jahre Musiktheater an der Musikschule Beckum-Warendorf. Veronika te Reh und Dr. Wolfgang König haben vor drei Jahrzehnten mit ca. 25 Chorkindern angefangen, Kindermusicals zu produzieren. Das Jubiläum wurde am vergangenen Samstag in der Stadthalle Ahlen gefeiert.

Die Musikschule Beckum-Warendorf bietet in Oelde durch Veronika te Reh Chorunterricht an, aus dem auch viele Kinder bei der Aufführung mitwirkten. Der OELDER ANZEIGER hat sich das Jubiläumsmusical angeschaut.

Das Jubiläum bot den Gästen eine bunte Mischung aus mehreren Hits vergangener Musicalstücke. Somit wurde dem Publikum eine Show von ca. dreieinhalb Stunden geboten.

“Power of Music” aus “Die schlaue Mama” von 2009.

“Himpel Pimpel” aus dem Musical “Möppi & Co” von 1991 und 2009.

“Wir haben Höschen klein” aus “Der kleine Mombotz” aus dem Jahre 1989 und 2005.

“Game Over”, welches 1995 in Ahlen seine Uraufführung hatte.

“Traumreich” aus “London Dreams” 2007 sowie “Fische machen blubb blubb blubb” aus “Sammy” von 1994 und noch viele viele andere Stücke nahmen die Zuhörer mit auf eine Reise der Musik.

Während der Vorführung waren Aufnahmen leider nicht gestattet. Hier der Saal nach dem Musical

Die Kinder waren dabei wunderschön und aufwendig verkleidet. Kleider, Roben, Zwergenmäntel, Bienenkostüme Moz-Art-Kugeln ( es handelt sich um zwei dieser süßen Kugeln die Moz & Art heißen) usw. sowie ein grandioses Bühnenbild ließen den Zuschauer schnell merken, dass es sich hier um eine absolut hochkarätige Musicalveranstaltung handelte. Für die Kostüme verantwortlich waren die Damen von der Montagswerkstatt. Diese freiwilligen Helferinnen treffen sich seit Anbeginn immer montags abends zum Anfertigen von Kostümen und Bühnenbildern.

Die Bühne war Teilweise gefüllt mit unzähligen Kindern

Die Moderation wurde sehr schön von Veronika und Wolfgang durchgeführt. Es wurde über die Uraufführung von 1983 dem Musical “Strubbeltatz” berichtet. Dazu gab es auf einer großen Leinwand Videoausschnitte aus alten Aufführungen zu sehen. Der Chor auf der Bühne sang hier parallel zur Videovorführung.

Die anwesenden ehemaligen Chorkinder, heute erwachsene Gäste, die ihre Kinder als Nachwuchs auf der Bühne hatten, lachten und freuten sich, als sie sich auf der Leinwand wiederentdeckten.

Wirklich bemerkenswert hat Veronika te Reh mit den ehemaligen im Publikum gespielt. Sie sang ein kurzes Stück an und die ehemaligen sangen passend hierzu weiter. Während vieler Stücke hörte man somit nicht nur von der Bühne die Kinder singen, sondern auch die Erwachsenen 30 Jahre später wie diese sich auf Knopfdruck an die Texte erinnerten.

Die oberen wie unteren Ränge waren ausgebucht

Überraschungsgast war Thomas Schweins, welcher damals ebenfalls als kleiner Chorjunge aktiv war. Er sang und spielte bei der Jubiläumsfeier das Lied “Mario Joshi Lülülü” aus dem Stück “Game Over”. Thomas Schweins hat die Richtung zum Theater eingeschlagen und spielt seid vielen Jahren auf der Bühne.

Weiter wurde darüber berichtet, wie es te Reh und König gelang, sich landes- und weltweit mit ihren Musicals zu etablieren. In allen Großstädten Deutschlands sind sie damit aufgetreten. Eines der Highlights, berichtete Dr. Wolfgang König, war die Produktion des Musical “Motz & Arti” beim SWF-Fernsehen. Weltweit wurde das Kindermusical, welches als Vorreiter der Kindermusicals diente, nachgespielt. Somit gehörte auch ein stetiges Reisen durch die Welt zu te Reh und König.

Wahnsinnsstimmen sowie fantastische Kostüme und Bühnenbilder bleibt eigentlich nur noch zusammenfassend als Fazit zu sagen. Alle Eltern, die Kinder haben, die gerne singen oder tanzen, sollten sich unbedingt die Musikschule Beckum-Warendorf mal genauer anschauen.

Anmerkung der Redaktion: Fotoaufnahmen während der Vorführung waren nicht gestattet.