Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah, hat einst ein kluger Mensch so wahr gesagt. Das Gute in Oelde schauen wir uns mal etwas näher an.
Ich möchte nicht wissen, wieviele Schulklassen schon zu dieser kleinen Attraktion gewandert sind: zum Wasserfall ins Geisterholz. Um dort hinzukommen, parkt man sein Auto am Besten auf den Parklatz Benningloh, an den Schrebergärten, wo der Oelder Lauftreff seinen Startpunkt hat. Die Holzhütte, die am Parkplatz steht, hat eine lange Tradition, sie ist nämlich ein Knutschtreffpunkt für die Teenager aus Oelde.
Nun geht man geradeaus durch den Wald den Weg hinunter und kommt, nachdem man denWald verlassen hat, an einem großen Teich vorbei, den sich jemand zu einem privaten Paradies errichtet hat. An der Hauptstraße biegt man hinter der Holzhütte links ab und geht den zweiten Weg rechts wieder in den Wald hinein.
Nach vielleicht 500 Metern erreicht man die Gaststätte “Zum Geisterholz”, in der sich der fusslahme Wanderer in einer ersten Pause erholen kann. Hinter der Gaststätte geht es links auf die lange, gerade Schotterpiste, die quer durch das Geisterholz führt.Nach etwa 300 m verläßt man den Weg und schwenkt rechts auf einen kleinen Pfad in den Wald hinein.
Der Weg zu diesem Wasserfall hin kann schon mal etwas abenteuerlich sein; hat es viel geregnet, verwandelt sich der Pfad in einen regelrechten Schlammparcours. Gegen Ende hin geht es ein bisschen auf und ab, einmal rechts durchs Gebüsch, schon ist man da.
Der auswärtige Besucher wird verblüfft ausrufen:” Wie? Mehr ist das nicht?!” – “Ja”, wird der Oelder entzückt aufschreien, “so lieben wir ihn!”
Die Stufe , die der Geisterbach hinabstürzt, ist ja nicht mal einen Meter hoch; man kann die Überraschung also schon verstehen, aber die Lage ist einfach Klasse: direkt am Waldrand, im Hintergrund Wiesen, keine Autos, einfach nur Ruhe. Der absolute Overchill!
Ab und zu gehen Fußgänger mit und ohne Hund den Weg entlang, oder ein paar Mountainbiker kurven den hügeligen, engen Pfad hinunter.
Wenn man sich dann noch die Mühe macht, bis zum Geisterbach hinunterzuklettern und das Glück hat, dass die Sonne scheint, kann man dort Fotos machen wie unten abgebildet.
Wieder zurück auf dem Weg, ein wenig nach rechts gewandert, kann man nun schon fast ” Haus Geist” sehen. Umgeben von einem Wassergraben liegt es malerisch von Wiesen umlagert in der Landschaft. Erbaut wurde das Wasserschloss im 16. Jahrhundert und ist im Besitz des Studienfonds Münster und zur Zeit verpachtet.
Nun kann man die imposante Baumallee Richtung Ennigerloher Straße und Eisenbahn weg von Haus Geist entlangschlendern, um dann wieder links in den Wald hineinzugehen. Irgendwann trifft man wieder auf die Gaststätte “Zum Geisterholz”.
Und wenn man jetzt Hunger oder Durst nach dem anstrengenden Marsch bekommen hat, dann kann man sich hier bei Kaffee, Kuchen oder Gerstensaft mitten im Wald eine Belohnung für die Mühen gönnen.
Fotos: © Stefanie Heinrich
Hallo!
Haus Geist befindet sich nicht in Privatbesitz! Es gehört nach wie vor dem Studienfonds Münster!
Vielen Dank für den netten Hinweis, wir haben den Artikel dementsprechend korrigiert.