Flashmob abgewendet: Oelder Innenstadt vor Luftverpestung gerettet

© Benjamin Thorn / pixelio.de

Im letzten Augenblick konnte jetzt ein im Internet angedrohter Flashmob abgewendet werden. Oelde bleibt damit vor einer Luftverpestung in größerem Ausmaß verschont.

Wie der OELDER ANZEIGER aus gut unterrichteten Berliner Hackerkreisen erfuhr, sollten tausende Leser über Facebook aufgerufen werden, zu einem bestimmten Zeitpunkt vor der Oelder Johannes-Kirche zu erscheinen, um kräftigen »Oelder Wind« abzulassen. Die Aktion verstehe sich als künstlerische Würdigung des fahrlässigen Kupferschmieds, der bereits vor mehr als 100 Jahren geräuschvoll die Oelder Luft belastete.

Da die Wirkung sozialer Netzwerke unberechenbar ist, wäre es nach entsprechenden Aufrufen gut möglich gewesen, dass tausende Einheimische gemeinsam die Hosen heruntergelassen und Winde freigesetzt hätten. Die Auswirkungen eines künstlichen Wirbelsturms sowie der entweichenden Faulgase auf die Gesundheit der Bevölkerung sind selbst für Fachleute kaum zu ermessen.

Dachdeckermeister Peter K., 46, äußerte sich entsprechend besorgt gegenüber dem OELDER ANZEIGER: »Durch den enormen Luftzug könnten Ziegel von den Dächern gerissen werden und Bürgern auf den Kopf schlagen.« Hausfrau Rosalinde Z., 23, fürchtet um das Wohl ihrer Sprösslings: »Ich fahre jeden Tag mit dem Kinderwagen durch die Lange Straße. Wer hätte gedacht, dass es in Oelde einmal zu derartig wilden Aktionen kommen könnte?«

Die Angst vor einem derartigen Flash-Mob ist durchaus begründet. Vor wenigen Monaten erst strömten 4.000 Jugendliche in die niederländische Kleinstadt Haren, weil ein Mädchen namens Merthe über das soziale Netzwerk Facebook zu seinem 16. Geburtstag eingeladen hatte. Die Besucher verwüsteten die Stadt und richteten ein Chaos an.

Durch rechtzeitiges Eingreifen ist es dem OELDER ANZEIGER gemeinsam mit den engagierten Betreibern der Facebook-Seite »Wir sind Oelder« gelungen, ein ähnliches Chaos zu verhindern. Einig ist man sich in der Erkenntnis, dass soziale Netzwerke über eine enorme Sprengkraft verfügen. Es sei entscheidend, die dort versammelten Kräfte verantwortungsvoll zu nutzen. Martin Bischoff, geistiger Vater der Oelder Facebook-Gruppe, erklärte auf Anfrage: gegenüber dem OELDER ANZEIGER: »Wir sind froh, den geplanten Furzmob abgewendet zu haben. Facebook ist in seiner explosiven Dynamik nicht zu unterschätzen«.

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