Anwohner und Parkbesucher treffen sich mit Forum Oelde am Parkeingang

Herr Heitkamp

Herr Heitkamp, ein engagierter Oelder Parkbesucher, hatte dem Bürgermeister und dem Forum zuvor ein fünfseitiges Beschwerdedokument überreicht. Dieses Dokument sowie viele weitere Beschwerden bei der Stadt und dem Forum hatten ausreichend Gewichtung, um sich am Mittwoch, dem 09.04.2014, vor dem besagten Eingang zu treffen.

Um 11:00 Uhr waren ca. 35 meist ältere Anwohner am Eingang zum Park pünktlich vor Ort. Darunter sah man Menschen mit Rollatoren sowie Eltern mit einem Kinderwagen. Forum-Chef Ludger Junkerkalefeld begrüßte die Erschienenen und machte deutlich, dass die Einlässe in den Park derzeit unzureichend sind.

Die Anzahl der Menschen verlieh der Thematik Druck

Bevor aber nun weitere Baumaßnahmen durchgeführt werden, wollte der Geschäftsführer die Möglichkeiten eines barrierefreien Eintritts in den Park erst mit den Anwohnern besprechen. Es sei noch nichts entschieden und das Treffen diene dem Meinungsaustausch.

Die momentan favorisierte mögliche Lösung des Forums sei die erneute Installation des alten Tores neben dem aktuellen neuen Drehkreuz. Dieses alte Tor, welches vor dem Umbau seinen Dienst verrichtete, würde ebenfalls mit einem Kartenlesegerät ausgestattet werden, um den Eintritt mit der Parkkarte zu ermöglichen. Der Weg müsse noch gepflastert werden und es müsse eine Verkabelung erfolgen, um das alte Tor an die neue Technik anzupassen. Diese Variante wäre zudem eine relativ kostengünstige Möglichkeit.

Rot zeigt einen möglichen Lösungsvorschlag

Herr Heitkamp brachte  die Variante zur Sprache, dass man das alte Tor als Einzellösung installieren solle, wo jetzt das neue schmale Eingangsdrehkreuz ist. Damit könne jede Person, ob mit Kinderwagen, körperlich eingeschränkt oder mit dem Rad unterwegs, in den Park hinein.

Frau Schlief berichtete uns, wie Sie sich mit ihren Rollator im Drehkreuz verkeilte

Ein technischer Mitarbeiter des Forums erläuterte hierzu, dass aufgrund des Lehmbodens und der Fundamente an dem großen Tor, welches für Rettungsfahrzeuge benutzt wird, der Boden stark arbeitet bei Trockenheit und Feuchtigkeit. Das mechanische Tor würde ständig absacken und müsste immer wieder nachjustiert werden.

Eine weitere Idee eines Bürgers war, das große Drehkreuz reversible zu gestalten. Somit könnte man mit der Karte durch das große Kreuz hinein und auch wieder hinaus. Das schmale Drehkreuz würde somit überflüssig.

Die Vorschläge wurden vom Forum Oelde aufgenommen und werden nun geprüft. Hierzu wird unmittelbar ein externes Unternehmen vor Ort geladen, um die Varianten mit dem Forum zu besprechen. Darauf wird es weitere Informationen geben, um dann durch eine Ratssitzung am 28.04.2014 eine Entscheidung zu treffen. Welche Variante das genau sein wird, konnte Ludger Junkerkalefeld aktuell noch nicht sagen. Versichert wurde aber, dass in baldiger Zukunft die Barrierefreiheit  am Eingang wiederhergestellt wird. Wie uns Herr Junkerkalefeld im Interview berichtete, war es ihm  wichtig, die Stimmung der Leute vor Ort im direkten Kontakt zu erfahren. Bei der Installation der neuen Einlasstechnik sei ein Fehler gemacht worden, der nun behoben würde.

Die Stimmung und die Diskussion war vor dem Tor konstruktiv, allerdings auch leicht angespannt. Zwischenzeitlich haben Forum und Bürger um das Wort gekämpft und es wurde mehrmals von allen Rednern darum gebeten, erst ausreden zu dürfen. Während der Debatte hörte man unter anderem Aussagen wie “Das hätte man doch eher überlegen sollen”, und die Frage kam auf, wer für diesen Umbau eigentlich verantwortlich ist.

Die beteiligten im Wortwechsel

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Frau Karola Hütig vom Betriebsausschuss Forum Oelde hat hierzu eine interessante Aussage im Namen des Betriebsausschusses getätigt. 2013 wurde vom Forum Oelde der Antrag gestellt, die Parkeingänge mit einer neuen Software zu versehen. Die veraltete Software war als Hauptbestandteil der Umbaumaßnahme genannt worden. Es wurde aber nicht das genaue Ausmaß der Drehtortechnik erläutert. Diesem hätte der Betriebsausschuss in dieser Form nie zugestimmt, erklärte Frau Hütig.




Erich-Kästner-Schule beendet Hasebikes Challenge Weeks

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Eine liebevoll gestaltete Collage zeigt deutlich, wie viel Spaß Schüler und Lehrer in den drei Wochen an den Spezialrädern hatten

Die Erich-Kästner-Schule in Oelde beendete am Freitag den 28. März 2014 die Hasebikes Challenge Weeks. Diese drei Wochen waren sicherlich nicht nur für die Kinder ein Highlight der besonderen Art, konnten sie doch verschiedene Liegedreiräder ausprobieren und ihre Körperwahrnehmung schulen.

Die Erich-Kästner-Schule fördert Kinder mit körperlichen und motorischen Defiziten, der frühere offizielle Begriff war “körperbehindert”. Auch Kinder mit körperlichen Einschränkungen möchten ihre Grenzen austesten und die Geschwindigkeit mit dem Fahrrad eigenständig erleben. Mit den Fahrrädern von Hasebikes ist das nahezu uneingeschränkt möglich.

Eine Mitarbeiterin der Schule sagte dem OELDER ANZEIGER, dass sogar Kinder mit den Liegedreirädern gefahren seien, bei denen man nie vermutet hätte, dass sie überhaupt Fahrrad fahren können. Eine andere Mitarbeiterin der Schule ist selbst begeisterte Hasebikerin und hatte über das Projekt Challenge Weeks im Internet gelesen. Sie sprach es in der Schule an und stellte den Kontakt zu Hasebikes her. Es war ein voller Erfolg, denn Schüler/innen, Lehrer/innen, Therapeuten/innen und auch die Eltern sind begeistert.

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Eine Schülerin probiert ein Handbike von Hasebikes aus. Tobias Buschmeier von Pump Up aus Herzebrock hilft beim Umsetzen und erklärt die Funktionsweise

Im März letzten Jahres wurde das erste Mal das Projekt Challenge Weeks von Hasebikes an einer Schule gestartet. Die Idee ist durch die Fahrrad AG der Kaywaldschule für geistig und körperlich Behinderte in Lauffen am Neckar entstanden. Seitdem werden die Challenge Weeks ca. sechs Mal im Jahr angeboten.

Das besondere an den Rädern von Hasebikes ist der tiefe Schwerpunkt, die Kippsicherheit und das geringe Eigengewicht. Herkömmliche Therapieräder anderer Hersteller sind groß, klobig, schwer und laden nicht wirklich zu Spritztouren ein. Viele Eltern berichten von Stürzen der Kinder mit den Therapierädern oder die zu große Kraftaufbringung, die den Kindern einiges abverlangt und nicht motivierend auf diese Art der motorischen Therapie wirkt. Zwei Modelle von Hasebikes sind mittlerweile über die Krankenkassen verordnungsfähig, bzw. es wurden sogenannte Hilfsmittelnummern vergeben.

Vorreiter als Therapie-Liegedreirad ist das TRIX. Als besonderes Merkmal gilt für die Sicherheit der Kinder die Speichenabdeckung und die tiefe Sitzeinheit. Man sitzt wie auf einem Sessel. Dieses Modell ist für ältere Kinder geeignet. Für die jüngeren bzw. kleineren Kinder ist das Modell TRETS gedacht. Als Sitz dient ebenfalls ein Sessel, allerdings ist bei diesem Modell der Lenker vor dem Fahrer. Beide Räder lassen sich mit einer Deichsel und Weberkupplung an ein reguläres Fahrrad anhängen. So haben die Eltern auch in unübersichtlichen Verkehrslagen die Kontrolle über ihr Kind. Das Modell PINO ist auch sehr interessant. Es ist ein Tandem mit zwei Rädern, einem “normalen” Sitz und vorn ein Sesselsitz.

Sandra Förster-Campbell vom OELDER ANZEIGER fährt mit ihrer Familie schon seit einigen Jahren Hasebikes Räder. Ihre zwölfjährige Tochter hat seit Geburt eine Behinderung und ist mit den herkömmlichen Therapierädern nicht gut zurechtgekommen. Seit vier Jahren macht ihr das Fahrradfahren wieder Spaß, weil sie mit ihrem Liegerad weniger Kraft aufbringen muss. Auch wenn sie die Kraft mal verlässt, kann sie an Mamas Rad angehängt die Radtour weiter genießen. Das Rad der Tochter wurde von der Krankenkasse finanziert.

Kira Förster liebt ihr Hasebike Trix über alles und freut sich, dass sie damit so gut fahren kann.

Kira Förster liebt ihr Hasebike Trix über alles und freut sich, dass sie damit so gut fahren kann.

Für Hasebikes vor Ort waren: Siegfried “Siggi” Schneider, Marketing und Klaus Vogel, Aussendienst und Rehabereich (Händler/Kliniken/Schulen)

Siggi Schneider ist zuständig für Marketing bei Hasebikes und war unser Interviewpartner vor Ort an der Erich-Kästner-Schule

Siggi Schneider ist zuständig für Marketing bei Hasebikes und war unser Interviewpartner vor Ort an der Erich-Kästner-Schule

Wer mehr über die Hasebikes Räder erfahren oder auch mal eine Probefahrt unternehmen möchte, kann sich an Tobias Buschmeier von der Firma Pump Up in Herzebrock wenden. Einen kurzen Bericht der Firma Hasebikes über die Challenge Weeks in Oelde finden Sie hier.




Eintritt frei für Vandalen & Co. ?

2014-03-29-Unbesetzt offen 09_10Der frühe Vogel, oder auch der Vandale kommt kostenfrei in den Oelder Vier- Jahreszeiten-Park. Das Bild von heute zeigt den unbesetzten Haupteingang des Oelder, ehemaligen kostenfreien Stadtparks mit weit geöffneter Türe.  Öffnungszeit des Parks ist ab 09:30 Uhr. Unsere Aufnahme zeigt die Situation um 09:10. Im Zuge der Landesgartenschau wurde der einst kostenfreie Eintritt in den Stadtpark mit einem Eintrittssystem versehen, um diesen vor Vandalismus zu schützen. Neue, erst kürzlich installierte elektronische Eingangstore, sollen unerlaubten Zutritt sowie auch Vandalismus fern halten. Der OELDER ANZEIGER ist der Meinung, dass die modernste Türtechnik nichts nützt, wenn diese Türen weit offen stehen bleiben. Mehr zu dem Thema finden Sie hier.

Parkeingang am 26.03.2014 um 05.58 Uhr Leserfoto: Dr. Ralf Wohlbrück

Parkeingang am 26.03.2014 um 05.58 Uhr
Leserfoto: Dr. Ralf Wohlbrück

Erneut haben wir heute am 30.3.2014 eine Stichprobe gemacht. Um 08:40 Uhr haben wir den Haupteingang wieder unbesetzt und mit geöffneter Türe vorgefunden.

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© Oelder Anzeiger

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Wir konnten ohne Kontrolle in den Park gelangen
© Oelder Anzeiger

 

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© Oelder Anzeiger

Achtung Ironie. Das Eingangstor kann vermutlich nicht geschlossen werden, da dieses mit einer Stahlkette gesichert wurde. Wahrscheinlich um Vandalen daran zu hindern, dieses zu entwenden.

AKTUALISIERUNG ebenfalls 30.03.2014 um 21:39

Bei der Diskussion in der Facebook Gruppe: Du bist Oelder wenn,… gibt es zu dem Thema ebenfalls eine Pro- & Kontradiskussion. Bei unseren Aufnahmen von heute früh wurde unter anderem argumentiert, dass “der Vandale” am frühen Morgen noch schlafe  und somit also keine Gefahr bestehen würde.

Das haben wir deshalb am späten Abend nochmals geprüft.

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Gleiche Situation wie in der Frühe auch um 21:39 Uhr
© Oelder Anzeiger

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Freier, unbehinderter Eintritt dank offen stehenden Haupteingang
© Oelder Anzeiger

Somit steht fest, dass die neu installierten Drehkreuze mit Kartenlesegeräten und Kameraüberwachung an den Nebeneingängen überflüssig sind. Der “Vandale” kann bequem mit einem Werkzeugwagen in den Park spazieren und sich seinen üblen Machenschaften widmen.

 

 

 

 




Klassentreffen der Overbergschule Entlassungsjahrgang 1964

Klassentreffen2014001Mit einem vielstimmigen Hallo und mit fragenden Blicken trafen sich 21 ehemalige Schüler der Overbergschule an ihrer alten Wirkungsstätte.

Vor fünfzig Jahren hatte man gemeinsam die Schule verlassen und sich zum Teil viele Jahre nicht mehr gesehen. “Verdamp lang her” Nachdem Fragen wie: bist Du nicht  ? …..  schnell geklärt waren, wurde an Ort und Stelle ein erstes Erinnerungsfoto gemacht. Anschließend konnten wir unsere ehemalige Schule besichtigen. Mit Frau Köhler, der Leiterin der heutigen Pestalozzischule, hatten wir eine Führung durch das Gebäude vereinbart. In ihrem Beitrag erläuterte Frau Köhler die lange Geschichte der Overbergschule und auch die jetzige Nutzung durch die Pestalozzischule. Schon beim Blick in die alte Schule und während des Vortrags wurden bei Manchen erste Erinnerungen wach und ausgetauscht

Nach einem herzlichen Dankeschön an Frau Köhler ging es mit einem gemeinsamen Spaziergang durch die Stadt in Richtung Haus Zelic. Dort wurde bei Kaffee und Kuchen und einem Abend-Buffet in bester Stimmung über Stunden geplaudert und Geschichten erzählt.

Die inzwischen älteren Herren erinnerten sich mit Freude an ehemalige Lehrer, gemeinsame Streiche und Klassenfahrten.

Am Ende des Tages waren sich alle einig, es war ein schönes und gelungenes Klassentreffen.

Heinz Werner Drees




Passiertechnik vor den Eingängen des Vier-Jahreszeiten-Parks

2014-03-25-Parktore (3)Sehr zum Ärger einiger Oelder Bewohner wurden die Parkeingänge zum Vier-Jahreszeiten-Park  vor kurzem geändert. Neue Kartenlesegeräte, Videoüberwachung, Stacheln auf den Zäunen sowie viel zu enge  Drehkreuze lassen mittlerweile Endzeitstimmung aufkommen beim Betreten des ehemaligen Oelder Stadtparkes, dem heutigen Vier-Jahreszeiten-Park. Besucher mit einem Rollstuhl oder Familien mit einem Kinderwagen können an zwei Eingängen darauf hoffen, dass der Haupteingang besetzt ist. 

Dort kann man, wenn er besetzt ist, über Sprechfunk darum bitten, ein Seitentor zu öffnen, um mit breiteren Gefährten hereinzukommen. An dem Eingang am Tennisplatz im Oelder Südwesten ist der Eintritt für Radfahrer, Rollator-Nutzer und Familien mit einem Bollerwagen gänzlich aktuell verwehrt. Der OELDER ANZEIGER hat sich die Situation angeschaut.

An unterschiedlichen Tagen und Uhrzeiten haben wir den Selbstversuch gestartet, um mit dem Rad über die Seitentore in den Park zu gelangen. Die neu installierten Drehkreuze sind für den Einlass von Radfahrern, Rollstuhlfahrern oder Eltern mit dem Kinderwagen sowie Rollator-Nutzer viel zu klein.

Eingang am Tennisplatz ist nicht zu passieren für Radfahrer, Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen. Siehe Schilder

Der Nebeneingang am Stromberger Tor. Zwischen Drehkreuz und orangefarbener Hütte befindet sich ein ferngesteuertes Tor

Über die Ruftaste der neuen Sprech- und Überwachungsanlage wird man via Funk zum Haupteingang mit der Leitzentrale verbunden. Nun kann man bitten, dass Seitentor zu öffnen, nachdem man seine Karte an der Kamera vorgezeigt hat. Der Haken an der Geschichte ist, dass die Leitzentrale nicht immer besetzt ist. Die Besucher müssen dann einen Umweg fahren zum Haupteingang, wo wir mehrmals einen nicht besetzten Leitstand vorfanden.

Wenn der Haupteingang nicht besetzt ist, können an den anderen beiden Eingängen keine Tore via Knopfdruck geöffnet werden

Wieder unbesetzter Haupteingang

Für viele Oelder eine Zumutung, was sich in Form von Kritik an der Stadt und am Forum als Betreiber des Vier-Jahreszeiten-Parks bemerkbar machte. Die Lokalzeitung “Die Glocke” berichtete nun über das Einknicken des Forums Oelde, welches die vor kurzem installierten Eingangstore überarbeiten will, um Barrierefreiheit zu schaffen.

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Unser Leser Dr. Ralf Wohlbrück hat zu diesem Thema einen Leserbrief eingereicht den wir hier im vollen Umfang veröffentlichen.

Leserbrief „Einlasstechnik für Parkeingänge wird wieder geändert“

Um es überzeichnet auf den Punkt zu bringen: Wir haben uns mit Ausrichtung der Landesgartenschau Gefahren von Vandalismus und Missbrauch angeschafft! Um diesen zu begegnen wurde nun in ein neues Zugangssystem investiert, das in seiner technischen Konzeption und Umsetzung sowohl an den Bedürfnissen der Bürger als auch an den verfolgten Zielen vollkommen vorbeiläuft – für teures Geld! Und jetzt wird nachträglich in zusätzliche Kartenlesegeräte investiert und in ein Klapptor am Eingang Am Stadtgarten, damit Bürger mit Behinderung oder mit Rollstühlen, Benutzer von Rollatoren, Personen mit Kinderwagen und Fahrradfahrer endlich wieder in den Park hineinkommen können.

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Big brother is watching you

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die bisherigen Planungen vornehmlich von dem Gedanken getragen wurden, den Park wie eine Bastion verteidigen zu müssen. Statt im Sinne einer Willkommenskultur zu handeln, wurde ein System geschaffen, das weder zufrieden stellend arbeitet noch seinen Zweck erfüllt.

Der Park soll künftig entweder durch ein Klapptor oder durch ein Drehtor mittels Kartenleser zu betreten sein. Das Drehtor kann man sich dann aber getrost sparen, denn es ist in jedem Fall viel bequemer, durch das Klapptor zu gehen. Man hat mehr Bewegungsfreiheit und vermeidet die Gefahr, im Drehtor bei Fehlfunktionen stecken zu bleiben und in Not zu geraten. Die Drehtore sind überflüssige und komplette Fehlinvestitionen. Ich frage mich auch, wer die vielen Kameras an den Kartenlesern simultan überwachen soll. Ich hoffe nicht, dass Videoaufzeichnungen im Zusammenhang mit der nun personalisierten Jahreskarte geplant sind, denn dann haben wir neben Vandalismus und Missbrauch auch den Überwachungsstaat in der Diskussion.

Stellen wir uns einmal ganz nüchtern die Frage nach der Art des in den Raum gestellten Missbrauchs. Es kommen grundsätzlich zwei Formen in Frage. Die erste betrifft Menschen, die den Park missbräuchlich betreten könnten, um dort kostenfrei spazieren zu gehen und die zweite betrifft Personen, die im Sommer das Freibad missbräuchlich nutzen wollen.

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Peter Maffay sieben Brücken Modus an: “Durch dieeeeese schmaale Lücke musst Du gehen…. fährst nen Rollstuhl bleibst Du draußen stehen! Deine Enkel tooooben im Park herum, während Du am Zaun als Gast stehst traurig rum.” Modus aus.

Die erste Form des Missbrauchs schließe ich vollkommen aus, denn diese Menschen bleiben dem Park seit 13 Jahren fern. Die zweite Form erscheint dagegen viel wahrscheinlicher. Deshalb gehört keine neue Einlasstechnik an die Parkeingänge, sondern ein einziges Kartenleser gestütztes Drehtor vor das Freibad. Das würde viel Geld sparen, die Bürger wären zufriedener und diese Lösung würde wirklich ihren Zweck erfüllen.

Bleibt zu hoffen, dass der neu zu wählende Rat und Bürgermeister die Verwaltung künftig sehr viel enger führt und derartige Fehlentwicklungen nicht mehr zugelassen werden.

Dr. Ralf Wohlbrück

Leserbrief Ende

Das Forum Oelde hatte die neuen Parkeingänge installiert, um unter anderem an Druckkosten für die Eintrittskarten zu sparen. Durch die neuen Kartenlesegeräte an allen Eingängen sowie die Videoüberwachungssysteme müssen zukünftig keine neuen Karten gedruckt werden, hieß es vor Baubeginn der Hightech-Eintrittsschleusen. Nun wird erneut Geld in die Hand genommen, um an den Parkeingängen einen barrierefreien Eintritt zu ermöglichen. Verwunderlich, wenn man sich hierzu den Masterplan der Umgestaltung der Innenstadt Oelde anschaut, wo ebenfalls überall auf Barrierefreiheit Wert gelegt wird. An den Eingängen des vom Forum Oelde betriebenen Vier-Jahreszeiten-Park wurde dies aber verschlafen und wird nun für weiteres Geld nachgerüstet.

© alle Bilder Oelder Anzeiger




Kreativmarkt zugunsten der Kinder von Tschernobyl

2014-03-23-Tschernobyl-2Das dritte Mal in Folge fand am vergangenen Sonntag der Kreativmarkt im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Oelde statt. Die 1992 gegründete “Den Kindern von Tschernobyl Initiative Oelde” hatte hierzu zahlreiche Aussteller unterschiedlicher Handwerks- und Kunstwaren eingeladen. Der OELDER ANZEIGER war vor Ort und hat sich das Event für die gute Sache angeschaut.

2014-03-23-Tschernobyl-20Handwerkskunst, Schmuck, Filz- , Holz- sowie Näharbeiten, Stoffe, Mützen, Gestecke,  Scherenschnitt, Floristik und viele andere Dinge waren im Dietrich-Bonhoeffer-Haus ausgestellt. Der Besucherandrang war sehr groß zu Freude der vielen Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.

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Gestecke, Stoffwaren und viele Besucher

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Die Besucher bahnen sich den Weg durch den Saal

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Für Erika Pongritz ist helfen Ehrensache

Die Tschernobyl Initiative Oelde hat es sich zum Ziel gesetzt, Kindern aus den radioaktiv betroffenen Gebieten in Weißrussland zu helfen, indem sie diesen Kindern einen Erholungsaufenthalt in Oelder Gastfamilien ermöglichen. Frau Erika Pongritz berichtete dem OELDER ANZEIGER, dass die Kinder durch den vierwöchigen Aufenthalt in einer gesunden Umgebung sowie durch eine gesunde Ernährung wieder zu Kräften kommen. Der Gesundheitszustand der Kinder wird durch den Aufenthalt in Oelde für viele Monate verbessert.

In diesem Jahr ist Frau Pongritz, Leiterin der Initiative, besonders stolz darüber, dass 19 Kinder aus Weißrussland für vier Wochen zu Gastfamilien kommen können. Die Kinder haben ein Alter von ca. 7- 11 Jahren und kommen bis zu drei Mal in Folge zu Oelder Gastfamilien.

Die Tschernobyl Initiative Oelde arbeitet dabei völlig unentgeltlich. Die letzten 20 Jahre war das Projekt nur möglich durch die vielen Gastfamilien sowie die vielen Spenden Oelder Unternehmen, die freie medizinische Versorgung und ärztliche Betreuung sowie die Unterstützung der Kirchengemeinde und der Pfarrcaritas St. Johannes.

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Nachdem sich die zahlreichen Gäste an den Waren erfreut hatten, konnten sie sich bei Kaffee und Kuchen oder einer ordentlichen Bratwurst stärken. Einladend und freundlich haben die fleißigen Damen ihre kleinen Gaumenkunstwerke unters Volk gebracht.

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Von links: Frau Rinas, Frau Richter, Frau Littau und Frau Tewes

Fazit: Der Kreativmarkt bot wirklich eine große Auswahl. Das ganze wurde durch das nette Ambiente, wie z.B. Kinderschminken sowie die Sorge um das leibliche Wohl, sehr gut abgerundet.




Erste Oelder Akustik-Session in der „Alten Post“

Die ALTE POST Oelde bietet Nachwuchsbands vielfältige Möglichkeiten Foto: © Alte-Post-Oelde.de

Die ALTE POST Oelde bietet Nachwuchsbands vielfältige Möglichkeiten  Foto: © Alte-Post-Oelde.de

In der Facebook-Gruppe „Du bist Oelder, wenn…“ kam vor einigen Monaten der Gedanke auf, einen regelmäßigen Musiker-Stammtisch abzuhalten, um in geselliger Runde Erfahrungen, Informationen und Tipps unter Musikern auszutauschen. Bereits beim ersten Treffen dieser Art wurde die Idee einer Oelder Akustik-Session geboren. Nun ist es so weit: Am Freitag geht es los. 

Sessions –  selbstorganisierte Treffen von Musikern, die zumeist kostenlos vor Publikum spielen, gibt es in vielen Städten. Die ungezwungene Atmosphäre, das spontane, gemeinsame Musizieren sind eine willkommene Abwechslung zum kommerziell organisierten Konzertbetrieb.

Am kommenden Freitag, den 7. Februar 2014 soll nun die erste Akustik-Session in Oelde über die Bühne laufen. Die Veranstaltung beginnt um 20.00 Uhr und findet in den Räumen der „Alten Post“, Bahnhofstraße 27, statt. Der Eintritt ist frei.

Es gibt unterschiedliche Beweggründe, die Musiker dazu motivieren können, an einer Session teilzunehmen. Zunächst einmal ist es natürlich etwas ganz anderes, wenn man nicht nur zum Zuhören „verurteilt“ ist, sondern selbst aktiv in das akustische Geschehen eingreifen kann. Freunde moderner Medien würden das wohl Interaktivität nennen.

Zudem bietet eine Session den optimalen Rahmen, um musikalisch etwas auszuprobieren. Wie reagieren die Zuhörer auf meine Musik? Wie wird das aufgenommen, was ich womöglich seit Jahren allein im Keller vor mich hinspiele?

Für die Zuhörer sind Sessions  Wundertüten. Abfolge und Besetzung der auf der Bühne agierenden Künstler sind unvorhersehbar. Spontanes Zusammenspiel ergänzt so manches einstudierte Programm; man ist unmittelbar im Geschehen und nimmt Teil an Entscheidungen über Tonart, Musikstück oder Arrangement. Die einzige Währung bei dieser kostenlosen Veranstaltung ist die konzertante Ruhe.

Um auch in technischer Hinsicht möglichst dem selbstgewählten Motto „weniger ist mehr“ treu zu bleiben, brauchen die Musiker Aufmerksamkeit und Ruhe. Wer reden, feiern und sich lautstark unterhalten will, kann das gerne im Thekenraum der „Alten Post“ machen. An der Bühne wäre es nicht hilfreich!

Die Initiatoren dieser Musikveranstaltung haben beschlossen, jede Session mit einem eigens geladenen Gastmusiker oder einer Band zu eröffnen. Dieser „opener“ wird zu Beginn um 20.00 Uhr ein 30- bis 40-minütiges Konzert geben. Danach beginnt die freie Session. Als erste Band wird die Oelder Formation „TREFOIL“ am kommenden Freitag als „opener“ auftreten.

Die erste Oelder Akustik-Session ist ein Experiment. Man will aus Erfahrungen lernen und im Vorfeld möglichst geringe Vorgaben machen. Es soll sich eine spielfreudige Basis entwickeln, deren Wunsch es ist, nur eins zu tun: Musik machen!

 




Baumbeschneidung am Axtbach Zur Dicken Linde

Einige Bürger haben sich in Oelde die Frage gestellt, warum die Kopfweiden am Axtbach am Thomas- Morus- Gymnasium so stark zurückgeschnitten worden sind. Beim ersten Anblick sieht die Beschneidung immens aus, was aber seinen Grund hat. Volker Combrink, Pressesprecher der Stadt Oelde, erteilte uns freundlich Auskunft.

Der städtische Baubetriebshof, geleitet durch Herrn Reinhold Becker, hat vor kurzem die Kopfweiden beschnitten. Hierbei handelte es sich um erforderliches Zurückschneiden, damit die Kronen nicht ausbrechen. Im ersten Moment sieht es gefährlich aus, was es aber ganz und gar nicht ist. Der fachmännische Rückschnitt wird im Abstand von mehrern Jahren durchgeführt.

 Leider negativ ist dem OELDER ANZEIGER aufgefallen, dass im Axtbach ein Einkaufswagen versenkt wurde.

Muss so etwas sein?

Sieht man sich den Griff des Einkaufswagens genauer an, erkennt man dass dieser vom K+K Markt ist. Dieser befindet sich auf der Luftlinie ca. 1 km entfernt.




50 Jahre Eis Molin – Wer erinnert sich noch?

2014-01-27-MolinDer soeben wiedereröffnete Eis-Salon Molin ist seit vielen Jahren eine Institution in der Oelder Ruggestraße, die Leckermäuler aus Nah und Fern anzieht. Doch wer erinnert sich noch an die Anfänge des Eiscafés, das vor einem halben Jahrhundert von Franco und Rina Molin auf der Langen Straße gegründet wurde? Gegenüber dem damaligen Friseur Althaus und der Bäckerei »Stroh«, die später von einem »Hill«-Supermarkt abgelöst wurden, befand sich Molins kleine Eisdiele, vor der sich häufig lange Schlangen bildeten.

Franco Molin war ein kräftiger, ein wenig zum Bauchansatz neigender Italiener Anfang 30. Seine Haare bestanden aus einem dichten Kranz schwarzer Locken, die ölig glänzten. Goldene Eckzähne blitzten, wenn Francos fleischiger Mund breit grinste. Und er lachte ständig, dieser kleine Italiener …

Franco trug ein weißes Nyltest-Hemd, das oben zwei Knöpfe Luft ließ. Eine Schürze lief in einer Schlaufe hinter dem Kopf zusammen und wurde am Rücken zusammengebunden. Franco krempelte seine Hemdsärmel bis über die Ellbogen hoch und zeigte gern seine muskulösen Arme und seine kräftigen Hände.

Franco machte Eis. Italienisches Eis natürlich, die Kugel zu zehn Pfennig. Vanille, Schokolade, Mokka, Zitrone, Erdbeere und an besonderen Tagen das halbgefrorene Cassatta, eine sizilianische Spezialität. Das Café, das er betrieb, trug seinen Namen: »Eis Molin«.

Ein großer Hit der 60er Jahre: »Zwei kleine Italiener«

Grandioser Erfolg der Eisdiele

molin3Franco Molin kam etwa 1962 nach Oelde. Nicht, dass man sich rund um die Johannes-Kirche über einen Italiener auf der Hauptstraße gefreut hätte. Im Gegenteil. Die Geschäftsleute witterten einen neuen Konkurrenten. Spielzeughändler sorgten sich um den Absatz an Luftballons und Wundertüten, der »süße August« stöhnte und fürchtete Umsatzverluste, Imbissstuben blieben auf Currywürsten, Pommes und Ketchup sitzen. Denn der Erfolg des kleinen Eiscafés war einfach grandios.

Scharen heimziehender Schulkinder umlagerten die drei Treppenstufen zu dem Lädchen, sobald er mit den ersten Frühlingsstrahlen öffnete. Franco schuftete sich Schweißtropfen auf die Stirn, um die Schlange stehenden Leckermäuler zu stopfen. »Eis Molin« hielt sich auch nicht an die ortsübliche Mittagsruhe zwischen eins und drei, in der Oelder Geschäfte traditionell geschlossen hatten. Sein Betrieb war durchgehend geöffnet. Der freundliche Italiener dachte nicht an Siesta. Sein süßes Leben gehörte dem Eis. Der Eisbäcker fuhr nebenher noch mit einem von dem Oelder Grafiker Norbert »Molly« Löbbert gestalteten Dreirad von Veranstaltung zu Veranstaltung, um vor Ort Eis zu verkaufen.

Vor 100 Jahren: Eisverkäufer Giovanni Martini in Recklinghausen Foto: petrafoede.de

Vor 100 Jahren: Eisverkäufer Giovanni Martini in Recklinghausen
Foto: petrafoede.de

Eimerweise »kochte« Franco sein Eis nach überlieferten Geheimrezepten. Er vermischte die Grundzutaten des Speiseeises – Eier, Zucker und Milch – und erhitzte sie zunächst auf 85 Grad, bevor sie dann auf Gefriertemperatur heruntergekühlt wurden. Entsprechend der gewünschten Geschmacksrichtung mischte er Fruchtsäfte, Gewürzmittel und Geschmacksstoffe in die Eismasse. Wenige Stunden später zerging die süße Last auf aufgeregten Zungen. Italienisches Eis – das war ein Qualitätssymbol.

Ein Hauch von Bella Italia

Den schmalen Eingangsbereich der Eisdiele füllte zur Hälfte eine gläserne Theke, an der sich jedermann die Nase platt drücken konnte, um die kühlen Köstlichkeiten zu bestaunen. Hinter der Scheibe schimmerten farbenfrohe Eissorten in tiefen Edelstahlbehältern. Eine cremefarbene Eismaschine rührte nach Bedarf und sicherte den Nachschub. Über der Theke hingen große Spiegel. Davor standen auf gläsernen Regalen verschiedene Pappbecher und versilberte Schalen für große Portionen, die im Café verzehrt werden konnten. In einem silbernen Ständer türmten sich in bedrohliche Höhen Waffeltüten und Hörnchen, in die das Eis gedrückt wurde. Bunte Eislöffel aus durchsichtigem Plastik vervollständigten das Bild des Tresens.

An der Wand hing eine gerahmte Fotografie von einem sonnenbeschienenen tiefblauen Bergsee, hinter dem sanft die Dolomiten schimmerten. Die Heimat winkte in Francos kleine Stube und entlockte ihm manchen Seufzer der Sehnsucht an sein geliebtes Bella Italia. Von früh bis spät liefen Schallplatten italienischer Sänger auf einem tragbaren Plattenspieler, der neben der Sahnemaschine stand. Gluterfüllte Stimmen sangen von Liebe und Glück, von Trauer und Tod, vom Weg nach oben und von dem nach unten. Der dazu sang, das war Franco. Er kannte alle Lieder und summte auch bei Stromausfall weiter.

Seine Kunden bediente er blitzschnell, höflich und zuvorkommend. Für ihn waren alle Kunden gleich. Wenn ein kleines Mädchen den Groschen über die hohe Theke reichen wollte und es nicht schaffte, Franco beugte sich hinunter und tauschte das Geldstück gegen eine besonders leckere Kugel Eis. In solchen Situationen wurde auch nicht die Mutter mit drei Kindern bevorzugt, die tiefer ins Portemonnaie greifen konnte. Sie musste warten, bis sie an der Reihe war und Franco ihre Wünsche erfüllte.

Treffpunkt der Gastarbeiter

Gleich im Eingangsbereich der kleinen Eisdiele saßen an kleinen Tischen italienische Kollegen, die vor allem aus dem Süden Italiens nach Oelde gekommen waren, um bei heimischen Industrieunternehmen zu arbeiten. Sie waren die ersten Ausländer, die nach dem Krieg in das Städtchen kamen, um sich als preiswerte Arbeitskräfte zu verdingen. Mit der Anwerbung von italienischen Arbeitern durch die deutsche Regierung waren ab 1955 immerhin rund zwei Millionen Italiener aus allen Regionen des Landes nach Deutschland gekommen. Viele von ihnen arbeiteten zunächst in den Zechen und Industriebetrieben des Ruhrgebiets.

Die alteingesessenen Oelder bezeichneten die Gastarbeiter abfällig als »Spaghettifresser« und »Makkaroni«. Freundschaft schlossen nur die jungen Leute, die schon aufgrund ihrer langen Haare ein wenig »anders« waren und »Eis Molin« schnell zu ihrem Hauptquartier erkoren hatten. Sie freundeten sich mit den Kollegen aus Napoli und Palermo an und tauschten über die Sprachbarrieren hinweg ein paar Sätze Deutsch gegen einige Brocken Italienisch. Der Palast des Eisbäckers wurde schnell zu einem Treffpunkt von Menschen, die an den gesellschaftlichen Rand gedrückt wurden.

Molins Eisdiele in wilden Hippiezeiten aus der Sicht eines Oelder Karikaturisten

Molins Eisdiele in wilden Hippiezeiten aus der Sicht eines Oelder Karikaturisten.
Links im Bild Werner Funke, rechts Ruprecht Frieling, der Verfasser des Beitrags

Beatmusik und erste Küsse

Gleich hinter dem Eingangsbereich gab es einen kleinen Raum, in dem Francos Frau Rina servierte. Sie war eine wundervoll herzliche Frau mit üppigem, schwarzem Haar, die in Windeseile die Herzen aller Besucher eroberte. In diesem Raum gab es auch eine Musikbox, in der für ein paar Groschen die deutschen Schlager jener Zeit ebenso erklangen wie die ersten Platten der »Beatles« und anderer britischer Bands. Über eine kleine Treppe gelangte man von dort in das Obergeschoss der Eisdiele. Hier trafen sich frisch verliebte Pärchen und tauschten erste Küsse aus. Es gab eine Toilette und die klitzekleine Wohnung der Molins, aus der sich bald Nachwuchs bemerkbar machte. Tochter Sonja wurde geboren.

Von der Langen Straße zog das »Eiscafe Molin« zum heutigen Standort in die Ruggestraße um. Vor 16 Jahren übergaben Molins ihren Salon in die Hände der Familie Macorig aus Undine. In den ursprünglichen Räumen der Eisdiele Lange Straße eröffnete Ralf Althaus einen Schallplattenladen.

An Franco und Rina Molin erinnern sich heute noch viele ältere Oelder gern. Ihre herzliche Art, ihr sonniges Temperament und ihre tolerante Einstellung gegenüber den farbenprächtigen Auswüchsen der Beatniks, Hippies und »Gammler«, die es vor 50 Jahren auch in Oelde gab, machen sie unvergessen.

Blick in den heutigen Eissalon Foto: ©Torsten Schwichtenhövel

Blick in den heutigen Eissalon, der von Familie Macorig liebevoll geführt wird
Foto: ©Torsten Schwichtenhövel

Fotos und Zeitzeugen gesucht

Der OELDER ANZEIGER würde sich freuen, wenn sich in dem ein oder anderen Archiv noch eine Fotografie der Eisdiele findet und sammelt gern weitere Erinnerungen an einen Ort, der Teile der damals jungen Generation der Stadt maßgeblich prägte.

»Eis Molin« war übrigens nicht die erste Eisdiele in Oelde. Zeitzeuge Heinz-Werner Drees erinnert sich, dass Theo Deitinghoff, Betreiber des »Lindenhof« in der Lindenstraße bereits ca. 1958/59 Eis verkaufte und später einen eigenen Eissalon eröffnete. An Molins Erfolg reichte er jedoch nie heran.




Schlepperkorso für guten Zweck geplant

Ein Hingucker – auf einem Parkplatz in Bethel reihte sich Traktor an Traktor. © Foto: Paul Schulz / v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

Ein Hingucker – auf einem Parkplatz in Bethel reihte sich Traktor an Traktor.
© Foto: Paul Schulz / v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

Am 28. September veranstalteten die Oelder Schlepperfreunde für einen guten Zweck einen großen Schlepperkorso durch das schöne Münsterland.

Bereits 2012 hatten sich rund 90 Schlepperfreunde aus Oelde und Umgebung auf die Reise gemacht, um den Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel einen Scheck in Höhe von 6.500 Euro zu überbringen Dieser Betrag wurde dem Konto schwersterkrankter Kinder, die an Epilepsie erkrankt sind, und dem Kinderhospiz zugeführt.

Schlepper- und Treckerfreunde übergeben in Bethel einen Spendenscheck (v.l.): Axel Stuckenschnieder, Beate Fromme, Klaus Hofemeier, Meike Ude, Dr. Bartolt Haase mit Luisa und Konstantin, Leonhard Hennemann, Bernhard Keitemeyer, Lena Schiecke, Hermann-Josef Beckmann, René Stuckenschnieder und Nils Fromme. © Foto: Paul Schulz / v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

Schlepper- und Treckerfreunde übergeben in Bethel einen Spendenscheck (v.l.): Axel Stuckenschnieder, Beate Fromme, Klaus Hofemeier, Meike Ude, Dr. Bartolt Haase mit Luisa und Konstantin, Leonhard Hennemann, Bernhard Keitemeyer, Lena Schiecke, Hermann-Josef Beckmann, René Stuckenschnieder und Nils Fromme.
© Foto: Paul Schulz / v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

Auch am 28. September 2014 wird es wieder einen derartigen Korso geben. Diesmal soll der Spendenbetrag die Hospizbewegung im Kreis Warendorf e.V. unterstützen. Treffpunkt ist um 9.00 Uhr bei Haus Geist im Geisterholz in Oelde. Um 9.30 Uhr geht es über den Robert-Schuman-Ring auf die Warendorfer Straße durch die Oelder Innenstadt.

Hier haben alle Oldtimerfreunde die Möglichkeit, den Corso zu bestaunen.
Von dort aus rollen die Trecker über den Bergelerweg zum Limburgerforst bis zum Meierhof Imberg. Über den Nottbeck geht es dann Richtung Stromberg zum Pflaumenhof Stemich, wo gegen 12 Uhr eine Rast eingelegt wird. Weiter geht es über die Marburg durch Stromberg, die Schanze hinunter über Unter Stromberg Richtung Sünnighausen.
Durch die Bauernschaft Holter, am Gut Bojenstein vorbei wird dann weiter nach Beckum gefahren. Auch hier können Oldtimerbegeisterte die Durchfahrt (Oststraße, Marktplatz, Nordstraße der Traktoren bewundern.

Von Beckum aus geht es weiter durch das Golddorf Vellern direkt durch den Vellerner Brook.
Gegen 15.30 Uhr soll das Ziel, das Landgasthaus Hohen Hagen, erreicht werden. Hier ist Zeit, die Geselligkeit mit Dieselgeflüster zu untermalen. Parallel dazu wird die Hospizbewegung Vorträge über ihre freiwillige Arbeit halten und über Tätigkeiten und Pflege in der stationären Hospiz informieren.

Dank einiger Freunde und Sponsoren ist gelungen, unter allen Spendern drei tolle Preise zu verlosen. Die Preise werden unter zum Abschluss der Veranstaltung ausgelost. Als erster Platz winkt ein Rundflug über das Münsterland. Zweiter Platz: eine Ballonfahrt. Als dritter Preis winkt eine Ausfahrt mit einem Ford T Baujahr 1925.

Hermann-Joseph Beckmann © Foto: R. Frieling

Hermann-Joseph Beckmann
© Foto: R. Frieling

Die Idee für die Spendenaktion hatte Herman-Joseph Beckmann von den Schlepperfreunden Clarholz-Sundern. Seit seiner Kindheit träumte er von einem eigenen Traktor. Aber erst mit 59 Jahren erfüllte er sich diesen Kindheitstraum. In seiner Freizeit ist er oft mit seinem Oldtimer unterwegs und erlebt, wie die Kinder stehenbleiben und mit großen staunenden Augen hinter ihm herschauen. »Sie freuen sich, wenn man ihnen zuwinkt oder wenn sie sich auf den Fahrersitz setzen dürfen«, so Hermann-Joseph Beckmann. So kam ihm der Gedanke, Kinder mit den Traktoren glücklich zu machen.

Wer sich mit seinem Fahrzeug beteiligen möchte, wendet sich an Herman-Joseph Beckmann Tel. 02522 / 830205 – Mail: [email protected]