Am vergangen Sonntag spielte im Oelder Vier-Jahreszeiten-Park der Buchautor Herbert Mische. Unter Bäumen war ein Pavillon mit der Puppentheaterbühne aufgebaut.
Herbert Mische, gelernter Dipl. Sozialpädagoge, ist seit 1982 mit seiner “Lila Bühne” unterwegs. Seine Theaterstücke sind speziell auf Kinder im Kindegartenalter zugeschnitten. Dabei ist “Mitmachen” stets ein wichtiger Punkt in seinen Stücken.
Der OELDER ANZEIGER war vor Ort und ist mit dem Stück “Tentakel- Spektakel” in eine Unterwasserwelt abgetaucht.
Doch bevor es auf den Tauchgang ging, hat der Berufspuppenspieler Mische den Kindern erklärt, was man alles für einen Tauchvorgang so braucht. Taucherbrille, Schwimmflossen, eine Luftflasche und vor allem hat er den Kindern die Sprache der Taucher erklärt. Das Zeichen OK wurde mit Daumen und Zeigefinger zu einem Kreis geformt. So konnten sich Taucher und Kinder verständigen.
Unter Wasser gab es viele Pflanzen und bunte Fische zu entdecken. Diese schwommen singend und küssend durchs Meer. ” Wir sind gerne, gerne im Meer…. Schwimmen so gerne, gerne durch´s Meer” huschten Doktorfische durch das Meer. Kurz darauf folgte ein einzelner Fisch der sang: “Ich Küsse gerne, gerne im Meer….” Dabei wurden die anderen Fische mit einem dicken Schmatzer zum Gesang abgeschmatzt. Die anwesenden Kinder brachen in lautes Gelächter aus und machten es den Fischen nach. Geschwister und Eltern wurden ebenfalls abgeschmatzt.
Dann ging es los. Vater Hummer schwärmte dem Sohn vom Menschenmüll vor, als er aus einer alten Vase gekrochen kam. Dank dem Menschenmüll geht es uns so richtig gut, war die pädagogische Nachricht des Schalentiers an seinen Sohn. Dank des Mülls, haben wir tolle Wohnungen. Der Vater hoffte darauf, dass die Menschen bald noch mehr Müll ins Meer werfen, damit Sie neue Wohnungen und Spielzeuge erhalten.
Der alte Kraken hatte dieses gehört und kam mit dunkler mahnender Stimme angeschwommen und klärte den Hummervater auf, dass der Menschenmüll gefährlich sei. Vater und Sohn hörten natürlich nicht auf Ihn und beschimptfen den alten Kraken sogar.
Ebenso haben die Seegurke, das Seepferdchen, die Meeresschnecke und der Ritsche-ratsche- Sägefisch die Ohren auf Durchzug gestellt gehabt. Der Sägefisch will den Menschenmüll, Ritsche-rastsche, klein sägen und hörte nicht auf die mahnenden Worte der Krake.
Die Seemuschelmama mit Ihrer Familie stimmte der Mehrheit zu und ist der Meinung, dass Menschenmüll toll sein mußte. Darauf sang die Muschelfamilie Ihr Lied: ” Hai, Hai, Hai – di. Hai ! Der Hai ist heute nicht dabei ! “
Bei den Gesangseinlagen die der Puppenkünstler alle live gesungen hatte, sprangen die Kinder im Publikum sofort darauf an und sangen blitzschnell freudig mit.
Nach dem Wunsch der Meeresbewohner nach mehr Müll und den mahnenden Worten des Kraken, hörten die Zuschauer einen Schiffstmotor blubbern und ein platschendes Geräusch. Kurz darauf sank Menschenmüll auf den Meeresgrund nieder und die Bewohner freuten sich alle auf ein neues Heim und Spielzeug. Flaschen, Toilettenpapier, Tüten und anderer Abfall landeten im Vorgarten der Meeresbewohner. Diese stürzten sich sofort auf das neue Zeugs.
Die Seegurke schlüpfte in eine Plastikflasche und konnte nicht mehr heraus. Eine Folie legte sich über die singenden Muscheln nieder sodaß diese keine Luft mehr zum atmen hatten. Die Doktorfische waren verwickelt im Klopapier und mochten gar nicht mehr gerne im Meer Singen und Schwimmen. Der Ritsche- ratsche Sägefisch hatte sich seine Säge kaputt gebrochen. Die Bratpfanne die er teilen wollte hatte seiner Säge den Rest gegeben.
Den Sohn des Hummervaters erwischte es am schlimmsten. Eine Dose mit einem Totenkopf hat dieser entdeckt und krabbelte hinein. Sein leben war kurz vor dem Ende, als die restlichen Tiere merkten, dass der Kraken doch recht hatte. Aber der alte Kraken war selber ratlos und fragte die Kinder wer denn jetzt wohl helfen könnte.
Mit einem Lärmpegel eines startenden Düsenjets riefen die Kinder nun den Taucher herbei. Dieser kam natürlich herangeschwommen und sammelte den ganzen Müll ein. Die Seegurke wurde aus der Plastikflasche befreit und sogar die Säge des Ritsche- ratsche Sägefischs wurde repariert.
Am Ende reanimierte der Taucher den kleinen Hummersohn und entsorgte die Giftdose mit dem Totenkopf.
Nachdem all der Müll beseitigt wurde und alle Tiere wieder fit waren, sangen und schwammen diese wieder vergnügt herum. Dabei gab es unter den Tieren ein Abkommen. Sofern wieder Müll irgendwo auftauchen sollte werden alle gemeinsam Rufen: ” TENTAKEL – SPEKTAKEL”
Das Theaterstück war wirklich sehr liebevoll durchgeführt. Die Tiere wurden dabei von Mische alleine mit unterschiedlichen Stimmen und persönlichen Noten versehen. Das kleine hektisch sprechende Seepferdchen war der Mutter stets viel zu schnell unterwegs. Die Kinder im Publilkum krümmten sich aber vor Lachen wenn das kleine Seepferdchen aufdrehte. Der Ritsche- ratsche Sägefisch war mit einer hellen, leicht homosexuellen Stimme versehen, die auch die Erwachsenen zum Lachen brachte. Am Ende der mit Applaus honorierten Show, konnten kaufwillige noch Bücher und CDs erwerben vom Puppenkünstler.
Die Kinder und Eltern die das Puppentheater besucht hatten, schlenderten danach durch den Park. Dabei haben wir einige Kinder noch die Lieder singen gehört aus dem Stück und zwei ganz eifrige schrien durch den Park “Tentakel- Spektakel” weil Sie Abfall entdeckt hatten. Pädagogisch wertvoll sagen wir dazu.
Das Buch “Tentakel-Spektakel” zur Vorführung gibt es momentan noch gebraucht bei Amazon. Herbert Mische hat noch weitere Stücke, Bücher und CDs im Programm. Diese kann man ebenfalls auf seiner Internetseite Bestellen.
Den Künstler kann man unter der Rufnummer 0 52 62 / 42 04 erreichen oder unter seiner Internetseite.