Mit einem doppelseitigen Artikel würdigt die soeben erschienene März-Ausgabe des Berliner »Eulenspiegel«, die Oelder Tageszeitung »Die Glocke«. Die mit 110.000 verkauften Exemplaren auflagenstärkste deutsche Humor- und Satirezeitschrift kommt in ihrem Bericht zum Fazit: »Die Glocke – das ist mutiger Journalismus und gelebte Kontinuität durch Karnevalsberichterstattung. Wenn man meint, Todesglocken über der Printbranche zu vernehmen, dann ist es nur das lebensfrohe Geläut dieser kerngesunden Tageszeitung.«
Kategorie-Archiv: Heimatgeschichte
Kolpingfamilie Oelde sammelt Weihnachtsbäume für den guten Zweck
Die Kolpingfamilie Oelde sammelt am Samstag, dem 12. Januar, gegen eine kleine Spende Tannenbäume ein, die ausgedient haben. Die Bäume werden traditionell wie jedes Jahr durch viele Helferinnen und Helfer in ganz Oelde aufgelesen. Weiterlesen
Spaziergang im Geisterholz
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah, hat einst ein kluger Mensch so wahr gesagt. Das Gute in Oelde schauen wir uns mal etwas näher an.
Wer komponierte »Das Oelder Lied«?
Jeder kennt den Ohrwurm »Das Oelder Lied«. Aber wer hat es geschaffen? – Der OELDER ANZEIGER stieg in die Archive: Den Song schrieb Arnold Menne. Kennt jemand diesen Liedermacher?
Arnold Menne erblickte 1880 in dem damals bereits tausendjährigen Herzebrock das Licht der Welt. Mit 23 Jahren kam er 1903 nach Oelde und unterrichtete als Lehrer an der katholischen Overbergschule. Damals besuchten Jungen und Mädchen die Klassen noch gemeinsam, ab 1939 wurden die Geschlechter streng getrennt unterrichtet.
In die Zeit seines Dirigats fiel eine tiefe Veränderung des Kirchenchors: Der Knabenchor wurde durch Damen ersetzt, die disziplinierter und sangesfreudiger waren. Zu jener Zeit muss dieser Schritt einer kleinen Revolution im stockkonservativen Oelde gleich gekommen sein.
Das bekannteste Werk, das Arnold Menne der Stadt Oelde schenkte, heißt »Das Oelder Lied«. Doch der vielseitige Schulmann schuf auch noch weitere Lieder, er schrieb sogar Theaterstücke und kümmerte sich um uralte Traditionen wie den Pfingstenkranz. Sein Choral »Großer Gott« für vierstimmigen gemischten und für vierstimmigen Männerchor wird heute noch gelegentlich dargeboten.
Arnold Menne starb am 12. August 1953 im Alter von 73 Jahren. Im historischen Adressbuch von Oelde aus dem Jahre 1934 ist als seine letzte Wohnadresse »Zum Bahnhof 1« vermerkt. Der Lehrer und Kirchenmusiker wurde auf dem Oelder Friedhof beigesetzt. Sein »Oelder Lied« überdauerte ihn und erinnert an sein Werk.
Nachtrag
Robert Kramer von »Kramers Mühle«, der heute in Luzern lebt, meldete sich per Mail auf diesen Artikel. Er schreibt dem OELDER ANZEIGER mit vielen lieben Grüßen an die Heimat:
Arnold Menne hat das Lied gedichtet und die Musik dazu geschrieben. Das war aber nicht das einzige Lied. Als der Rosengarten im Oelder Park in den 50er Jahren eingeweiht wurde, komponierte er dazu das Lied \”Komm, wir gehen in den Rosengarten….\” Dort müsste auch sein Denkmal stehen zu Ehren des Heimatdichters. Ich kann Ihnen das deshalb genau sagen, da in den Jahren 1944-1953 Arnold Menne mein Klavier- und Orgellehrer war.
Noch ein Hinweis: Ich war Schüler der Overbergschule von 1942-1946. Schon in dieser Zeit waren Jungen und Mädchen getrennt. Die Mädchen hatten ihre eigene Schule auf dem Platz vor Café Wiegard.
Menne hat auch einen flotten Karnevalsschlager komponiert und gedichtet. Dieser wurde immer bei den Karnevalsfesten des MGV 1848 Oelde vorgetragen:
Oelde, Paris und London –
Auguste, da hälste die Puste an.
Oelde, Paris und London,
das ist doch das herrlichste Dreigespann.
Wer Oelde, Paris und London nicht kennt,
der hat von der Welt nichts gesehn.