Es ist schon erstaunlich, wie viele Menschen heute der Familie Reiling beistehen und helfend mit anpacken. Als ich die Wiedenbrücker Straße von Oelde kommend entlangfuhr, konnte ich schon aus einiger Entfernung die Autos, Anhänger und die vielen Helfer erkennen, die sich auf dem Hof versammelten. Dieser Hof befindet sich nicht weit von dem ursprünglichen Sitz der Familie Reiling. Es ist an der Wiedenbrückerstraße von Oelde kommend der letzte Hof auf der linken Seite. Das Gehöft steht schon seit längerer Zeit leer und wurde von den Eigentümern für die Unterbringung zumindest einiger Pferde und Ponies zur Verfügung gestellt.
Ich steige aus und werde sofort herzlich begrüßt. Die mitgebrachten Eimer für die Wasserversorgung der Pferde werden dankend entgegengenommen. Claudia Reiling:, „Es sind so viele Leute da, die helfen wollen, wir wissen gar nicht wo wir alle einteilen sollen. Damit haben wir nicht gerechnet und müssen uns erstmal einen Überblick verschaffen.“ Wohin man schaut, es wird gearbeitet, gehämmert, geflext, gefegt und geräumt. Das erste Stroh wird bereits von einigen Helfern auf den Dachboden verbracht. Es scheint ein ehemaliger Kuh- oder Schweinestall zu sein, der provisorisch für die Pferde hergerichtet wird. Gitterwände werden aufgestellt und befestigt und Frau Reiling achtet dabei sehr genau auf Einzelheiten, damit keine Verletzungsgefahren für ihre geliebten Tiere übersehen werden. Auch wir von der Redaktion des OeA fassen kräftig dort mit an, wo Hände gebraucht werden.
Entgegen der ersten Befürchtungen und Berichterstattungen haben glücklicherweise alle Pferde und Ponies den schrecklichen Brand überlebt, aber einige müssen weiterhin tierärztlich versorgt werden. Es handelt sich dabei um Brandverletzungen und Rauchvergiftungen, die behandelt werden müssen. Auch den verletzten Anwohnern geht es den Umständen entsprechend gut und alle fassen heute schon wieder mit an. Frau Reiling ist es wichtig, dass ihre Tiere alle gut versorgt werden, ihr eigenes Wohlergehen stellt sie hinten an. „Das Haus und die Möbel sind versichert und das können wir später ersetzen. Jetzt geht es darum, den Pferden wieder ein Dach über den Köpfen zu erstellen,“ sagt sie. Für sich persönlich brauche sie keine Hilfe. Ihr geht es darum, dass der Betrieb mit den Ponies irgendwie weitergehen kann. Einige ihrer „Reitkinder“ sind mit den Familien ebenfalls vor Ort und helfen. Alle sind besorgt um die Tiere und möchten so gut es geht helfen, damit die Kinder sich auch bald von dem Schreck und der Sorge um die geliebten Ponies erholen können.
Momentan wird noch geschaut, was von dem Sattelzeug noch aus der Brandruine geborgen werden kann und brauchbar ist. Eigentlich sollten die Ponies demnächst auf dem Bielefelder Weihnachtsmarkt laufen, ob das jetzt möglich ist, ist noch unklar. Die Familie hat ihr gesamtes Herzblut in den Betrieb mit den Pferden gesteckt und will sich jetzt nicht unterkriegen lassen. „Vor allem in ein paar Tagen werden hier noch weitere Helfer benötigt, nicht nur heute. Dann können wir auch schon besser absehen, was noch alles getan werden muss.“, sagt die Besitzerin. Sie betont auch, dass sie nicht nur im Schaustellergewerbe tätig sind, sondern auch die Reitstunden für die Kinder weiter ausbauen möchten. „Es ist traurig, dass der Reitunterricht zurzeit wegen des Feuers ausfallen muss.“
Es fehlt momentan hauptsächlich an Heu, Stroh, Sägespänen, Sätteln, Trensen, Halftern, Decken, etc. Die Wasserversorgung auf dem Hof ist momentan noch nicht gesichert, es werden aber Lösungen gesucht, die Pferde vorübergehend mit Wasser zu versorgen. Nach ersten Angaben wird wohl mit der Feuerwehr Kontakt aufgenommen, in wie fern die Möglichkeit besteht eine erste Ladung Wasser in bereit stehende Fässer zu bringen. Gerne werden auch leihweise Tränkewagen oder große Kanister und Wannen entgegengenommen. „Zur Not müssen wir erst mal selber Wasser hierherfahren. Aber das bekommen wir dann schon hin, bis dass das Wasser hier wieder läuft.“ meint Frau Reiling.
Durch die Facebookgruppe „Du bist Oelder, wenn….“ Haben sich bereits Menschen gemeldet, die bereit sind zu helfen, sei es mit Sachspenden oder auch finanziell. Für Geldspenden würde die Familie zeitnah ein Extra-Konto einrichten. „Dafür müssen wir zwar Steuern zahlen, aber das müssen wir sowieso, weil wir ein Betrieb sind. Ist zwar schade, aber es wird uns helfen die Tiere weiter zu versorgen.“, so Frau Reiling.
Die bisherigen Angebote haben wir an die Familie weitergeleitet, und diese wird sich in ein paar Tagen bei den Anbietern melden, sobald sie sich einen Überblick verschafft hat. Man darf nicht vergessen, dass man seinen eigenen Stolz zunächst überwinden muss, bevor man sich entschließt Hilfe anzunehmen. Ich denke dieses Gefühl wird der ein oder andere kennen. Der OELDER ANZEIGER bleibt am Ball und bedankt sich bei allen, die weiterhin helfen möchten. Es ist Vorweihnachtszeit, sollten da nicht alle Menschen glücklich sein?
Update 25.11.2012, 21.00 Uhr
Nach Absprache mit der betroffenen Familie Reiling ist auf der Reitanlage St. Vit eine zentrale Sammelstelle für Spenden eingerichtet worden. Aktuelle Infos und Ansprechpartner erfahrt ihr auf der Homepage des Vereins unter
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Auszug aus der Homepage:
25.11.2012 Hilfe für Pferdehof Liebetrau nach Feuer
Am frühen Samstag Morgen kam es auf dem Pferdehof Liebetrau/Reiling nahe des Gewerbegebietes Aurea zu einem Großbrand. Auf dem Hof, welcher über 70 Pferde beherbergte, brannten die kompletten Stallungen einschließlich Futter und Stroh für die nächsten Jahre komplett ab. Auch die Utensilien wie Sättel, Zaumzeug und Decken wurden durch das Feuer vernichtet. Alle Pferde konnten glücklicherweise gerettet werden und nur 3 Ponys mussten zur Behandlung in die Tierklinik. Mitglieder unseres Reitvereins waren schon um 8:00 Uhr mit Transportern an der Brandstelle und fuhren 20 Pferde auf die Reitanlage nach St.Vit. Bereits Mittags waren alle Ponys versorgt und in Boxen untergebracht. Auch die anderen 50 Ponys wurden gut in umliegenden Ställen untergbracht.
Spenden für den Pferdehof
Nach Absprache mit der Familie Reiling, den Besitzern des abgebrannten Pferdehofes, haben wir an unserer Reitanlage in St.Vit eine zentrale Sammelstelle für Sachspenden eingerichtet. Benötigt wird alles, was man für die Versorgung von Ponys gebraucht. Dies sind Dinge wie Zaumzeug,Halfter,Führstricke, Decken, Putzzeug sowie Sättel usw.Solche Spenden können an unserer Reitanlage an der Stromberger Strasse 104 abgegeben werden.
Ansprechpartner für Sachspenden: Andrea Hahne Tel.: 0175/4317699 Abgabe dieser Spenden ist der Reitverein St.Vit an der Stromberger Strasse 104 in St.Vit.
Ansprechpartner für Futter- und Heu-Spenden: Vera Schauren Tel.:0160/94601277 (Heu,Stroh und Futter müssen direkt zu den Unterstellplätzen der Ponys geliefert werden oder werden abgeholt)
Ein Spendenkonto für Geldspenden wird am Montag eingerichtet. Die Kontonummer wird dann umgehend hier eingepflegt.
Das ist schon eine tragödie, was da passiert ist. Da hat man über Jahrzehnte verfolgt, wie der Hof sich entwickelt – so bautechnisch gesehen – dann denkt man, so langsam wirds ja richtig was … und jetzt alles ein Raub der Flammen. Ich wünsche den Besitzern den Mut und die Kraft, noch mal neu zu starten …
Fortsetzung:
Es waren heute gut 40 Helfer da. Die Ställe wurden hergerichtet, eingestreut und 39 Pferde wurden sicher untergebracht. Wasser wurde in Tonnen selbst besorgt und die Pferde getränkt. Nach der ganzen Aufregung gab es dann auch die erste Fütterung.
Eine Vollständige Spendenliste wird noch von der Familie generiert und in einem weiteren Aufruf zur Verfügung gestellt.
Es ist sehr tragisch was der Familie da passiert ist mir ist die Fami: bekannt und ich achte und schätze ihre Arbeit sehr ,ich selber war schon einige Male mit meinem Enkelkind bei den Ponys die sehr gepflegt und wohlernährd aussehen ,dieses Unglück hatte denoch viele,viele Schutzengel .ich wünsche allen betroffenen viel viel Kraft und Zuversicht für die Zukunft und bitte helfen Sie nicht nur weil es bald Weihnachtenist,sondern weil es Nächstenliebe ist ,weil es von Herzen kommt und es kann leider jeden Treffen solch ein Schickssalsschlag.