Wie am 30. April 2015 der Lokalzeitung entnommen werden konnte, wird es ab dem 15. Mai eine neue Verordnung zum Anbieten von bestimmten Waren auf dem Oelder Wochenmarkt geben. Es heißt in dieser neuen Verordnung, dass Marktstände nicht mehr begehbar sein dürfen und es werden keine Umkleidekabinen mehr ab dem Stichtag zur Verfügung stehen. Wird eine größere Fläche genutzt als der Marktwagen an Größe aufweist, werden weitere Gebühren anfallen. Der OELDER ANZEIGER hat sich am vergangenen Dienstag mit einigen Marktleuten unterhalten.
Der Textilstand von Hans Marco Bookjans ist von der neuen Verordnung direkt betroffen. Seine Eltern haben bereits vor 50 Jahren den Textilstand auf dem hiesigen Wochenmarkt ins Leben gerufen. Später ist Marco dann in die Fußstapfen der Eltern getreten und hat den Marktstand, der meistens in der Höhe der Evangelischen Kirche steht, übernommen. Zusammen mit seiner Frau Heike bietet er hier seit vielen Jahren Textilien wie Blusen, Tops, Schals und Handtaschen an. Seine Umkleidekabine war bereits abgebaut, so dass die zahlreichen Kunden die Kleidungsstücke nicht mehr anprobieren konnten.
Wir haben uns über die Jahre immer weiter entwickelt.
erzählt uns Herr Bookjans und empfindet die neue Regelung als Schwächung seines Marktstandes. Das City-Management, vertreten durch Herrn Jürgenschellert sowie Stefan Boegel vom Ordnungsamt waren wirklich bemüht, eine Lösung für alle Beteiligten herbeizurufen, berichtet uns Herr Bookjans.
Vermutlich sind die ansässigen Boutiquen besorgt über den Zuspruch der zahlreichen Kunden am Textilstand von Heike und Marco. Dass die beiden immer weiter an ihrem Konzept feilen wird deutlich, als sie uns auf ihren neuen Internetshop aufmerksam machen. Dieser wird in den nächsten Tagen online gehen.
Das Trara wegen der angebotenen Waren versteht der Markstand-Betreiber, den wir als nächstes aufgesucht hatten und der lieber anonym bleiben möchte, nicht ganz. Das Klientel, welches auf dem Markt im Fünferpack Socken kauft, ist nicht die Art von Kundschaft, die in einer Boutique für € 170,- ein Oberteil kaufen würde. Weiter dürfen an den Textilständen bestimmte Markenartikel überhaupt nicht verkauft werden, berichtete uns der freundliche Mann. Auf der anderen Seite kann er die Boutiquen-Inhaber in der Oelder Innenstadt verstehen, da die Markt-Textilhändler zu einer Konkurrenz geworden sind. Mit den Sätzen
Das Sortiment der ansässigen Geschäfte sollte mal überdacht werden.
und
Leben und Leben lassen,
beendet der Händler unser Gespräch und wir ziehen weiter und versuchen unser Glück an einen der zahlreichen Schlemmerwagen.
Eine Mitarbeiterin eines Gebäckwagens berichtet uns dass nun von sechs auf vier Stehtische reduziert wurde.
Am frühen Morgen würde es ja noch gehen mit den vier Stehtischen, aber wenn es mittags voll wird und zum Beispiel die jungen Mütter mit ihren Kinderwagen kommen, wird es sehr eng werden”
Dies vermutet die lieber anonym bleibende Marktfrau, die seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen ist, während die Restaurants am Marktplatz noch geschlossen sind.
Viele andere Marktbetreiber wollten sich zu dem Thema der neuen Wochenmarktsatzung nicht äußern.
Man sollte sich mal überlegen, was OHNE den Oelder Wochenmarkt in der Innenstadt denn tatsächlich noch los wäre?
Fragen Sie doch mal die Händler in der Stadt, welches ihre Umsatzstärksten Tage sind.
Anstatt den eigenen Service,insbesondere die FREUNDLICHKEIT in den Geschäften zu überdenken,will man wieder Andere beschneiden,um vermeintlich selber mehr Umsatz zu erzielen. So wird das nix!
Ich finde die oelder Innenstadt nicht im geringsten attraktiv, insbesondere wegen genau diesen Verhaltensweisen.