Stellenanzeige in Lokalnachrichten Fa. Benze sucht Polsterer und Maschinenführer

Eigentlich ist es für jeden Mitmenschen eine Freude zu sehen, wenn sich am Wochenende in den Nachrichten die Stellenanzeigen der Unternehmen präsentieren. Bei der genannten Stellenanzeige der Fa. benze kommen aber Fragen auf.

Gerade erst zum Ende des Jahres 2012 mussten 50 Mitarbeiter betriebsbedingt das Möbelunternehmen Loddenkemper in Oelde und ihren Arbeitsplatz verlassen. Der OeA hatte berichtet.

Wenige Wochen nach der Kündigungswelle wurde in den Lokalnachrichten am Samstag, den 26.Januar 2013, eine Stellenanzeige des Unternehmens benze geschaltet. Gesucht werden mehrere Polsterer und Maschinenführer zum nächstmöglichen Eintrittstermin.

Das Unternehmen benze mit Sitz im benachbarten Herzebrock-Clarholz gehört unter anderem mit den namenhaften Möbelfirmen hülsta und Loddenkemper zur Hüls-Unternehmensgruppe. Nun werden im besagten Unternehmen mehrere Polsterer und Maschinenführer zum nächstmöglichen Eintrittstermin gesucht.

Die Voraussetzungen für die Stellenbeschreibungen waren:

– handwerkliche Ausbildung

– Erfahrungen im Einsatzgebiet wünschenswert

– Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und Flexibilität

Aufgrund der Tatsache, dass die Unternehmen zu einer gemeinsamen Gruppe gehören, hat der Oelder Anzeiger die beiden Firmen benze und Loddenkemper angeschrieben. Wir baten erfolglos um eine Information, warum nicht einige Personen von der Entlassungswelle Loddenkemper dort untergebracht werden konnten.

Martin Sindermann von der IG-Metall Geschäftsstelle Oelde hatte sich das selbe gefragt und hat uns diese Antwort gegeben.

Die Anforderungen des Polsterers sind natürlich so ohne weiteres durch einen Tischler nicht auszuführen. Ich denke aber nach einer zumutbaren Qualifizierungszeit wäre das hinzubekommen. Das gleiche gilt wahrscheinlich noch viel mehr für den Maschinenführer an einer Matratzennähmaschine. Das setzt aber voraus das man gewollt hätte langjährig Beschäftige zu halten. In den Verhandlungen zu der Betriebsänderung war aber die Zahl von 50 Entlassungen zum 01.01.2013 von Seiten Hülsta fest gesetzt und nicht verhandelbar.

In Zeiten wo “Traditionsunternehmen” auf die Schnelle um Weihnachten 50 Mitarbeiter auf die Straße setzen und ein paar wenige Wochen später ein Gruppenunternehmen neue Mitarbeiter sucht, werden sich nicht nur die Entlassenen fragen wo das alles hinführen wird. Die Zeitarbeitsfirmen drängen immer weiter vor, ohne von der Regierung einen Riegel vorgeschoben zu bekommen. Arbeiten von einem Tag zum anderen bei anderen Unternehmen werden zur Regel. Gleiche Arbeiten werden zu schlechteren Löhnen durchgeführt. Man stellt sich mehr und mehr die Frage, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen.

Grafik Oelder Anzeiger

Grafik Oelder Anzeiger

Bruno K. ( Name geändert von der Redaktion ), Familienvater von drei Kindern, war über zehn Jahre für das Unternehmen Loddenkemper tätig in höherer Position. Die Stellenausschreibung hätte zwar nicht auf Ihn gepasst, aber auf eventuell 30 andere Kollegen und Kolleginnen, die gehen mussten.

 




Stellenabbau bei Loddenkemper: Für 50 Mitarbeiter geht die Sonne unter

Ganze 50 Arbeitsplätze stehen bei dem Oelder Möbelhersteller Loddenkemper auf der Streichungsliste. Das bestätigte die örtliche IG-Metall soeben dem OELDER ANZEIGER.

Martin Sindermann von der IGM Geschäftsstelle Oelde bestätigte dem OELDER ANZEIGER in einem Exklusivinterview, dass es bei dem Traditionsunternehmen Loddenkemper zu erheblichen Umstrukturierungsmaßnahmen kommen soll. Durch den geplanten Stellenabbau sind 50 Kolleginnen und Kollegen betroffen.

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hätten die Wahl, zum 01.01.2013 in eine Transfergesellschaft zu wechseln oder werden betriebsbedingt zum 31.12.2012 gekündigt, so Sindermann.

Dies war das Ergebnis der Betriebsversammlung vom vergangenen Freitag. Den Vorgaben der Geschäftsleitung Loddenkemper, die Stellen abzubauen, wurde in der nachfolgenden IG-Metall-Mitgliederversammlung zugestimmt, um weitere Maßnahmen abzuwenden.

Für 50 Mitarbeiter geht zum Ende des Jahres die Sonne unter
Foto © TS

Aufgrund der schlechten Auftragslage wurde bereits  ab April 2012 die 32-Stunden-Woche eingeführt. Dieses Abkommen sollte zum Ende des Jahres wieder aufgehoben werden.

Wir danken Herrn Sindermann für die Information.