Die Oelder “Gasfabrik”

Gaslampe in den Straßen von OeldeOelder Geschichten und Geschichte.

Eine Erinnerung von Heinz Werner Drees und Norbert Löbbert.

Herbst und Winter sind bekanntlich die dunklen Jahreszeiten, die Tage sind häufig endlos grau und die Sonne lässt sich selten sehen. Es wird früh dunkel.

Vor vielen Jahren, als ich die Schulbank drückte, sah meine Freizeit ungefähr so aus: nach der Schule nach Hause gehen, Mittagessen, danach die Hausaufgaben erledigen. Anschließend gab es je nach Jahreszeit Gelegenheit für Sport, Spiel und Spannung. Aber bevor ich in der dunklen Jahreszeit das Haus verließ, wurde ich ermahnend daran erinnert: wenn die Laternen angehen, dann kommst du nach Hause !

Ein Gasmann entzündet eine Lampe in den Straßen von Oelde

Das Gaswerk im Hintergrund während ein Mitarbeiter manuel die Lampen entzündet. Zeichnung von Norbert Löbbert

Damals wurden die Laternen noch mit Gas betrieben und mir ist in Erinnerung geblieben, dass nicht-funktionierende Laternen von einem Mitarbeiter der Oelder “Gasfabrik” manuell entzündet wurden. Meistens kam in solchen Situationen der “Gasmann” mit dem Fahrrad. Dabei hatte er eine lange Stange, an deren Ende eine Art Haken angebracht war. Mit diesem Haken konnte er oben an der Laterne einen Ring ziehen und schon erstrahlte die Lampe im hellen Gaslicht.

Wir Kinder hatten unsere Freude an den Gaslaternen und häufig wurden diese für verschiedene Wurf- und Kletterübungen benutzt.

Wer konnte die Laterne hinaufklettern und durch ziehen am Ring ausschalten?

Wer konnte im Winter mit einem gezielten Schneeballwurf die Laterne “auswerfen”?

Ein Gasmann in Oelde entzündet eine Lampe

Alle Zeichnungen zu dem Bericht stammen aus der Bleistiftspitze von Norbert Löbbert

Im Jahre 1905 erteilte der Kreis Beckum die Genehmigung zum Bau  einer “Gasfabrik” in Oelde. Der Standort der Anlage lag am Anfang der Rhedaer Straße und bestand aus einem Wohnhaus für den Gasmeister, dem Ofenhaus, dem Apparatehaus und zwei weiteren Hallen. Dazu kam ein 800 Quadratmeter großer Gasbehälter. Im Jahre 1916 wurde ein weiterer Gasbehälter von 600 qm dazu gebaut. Mit einem weit verzweigten Rohrnetz wurden alle bebauten Straßen in der Stadt mit Gas versorgt.

Im Jahre 1965 wurde der Betrieb der “Gasfabrik” eingestellt und anschließend wurde die Anlage abgebrochen.

In welchem Umfang der Boden am Betriebsgelände verseucht wurde und wie weit sich die Altlasten verbreitet haben, ist aus heutiger Sicht schwer zu klären. Es ist aber denkbar, dass Benzol, Teeröl, Säuren und andere Schadstoffe den Boden kontaminiert haben.

Das Rohrnetz und die Gasversorgung wurden von der damaligen VEW (Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen) übernommen. Heute leuchten die Straßenlaternen in Oelde elektrisch und werden von der EVO betrieben.




Gegen das Vergessen erinnern – jährliche Gedenkfeier anlässlich der „Reichsprogromnacht“ am 9. November

Heute berichtet ebenfalls Frau Christiane Glitscher-Krüger im OELDER ANZEIGER zum 70. Gedenktag der Reichspogromnacht. Dabei wird viel Hintergrundwissen vermittelt zu den damit verbundenen Oelder Juden damaliger Zeit und den Stolpersteinen.

Foto: Leeser

Bürgemeister Karl-Friedrich Knop, Christiane Glitscher-Krüger, Elisabeth Lewanschkowski, Doris Leeser, Person unbekannt. Foto: Leeser

Text von Christine Glitscher-Krüger

Seit es den Gedenkstein für die in der NS-Zeit deportierten und ermordeten jüdischen Mitbürger im Innenhof des Rathauses gibt, haben dort  einzelne Personen in Eigeninitiative Kerzen  am 9. November aufgestellt.

Zum 70. Gedenktag der Reichspogromnacht  2008 – „Reichskristallnacht“ wurde sie im Volksmund auch genannt – gestaltete der ökumenische Arbeitskreis „Wir Christen in Oelde“ eine besondere Feier am Standort der ehemaligen Synagoge neben der Volksbank in der Ruggestraße.

Gedenkstein

Der damalige Bürgermeister Helmut Predeick regte bei dieser Feier  an, einen Gedenkstein vor der ehemaligen Synagoge in der Ruggestraße ins Pflaster zu legen. Diese Anregung nahm der Ökumenische Kreis auf und initiierte die Verlegung der „Stolpersteine“ in Oelde und Stromberg in Zusammenarbeit mit dem Kölner Künstler Gunter Demnig und der Stadt Oelde.

judenstern-zeichnung-torsten-schwichtenhoevelStolpersteine

Vor jedem Wohnhaus, in dem Juden gelebt hatten, wurden „Stolpersteine“ mit deren Namen, dem Deportationsort  und, so weit bekannt,  dem Todesdatum ins Pflaster eingelassen.

Hatte die NS-Propaganda das erklärte Ziel, Juden in Deutschland und ihre Namen ein für alle Mal auszulöschen, so versucht  der Ökumenische Kreis dagegen, das Andenken der ehemaligen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Oelde in Erinnerung zu halten. So werden jedes Jahr alle 53 Namen bei einer Gedenkfeier im Rathausinnenhof  am Gedenkstein verlesen.

Jüdischer Friedhof in Oelde

Jüdischer Friedhof in Oelde
Foto: Heinz-Werner Drees

Einige Male wurden in einem Rundgang  die Stolpersteine aufgesucht und weiße Rosen auf ihnen niedergelegt. Ein anderes Mal ging der Weg zum Denkmal  für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege auf dem Friedhof, wo die Namen der deportierten und ermordeten Juden in Oelde  ebenfalls aufgeführt sind.

Nachforschungen

„Wir Christen in Oelde“ bemühte sich um  Nachforschungen über die einzelnen Schicksale und erhält immer noch viele Hinweise aus der Bevölkerung. Etliche ältere Menschen wenden sich auch jetzt noch an die Mitglieder und berichten über ihre Erlebnisse rund um die Reichspogromnacht.

Schulthema

In den letzten Jahren haben viele Schulklassen die „Stolpersteine“ aufgesucht. Am Thomas-Morus-Gymnasium schrieben zwei Oberstufenschülerinnen ihre Facharbeit im Fach Geschichte zu Schicksalen von Menschen, für die ein Stolperstein verlegt worden war. So ist sichergestellt, dass das Erinnern auch an die junge Generation weiter gegeben wird.

Gedenkblätter

Diese recherchierten Einzelschicksale hat der ökumenische Kreis  dem Geschichtsort „Villa ten Hompel“ in Münster zur Verfügung gestellt, wo sie in den „Gedenkblättern“ gesammelt  und ausgestellt werden. Jedes Jahr im Dezember werden dort neue Gedenkblätter hinzugefügt (Am 10. Dezember 1941 waren von dort aus die Juden aus dem Münsterland, auch aus Oelde, ins KZ Riga deportiert worden).

Auch in diesem Jahr hat der Kreis „Wir Christen in Oelde“ eine Gedenkfeier im Rathausinnenhof abgehalten. Viele waren gekommen, um sich gemeinsam zu erinnern und vor neuerlichem Faschismus und Rassismus zu warnen.




Nachdem Oelde vom Unwetter getroffen wurde

2015-08-12-Urlaub Unwetter 204Die Comic-Figuren Asterix & Obelix hätten vermutlich gesagt, dass ihnen der Himmel auf den Kopf gefallen ist. Gut drei Tage nach dem schweren Unwetter, welches die Stadt Oelde am Abend des 10. August 2015 für viele Stunden heimgesucht hat, sind die Spuren immer noch sichtbar.

2015-08-12-WasserDas kleine Regenrückhaltebecken an der Von-Büren-Allee war am Dienstagabend nicht wiederzuerkennen. Wo dieses eigentlich um diese Jahreszeit leer steht, mutierte es durch den starken Regenguss zu einem kleinen See. Der Weg, der unter der Brücke entlang führt, war nicht mehr zu passieren. Der Handlauf stand tief unter Wasser.

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Fast idyllisch sieht es aus

Das Wasser trat über den Wall über und hinterließ deutliche Spuren. Das hohe Gras wurde durch die Strömung umgeknickt.

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Der Weg unter der Brücke wurde verschluckt

Im öffentlichen Parkbereich, den Auen, waren ebenfalls Wassermassen am Werk.

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Der Auensee war deutlich angestiegen und trat auch hier über das Ufer. Im Auensee sind mehrere „Bauminseln“ in Betonkübeln angepflanzt. Diese ragen normalerweise weit aus dem Wasser heraus.

Luca Rumpf hält vom Himmel aus die Verwüstung im Park fest

Luca Rumpf hält vom Himmel aus die Verwüstung im Park fest

Besonders hart hat es den Vier-Jahreszeiten-Park getroffen. Weggespülte Pflastersteine, zerstörte Wege, das Seasons-Café und das Parkbad sind von den Wassermassen stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Park bleibt aktuell bis auf weiteres komplett geschlossen.

Aufnahme: Luca Rumpf. Man achte auf den Schlamm der Wasserrustsche

Aufnahme: Luca Rumpf. Man achte auf den Schlamm der Wasserrustsche

Björn Stratmann stellte dem OELDER ANZEIGER foglende Bilder vom inneren des Parks zur Verfügung.

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Hat man die Rhedaer Straße verfolgt, sah man den Axtbach immer noch wahnsinnig voll dahinrauschen. Der Radweg und die Straße waren komplett überflutet. Die Unterführung die von der Rhedaer Straße auf die Wiedenbrücker Straße führt (am Klärwerk), stand immer noch unter Wasser.

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Während des starken Regens sind viele hunderte Keller in Oelde vollgelaufen. Die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Oelde, des THW und weitere Einsatzfahrzeuge aus dem Kreis Gütersloh kämpften sich durch die Nacht und die Mengen von Wasser.

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Update:

Gerade erreichen uns von Leser-Reporter Jürgen Heinrich aus Oelde weitere Bilder zu den Schäden des Unwetters.

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Die Freibad-Sasion ist beendet

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Man achte auf die Schlammkante am Gebüsch unten links

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Sonst plätschert hier nur etwas Wassser herunter

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Teppiche hängen zum Trocknen draußen

Teppiche hängen zum Trocknen draußen am Cafe-Seasons

Wir danken Herrn Jürgen Heinrich für die Zusendung der Fotos.

Gerne bündeln und veröffentlichen wir auch hier ihre Bilde.




Renovierungsarbeiten im ehemaligen Cafe und Restaurant Ulithi in Oelde

Ulithi

Die letzten Monate war das Cafe & Restaurant ungenutzt

Der aufmerksame Spaziergänger kann im Oelder Vier-Jahreszeiten-Park sehen, dass sich etwas in dem seit einigen Monaten außer Betrieb stehenden Ulithi rührt. Es sieht nach Arbeit aus. Stehleitern, Baulampen und Werkzeuge zeugen von fleißigen Händen.

Der private Förderer und Investor Heinrich Lutterbeck konnte im vergangenen Jahr noch nichts Konkretes zur Zukunft des Ulithis sagen. Ab April sollen dort nun frisch renovierte Räumlichkeiten für Feiern zur Verfügung stehen. Reservierungen werden unter einer dort aushängenden Rufnummer aus Herzebrock-Clarholz entgegengenommen.

UlithiUlithiAktuell steht das Konzept noch nicht komplett, sagte uns die Dame hinter der Rufnummer und man kann erst in zwei bis drei Wochen Genaueres hierzu sagen.

Aufgrund dass auf dem Aushang “nur” von “Reservierungen für ihre Feiern” steht, steht die Frage im Raum, ob es auch ein Tagesgeschäft geben wird.

Sobald Neuigkeiten vorliegen, werden wir darüber berichten.




Gebäudeabriss auf der Langen Straße

Wieder einmal schlägt in Oelde ein Abrissunternehmen zu und stampft ein altes Gebäude ein. Das Haus auf der Langen Straße, welches zwischen dem Spielwarenladen Pecher und der Parfümerie Pieper stand, reiht sich somit ein in die Geschichte vergangener Gebäude. Zuletzt war in der unteren Etage des Hauses das moderne Frauenbekleidungsgeschäft “boa”.

Was am vergangenen Dienstag beim ersten Betrachten der Baustelle nach Erdarbeiten aussah, entpuppte sich nun als ein Gebäudeabriss.

Abriss Lange Straße

Abgesperrt und Splitt liegt vor dem Gebäude

Der Splitt, der am Dienstag vor dem Haus auslag, diente dem Schutz der Pflastersteine beim Befahren durch den Bagger.

Abriss Lange StraßeAbriss Lange StraßeAbriss Lange Straße

Es roch nach altem modrigem Staub, während Mitarbeiter Wasser spritzten, um diesen zu binden. Viele Passanten beobachteten das Geschehen.

Was an dieser Stelle entstehen wird, ist bis dato noch unklar.

Update 08.01.2015

Herr Klaus Aschhoff von der Stadt Oelde, zuständig für Fach/ Servicedienst Liegenschaften & Wirtschaftförderung, gab dem OELDER ANZEIGER Auskunft, dass nach dem Abriss des Gebäudes ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen wird. Wir danken Herrn Aschoff recht herzlich für die Auskunft.




Michael Höhne Bürgermeisterkandidat der Piratenpartei für Oelde

Der OELDER ANZEIGER hat sich letzte Woche mit dem für das Amt des Bürgermeisters in Oelde kandidierenden Michael Höhne getroffen. Bei dem Treffen haben wir Informationen über die Stärken des “Piraten” erhalten, sowie darüber, was ihn dazu bewegt hat als Bürgermeisterkandidat anzutreten.
2014-05-06-Höhne (2)Der Beweggrund von Michael Höhne ist einfach und gut nachvollziehbar. Aktuell kandidiert “nur” der bestehende Bürgermeister, Karl- Friederich Knop.

Das ist der Punkt. Es kann nicht angehen, dass kein anderer zur Wahl steht. Eine demokratische Wahl kann nur aus mindestens zwei Kandidaten bestehen, so Michael Höhne.

Aus diesem Grund ist Michael Höhne der Piratenpartei beigetreten und hat sich als Kandidat für das Bürgermeisteramt aufstellen lassen. Nicht als „Notlösung“, sondern als echte Alternative. Sicher ist noch kein Bürgermeister vom Himmel gefallen, aber der junge und dynamische Herr Höhne ist sich sicher, ein guter Bürgermeister sein zu können.

Als Antwort auf die Frage, welche Stärken er habe, konnte der Anwärter gute Argumente vorbringen. Michael Höhne hat nach seiner Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann acht Jahre bei der Bundeswehr gedient. In dieser Zeit hat er die Ausbildung zum Verwaltungsfachwirt abgeschlossen. Nun ist er in der Verwaltung der Gemeinde Möhnesee tätig.

Aktuelle Gesetze sowie die internen Abläufe einer Verwaltung sind ihm seit Jahren bestens bekannt. Ständige Weiterbildungen und Lehrgänge halten ihn auf dem aktuellsten Stand der Gesetzes- und Verwaltungsbedingungen.

Außerdem kann er Führungserfahrungen vorweisen. Also ein Bürgermeisterkandidat, der aus der Praxis kommt und weiß, wo manche Dinge haken und andere gut laufen.

Der 34-jährige hat sich vorgenommen, in Oelde einige wichtige Themen anzupacken.

Der viel umstrittene Eintritt in den Vier- Jahreszeiten- Park wird mit Michael Höhne der Vergangenheit angehören. Sonderveranstaltungen werden kostenpflichtig, das Freibad wird separat abgerechnet.

Das Problem des demografischen Wandels, wird angegangen. Die Bürger werden immer älter in Oelde und der Nachwuchs fehlt. Höhne will mehr junge Familien nach Oelde locken. Damit dies geschehen kann, muss als erstes die Kinderversorgung attraktiver gestaltet werden.

Das Thema der Abundanzabgabe an finanzschwächere Kommunen wird ebenfalls ein wichtiger Punkt werden. (Eine Art Solidaritäts-Zuschlag für Städte und Gemeinden. Als abundant gelten Kommunen, deren Finanzkraft sich in etwa mit deren Finanzbedarf deckt, diese also wirtschaftlich gut arbeiten. Die Komunen sind deshalb nicht auf Ausgleichszahlungen angewiesen, sondern müssen etwas abgeben.)

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Junges Blut für Oelde © alle Bilder: Piratenpartei Dawid Stepien

Die Stadt Oelde besitzt im Vergleich zu anderen Kommunen eine sehr hohe Steuerkraft. Dies hat auch das Land NRW erkannt und die Stadt Oelde gesetzlich verpflichtet, in den Stärkungspakt einzuzahlen. Die Frage ist, was macht die Stadt Oelde mit den vielen Steuereinnahmen? Andere Kommunen kommen mit weniger Steuergeldern aus. Genau dieses gilt es z. B. durch einen interkommunalen Vergleich herauszufinden. Dadurch können Kostentreiber gefunden und eingespart werden, so Michael Höhne.

Das Interview konnte der OELDER ANZEIGER an einem Piratenstammtischabend mit Michael Höhne abhalten. Dabei haben wir in einer lockeren Atmosphäre mit ihm über diese Themen sprechen können.

Somit steht für Oelde eine Alternative zum aktuellen Amtsinhaber Knop zur Verfügung und lässt die Wahl nicht enden in einem rein formalen Weg zur Wahlurne.




Last Minute Wahlhilfe für Oelder

Unmittelbar vor den Bundestagswahlen hat der OELDER ANZEIGER mit ortsansässigen Parteien Kontakt aufgenommen und Fragen zur Lokalpolitik gestellt, welche Wahlentscheidung sich wie vor Ort in Oelde auswirkt.Ausschlaggebend für die Befragung war die Flut an Wahlplakaten, die überall in Oelde aushingen. Diese handelten oft nur von Bundesweiten- oder Europathemen. Der OELDER ANZEIGER hatte einige Leser und Bürger befragt, was Sie für Oelde fragen würden.

Dabei wurden folgende Fragen  gestellt :

1. Welche Pläne gibt es für die Jungend in Oelde? Jugendtreffpunkte? Sport? Förderung der Jugend?

2. Wie stehen Sie zum Thema Fracking?

3. Wie stehen Sie zu dem Stärkungspakt für schwächere Städte? (Anmerkung der Redaktion: Stadt Oelde soll ca. 884.000 € an schwächere Städte abtreten, würde aber somit sehr wahrscheinlich selber vor einem finanziellen KO stehen.)

4. Durch die weitere Belastung durch das Stärkungspaket für schwächere Städte wird der Vier-Jahreszeiten-Park Ihrer Meinung in Zukunft wie unterhalten/ bezuschusst? ( Anmerkung der Redaktion: Der Vier-Jahreszeiten-Park in Oelde wird vom Eigenbetrieb Forum Oelde unterhalten. Die Einnahmen reichen nicht aus, die Stadt zahlt p.a. Zuschüsse in 1 -ca.2 Millionenbereich an den Betrieb Forum Oelde )

5. Wie manövrieren Sie die Stadt wieder in schwarze Zahlen?

6.Wie überzeugen Sie Oelder Wähler sie zu wählen? Was machen Sie für Oelde besser?

7. Was wünschen Sie sich von den Oelder Bürgern?

Diese Fragen wurden durch die SPD Oelde wie folgt beantwortet:

SPD

Direktkandidat der SPD Kreis Warendorf

1. Auf unsere Initiative in den letzten Jahren: u.a. Jugendraum in Stromberg und das Beweg Was (KIDS) Projekt. Problem: immer mehr (Schul-)plätze abgesperrt/eingezäunt. Daher die Notwendigkeit „neue“ Jugendtrefforte zu schaffen überprüfen – hier wollen wir das Beweg’ was Projekt einbinden. Sportplatz: Lette Kunstrasen (Jahnstadion bereits realisiert). Wir machen Politik nach Möglichkeit mit der Jugend/jungen Erwachsenen, daher sind diese bei uns in die Fraktionsarbeit eingebunden.

2. Absolut dagegen

3. Keiner zahlt gerne. Richtig ist aber (aus christlichem- und Solidarprinzip), dass finanzstarke Städte, Kommunen, die kaum noch überlebensfähig sind „unter die Arme“ greifen. Unsere SPD-Landtagsabgeordneten werden versuchen, die Belastung für die betroffenen Städte nochmals nach unten zu korrigieren. Oelde muss nach den Plänen ca. 24% (=884.000) der Differenz zwischen seinem theoretischen Finanzbedarf und seiner theoretischer Finanzstärke in diesen Solidarpakt einzahlen.

4. Wir sind für eine generelle Aufgabenkritik des gesamten Forums – dazu gehört auch der alte Stadtpark. Im Übrigen müssen wir über die Kreisumlage reden. Der Kreis hat einen Mitnahmeeffekt durch die guten Gewerbesteuereinzahlungen von kreisweit wahrscheinlich 5 Mio. Euro. Hier muss der Hebesatz runter um die Kommunen m Kreis zu entlasten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA5.Wären unsere Vorschläge in den letzten Jahren bei den Haushaltsberatungen angenommen worden, wären wir diesem Ziel ein ganzes Stück näher. Die von uns übernommen Vorschläge wie z.B. die Angleichung der Vergnügungsteuer an das Niveau im Kreis WAF, bringt etliche zehntausend Euro Mehreinnahmen in diesem Jahr. Von den anderen Fraktionen war in den letzten Jahren hinsichtlich Einsparungen so gut wie nichts zu hören. Daher haben wir auch in den letzten Jahren den Haushalt jeweils abgelehnt.

Auch die Ablehnung der Fusion mit der Energieversorgung Beckum bringt uns ein Stück weiter weg von der möglichen schwarzen Null, wobei wir wahrscheinlich (nach ersten Schätzungen) einen sehr guten Jahresabschluss 2012 „hinlegen“ werden. Die „Roten zahlen aus den letzten Jahren resultieren hauptsächlich aus den zu tätigenden Abschreibungen. Ohne diese Abschreibungen wären unsere Zahlen jetzt schon „schwarz“.

Oelde hat KEIN Einnahmeproblem, sondern ein Ausgabeproblem. Hier ist der Bund gefordert, siehe auch das Interview mit Herrn Laschet (CDU Vorsitzender NRW) in der Glocke, Zitat: „Der Bund muss den Kommunen weiter helfen.“

6. Wir sind die einzige Fraktion die sich Jahr für Jahr akribisch mit dem Haushalt auseinandersetzt (das wurde sogar in Haushaltsreden anderer Parteien sogar lobend erwähnt) und echte Vorschläge macht. Eine solide Haushaltsbetrachtung ist der Schlüssel zu Vielem.

In der Schulpolitik haben wir in unseren Reihen absolute Profis, ohne die die Einführung der Gesamtschule nicht möglich gewesen wäre. Alle Anträge zur Modernisierung der Oelder  Schullandschaft sind von uns formuliert worden.

Aber: Kommunalwahlen sind insbesondere Persönlichkeitswahlen, und wir werden nächstes Jahr  mit einem attraktiven Personalangebot in die Kommunalwahlen gehen. Wir hoffen, mit diesem Team und unserer bisher geleisteten Arbeit die Oelderinnen und Oelder überzeugen zu können

7. Sich informieren – einmischen – mittun . Mensch kann mehr bewegen als Mensch denkt. Die SPD Oelde freut sich über jeden der an unserem Gemeinwesen mittun will.

Weiter hat dem OELDER ANZEIGER Alexander Ringbeck, Direktkandidat für den Bundestag, von Bündniss 90/ Die Grünen geantwortet.

Grünen

Alexander Ringbeck, Direktkandidat der Grünen hatte dem Oelder Anzeiger geantwortet

1. Ich stehe weiterhin hinter dem Jugendwerk für die Stadt Oelde e.V. Die Alte Post leistet einen wichtigen Beitrag und verändert derzeit ihre Rolle mit der veränderten Schullandschaft. Die Kooperationen mit den Schulen gedeihen, was wir nicht nur in den regelmäßigen und sehr erfolgreichen Theaterprojekten beobachten können. Bei der letzten Sitzung des Jugendwerkes habe ich zudem eine weitere Idee kurz angeregt: Ich fände es großartig, wenn in den freien Gärten ein weiterer Treffpunkt mit selbstbestimmten Gestaltungsmöglichkeiten für Jugendliche entstehen würde. Das ist natürlich nur eine erste Idee und es ist vollkommen offen, ob das im Rahmen des Jugendwerks sinnvoll angestoßen werden kann. Ich finde aber, dass der Familiengarten ein gutes Beispiel für weiteres, offenes, zivilgesellschaftliches Leben im freien Teil der ehemaligen Landesgartenschau sein könnte. Wir haben hier großartige, zentrale Flächen mit vielen Möglichkeiten. Ich finde es schade, dass diese noch nicht in größerem Umfang genutzt werden. Das wäre ein viel sinnvollerer Weg als die Errichtung von Zäunen, wie vor nicht so langer Zeit an der Theodor-Heuss-Schule, die Probleme nur verdrängen und bestimmt nicht lösen.

2. Fracking lehne ich entschlossen ab! Fracking für unkonventionelles Erdgas behindert nicht nur den Klimaschutz, weil es nichts zur einer nachhaltigen Energiesicherung beiträgt, außer der unausweichlichen Energiewende wichtige Jahre im Kampf gegen die Erderwärmung zu kosten. Fracking ist auch eine unberechenbare Gefahr für Gesundheit und Umwelt. Im Kreis Warendorf gibt sich auch die CDU Fracking-kritisch, mir bleiben diesbezüglich aufgrund der bisherigen Gesetzesvorlagen und den zustimmenden Äußerungen z.B. Oettingers auf EU-Ebene aber große Zweifel. Wir Grüne streiten dagegen aus Überzeugung auf allen Ebenen gegen Fracking und für eine Novellierung des Bergrechts.

3. Natürlich freue ich mich nicht, dass wir zukünftig noch etwas weniger Spielraum bei der Gestaltung unseres Haushaltes haben. Wir können aber nicht leugnen, dass es Oelde im Vergleich zu anderen Städten in NRW gut geht. Und das hat auch eine Geschichte: Nachdem wir im Münsterland beispielsweise lange von der florierenden Entwicklung des Ruhrgebiets profitieren konnten und auch unsere eigene positive wirtschaftliche Entwicklung davon genährt wurde, musste das Ruhrgebiet durch einen schwierigen Strukturwandel, den das Münsterland in diesem Umfang nicht erleben musste. Die Entwicklung der Kommunalfinanzen liegt nicht alleine an verantwortungsvollem Handeln der Kommunen, sondern auch an Umständen, die kommunale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger schlicht nicht beeinflussen können. Der Stärkungspakt Kommunalfinanzen trägt dem Rechnung und bedeutet Solidarität unter den NRW-Kommunen.

Zudem ist auch die Perspektive des Münsterlandes eine äußerst positive: Die Energiewende bringt gerade uns im ländlichen Raum enorme Chancen für einen neuen und starken Wirtschaftszweig, der sich auch in zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen ausdrückt.

Frauen sollen Anerkennung erhalten durch die Grünen im Job

4. Ich denke wir werden über die Aufgaben des Forum Oelde reden müssen, ja. Wie sich das konkret ausgestaltet, kann ich noch nicht sagen – das würde der komplexen Materie, die sehr kommunalspezifisch ist und in die ich mich im Rahmen des Bundestagswahlkampfes schlicht nicht einarbeiten kann, nicht gerecht. Hier kann ich nur erneut auf den Programmprozess hinweisen, der uns vor der Kommunalwahl noch bevorsteht.

5. Hier möchte ich auf das eingehen, was die Bundesebene dazu leisten kann: Bei unserem Mitgliederentscheid zu den 9 Schlüsselprojekten, die wir nach der Bundestagswahl als erstes angehen möchten, wurde bei uns im Kreis Warendorf ein Projekt in die Top 9 gewählt, dass es auf Bundesebene leider nicht geschafft hat: “Die Kommunalfinanzen stärken”. Dieses Projekt bleibt, wie auch alle anderen Projekte, natürlich weiterhin auf der Grünen Agenda. Wir wollen, dass zusätzliche Aufgaben des Bundes für die Kommunen wieder konsequent durch zusätzliche Mittel für diese Aufgaben gedeckt werden. Außerdem wollen wir, dass der Bund 1 Mrd. mehr für die Kosten der Mieten für ALGII-Empfänger und Empfängerinnen bereitstellt. Das wäre eine direkte Entlastung der Kommunen.

6. Oelde ist von den Verbesserungen, die wir auf Bundesebene erreichen wollen, ja nicht ausgenommen. Auch Oelder werden von einem Mindestlohn profitieren. Auch in Oelde brauchen wir ein kommunales Wahlrecht für alle Menschen, unabhängig von der Staatsbürgerschaft. Auch in Oelde sollen alle Menschen heiraten können, unabhängig von ihrer sexuellen Identität. Auch in Oelde brauchen wir eine gerechte Energiewende, in dem die KleinverbraucherInnen nicht die Rechnung der unnötig befreiten Betriebe mit bezahlen. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Verbesserungen in der Bundespolitik bedeuten auch Verbesserungen für Oelde.

Als konkretes Beispiel würde ich hier den Kampf gegen Rechtsextremismus nennen. Wir brauchen Initiativen, wie die mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Münster, die uns auch in Oelde bei der Demonstration im Jahre 2010 unterstützt hat. Es kann nicht sein, dass solche Initiativen stets um ihre Mittel und ihre Zukunft fürchten müssen. Die sichere Förderung solcher Projekte, welche die Zivilgesellschaft unterstützen, ist eines unserer 9 Schlüsselprojekte.

7. Zunächst einmal wünsche ich mir natürlich ein tolles grünes Ergebnis bei dieser Bundestagswahl. Darüber hinaus ist es mir ein besonderes Anliegen, dass Oelde weltoffen bleibt und wir gemeinsam gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, insbesondere Rassismus, angehen. Die große Demo im Jahr 2010 war ein tolles Zeichen und es war ein großer Erfolg, dass die rechte Demo nicht stattgefunden hat. Dadurch hat sich unser Problem aber nicht in Luft aufgelöst. Rassismus ist nicht nur ein Phänomen einer extremen Rechten. Also: Ich wünsche mir, dass wir Courage zeigen und gegen Ressentiments den Mund aufmachen, auch in der eigenen Nachbarschaft, im eigenen Verein und bei der eigenen Arbeitsstelle. Nur so entziehen wir auch den Rechtsradikalen den Nährboden und müssen uns in Zukunft vielleicht nicht von NPD-Plakaten in ganz Oelde erschrecken lassen.

Und zuletzt hat dem OELDER ANZEIGER die Piratenpartei geantwortet.

Eine Aussage, die mit der Zeit geht

1. Bei  der derzeitig angespannten Haushaltslage in Oelde gilt es ersteinmal die wenigen vorhandenen Angebote zu erhalten. Dann gilt es, die Sportvereine so gut wie möglich bei der Jugendarbeit zu unterstützen und die Sportstätten in Schuß zu halten. Sehr gut können wir uns eine Art “Sport-Gutscheinheft” vorstellen, mit dem die Jugendlichen einen Monat  kostenlos bei einem Verein zur Probe trainieren können. Natürlich ist das auch jetzt schon der Fall, von daher scheint das Gutscheinheft auf den ersten Blick unnötig. Es kann den Jugendlichen aber dabei helfen, sich einen Überblick über die Angebote der Sportvereine zu verschaffen und durch das Einlösen der Gutscheine die Vereine besser kennenzulernen.

2. Wir lehnen Fracking komplett ab – ohne wenn und aber. Die Risiken sind einfach unabsehbar. Schon jetzt ist erwiesen, das Fracking Grund- und somit Trinkwasser mit Chemikalien verseucht und brennbare Gase teilweise aus dem Wasserhahn kommen. Das sogenannte Lagerwasser enthält, wie das Frack-Wasser auch, Schwermetalle, Kohlenwasserstoffe und radioaktive Nukliden. Diese Stoffe können Krebs und neurologische Erkrankungen erzeugen, fruchtschädigend wirken sowie Haut und Lunge reizen. Alleine die Gefahr für die menschliche Gesundheit ist somit mehr als Grund genug sich eindeutig gegen Fracking zu positionieren.

Welche Konsequenzen Fracking für die Landwirtschaft haben wird, kann sich jeder selber ausmalen.

Zudem zeigen neueste Studien, dass Fracking auch Erdbeben auslösen kann. Somit sind die geologischen Auswirkungen nicht abzuschätzen.

3. Deutschland ist eine Solidargemeinschaft, das sollte man bei der Diskussion niemals vergessen. Es kann aber auch nicht sein, dass Städte allein aufgrund des Stärkungspaktes in die Haushaltssicherung geraten! Zumal die Kriterien der sog. Einwohnerveredlung von der  rot-grünen Landesregierung bewusst zu Ungunsten des Münsterlandes verschoben wurden.

Hier muss an den Kriterien zur Abgabenermittlung nachgebessert werden.

Piraten haben Ihren Ankerpunkt

4. Zunächst einmal muss man dem Förderverein des Vier-Jahreszeiten-Parks für sein ehrenamtliches Engagement und die finanzielle Unterstützung ein Dankeschön aussprechen. Das alleine bringt jedoch den Park nicht näher an schwarze Zahlen. Die Nutzung des Parks müsste erhöht werden, und eine Aufteilung in “Nutzungszonen” Aue, Park und Gärten erfolgen, die separiert bewirtschaftet werden. Warum z.B. muss der Trödelmarkt direkt im Park stattfinden? Was spräche dagegen, wenn man den Trödelmarkt in die Gärten verlagert, und zeitgleich im Park eine weitere – kostenpflichtige – Veranstaltung durchführt?

5. Der Haushalt der Stadt Oelde hat in unseren Augen gerade im Bereich IT noch massiv Potential für Einsparungen, ohne dass der Bürger weitere Einschränkungen hinnehmen muss. Linux und Open Source (vereinfacht: kostenlose Software) sind hier u.a. die Stichworte. So würden z.B. Lizenzgebühren wegfallen, Wartungskosten minimiert und  entsprechend Gelder frei werden. Andere Städte und Gemeinden in vergleichbarer Größe setzen seit den 1990er Linux und Open Source erfolgreich ein, und helfen interessierten Kommunen auch bei der Umsetzung.

Machbar wäre das also!

6.Zunächst einmal würden wir den Bürger früher in Entscheidungsprozesse einbinden und Entscheidungen transparenter gestalten. Weiterhin Entscheidungen nach Fakten und nicht nach ideologischer Überzeugung. Querdenken, soweit das im engen kommunalen Rahmen möglich ist.

Zudem sind wir anscheinend die einzige Partei, welche die Bürgerrechte ernst nimmt. Alle anderen Parteien knicken regelmäßig ein, wenn es um die Wahrung von Grundrechten geht. Aktuell braucht man sich da nur das Verhalten von FDP und CDU bei der NSA-Affäre ansehen.

7. Vertrauen, politisches Interesse und Beteiligung sowie eine gute Unterstützung am 22. September.

Darüber hinaus möchten wir folgendes mitteilen:

Es muss im Bundestag eine starke Opposition geben und vor allem eine, die den Namen auch verdient. Egal ob CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP oder Linke. Keine Partei hat es bisher geschafft, Vertrauen in die Politik aufzubauen – ganz im Gegenteil! Das wollen wir ändern. Wir stehen für Transparenz, Ehrlichkeit, Bürgerbeteiligung und direkte Demokratie. Bei uns weiß man, woran man ist. Das sind die wichtigsten Gründe, warum man unbedingt die Piraten in den Bundestag wählen muss.

Der OELDER ANZEIGER dankt den Parteien recht herzlich für Ihre Antworten. Andere Fraktionen und Gruppen wie CDU / FDP / OZO / FWG haben keine Antwort geliefert, oder haben nur kurz und knapp geantwortet, dass es sich nicht um die Kommunalwahlen handle.




300… Karnevalisten in Oelde unterwegs

Am 26.Mai 2013 hat die Stadt Oelde Geschichte geschrieben. Die Wette des SK-HELAU aus SÜNNINGHAUSEN, einen Umzug mit mindestens 150 verkleideten Teilnehmern, Karnevalswagen und oder Fußtruppen, auf die Beine zu stellen, wurde gewonnen. Der OELDER ANZEIGER war mit von der Partie bei der harten Prüfung der sonst so betonsteifen Oelder Anti-Karnevalisten.

Man hat es kaum für möglich gehalten, aber trotz schlechtem Wetters haben die SK Helau Narren es geschafft, das Unmögliche möglich zu machen: Mit 300 Personen im Konvoi haben sie die Wette locker gemeistert. Acht Wagen sowie mehrere Fußtruppen marschierten durch die Oelder Innenstadt.

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Die Stewardessen haben Getränke ausgeteilt und oder auch selber geschluckt?

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Herrlich schöne Kostüme

Die Faschingsläufer haben echt Gas gegeben. Wahrscheinlich lag es am bescheidenen Wetter, aber das jungfräuliche Oelder Karnevalsvolk wurde leider nicht richtig warm. Viel zu geerdet standen die meisten am Rand und haben sich den Umzug angeschaut. Vereinzelt sah man Zuschauer, die winkten und auch mal “Helau” riefen. Die Narren des Umzugs haben jedenfalls die Stimmung  gemacht. Die schwere Aufgabe wurde mit Bravour gelöst. Der Umzug war Spitze, bis auf die Sparkassensau Münsterland Ost, die eine kurze Verschnaufpause einlegen musste, bevor es weiter ging. Man wurde Zeitzeuge wie sich aus einer fernen Galaxie Commander Worf und Captain James Tiberius Kirk sich in die Innenstadt beamten. Um nicht allzu sehr aufzufallen, ahmten Sie das verhalten der anderen nach indem Sie aus Bügelflaschen Hopfen-Erfrischungsgetränke der lokalen Brauerei zu sich nahmen. Die neue Tanzgarde Blau Gelb marschierte ebenfalls auf und bot am Ende des Umzuges eine schöne Tanzvorstellung. Die Stimmung des SK Prinzenwagens war so gut, dass diese zusammen mit anderen Karnevalisten eine Polonäse über den Marktplatz absolvierten. Der Musikzug Glockenland Oelde hatte wunderbar durch die Stadt geblasen. Dem Publikum wurde wirklich etwas geboten von den Karnevalisten.

Der Beckumer Antonius Plaßmann und Schützenkönig in Beckum-Unterberg erzählte dem OELDER ANZEIGER, dass er von einer Oma erfahren habe, das anno dazumal in der Oelder Kirche für die verlorenen Karnevalsseelen in Beckum gebetet wurde. Die Beckumer sind bekannt für Ihren fantastischen Umzug der jährlich viele tausende Menschen anlockt.

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Die Wetterlage zum Umzug war ohne Regen. Schade war es, dass es aber den ganzen Tag sonst durchgeregnet hatte und die anderen Fahrgeschäfte und Stände wenig Kundschaft verbuchen konnten. Das Kettenkarussell drehte leer seine Runden, und das Flugzeugkarrussel hebte nur selten ab. Direkt nach dem Karnevalsumzug bauten bereits erste Händler Ihre Zelte ab und viele Zuschauer verließen die Innenstadt.

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Der mit der Veranstaltung gekoppelte Verkaufsoffene Sonntag FET (Frühlings Einkaufstag) wird entsprechend auch den Geschäftsbetreibern wenig zahlende Kundschaft gebracht haben.

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Ob sich dieser Karneval-Event in Oelde wiederholen wird, steht noch in den Sternen, auch wenn Moderator Martin Brockschneider etwas anderes verkündete. Der OELDER ANZEIGER meint, dass erste Voraussetzungen hierfür erst einmal die Entfernung der Hindernissmauern direkt auf dem Marktplatz wäre. Diese Teilmauern, die aus einzelnen Segmenten gemauert sind,  behinderten die Umzugswagen doch sichtlich. Aber wer weiß, Anno 1895 sind die Beckumer auch mit nur 8 Wagen gestartet.

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Fotos © Schwichtenhövel

 

 




580 Teilnehmer beim AOK-Firmenlauf in Oelde

Am gestrigen Freitag gingen viele Firmen in Oelde an den Start zum vierten AOK-Firmenlauf. Hierzu wurde eine Strecke in der Innenstadt von drei Runden bestritten. Insgesamt legten die Athleten dabei fünf Kilometer zurück. Der OELDER ANZEIGER lief mit.

Bei der Aktion ging es darum, das Betriebsklima und die Freude am Dabeisein zu fördern. Die Stoppuhr wurde in der Tasche gelassen. Zirka 580 Läufer und Läuferinnen gingen an den Start. Angefeuert wurden die vielen Läufer der Firmen von den Zuschauern am Streckenrand. Besonders lustig und schön fiel die wohl schnellste Oma im Rollstuhl auf …

Birgit Schwichtenhövel, Geschäftsführerin des Altenwohnheims Kardinal-von-Galen, sauste mit Ihren Kollegen durch die Stadt. Dabei wurde die Heimleiterin, als alte Frau verkleidet, in einen Rollstuhl gepackt und von einem starken Läufer angetrieben.

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Geschäftsfü(a)hrerin Birigt Schwichtenhövel im Cabrio unterwegs

Die Bewohner des Hauses feuerten Ihr Team am Streckenrand an. In Decken eingemummt und mit dem ein oder anderen Schnaps versorgt, hielten sich die munteren “Altgäste” warm.

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Das etwas andere Abendprogramm für die Bewohner des Heims

Schade war es, dass dieses Jahr nur zwei Firmen wirklich verkleidet waren. Zum einen war ein niedliches, auf alt verkleidetes Pärchen zu sehen vom Heinrich Dormann Zentrum der AWO aus Beckum sowie das Kardinal von Galen Heim aus Oelde. Letzteres hatte dann auch verdienterweise den ersten Platz erhalten für das kreativste Outfit.

Den Gewinn von 250,- € wird in Vitaminbomben investiert, teilte uns Frau Schwichtenhövel mit. Das Personal bekommt davon im Aufenthaltsraum im Winter eine stets gefüllte Quelle mit Früchten gestellt.

Alle anderen Teams zeigten sich zwar auch in schöner Sportwäsche und dementsprechend firmenzugehörig einheitlich, aber leider nicht verkleidet. Eine “Manege” stellen wir uns anders vor.

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An der St. Johannes Kirche feuerte eine Trommlergruppe mit rhythmischen Klängen an. Die Teilnehmer waren alle gut drauf und jubelten den Zuschauern im Vorbeilaufen zu. Insgesamt eine tolle Aktion.

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Alle Fotos © Schwichtenhövel ( für die jeweiligen Firmen / Läufer zur freien Verfügung )




Limerick-Contest

Was habe ich da nur angerichtet, als ich abends meinem Freund vorschlug, in der Facebook- Gruppe „du bist Oelder, wenn…“ einen Limerick- Wettstreit zu starten? Ein Limerick ist relativ einfach zu schreiben, und ich dachte mir, dass aus diesem Grund vielleicht der Ein oder Andere gerne mal seine Gedanken in Versform niederschreiben möchte.

Die Regeln für den Kontest waren relativ simpel: Reimschema für die Gedichtsform ist aabba und sollte mit einer Pointe enden. Jetzt noch das Tüpfelchen auf dem i; der Limerick sollte einen Oelder Bezug haben.

Gestartet wurde dieser Spaß am 25.11.2012 um 10:16 mit einem Limerick von mir:

Es fuhr einst der Richy ein Auto in blau

das wissen die Oelder doch ziemlich genau

doch jetzt ist er weiß

ich mach‘ keinen Scheiß

nur steht er wie alle am Ende wie alle im Stau


 

Am Ende des Tages waren es fast 60 Limericks, die die ansässigen und ehemaligen Oelder gedichtet hatten, nach drei Wochen 228 Posts, was für ein Erfolg. Da am Abend im Fernsehprogramm ein Münster-Tatort ausgestrahlt wurde, war dieses Ereignis natürlich Thema einer ganzen Reihe von Gedichten.

 

Renate Ohl

Der Tatort lockt, den will ich sehn,

drum werde ich aus dem Internet gehen.

Hätt‘ zwar lieber ‚nen Film mit Herz

und das ist bestimmt kein Scherz

Aber Bourne kann bei mir bestehn.

 

In der Folgezeit war dann der Oelder Wind Thema, das Wetter mit all seinen Kapriolen, der Schneeeinbruch, des Einen Freude, des Anderen Leid.

Petra Dykmann

 

Ich muss sagen, dass wir hier in

schon eine dicke Schneedecke haben

Es wünschte, es könnt mit diesem Wind

euch welchen schicken, ein Oelder Kind

 Dann braucht ihr nicht mehr zu klagen.

 

Auch Haustiere waren ein Thema, in diesem Fall die Vogelspinne eines Enkels.

Renate Ohl

 

Plätzchen backen-das ist schick,

aber HALT, sie machen dick.

 Gib den Kindern, wenn sie drinne,

 zum Spielen lieber ‘ne Vogelspinne

 und bleib Du beim Limerick.

 

Da Weihnachten vor der Tür steht, wurde natürlich auch über das Plätzchenbacken gereimt.

Jochen Leifeld

 

Die Fangemeinde kreidebleich,

die Panik tobt im Netz sogleich.

 Die news aus Württemberg, sie gehen baden.

 Kein Lebenszeichen hochgeladen.

 Frau Dykmann steckt im Mürbeteig

 

Ganz nebenbei halfen sich die Oelder gegenseitig, wie man das mit dem Zeilenumbruch hinbekommt, Emoticons einfügt oder sich einfach ganz spontan mal das „Du „ anbietet.

Jetzt sind die drei Wochen Contest vorbei, und der Sieger steht fest:

Uli Libor, der schon am ersten Tag mit folgendem Limerick die Oelder überzeugte:

Welch ein Vergnügen

leben im Oelder Süden,

säuberlich getrennt durch die Schienen…

Und was ist mit dem Oelder Norden?

Tja, die sind auch was geworden…

25. November 12:02

 

Der glückliche Gewinner kann sich über das Buch „Aravia, die Blutwölfe“ von dem Oelder Autor Jörg Ringhoff freuen. Jörg Ringhoff legte noch eine eigenhändige Zeichnung eines seiner Phantasiewesen als zusätzlichen Bonus obenauf.

Herzlichen Glückwunsch sagt die Redaktion des Oelder-Anzeigers.