Eine Erinnerung von Heinz Werner Drees
“Café Kunze”
Wir alle kennen das Gefühl, dass die Welt sich vermeintlich immer schneller dreht.
Dabei geraten häufig Menschen, Orte und Begebenheiten in Vergessenheit, sie scheinen unbemerkt aus dem Gedächtnis zu fallen.
Einer dieser Orte ist das ehemalige Cafe Kunze!
Dazu fällt mir als Erstes ein Lied ein, das meine Großmutter gelegentlich trällerte: “In einer kleinen Konditorei, da saßen wir Zwei … .”. Ein Stück Musikgeschichte von Fred Raymond und Ernst Neubach aus dem Jahre 1929.
Das Café Kunze auf der Langen Straße wurde von Gustav Kunze und seiner Frau Aenne betrieben.
Im Jahr 1947 übernahm der Neffe von Gustav Kunze, der Bäcker und Konditormeister Hugo Heitfeld, den Betrieb. Gemeinsam mit seiner Frau Ina führte er das Geschäft im Sinne von Gustav und Aenne Kunze weiter bis zur Schließung des Betriebes im Jahre 1985. Neben der Arbeit in der Backstube und im Cafe kümmerten sich Ina und Hugo Heitfeld um die Erziehung ihrer vier Kinder.
Viele ältere Oelder erinnern sich sicherlich gern an das kleine, aber urgemütliche Cafe Kunze. Während Hugo Heitfeld in seiner Backstube für Nachschub sorgte, betreute Ina Heitfeld mit ihrer souveränen, mütterlichen und herzlichen Art die Kunden im Laden und im Cafe.
Im Laden gab es die verschiedensten Brötchen und Brotsorten- das Schwarzbrot war stadtbekannt- sowie leckeren Kuchen zum mitnehmen. Zudem ein kleines Sortiment von Artikeln für den täglichen Gebrauch.
Im Café wurden zu Kaffee oder Trinkschokolade herrliche Kuchen oder Tortenstücke gereicht.
Das Café Kunze mit seinen schmackhaften Speisen und Getränken und mit der gemütlichen Atmosphäre war über viele Jahre ein bekannter Treffpunkt in Oelde, bei jüngerem und älterem Publikum gleichermaßen beliebt.
Daran werden sich bestimmt auch viele ehemalige Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium und der Realschule erinnern, die so manche “Freistunde” im Café Kunze ve
rbrachten.
Zeichnung: Norbert Löbbert
Fotos: H. Heitfeld
Es waren unzählige Freistunden, die ich da verbracht habe. Bei Kakao und (superleckerem) Teilchen vom Vortag. Einen Platz zu bekommen war – wenn man nicht schnell genug von der Schule dort war – Teils unmöglich. Danke für die
Schönen Erinnerungen, Heinz-Werner!
Noch heute erinnern wir uns wehmütig an das kleine, urgemütliche Eck-Café. Dort gab es den besten gedeckten Apfelkuchen und die leckersten Möhrenköpfe (= sorry, aber die hiessen damals so ! ). Vor Mutter Heitfeld hatten wir Achtung und Respekt-sie war schon eine beeindruckende Persönlichkeit, aber stets mit einem mütterlichen Unterton.
Schade, dass es diese kleine, feine Café nicht mehr gibt…
Danke für Deinen Artikel + Fotos, Heinz-Werner !